“Forever, and Ever, and Ever”

Bild rechts: Händels Messias: Das gilt nicht mehr nur für Weihnachten*

Ich weiß, dass ich jedes Mal die Augen verdrehe, wenn ich dieses Wort zu Hause höre. „nie dürfen Sie jemals“ und „sie sollen immer“ – dies sind Begriffe, von denen ich meine beliebte Frau überzeugen konnte, dass sie selten etwas mit Wahrheit zu tun haben. Was sie allerdings auslösen, sind starke Gefühle.

Und man würde starke Gefühle brauchen, um das Wort „jemals“ zu verwenden, um 150 Jahre der Erdgeschichte zu beschreiben: „das wärmste jemals“, „das drittwärmste jemals“, „das heißeste jemals“, „das fünftwärmste jemals“, „das zweitwärmste jemals“. Als Ganzes werden diese Begriffe, welche in Artikeln gefunden werden, die angeblich die Leute informieren sollen, beschwörerisch, und tatsächlich hören wir das Echo, wie es buchstäblich in christlichen Kirchen weltweit gesungen wird: „Forever and ever and ever …. Hallelujah, hallelujah,” und so weiter, wie es in Händels Messias aufgeführt wird. Mancher hat gesagt, dass die globale Erwärmung ihre eigene Religion ist, und es sieht so aus, als hätten diese Leute recht.

Was haben nun aber der Höhepunkt des Messias’ und Klimawissenschaft miteinander zu tun, wenn überhaupt? Wie sich zeigt, zumindest Einiges. Der Messias wurde geschrieben, um ein Gefühl für das Unendliche, für Ewigkeit und Vollständigkeit, für das Einssein mit Gott zu erwecken. Die Geschichte der jüngsten gegenwärtigen Erwärmung, die Mitte des 19. Jahrhunderts begonnen hatte, wurde auf eine Art und Weise durchgeführt, die genau das Gegenteil erzeugen sollte: Ein Gefühl für das Endliche, die Unbeständigkeit der Biosphäre, für Unvollständigkeit und für die Entfremdung von Natur, Gott und dem Heiligen Geist. Über diese Geschichte schreibe ich noch viel mehr  in meinem Buch.

Man kann vereinfacht sagen, dass das Gebilde der globalen Erwärmung errichtet wurde, um einen Zustand der Verzweiflung zu induzieren.

Man kann auch sagen, dass die Geschichte in dieser Hinsicht außerordentlich erfolgreich war. Welcher geistig gesunde Mensch zum Beispiel kann, wenn er „das jemals Wärmste“ wieder und immer wieder von den Kanzeln der Wissenschaft und der Medien hört, daraus nicht schließen, dass vor allem seine eigene Zeit auf der Erde unglücklich, düster und verloren ist?

Was hat es überhaupt mit diesem Wort „jemals“ auf sich? Ist es wirklich ein geeignetes Wort, um die letzten paar Jahrzehnte der Klimageschichte der Erde zu beschreiben? Nun, wenn man Verrücktheiten mag, ist es ein großes Wort! Ursprünglich waren klimawissenschaftliche Artikel in den Zeitungen und Zeitschriften vorsichtig mit Äußerungen wie „drittwärmstes Jahr“, war es doch lediglich das Drittwärmste in den modernen Aufzeichnungen. Und in einigen Artikeln findet sich diese Abgrenzung immer noch. Was jedoch zum weit verbreiteten Gebrauch des Wortes „jemals“ führte, scheinen müde, nach Dramatik suchende Schlagzeilenschreiber gewesen zu sein (ich war dort), die spätnachts zusammengeschustert worden sind und in denen eine kleine Anzahl von Wörtern eine Masse an Informationen liefern sollte. „2010 war der eineinhalb Jahrhunderte langen Aufzeichnung einer Klimaagentur zufolge das wärmste Jahr“ – das ergibt keine Top-Schlagzeile, nicht einmal annähernd. „2010 war das jemals wärmste Jahr“ dagegen schon – jetzt kocht man es richtig auf. Das ist eine Schlagzeile. Und Schlagzeilen verkaufen sich gut; sie geben den Leuten das Gefühl, engagiert zu sein.

Die Kürze der Aufzeichnungen ist ein wichtiger Punkt, weil die klimatologische Vergangenheit des Planeten ein wenig weiter zurück reicht! Diese Vergangenheit erschließt sich aber nur mit indirekten Methoden, durch Proxies – oftmals durch Baumringe, Eisbohrkerne und Sedimenten in Gewässern. Aber wen die NASA und danach The New York Times sagen, dass das Jahr 2010 den instrumentellen Aufzeichnungen zufolge das wärmste Jahr war, ignorieren sie das wichtige Proxy, das die Temperaturen während der Eiszeit zeigte, die vor drei Millionen Jahren begonnen hat (was nicht allzu lange ist), in der die Werte routinemäßig höher lagen als die, die über die Fernsehbildschirme, die Tafeln am Times Square und Frontseiten von Zeitungen strömen.

