Klimapolitik – der lange Marsch in die Unfreiheit
Wer auf die Akzeptanz der „Gedanken- und Meinungsfreiheit“ baut, nach dem Aufklärungsphilosophen Immanuel Kant (1724-1894) den Mut hat, seinen „eigenen Verstand“ zu benutzen, der stößt bald an die Grenzen der persönlichen Freiheit. Äußert er seine Meinung gar in der Öffentlichkeit, so gerät er rasch in das Visier der „Hüter der reinen Lehre“, die jedwede Mehrheitsmeinung zum Dogma erheben und gegen renitente Andersdenkende gnadenlos rigoros verteidigen. Im gesellschaftspolitisch-medialen Alltag stößt die Garantie der „Gedanken- und Meinungsfreiheit“ rasch an ihre Grenzen. Da sind freiheitliche Denker ohne Schutz dem eisigen Hauch des „Zeitgeistes“ ausgeliefert. Da wird nicht diskutiert, nicht um die Wahrheit gerungen, da wird diffamiert nach allen Regeln der Kunst. Da wird man öffentlich an den Pranger gestellt und die Masse applaudiert wie vormals bei Hinrichtungen mit dem Fallbeil.
Der Mensch hat sich seit Jahrtausenden in seinen Grundstrukturen nicht verändert. Auch die Aufklärung hat aus dem Menschen kein rationales, von Vernunft gesteuertes Wesen gemacht. Dies weil sofort der Aufklärung die Romantik und dieser das „Zeitalter der Ideologien“ folgte und damit der selbstherrliche Hang, fiktive Weltbilder zu verabsolutieren und für allein seligmachend zu deklarieren. Vor allem ist der Mensch ein triebgesteuertes „Herdentier“ geblieben, das sich gerne einem „Hirten“ unterordnet, seinem Schutz anvertraut und ihm folgt. Befiehlt der Hirt seiner Herde nach „links“ zu ziehen, wo das angebliche Paradies zu finden ist, und bewegen sich einige Schafe nach „rechts“, dann geraten sie schnell unter die Hufe der Herde, werden zu „schwarzen Schafen“ abgestempelt und zu Fortschrittsfeinden erklärt. Sie haben es fortan nicht leicht. Der Strom hat die Tendenz, alles mit zu reißen, was ihm entgegen steht.
Auch auf dem Sektor der Klimapolitik, wo eine mysteriöse überparteiliche Meinungseinheit herrscht, gibt es „schwarze Schafe“, die dem Zweifel als wissenschaftlicher Maxime und Fortschrittsgarant anhängen. Sie kritisieren nicht die Tatsache, dass das Klima seit Urzeiten einem ständigen, wenn auch bislang vom Menschen ursächlich nicht erklärbaren Klimawandel unterliegt, sie kritisieren die These, dass der Mensch eine globale „Klimakatastrophe“ auslösen könne. Sie kritisieren, dass die Kreatur Mensch die „Globaltemperatur“ und mit ihr das „Globalklima“ lenken, den Klimawandel in jedwede vom Menschen gewünschte Richtung steuern könne. Dies mag im Computer gelingen, aber in der Natur nicht, denn alle Globalwerte sind abstrakte statistische Konstrukte. Aber die Meinungen der Vereinten Nationen wie des überstaatlichen „Weltklimarats“ IPCC entsprechen dem Selbstwertgefühl des modernen Menschen, der sich insofern als „Krone der Schöpfung“ sieht, indem er festen Willens ist, die unvollkommene Schöpfung in seinem Sinne zu verbessern. Der Mensch ist stolz auf seinen alles überragenden Intellekt und meint, sich eine Idealwelt modellieren, berechnen und planen zu können. Er fühlt sich als Konstruktivist, doch seine Wunschwelten entsprechen nicht der Wirklichkeit.
