Investitionsrisiko Solarstrom

Investitionsrisiko Solarstrom

Ausgaben und Risiken die in keinem Werbeprospekt erscheinen.
Sie meinen mit PV-Anlagen kann man risikolos Geld verdienen? Na klar! Ein ganzer Wirtschaftszweig, inklusive Politik und Medien verteidigen hartnäckig dieses Gerücht. Sind die Module erst einmal auf dem Dach montiert, geht’s mit dem Geldverdienen so richtig los. Risiken? Die sind doch wegen der Zwangsvergütung nahezu ausgeschlossen, und die rechtlichen Randbedingungen kann man wohl vernachlässigen. Zudem sind die Anlagen nahezu wartungsfrei. Ergo: Eine Option zum Gelddrucken?
Begründete Zweifel sind angebracht! Zur Berechnung der EA-Bilanz empfehle ich mal das kostenlose Excel-Tool der Stiftung Warentest. Bei der Finanzierung der PV-Anlage mit Eigenkapital ist kaum mehr als ein Inflationsausgleich möglich. Deshalb finanzieren die Banken so etwas auch nur bei entsprechender Bonität des „Investors“ plus Hypothekeneintrag auf das Eigenheim.
Es geht aber auch noch schlimmer! Unvorhersehbare Zusatzausgaben und Risiken finden sich in keiner Renditeberechnung. Der Mensch lässt sich seine Ideale schon mal etwas kosten. Aber bei möglichem zusätzlichen Ärger mit dem Netzbetreiber und dessen Abrechnungsmodi geht der Idealismus dann doch gewaltig in den Keller. Besonders dann, wenn es eventuell sogar mit einem Gerichtsverfahren ungewissen Ausgangs verbunden ist.
Folgende Auflistung von möglichen Problemen ist sicherlich nicht vollständig und sollte Sie nicht von Ihrem „Investitionsvorhaben“ abschrecken: Anschlussverzögerungen, Reparatur- oder Wartungsstillstand, verzögerte oder unvollständige Abrechnungen des Netzbetreibers, falsch berechnete Ertragswerte, fehlerbehaftete Montage – alles Nebensächlichkeiten, die ein Unternehmer üblicherweise in seine Berechnungen mit einfließen lässt.

Renditekiller Nr.1: Die Planung

Neben der technischen Machbarkeit muss zuerst die baurechtliche Seite geklärt werden. Man kann nicht einfach am Bauamt vorbei sein Dach mit PV-Modulen bepflastern. Zu den anfallenden Verwaltungskosten (Baugenehmigung, Statik) kommt möglicherweise noch die Auflage eines bestimmten prozentualen Anteils an rechnerischem Eigenverbrauch.
Anmeldung beim Netzbetreiber: Zur Bestimmung des Netzanschlusspunktes muss der geplante und genehmigte Standort, sowie die Peak-Leistung der Anlage angemeldet werden. Der Netzbetreiber prüft die Unterlagen und bestätigt, wo und wann die Solaranlage angeschlossen werden kann. Leider vergisst er dabei oftmals nicht, eine charmante Bearbeitungsgebühr zu kassieren. Laut §5 EEG 2009 ist natürlich auch der Netzanschluss selbst nicht kostenlos und besitzt auch noch eine unkalkulierbare Komponente, wenn das Kabel durch ein fremdes Grundstück verlegt werden muss.
Der Netzanschluss am festgelegten Verknüpfungspunkt geht nach §13 EEG 2009 zu Lasten des Stromproduzenten, sprich zu Ihren Lasten! Und da gibt es schon den nächsten Knackpunkt. Der Anschluss muss am nächstgelegenen, geeigneten Punkt der Spannungsebene durchgeführt werden. Und den bestimmt ….. na wer wohl? Der Netzbetreiber!
Ebenfalls in § 13 EEG 2009 steht, dass der Anlagenbetreiber die notwendigen Kosten für eine Messeinrichtung tragen muss. Also was braucht man da? Einen Zähler, wenn Sie Ihre gesamte Produktion ins Netz einspeisen? Oder zwei getrennte Zähleinrichtungen zwecks Abrechnung des Eigenverbrauchs? Dann noch die Entscheidung, ob mieten oder kaufen. Hoppla… ganz vergessen, der Zählerschrank. Entspricht er den aktuellen DIN-Vorschriften und vor allen Dingen, passt da überhaupt noch etwasZusätzliches rein?
Und schon gibt es eine neue Überraschung, die EEG-Novelle 2012 vom 28.Juli 2011. Sie ermächtigt den Netzbetreiber einen Messtellenbetreiber zu fordern. Was ist denn das? Also §7 „Für Messtellenbetrieb und Messung gelten die Vorschriften der §§ 21b bis 21h des Energiewirtschaftsgesetzes und der auf Grund von § 21i des Energiewirtschaftsgesetzes erlassenen Rechtsverordnungen.“ Dies bedeutet, dass der Messtellenbetreiber die Messdaten so übermitteln muss, wie dies der Netzbetreiber einheitlich für sein Netzgebiet bezüglich technischer und qualitativer Mindestanforderungen ausweist. Eigene, kostengünstige Zähleinrichtungen sind also passé.