Einer der am meisten zitierten Klimawissenschaftler ist Michael Mann von Penn State. In einem Interview mit NPR (National Public Radio) sprach er das an, was Klimatologen die „moderne Erwärmung“ nennen und die Wahrscheinlichkeit, dass sie Teil eines natürlichen Zyklus’ sei. Das ist sehr unwahrscheinlich, sagte Dr. Mann: „Es gibt keine Möglichkeit, diese von uns beobachteten Änderungen mit irgendeinem dieser natürlichen Faktoren zu erklären… Das heißt in diesem Zusammenhang, wenn wir über die jüngste Klimaänderung reden, reden wir über die Menschen“.

Aber wie kann Dr. Mann das wissen? Er spielt auf den Gedanken an, dass die gegenwärtigen Temperaturen die „jemals wärmsten“ sind, aber die heutigen Temperaturen liegen unter dem Niveau vor 7000 Jahren während des Klimaoptimums des Holozäns; sie liegen unter den Werten der Eemian-Zwischeneiszeit vor 115000 Jahren und auch unter den Werten der drei Zwischeneiszeiten zuvor. (Zwischeneiszeiten sind Unterbrechungen der weit verbreiteten Vergletscherung und ein Charakteristikum der gegenwärtigen drei Millionen Jahre alten Eiszeit). Kein Klimatologe, der etwas auf sich hält, bestreitet das, auch nicht Dr. Mann. Der Eisbohrkern aus Wostok zeigt, dass nicht bestritten werden kann, dass die gegenwärtige Temperatur deutlich unter dem Niveau dieser jüngeren Perioden der Erdgeschichte liegt.

Als in der Eemian-Zwischeneiszeit, die vor 130 000 Jahren begonnen hat und vor 115 000 Jahren zu Ende gegangen ist,  die Temperaturen ein oder zwei Grad höher lagen als heute, spiegelte der Meeresspiegel diese warmen Bedingungen und die dadurch ausgelöste Gletscherschmelze. Er lag 15 Fuß (ca. 4,5 m) höher als heute. Mittlerweile haben die Klimatologen die Leute davon überzeugt, dass der gegenwärtige Meeresspiegel als „normal“ anzusehen sei, oder noch absurder „permanent“. Der Meeresspiegel war niemals stabil, das kann er auch gar nicht.

Wenn man einmal weiß, dass sich die gegenwärtige Temperatur sehr gut innerhalb der Bandbreite der normalen Variabilität des Klimasystems der Erde bewegt, wird der Gebrauch des Wortes „jemals“ als ein Stück Anti-Wissenschaft entlarvt, als ein vorsätzlicher Anschlag, egal ob es von einem mitgenommenen Schlagzeilenschreiber oder Wissenschaftsjournalisten verwendet wird.

Das Holozän wird auf dieser Graphik von Petit et al. aus dem Wostok-Eisbohrkern heraus gearbeitet. Das Eemian-Interglazial zeigt sich rechts.

Heute ist die Zeit, in der wir leben, nicht die heißeste, wärmste oder schlimmste Zeit auf diesem wundervollen Planeten. Es ist wohl die beste Zeit! Der Wostok-Eisbohrkern zeigt, dass unsere eigene Zwischeneiszeit, das Holozän, das gemäßigste, das stabilste Klima aufweist – tatsächlich ist es wie ein gemütliches klimatisches Nest.

Vergeben Sie den Schlagzeilenschreibern und den „wissenschaftlichen“ Autoren, wenn Sie wollen. Ich tue das. Es sind Menschen, und Verrücktheit geht mit Mensch sein einher – manchmal. Aber hören Sie besonders aufmerksam den Wissenschaftlern zu, die selbst dieses Wort „jemals“ verwenden. Da auch sie Menschen sind, haben sie schnell erkannt, welche Macht das Wort „jemals“ über die Öffentlichkeit ausüben kann. Es hat begonnen, sich in hoch wissenschaftlichen Artikeln wiederzufinden, in denen einst sorgfältig eigene Analysen beschrieben wurden, so unvollkommen sie auch waren. Wenn ein Klimawissenschaftler das Wort „jemals“ verwendet, noch dazu routinemäßig und immer öfter, muss man verstehen, dass dies zumindest mit Ästhetik zu tun hat, wie der Messias, jenes beeindruckende Werk von Händel – und möglicherweise mit etwas, dass man nicht so leicht vergeben kann: mit dem Vorsatz, in die Irre zu führen.

Also, Journalisten, Wissenschaftler: Warum gebt ihr nicht der übrigen Welt unser Wort zurück. Wir wissen, wie man es benutzt.

Harold Ambler ist Besitzer von www.talkingabouttheweather.com und Autor von Don’t Sell Your Coat

Harold Ambler hat seit über 20 Jahren über die Themen Wetter und Klima geschrieben. Er begann seine journalistische Laufbahn bei The New Yorker, und seine Arbeiten erschienen in The Wall Street Journal, The Huffington Post, The Atlantic Wire und auf www.wattsupwiththat.com. Er lebt in Rhode Island.

View all posts by Harold Ambler →

Link: http://talkingabouttheweather.wordpress.com/2012/02/24/forever-and-ever-and-ever/

Und hier: http://talkingabouttheweather.wordpress.com/author/haroldambler/

* Der Halleluja-Chor im Messias gehört eigentlich zur Auferstehung Christi, also zum Osterfest. Warum dieser weltberühmte Chor eher mit Weihnachten in Verbindung gebracht und gespielt wird, ist unklar. Händel wäre deswegen wahrscheinlich heute sehr überrascht. A. d. Übers.