Die auf weltpolitischer Bühne vorherrschende Doktrin ist, dass durch menschliches Handeln eine globale „Klimakatastrophe“ samt „Sintflut“ drohe. Dies gelte es abzuwenden, mit allen erdenklichen Mitteln, auch denen der Freiheitseinschränkung. Die Gefahr sei so weit fortgeschritten, dass man jedem Menschen einen „Fußabdruck“ verpassen müsse. Ob Eskimo oder Pygmäe, jeder Mensch dürfe nach dem G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm nur zwei Tonnen CO2 pro Jahr freisetzen. Nur so könne der Klimakollaps noch abgewendet werden. Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen verdoppelte sehr großzügig 2011 bei der Weltklimakonferenz in Durban den „Fußabdruck“ auf vier Tonnen CO2 und zeigte damit, dass es sich bei der Klimapolitik offensichtlich um ein hartes politisches Pokerspiel handelt und er zu den Siegern zählen möchte. Mit Johann Wolfgang von Goethe könnte man ausrufen: „Was für ein Schauspiel! Aber, ach, ein Schauspiel nur!“
Solch ein Schauspiel ist der seit einigen Jahren in Hamburg veranstaltete „Extrem-Wetter-Kongress“. Auf diesem präsentierte sich Dr. Peter Höppe, der Leiter der Georisikoforschung der Munich Re (Münchner Rückversicherung). Seine Prognose: „Vier Grad wärmer bis zum Jahrhundertende. Das klingt nicht dramatisch. Doch es genügt, damit Stürme mehr Kraft entwickeln, Hagel, Hochwasser und Hitzewellen zunehmen.“ Höppe weiter: „Das Wetter wird wechselhafter und unberechenbarer.“ Als ob das Wetter nicht schon immer wechselhaft und unberechenbar war. Eine Steigerung von unberechenbar ist unsinnig. Wenn das Wetter „unberechenbarer“ wird, dann muss dies logischerweise um so mehr für das Klima und dessen Vorhersagen gelten, die ohnehin keine sind, sondern nur Abbilder ausgedachter Szenarien sind. Ungewollt unterminiert Höppe das ohnehin nur bei den Klima-Experten vorhandene Zutrauen in die „Klima-Projektionen“! Doch Höppe übertrifft sich noch: „Die Wetterphänomene werden wesentlich häufiger!“ Werden wir also künftig nicht 24 Stunden pro Tag „Wetter“ haben, sondern etwa 28 Stunden? Alle Wetter, Donnerwetter! Zwecks Flankenschutz erneuerte der PIK-Forscher Dr. Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe die vor 12 Jahren von dem Klima-Experten Mojib Lativ gemachte Prophezeiung, dass in Deutschland „die Wintersportgebiete zunehmend unter schwindendem Schnee leiden.“ Das haben wir jeden Sommer, was einmal mehr die Realitätsferne der Klimaforscher beweist!
Während in Hamburg fleißig auf allerhöchstem wissenschaftlichen Niveau über Extremwetter spekuliert wurde, setzten sich in dem Zentralanstalt für Meteorologie in Wien zwei Meteorologen, Johann Hiebl und Michael Hofstätter, mit der Frage auseinander: „Wird das Wetter immer verrückter?“. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass das Wetter in Bezug auf die Temperatur in den letzten 140 Jahren nicht „verrückter“ geworden ist, die Temperaturschwankungen nicht zugenommen haben. Auch haben sie keinen Trend zu „immer extremeren Wetterkapriolen“ erkennen können. Selbst Tatsachen hindern die Klima-Experten nicht daran, wie bei einer Gebetsmühle immer wieder vor einer Zunahme von Wetterextremen aller Art zu warnen. Die Medien greifen unkritisch solche Horrormärchen gerne auf, denn sie glauben, dass Sensationsmeldungen dem Verkauf förderlich sind.
Aber auch für die Politik, so hofft sie, ist der Klimaschutz ein einträgliches Geschäft. Hierzu wurde der CO2-Emissionszertifikatehandel ins Leben gerufen. Da werden vom Staat zuerst Rechte verschenkt, um später dieses Geschenk wieder einfordern zu können, durch Entzug und notwendigen teuren Nachkauf von Rechten. Jüngstes Beispiel ist die von der Europäischen Union verhängte CO2-Abgabe für Fluglinien, die Flughäfen in Europa ansteuern. Die EU will damit gegen die „Erderwärmung“ ankämpfen und hofft nebenbei, ohne Arbeit und Mühe Milliarden abkassieren zu können. Den internationalen Protest gegen diese einseitig verfügte Maßnahme der EU wies die EU-Klima-Kommissarin Connie Hedegaard lapidar mit den Worten ab: „Wir lassen uns nicht erpressen!“ Doch wer hat vollendete Tatsachen geschaffen, wer hat wen erpresst? Was versteht sie unter „ernsthaftem Klimaschutz“? Glaubt sie, Klima schützen zu können? Sie sollte probeweise versuchen, in Dänemark das Wetter zu schützen. Dann sollte sie versuchen, das dänische dem griechischen Wetter anzupassen, denn sonst würde der „CO2-Fußabdruck“ in ihrer Heimat nicht reichen, um den Winter zu überstehen. Dieses Vorhaben würde jeder Mensch spontan als unmöglich einstufen. Doch warum zieht er aus dieser Erkenntnis nicht den Schluss, dass der ganze „Klimaschutz“ unsinnig ist? Wer das Wetter nicht schützen kann, kann erst recht nicht das vergangene Wetter, das statistisch zu „Klima“ verdichtet wurde, schützen.
