Einen neuen Menschen entwickeln*: Eine Lösung für die Klimaänderung?
*Der Begriff „Human engineering“ wird hier bewusst in Anlehnung an den Begriff „Geoengineering“ benutzt. Da dieser Begriff allgemein geläufig ist, wird „Human Engineering“ ab hier im Original beibehalten. Die in der Überschrift noch vorgenommene Übersetzung erscheint unglücklich, aber mir ist keine Bessere eingefallen. A. d. Übers.
Es könnte einen anderen Weg geben, den potentiell katastrophalen Auswirkungen der Klimaänderung zu begegnen: Wir können uns freiwillig verändern, schlagen drei Forscher (des IPCC?) vor.
Human Engineering, wie sie es nennen, ist nicht so gefährlich wie die künstliche Veränderung unseres Planeten durch Geoengineering, und es könnte Änderungen des persönlichen Verhaltens oder politische Entscheidungen zur Abschwächung des Klimawandels bereichern. Dies schreiben sie in einem Artikel, der in dem Journal Ethics, Policy and the Environment veröffentlicht wird.
„Wir sind seriöse Philosophen, aber wir könnten es nicht vollständig ernst meinen, dass Menschen das tun sollten“, sagt Anders Sandberg, einer der Autoren und ein Ethiker an der Oxford University in UK. „Wir argumentieren, dass wir das zumindest mal anschauen sollten“. [Save the Planet? 10 bizarre Lösungen].
Ihre Vorschläge
In ihrem Artikel machen sie eine Reihe von Vorschlägen, gedacht als Beispiele für die Art von Human Engineering, die die Menschen freiwillig übernehmen könnten. Darunter sind:
-Man überrede die Leute, dass sie gegen rotes Fleisch allergisch sind (man denke an Allergie gegen Laktose), da die Viehzucht einen signifikanten Beitrag zu Treibhausgasemissionen leistet.
-Man mache die Leute kleiner, um unseren notwendigen Energieverbrauch zu reduzieren. Dies könnte man machen, indem man kleinere Embryos via genetischer Präimplantationsdiagnose auswählt, eine Technik, die man bereits zur Vorsorge gegen genetische Krankheiten anwendet. „Human Engineering könnte daher den Leuten die Wahl geben, entweder eine größere Zahl kleinerer Kinder oder eine kleinere Zahl größerer Kinder zu bekommen“, schreiben sie.
-Man reduziere die Geburtenrate, indem man Leute klüger macht, da eine höhere Lernfähigkeit offenbar mit niedrigeren Geburtsraten zusammenhängt. Dies könnte man mit einer ganzen Palette von Maßnahmen erreichen, einschließlich höherer Bildung, elektrischer Stimulation des Gehirns und Drogen, um die Lernfähigkeit zu verbessern, schlagen sie vor.
-Man behandle die Leute mit Hormonen wie Oxytocin, um uns selbstloser und einfühlsamer zu machen. Danach werden die Leute eher bereit sein, als Gruppe zu agieren und empfänglicher sein für die Leiden der Tiere und anderer Menschen wegen der Klimaänderung.
Engineering der Erde
Der Frust über die Lücke zwischen den Maßnahmen, um der Klimaänderung zu begegnen, und den Treibhausgasemissionen hat eine bunte Vielfalt von Vorschlägen zum Geoengineering oder Lösungen zur Veränderung des Planeten hervorgebracht. Darunter sind Maßnahmen wie das Pumpen von Schwefelpartikeln oder anderer Aerosole in die Atrmosphäre, die die Sonnenwärme in das Weltall reflektieren sollen; oder die Impfung der Ozeane mit Eisen, um Algenblüten zu erzeugen, die theoretisch den Kohlenstoff aus der Luft holen und auf dem Grund des Ozeans ablagern sollen; oder vielleicht am realistischsten die Abscheidung und unterirdische Einlagerung von Kohlenstoff.
Sandberg zufolge ist allen diesen Lösungen gemeinsam, dass sie problematisch sind, weil man sie vor der Implementierung nicht ausprobieren kann, und wenn sie einmal implementiert sind, wären die Auswirkungen global.
„Wenn man diese das Gehirn erweiternden Ratschläge austesten möchte, kann man es an Medizinstudenten testen. Falls etwas schief geht, könnte ich verklagt werden, aber es ist ein lokales Problem. Wie testet man Geoengineering?” fragt Sandberg. “Wie viele Erden haben wir, um das testen zu können?”
Was noch mehr zählt, eine Änderung, von der ein Land profitiert, könnte ein anderes Land schädigen, sagte er.
Wir selbst ändern uns
Das Konzept von Human Engineering ist nicht neu. Sandberg studiert die Ethik hinter der [künstlichen] Verbesserung des Menschen, oder „alle die Mittel, die wir haben, uns durcheinanderzubringen zur Verbesserung unserer Performanz“, wie er es ausdrückt. Viele davon sind ziemlich kontrovers, außer denen, die wir nicht erkennen“, sagte der [dem Internetportal] LiveScience.
Jemand wird Ihnen sagen, „ich glaube, dass es schrecklich ist, wenn die Leute Pillen schlucken, nur um klüger zu werden, aber sie sagen es beim Kaffee“, sagte er im Hinblick auf die die Aufmerksamkeit steigernde Wirkung des Koffeins. Die Anreicherung von Salz mit Jod soll Gehirnschäden bei Kindern verhindern und als Folge die Intelligenz rund um die Welt voranbringen.
Fluorid wird dem Wasser beigefügt, um unsere Zähne zu schützen, und wir werden gegen Krankheiten geimpft. Sandberg und seine Kollegen weisen darauf hin, dass beide Maßnahmen – genau wie Maßnahmen zum Human Engineering, um dem Klimawandel zu begegnen – Risiken enthalten, aber trotzdem weithin übernommen worden sind.
„Nun sind wir nicht wirklich daran interessiert, dass die Regierung solchen Unfug verfügt… Interessanter ist es, darüber nachzudenken, was die Leute tatsächlich tun, um sich selbst zu ändern. Das könnte grün sein“, sagte er. „Ich bin etwas skeptisch, ob irgendetwas von unseren Vorschlägen je geschehen wird. Ich denke, dass es viel wahrscheinlicher ist, dass grüne Änderungen der menschlichen Natur etwas sind, an das wir nie gedacht haben“.
Wynne Parry, LiveScience Senior Writer
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Link: http://www.livescience.com/19357-engineering-humans-climate-change.html
Übersetzt von Chris Frey EIKE
Anmerkungen des Übersetzers: Auf diesen Artikel bin ich auf der Site von Steven Goddard gestoßen. (http://www.real-science.com/the-third-reich-returns) Man beachte, welch griffige und als Kommentar hierzu sehr gut geeignete Schlagzeile Goddard gewählt hat: „The Third Reich Returns“ – etwa: „Wiederauferstehung des Dritten Reiches“.