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Wikinger wieder in Grönland? PIK lässt schon mal das Eis schmelzen!

Update:Neueste Satellitendaten (GRACE) widerlegen allesamt die Aussagen der PIK Forscher: 

GRACE-Mission: Himalaja-Gletscher schmelzen nicht ab (hier)

 Fortsetzung Text

Was steckt dahinter ? Wissenschaftler des PIK und der Universidad Complutense de Madrid haben die Reaktion des Eisschildes von Grönland auf Temperatur-Veränderungen modelliert [4]. Dabei kommen sie z.B. zu folgenden Kern-Aussagen:

" Here, using a fully coupled model, we show that this criterion systematically overestimates the temperature threshold and that the Greenland ice sheet is more sensitive to long-term climate change than previously thought. We estimate that the warming threshold leading to a monostable, essentially ice-free state is in the range of 0,8–3,2°C, with a best estimate of 1,6°C " … u.w.a.a.O.: "For 2,0°C regional summer warming, which is just above the deglaciation threshold in the representative case, complete melting of the GIS takes about 50.000 years. In contrast, with warming of 4,0°C, the ice sheet needs about 8.000 years to melt completely, and for warming of 8°C, 20% of the ice sheet melts in just 500 years and the entire ice sheet melts within about 2.000 years."

Bei all diesen Zahlen handelt es sich um die Szenarien eines Modells. Das alles kann man tun, muß man sogar tun, wenn das Ziel wissenschaftliche Erkenntnis-Findung ist. Offensichtlich werden aber hier weit darüber hinaus gehende politisierende und moralisierende Interessen verfolgt, denn wie sonst ist es zu erklären, daß es zum Schluß der Arbeit heißt [4], gewissermaßen als "wissenschaftliche Quintessenz": "Therefore, if anthropogenic CO2 emissions in the coming century drive the temperature considerably above the deglaciation threshold, irreversible total loss of the GIS will be difficult to avoid, ensuring continued substantial sea-level rise for millennia."

So wirkt es wieder einmal befremdlich, wie auch hier "wissenschaftlich suggestiv" für die Öffentlichkeit gearbeitet wird, offensichtlich mit dem medialen Ziel (vgl. Zitate w.o.), wieder einmal Klima-Panik zu verbreiten.

Und  d a s  ist gelungen [2]:

"Tritt das massive Schmelzen des Grönlandeises ein, könnte dies langfristig zu einem Anstieg des Meeresspiegels von mehreren Metern beitragen. ‚Damit würden wir das Leben vieler Generationen unwiderruflich verändern‘, sagte Rahmstorf, der zu den Leitautoren des 2007 veröffentlichten Vierten Sachstandsberichtes des UN-Weltklimarates (IPCC) gehört" ….

oder [3]: "Klimawandel – Grönland-Eis könnte komplett abschmelzen … Besiedelte Küstengebiete sind langfristig bedroht…".

Schließlich heißt es in der PIK-Presse-Mitteilung [1] suggestiv für eine Zukunft von Jahrtausenden: "Das Modell bewies dabei die Fähigkeit, sowohl die heute beobachtbare Eisbedeckung korrekt zu berechnen als auch ihre Entwicklung über die vergangenen Eiszeit-Zyklen hinweg. Deshalb wird der Simulation zugetraut, auch die Zukunft richtig abzuschätzen. All dies macht die neue Abschätzung verlässlicher als die vorherigen."

Damit wird wieder einmal der Eindruck vermittelt, der anthropogene CO2-Ausstoß führt unmittelbar und unausweichlich zur weiterer ungebremster Erwärmung, mit den genannten "katastrophalen Folgen" für Grönland-Eis und Meeres-Spiegel.

Mit keinem Wort wird auf die zahlreichen Unsicherheiten hingewiesen:

Es handelt sich um ein Modell  [4]; die Natur macht in aller Regel etwas anderes. Was sind – wie vorliegend – Modell-Spekulationen über die Jahrhunderte und gar Jahrtausende wert, wenn schon die aktuellen Trends eine ganz andere Sprache sprechen:

(1) Von keinem Modell prognostiziert: Die Erderwärmung stagniert seit 14 Jahren [5];

(2) Es gibt seit 14 Jahren keine Korrelation mehr von CO2 und Global-Temperatur;

(3) Diese Korrelation ist – in Vergangenheit und Zukunft – grundsätzlich und zunehmend umstritten [6], folglich gleichermaßen auch eine weitere Temperatur-Zunahme, wie in der Arbeit  [4] vorausgesetzt;

(4) Der Meeresspiegel-Anstieg zeigt seit Jahrhunderten und vor allem auch ganz aktuell keinerlei Beschleunigung, sondern eher das Gegenteil [7];

(5) …und das Absurdeste von alledem ist vielleicht das: In der Original-Arbeit [4] sowie in den Presse-Verlautbarungen wird mit Jahrtausenden herum-spekuliert, als handele es sich um die nahe Zukunft !