An diesem Punkt soll der Frage nachgegangen werden: Warum glauben Menschen an den Klimaschutz und lassen sich durch die „Warnung vor der drohenden Klimakatastrophe“ in Angst und Schrecken versetzen? Mit dem Appell an die Vernunft scheint man nicht weiter zu kommen, denn dazu müsste ja zuerst der Verstand eingesetzt werden. Auf diesen ist der Mensch besonders stolz, zumal nur der Verstand ihn vom Tier unterscheidet, ihn zum „homo erectus“ und schließlich zum „homo sapiens“ erhob. Doch ist der Verstand eine Überlebensgarantie? Mitnichten! Weil der Verstand bei ernsten und plötzlichen Gefahren viel zu träge reagiert, hat die Natur vorgebeugt und alle Lebewesen mit Instinkten ausgestattet, die völlig unabhängig vom Verstand und vor allem vor ihm reagieren. Wer an unseren Verstand, wie die Klimaexperten es tun, appelliert, der führt etwas im Schilde, der will uns verführen, der will uns manipulieren. Wäre der Mensch allein von Verstand oder Vernunft gesteuert, dann würde er bei der Behauptung, das „Globalklima“ müsse geschützt werden, in seinen Schulatlas schauen und feststellen, dass es weder dieses noch eine „Globaltemperatur“ gibt. Es gibt eine Vielzahl von Temperaturen und Klimazonen. Nur ob der Wettervielfalt haben wir die Klima-Diversität, haben wir die Bio-Diversität, die biologische Vielfalt von Flora und Fauna auf Erden.
Wir wissen, dass das Gehirn der Sitz aller Verhaltenskriterien ist, die das Wesen Mensch ausmachen. Das Gehirn ist die Zentrale für alle Sinnesempfindungen. In ihm laufen alle Informationen zusammen und werden blitzschnell verarbeitet. Das Gehirn besteht aus zwei Hälften. Die rechte Gehirnhälfte ist der Sitz der Gefühlswelt, der spontanen wie emotionalen Intelligenz. Der Selbsterhaltungstrieb erfordert vor allem Reaktionsschnelligkeit, um rasch Abwehr- und Fluchtreflexe auslösen zu können. Die linke Gehirnhälfte verarbeitet, wenn das Überleben gesichert ist, die Informationen weiter. Es ist der Sitz der eigentlichen Verstandestätigkeit. Hier wird gelernt, gepaukt, werden logische Verknüpfungen hergestellt, werden Beobachtungen koordiniert, Experimente ausgedacht, wissenschaftliche Thesen und Theorien aufgestellt.
Um sich als gefährdeten und schutzbedürftiges Wesen in seiner Umgebung behaupten und überleben zu können, ist der Mensch mit fünf Sinnesorganen ausgestattet – mit Haut, Auge, Ohr, Nase und Mund. Mit ihnen kann er tasten, sehen, hören, riechen, schmecken. Von Geburt an sammelt und speichert der Mensch Bilder, denen er später Worte und Begriffe zuordnet. Beim Prozess des Aufrechtstehens und des Gehenlernens merkt das Kind, dass der die Neigung kontrollierende Gleichgewichtssinn eine elementare Rolle spielt. Wird ein bestimmter Neigungsgrad überschritten, dann fällt das Kind auf die Nase. Die richtige Neigung, das richtige Klima gehören zu einer Grunderfahrung eines jeden Menschen. Beide Begriffe sind identisch! Hört ein Mensch die Botschaft von der drohenden „Klimakatastrophe“, so wird in der rechten Gehirnhälfte spontan Großalarm ausgelöst, ohne die linke Hälfte zu aktivieren und die Warnung vom Verstand her zu überprüfen. Angst und Furcht sind wie die Suche nach Schutz die Primärreaktionen.