Bei alledem: Bei der Simulation des Grönland-Eises [4] handelt es sich um ein Modell. Modelle berechnen Szenarien, sind folglich keine Prognosen!  Sind schon Prognosen – z.B. zu Wirtschaft, Wetter, Sozial-Strukturen… – für politische, geschäftliche und private Entscheidungen nach wie vor mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, so sind Modell-Szenarien für Entscheidungen zu weitreichenden Maßnahmen unbrauchbar.

Was von Modellen und deren Szenarien zu halten ist, das brachte jüngst die FAZ [8] unter der Rubrik ‚Natur und Wissenschaft‘ auf diesen Punkt: "Gut Ding will Weile haben, davon legt die Wissenschaft im Allgemeinen und die Klimaforschung im Besonderen gelegentlich Zeugnis ab. Vom August des Jahres 2008 ereilte uns neulich die erschütternde Nachricht … Dem verzweifelten Eisbär schmilzt der Boden unter den Füßen weg … Das Meereis galt deshalb klimatechnisch als akut gefährdet – als mögliches Kippelement…. Der Nordpol würde eisfrei…. Muss er aber nicht mehr. Denn aus Hamburg… wird uns jetzt nach Jahren der akribischen Klimamodellierung die Kunde von der "stabilisierenden Rückkoppelung" übermittelt. Die Modelle zeigen nun, so Jochem Marotzke, dass das Polarmeer die sommers aufgenommene Wärme durch die dünne Eisdecke im Winter wieder bereitwillig abgibt. Folge: Selbst nach einem total eisfreien Sommer schwimmt auf dem simulierten Meer drei Jahre später wieder frisches Eis ….. Das Eis hat Erholungs-Potential. Und so schwimmen die Klima-Modellierer weiter von einer Scholle der Einsicht zur nächsten – immer auf der Suche nach frischer Nahrung. Zu verhungern drohen sie dabei bislang nicht."

Eine andere wichtige Frage wird bei alledem offensichtlich vermieden: Wie kommt es, daß das Grönland-Eis in der jüngeren Klima-Geschichte nie weitreichend, geschweige denn völlig abschmolz,  o b w o h l  es selbst im Holozän über Jahrhunderte deutlich wärmer war als heute (Abbildung).

Von den alpinen Glaziologen [9] weiß man:

"Die aus Geländebefunden abgeleiteten Temperaturverhältnisse ergeben, dass in 65 % der letzten 10.000 Jahre die Sommerhalbjahre so warm oder wärmer waren als heute. Die aktuelle Temperaturentwicklung liegt im normalen Schwankungsbereich. Warmphasen dieser Art wurden bisher immer als ‚Klimaoptima‘ bezeichnet. Vielleicht sollt man diese Tatsachen bei der derzeitigen Klimadiskussion stärker in Rechnung stellen." Zu einem völligen Abschmelzen der Gletscher führte das weder in den Alpen noch in Grönland!

Schließlich darf noch erwähnt werden, daß nach den Milankovic`-Zyklen im Laufe der nächsten Jahrhunderte … Jahrtausende mit dem Beginn einer neue Eiszeit zu rechnen ist. Das ist genau  d e r  Zeitraum, in dem sich die o.a. Modell-Spekulationen hinsichtlich einer Grönland-Eis-Schmelze bewegen.

F a z i t :

Wieder einmal entsteht der Eindruck, daß ein im Grunde wissenschaftlich dienlicher Ansatz für die öffentliche Hysterie-Formung im Sinne teuerer CO2-Vermeidungs-Maßnahmen mißbraucht wird. Die Bevölkerung soll offensichtlich weiter mit Angst+Schrecken überzogen werden, damit Ökosteuern, Einschränkungen des Lebensstandards und steigende Strom-Preise eher akzeptiert werden.

Der ehemalige Fernseh-Meteorologe Wolfgang Thüne antwortete auf die Interview-Frage zu der neuen Grönland-Hypothese [10]: Grönland – ohne Eis … Was soll man davon halten?

"Nichts! Theoretisch kann man sich alles Mögliche ausdenken, dies in Formeln kleiden und berechnen, dass in exakt 1.900 Jahren der Weltuntergang eintreten wird. Dann würde die Menschheit um das Schauspiel ‚eisfreies Grönland‘ in 2.000 Jahren betrogen sein. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung erinnert mich an das griechische ‚Orakel von Delphi‘, aber auch an die ‚Offenbarung des Johannes‘, die Vision der Apokalypse mit ihren prophetischen Bildfolgen. Im Jahre 1033 sollte schon einmal die Welt untergehen und der Weltklimarat prophezeite noch 2007 den Klimakollaps für 2020. Mit ihren Supercomputern machen die Klimaforscher uns glauben, sie hätten die ‚Sieben Siegel‘ geöffnet und damit den ‚verborgenen Geschichtsplan Gottes‘ enthüllt. Alle charakteristischen Merkmale der Apokalypse, ob aus der Glaskugel gelesen oder mit dem Computer berechnet, findet man heute unter dem Namen ‚Science Fiction‘ wieder."

Klaus-Eckart Puls, EIKE

Q u e l l e n :

[1] http://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/gronlands-eismassen-konnten-komplett-schmelzen-bei-1-6-grad-globaler-erwarmung ; 11.03.2012

[2] http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article13916939/Groenlands-Eispanzer-droht-komplett-zu-schmelzen.html?print=truehttp://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article13916939/Groenlands-Eispanzer-droht-komplett-zu-schmelzen.html ; 12.03.2012

[3] http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,820702,00.html ; 12.03.2012

[4] A.Robinson, R.Calov and A.Ganopolski;  Multistability and critical thresholds of the Greenland ice sheet; NATURE CLIMATE CHANGE / ADVANCE ONLINE PUBLICATION, www.nature.com/natureclimatechange , © 2012 Macmillan Publishers Limited. All rights reserved.

[5] http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/g-l-o-b-a-l-c-o-o-l-i-n-g-wo-bleibt-die-erderwaermung/  ; 25.02.2012

[6] F.Vahrenholt & S.Lüning, Die Kalte Sonne, Hoffmann u. Campe, (2012)

[7] Der Meersspiegel steigt, seit 15000 Jahren; 14.03.2012,  http://www.kaltesonne.de/?p=1742

[8] FAZ, 9. Feb. 2011, Natur und Wissenschaft, Dünnes Eis

[9] G. Patzelt, Gletscherschwund und Vorzeitklima, Bergauf, 2 (2008), S. 34-35, Innsbruck

[10] Luxembg. Tageblatt,15. März 2012, Das Orakel von Delphi;  http://www.tageblatt.lu/nachrichten/story/-Orakel-von-Delphi–11105134




Endlich spricht es mal jemand laut aus: Klima + Weltregierung ist ein Spiel, das im grünen Himmelreich ausgekungelt wird

Foto rechts: Proteste für die Welt-Klima-Regierung – Manhattan Beach, USA (Photo credit: 350.org)

Eine effektive Weltregierung wird gebraucht, um die Klimakatastrophe abzuwehren

Gary Stix

Vor fast sechs Jahren war ich der Herausgeber einer Ausgabe vom Scientific American mit dem alleinigen Thema Energie. Darunter war auch ein Artikel von Robert Socolow von der Princeton University, in dem er einen wohldurchdachten Plan vorstellte, wie man die atmosphärischen Kohlendioxidemissionen unter einem den Planeten lebenswert machenden Niveau von 560 ppm halten könnte. Das Ganze war vollgestopft mit technischen Lösungen, die von einer Wasserstoffwirtschaft bis zur Gewinnung von Sonnenenergie im Weltall reichten.

Wenn ich das noch einmal machen müsste, würde ich anders an die Sache herangehen, wenn meine Mitherausgeber das zulassen. Ich würde mich auf die Kernfusion und saubere Kohle konzentrieren, anstatt mindestens die Hälfte des zur Verfügung stehenden Platzes für Artikel über Psychologie, Soziologie, Ökonomie und politische Wissenschaft zu verschwenden. Seit ich das gemacht habe, bin ich zu der Schlussfolgerung gekommen, dass die technischen Details der einfache Teil sind. Es ist die Sozialtechnik (social engineering), dass der Killer ist. Mondflüge und Manhattan-Projekte [Manhattan-Projekt, Deckname für den Bau der Atombombe durch die USA. A. d. Übers.] sind ein Kinderspiel im Vergleich zu notwendigen Änderungen der Art und Weise unseres Verhaltens.

Ein politischer Artikel, geschrieben von vielen Dutzend Wissenschaftlern, erschien am 15. März in Science, um diesen Punkt zu bestätigen: „Die menschlichen Gesellschaften müssen jetzt ihren Kurs ändern und sich von kritischen Kipp-Punkten im System Erde entfernen, die zu rapiden und irreversiblen Änderungen führen können. Dies erfordert eine fundamentale Neuorientierung und die Neustrukturierung nationaler und internationaler Institutionen hin zu einer effektiveren Regierung des Systems Erde und dessen planetarischer Verwaltung“.

Der Bericht fasste 10 Jahre Forschung zusammen und evaluierte die Fähigkeit internationaler Institutionen, mit dem Klima und anderen Umweltaspekten umzugehen, eine Beschreibung, die existierende Möglichkeiten gefunden hat, um schmerzlich vermisste Änderungen zu beeinflussen. Die Autoren riefen nach einem „konstitutionellen Moment“ auf der bevorstehenden UN-Konferenz zu nachhaltiger Entwicklung in Rio im Juni, um die Weltpolitik und die Regierungen zu reformieren. Unter den Vorschlägen sind unter Anderem: Der Ruf nach Ersetzung der ineffektiven UN-Kommission zur nachhaltigen Entwicklung durch einen Rat, der nur dem Generalsekretär der UN Rechenschaft schuldig ist; ein Versuch, mit aufkommenden Problemen hinsichtlich Wasser, Klima, Energie und Ernährungssicherheit besser umzugehen. Der Bericht befürwortet ein ähnliches Aufpolieren anderer internationaler Umweltinstitutionen.