Die „Warnung vor der drohenden Klimakatastrophe“ wird nicht logisch geprüft, sie löst direkt im Kleinhirn Großalarm aus, auch deswegen, weil das Kleinhirn den „Gleichgewichtssinn“ steuert, der bei der Aufzählung der Sinne meist vernachlässigt wird. Er sorgt dafür, dass wir aufrecht gehen und als Menschen leben können. Der plötzliche Verlust des Gleichgewichts bedeutet Verlust unserer Haltung wie der Orientierung im Raum. Wenn also das Wort „Klimakatastrophe“ mit das Gemüt stimulierenden Bildern in unser Ohr dringt, gibt das Kleinhirn sofort Alarm, der blitzschnell über den Thalamus an die Großhirnrinde weitergeleitet wird. Die rechte Gehirnhälfte verarbeitet das Signal, identifiziert die Gefahr als Neigungsverlust, reagiert mit Angst und ruft nach Schutz. Das Schutzversprechen wird natürlich mit der Warnung gleich mitgeliefert, als Angebot des „Klimaschutzes“. Die gröbste Gefahr scheint gebannt, das Leben kann wie gewohnt weitergehen.
Die Wissenschaftler, die sich die Klimakatastrophe ausgedacht haben und die Politiker, die sich zu Klimaschützern aufgeschwungen haben, müssen nun alle Energie aufwenden, um die Gefahr stets aufrecht und im Unterbewusstsein präsent zu halten. Dazu gehört eine immerwährende Propaganda, die zu einem neuen Wirtschaftszweig geführt hat, der Angstindustrie. Die Computer müssen auf Hochtouren laufen, um stets neue Gefahren zu konstruieren. Es darf keine Gewöhnung, keine Langeweile aufkommen. Man muss die Dominanz des Unterbewusstseins über das Bewusstsein sicherstellen. Die Manipulation wie die Neigung zum Herdentrieb tragen weiter dazu bei, dass solch eine raffiniert ausgeklügelte Irrlehre durch ständige Wiederholung zur „wahren Lehre“ wird. Es ist dann bei diesem Meinungsklima ein Leichtes, Kritiker als irre und wirre Außenseiter abzustempeln, zu isolieren und zu diskreditieren. Dieses infame Psychospiel wird seit 30 Jahren gespielt und hält die „Masse“ erfolgreich im Banne. Sie hat auch die Schuld an dem „Klimasterben“ stillschweigend hingenommen und zahlt, wenn auch manchmal etwas murrend, als Buße und gerechte Strafe für die „Klimasünden“ die horrenden Ökosteuern. Sie akzeptiert die unverschämte und asoziale Subventionierung des Wind- und Solarstroms und glaubt an eine konstante Stromversorgung aus extrem volatilen Quellen. Der Mensch kann nicht die Stärke des Windes regulieren und seinen Wünschen anpassen. Und die langen Winternächte kann er auch nicht aufheben.
Doch diese späten Verstandesreaktionen können die Urangst vor der „Klimakatastrophe“ nicht aus der Welt schaffen, aus unserem Kleinhirn verdrängen. Klimaexperten wie Klimapolitiker haben aufmerksam die Schriften des Verhaltensforschers Iwan Pawlow (1849-1936) wie des Psychoanalytikers Sigmund Freud (1856-1939) studiert. Wir sind von Natur Triebwesen und bleiben Gefangene unserer Instinkte, denn nur diese sichern das Überleben bei spontanen Gefahren, seien sie auch nur eingeredet und irgendwann eingebildet. Wir merken nicht, dass das ewige Gerede von der Klimakatastrophe zu einer Gerechtigkeits- und schließlich zu einer Freiheitskatastrophe führen kann, zu einer globalen Diktatur, der das demokratische Selbstbestimmungsrecht der Völker geopfert wird, ebenso wie die individuellen Menschenrechte. Vielleicht ist das auch so gewollt, denn hinter dem Vorhaben „Klimaschutz“ verbirgt sich das Projekt einer radikalen Umgestaltung der Gesellschaft, der „Großen Transformation“, die mit quasireligiösem Eifer verfolgt wird. Die permanent vorangetriebene Globalisierung steuert unter dem Vorwand, endlich „globale Klimagerechtigkeit“ (Angela Merkel) schaffen zu müssen, auf zentrale globale Herrschaftsstrukturen zu. Wer die globale Ökodiktatur nicht will, muss handeln und gegensteuern! Ob der Bundespräsident sich dieser Aufgabe der Bewahrung der FREIHEIT annimmt?
Wer tiefer in das Klima-Manipulationsgeschäft einsteigen möchte, der lese mein Buch „Propheten im Kampf um den Klimathron – Wie mit Urängsten um Geld und Macht gekämpft wird“. Bei Amazon oder im Buchhandel unter ISBN 978-3-00-035070-2, Preis 24,80€, 590 Seiten.
Dr. phil. Wolfgang Thüne, Dipl.-Meteorologe
Oppenheim, den 25. März 2012