Unglücklicherweise braucht man noch viel mehr. Um effektiv zu sein, müsste man einen neuen Satz von Institutionen mit strengen, transnationalen Vollmachten zur Durchsetzung einrichten. Man müsste sich Wege zurecht legen, um gegenüber sozialen Problemen den Kopf in den Sand zu stecken und diesen Problemen dann mit Antworten zu begegnen, die üblicherweise von politischen Entscheidungsträgern als akademisch naiv abgetan werden. Im Prinzip wäre eine spezies-übergreifende Änderung grundlegenden menschlichen Verhaltens ein sine qua non, aber diese Art von Verkündigung strapaziert die Glaubwürdigkeit in das Chaos der politischen Sphäre massiv. Einige der Dinge, die betrachtet werden müssten: Wie überwindet man unsere hartnäckige Tendenz, die Zukunft zu „berechnen“: das, was wir heute haben, höher zu bewerten als das, was mir morgen bekommen könnten? Wäre irgendeine Institution in der Lage, uns eine permanente Krisenmentalität einzuimpfen, die Jahrzehnte dauert, wenn nicht Jahrhunderte? Wie bilden wir neue Institutionen mit Vollmachten, die weit über das jetzige Mandat für die UN hinausgehen? Können wir uns gegen einen übelwollenden Diktator absichern, der die Macht solcher Institutionen missbrauchen könnte?

Ökonomisches Verhalten und andere voraus schauende Disziplinen in den Sozialwissenschaften versuchen, schwerwiegende Fragen aufzugreifen. Aber sie standen niemals einer Herausforderung dieser Größenordnung gegenüber, die alle 7 Milliarden von uns zu gemeinsamer Aktivität rekrutiert. Die Fähigkeit, eine solche Änderung global über die gesamte menschliche Bevölkerung und über Zeiträume weit jenseits dessen auszubreiten, was je versucht worden ist, würde die Planziele bis weit hinter den Bereich des Erreichbaren ausdehnen. Sollten wir jemals gezwungen sein, in irgendeiner fundamentalen Weise dem Klimawandel zu begegnen, ist es also der soziale Aspekt, auf den wir uns konzentrieren müssen. Die relative Effizienz der nächsten Generation von Solarzellen ist im Vergleich dazu trivial.

Link zum ganzen hier übersetzten Artikel: here

Link zur Kurzfassung von Anthony Watts: http://wattsupwiththat.com/2012/03/18/finally-somebody-comes-right-out-and-says-it-climate-world-governance-is-a-match-made-in-green-heaven/

Anmerkung der Redaktion:

Im für solche Bestrebungen -unter der Berufung auf höhere Ziele zur gewünschten Einführung von Diktaturen – besonders anfälligen Deutschland (Siehe Vorschlag zur „Großen Transformation“ vom WBUG) kann man auch kleinteilig den Boden vorbereiten und versuchen unbequeme Gegner mundtot zu machen. So soll auch jüngst wieder eine „Kleine Anfrage“ der Grünen dazu beitragen den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG, Dr. Knut Löschke von diesem Gremium wegzumobben. Wie das gehen soll lesen Sie hier:

Auszug daraus:

Die Fraktion (Der Grünen) stellte eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung (Drs. 17/8944). Ob sie „ihre Ziele in der Energie- und Klimapolitik durch Dr. Löschke im Aufsichtsrat der DB AG vertreten“ sehe, wollten die Grünen beispielsweise wissen. Ob sich Löschke in seinem Amt bereits „für eine Änderung der strategischen Ausrichtung der Deutschen Bahn AG eingesetzt“ habe. Ob die Regierung die Ansichten Löschkes „für das Image und die Geschäftspolitik der Deutschen Bahn AG als klimafreundlichem Transportmittel förderlich“ hält. Ob man vor Löschkes Berufung davon wusste.

Übersetzt von Chris Frey




Neue HadCRUT4-Daten der CRU: Und wieder wird der Rückgang versteckt

Gerard Wynn schreibt bei Reuters:

„Die Climate Research Unit in Großbritannien, die jahrelang vom Jahr 1998 als dem wärmsten Jahr ausging, hat neue Daten veröffentlicht, die seitdem noch wärmere Jahre zeigen, was die Ansicht der Skeptiker einer zum Stillstand gekommenen globalen Erwärmung weiter unterminiert.

Die Ergebnisse können nützlich sein, um den Schwerpunkt von der Frage, ob die Welt durch menschliche Aktivitäten wärmer wird – was fast mit Sicherheit der Fall ist – auf dringendere Forschungsgebiete zu lenken, vor allem die Größenordnung und den Druck des menschlichen Einflusses.

Nach Bekanntgabe der neuen Daten sagte das am Hadley Centre des britischen Met.Office’ arbeitende CRU-Team, dass die wärmsten zwei Jahre in einer Aufzeichnung über 150 Jahre die Jahre 2005 und 2010 waren – bisher hatten sie angegeben, dass das Jahr 1998 diesen Rekord hält.“

Keines dieser Ergebnisse ist statistisch signifikant, wenn man die Temperaturunterschiede zwischen den drei Jahren betrachtet, die viel kleiner als die Unsicherheiten bei den Temperaturmessungen sind…

Und Louise Gray schreibt im Telegraph unter der Überschrift:

Met.Office: Die Welt hat sich während der letzten zehn Jahre sogar noch stärker erwärmt als ursprünglich angenommen, nachdem die Daten aus der Arktis hinzugefügt worden sind:

Einige der Änderungen standen im Zusammenhang mit der Hinzunahme arktischer Stationen, aber viele davon haben mit Anpassungen zu tun. Man beachte die Abnahme der Temperatur in der Vergangenheit im neuen Datensatz der CRU:

Die Daten hat Joe D’Aleo geplottet. Der neue HadCRUT4-Datensatz ist blau dargestellt, der alte in rot. Man sieht, dass der blaue (neueste) Verlauf in der Vergangenheit unter dem roten (älteren) liegt.

Hier folgt der ältere HadCRUT-Datensatz aus dem Jahr 2001, verglichen mit 2008 und 2010. Auch hier ist die Vergangenheit plötzlich kälter geworden.

Hier folgen die NASA-GISS-Daten aus dem Jahr 1980 von der anderen Seite des Großen Teiches, verglichen mit der Version aus dem Jahr 2010. Es gab eine noch stärkere Abkühlung der Vergangenheit.

Und natürlich gibt es diese berühmte Animation, bei der es in der Mitte des 20. Jahrhunderts wie von Zauberhand kälter geworden ist. Man sieht, wie die Jahre 1934 und 1998 als wärmste Jahre des vergangenen Jahrhunderts die Plätze tauschen. Dies ist so, seit GISS einem neuen Datensatz 2004 Anpassungen hat angedeihen lassen, verglichen mit demjenigen des Jahres 1999.

Bevor er zum Befürworter von Protestbewegungen geworden und dann verhaftet worden ist, sagte Hansen:

In den USA ist es im vergangenen Jahrhundert wärmer geworden, aber die Erwärmung übersteigt kaum die Variabilität von Jahr zu Jahr. Tatsächlich war die wärmste Dekade in den USA die dreißiger Jahre und das wärmste Jahr war 1934.

Quelle: Whither U.S. Climate?, By James Hansen, Reto Ruedy, Jay Glascoe and Makiko Sato — August 1999 http://www.giss.nasa.gov/research/briefs/hansen_07/

Im privaten Bereich würden Vorgänge, wie oben beschrieben, Sie Ihren Arbeitsplatz verlieren lassen, oder noch schlimmer (wenn es Börsendaten wären, die von der SEC überwacht werden), Sie würden wegen Versicherungsbetrugs im Gefängnis landen. Aber hallo, hier geht es um Klimawissenschaft, also muss man sich darüber keine Sorgen machen.

Und dann gibt es da noch die kumulativen Anpassungen an das US Historical Climatological Network (USHCN)

Quelle: http://cdiac.ornl.gov/epubs/ndp/ushcn/ts.ushcn_anom25_diffs_urb-raw_pg.gif

All diese Anpassungen lassen den Trend im vorigen Jahrhundert zunehmen. Wir müssen also weiter darauf warten, bis uns ein neuer Datensatz präsentiert wird, bei dem eine abkühlende Anpassung vorgenommen worden ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle an den Daten vorgenommenen Anpassungen positiv sind, ist gleich Null. Das ist zum Teil der Grund, warum sie sich so eifrig gegen einen UHI-Effekt und andere Auswirkungen des Landschaftsverbrauchs aussprechen, welche eine Anpassung zum kühleren erfordern würden.

Was die arktischen Stationen betrifft, haben wir vor Kurzem gezeigt, wie diese Stationen individuell ebenfalls angepasst worden sind: Another GISS miss: warming in the Arctic – the adjustments are key

Die zwei Graphen von GISS, überlagert mit einer nuancierten Verschiebung, um den Graphen „nach der Anpassung“ abzugrenzen. Durch die künstliche Abkühlung in der Vergangenheit hat der Erwärmungstrend pro Jahrhundert zugenommen – was es „schlimmer als wir gedacht haben“ gemacht hat – Giss-Graphen kommentiert und kombiniert von Anthony Watts.

Und hier folgt die Zusammenfassung aller arktischen Stationen, wo man die Vergangenheit kälter gemacht hat: Die Werte stehen für das Jahr 1940. Sie zeigen, wie die Klimageschichte umgeschrieben worden ist:

Die CRU verwendet die gleichen Daten wie GISS, die alle im GHCN wurzeln, im NCDC gemanagt von Dr. Thomas Peterson, den ich mal „Patient Null“ nennen möchte, wenn es um Anpassungen geht. Seine Revisionen der USHCN und GHCN-Daten fanden ihren Weg in jeden globalen Datensatz.

Wenn man dies wieder und immer wieder sieht, scheint es, als läge hier ein Fall vor von: Diejenigen, die die Daten der Vergangenheit abkühlen, sind dazu verdammt, dies immer wieder zu tun.

Und dann wundern sie sich, wenn wir ihren Daten misstrauen.

Anthony Watts

Original hier 

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Studie: Man braucht 10 Einheiten alternativer Elektrizität, um 1 Einheit Strom aus fossilen Treibstoffen auszugleichen

Bei der Konzentration auf die Technologie übersieht man das menschliche Verhalten, wenn es um die Klimaänderung geht.

Eine Studie zeigt, dass man 10 Einheiten alternativer Elektrizität braucht, um eine Einheit Strom aus fossilen Treibstoffen auszugleichen.

EUGENE, Oregon – Die Technologie allein wird nicht dabei helfen, die Welt von auf fossilen Treibstoffen basierenden Energiequellen wegzuführen, sagt der Soziologe Richard York von der University of Oregon. In einer gerade veröffentlichten Studie plädiert York für eine Änderung von politischen und ökonomischen Maßnahmen, um den Umstand, dass der weiter wachsende Energieverbrauch nicht nachhaltig ist, abzufedern.

Viele Nationen, einschließlich der Vereinigten Staaten, verfolgen aktiv technologische Vorteile, um den Verbrauch fossiler Treibstoffe zu reduzieren, um potentiell die menschlichen Beiträge zur Klimaänderung abzuschwächen. Das Vorgehen des IPCC nennt alternative Energiequellen – nuklear, Wind und solar – die den Verbrauch fossiler Treibstoffe eins zu eins ersetzen werden. Dieses Vorgehen, argumentiert York, ignoriert die „Komplexität menschlichen Verhaltens“.

Basierend auf einer vierschichtigen Studie des verbrauchten Stroms in 130 Ländern während 50 Jahren fand York, dass man mehr als 10 Einheiten aus nicht-fossilen Treibstoffen braucht – nuklear, Wasserkraft, Geothermie, Wind, Biomasse und solar – um eine einzelne Einheit fossil erzeugter Energie auszugleichen.

 „Schaut man sich zum Beispiel das Wachstum der Kernkraft an, scheint sie die Wachstumsrate fossil erzeugter Energie nicht sehr stark zu beeinflussen“, sagte York, ein Professor im Fachbereich Soziologie und im Programm für Umweltstudien. Er präsentierte auch zwei Modelle des gesamten Energieverbrauchs. „Schauen wir uns den gesamten Energieverbrauch an, fanden wir einen geringfügig größeren Ausgleich, aber immer noch brauchte man bestenfalls vier oder fünf Einheiten nicht-fossiler Energie, um eine Einheit fossil erzeugter Energie auszugleichen“.

Für die Studie – die am 18. März im Journal Nature Climate Change veröffentlicht worden ist – analysierte York Indikatoren der Entwicklung in der Welt von der Weltbank. Um die Vielfalt der ökonomischen und demographischen Variablen sowie der Energiequellen zu überschauen, wurden die Daten sortiert und in sechs statistische Modelle eingegeben.

Zugegebenermaßen, sagt York, sind Energie erzeugende Technologien, die auf solar, Wind und Wellen basieren, relativ neu und könnten trotzdem mit fortschreitender Entwicklung brauchbare alternative Quellen abgeben.

„Ich sage im Prinzip nicht, dass wir den Ausgleich mit diesen neuen Technologien nicht schaffen, aber es ist interessant, dass dies bisher nicht der Fall war”, sagte York. „Eine Ursache für die scheinbar überraschenden Ergebnisse ist, dass wir als Gesellschaft dazu tendieren, Nachfrage als exogen ansehen, die nach Angeboten ruft, aber das Angebot erzeugt auch Nachfrage. Die Stromerzeugung erzeugt das Potential, diesen Strom auch zu verbrauchen, so dass neue Energietechnologien oft dazu führen, dass immer noch mehr Energie verbraucht wird“.

Weiter sagte er, dass im Zusammenhang hiermit die Entwicklung hoch effizienter Automotoren und energieeffizienter Haushalte einher gegangen ist. Diese Verbesserungen reduzierten den Energieverbrauch in mancher Hinsicht, gestatteten jedoch auch den Bau größerer Fahrzeuge und Häuser. Im Endergebnis hat sich dadurch der Gesamtenergieverbrauch oftmals nicht mit der zunehmenden Effizienz der Technologien dramatisch verringert

„Hinsichtlich politischer Maßnahmen der Regierung müssen wir an den sozialen Zusammenhang denken und nicht nur an die Technologie“, sagte York. „Wir müssen uns fragen, welche politischen und ökonomischen Faktoren einen wirklichen Ausgleich bewirken. Die bloße Entwicklung nicht-fossiler Quellen als solche tendiert nicht dazu, den Verbrauch fossiler Energie nennenswert zu reduzieren – jedenfalls nicht genug. Wir müssen eher daran denken, wie man den Verbrauch fossiler Energie zurückfährt, als mit immer neuen Technologien alleine aufzuwarten“.

„Diese Ergebnisse müssen Teil der nationalen Diskussion werden“, sagt Kimberly Andrews Espy, Vizepräsidentin für Forschung und Innovation an der University of Oregon. „Die Forschungsergebnisse der Sozialwissenschaften gehen im Gefüge staatlicher Politik oft verloren“, sagte sie. „Wenn wir wirklich die zukünftigen Herausforderungen an unsere Umwelt meistern wollen, müssen wir unsere eigenen Verhaltensweisen und Standpunkte mit einbeziehen“.

Link: http://wattsupwiththat.com/2012/03/21/study-it-takes-10-units-of-alternative-electricity-sources-to-offset-a-unit-of-fossil-fuel-generated-power/

Übersetzt von Chris Frey EIKE