Renditekiller Nr.2: Die Installation und "gleich danach"

Das Thema der Kaufentscheidung über Leistungsberechnung, Angebote und Finanzierung wurde ja im Vorfeld bereits ordentlich abgearbeitet. Ob man sich für billig, oder eher preiswert entschieden hat, stellt sich eh erst später heraus. Das Zeuch muss jetzt nur noch installiert werden, dann geht’s auch endlich los mit dem Geldverdienen! An dieser Stelle könnte der Fachmann erstmals feststellen, in welche Kategorie Ihre Kaufentscheidung einzuordnen ist. Preis „pur“ oder Preis „plus Qualität“. Wobei die Installateursleistung noch den geringsten Kostenanteil darstellt. Und nicht zu vergessen: Gute Handwerksleistung gibt es nicht zum Nulltarif. Wenn die Leistung dann auch noch unter Termindruck (irgendeines Stichtages wegen) erbracht werden muss, sollte man sich über ein mehr oder weniger maues Ergebnis nicht wundern.  
Ist die brandschutztechnische Absicherung von Solarstromanlagen jetzt bundeseinheitliche Vorschrift?
Falls in Ihrem Bundesland noch nicht, gibt’s den Kostennachschlag etwas später.
Der Netzanschluss wurde ja im vorherigen Abschnitt bereits behandelt und sollte keine weiteren Kosten verursachen. Oder etwa doch? Haben Sie Ihre Nachbarin nicht davon überzeugen können, dass Sie mit Ihrem Strom die Welt retten wollen und deshalb ein Kabel mitten durch ihren Gemüsegarten verlegt werden muss? Gegen einen entsprechenden Obolus wird sie natürlich 1 Jahr auf die Erträge ihrer Mini-Landwirtschaft verzichten und Ihre hehren Ziele freudig unterstützen.
Ferngesteuerte Abschalteinrichtungen mit ununterbrochener Datenübermittlung der Ist-Einspeisung ist zwar erst ab 2012 und für Anlagen über 30 kW (peak) Pflicht, könnte aber durchaus später auch für kleinere Anlagen angeordnet werden. Dann wird’s heiter. Denn diese Zusatzkosten werden ebenfalls dem Anlagenbetreiber aufgebürdet.
Derzeit gilt noch: Kleine Solaranlagen bis 30 kW (peak), die ab 1.1.2012 in Betrieb gesetzt werden, müssen die maximale Wirkleistungseinspeisung am Verknüpfungspunkt auf 70 Prozent der installierten Leistung begrenzen. Gottseidank wirkt sich diese Regel in unseren Breiten eher selten aus, und die Einnahmeverluste werden wohl selten die 10%-Marke erreichen
Ein Schmankerl ist auch der neue § 12 EEG 2012. Der Anlagenbetreiber muss nur einmal im Jahr darüber informiert werden, ob eine Anlage abgeschaltet werden musste, wenn die Abschaltzeit weniger als 15 Stunden betrug. Wohl dem, der die Anlage mit Eigenmitteln finanziert hat. Dem knapst die kleine Zwangspause nur den letzten Rest der spärlichen Rendite weg.

Renditekiller Nr.3: Die Ernte kann eingefahren werden

Alle bisherigen Hürden wurden erfolgreich (?) überwunden, und Sie können nun vielleicht auf einen kleinen Gewinn hoffen? Na hoffentlich bleibt‘s nicht nur beim Hoffen! Eine Solarstromanlage beschert nur dann Einnahmen, wenn die Sonne ausreichend scheint. Ich weiss, das ist eine Binsenweisheit. Aber bei Kreditfinanzierung wird die Bank auf derlei Natürlichkeit keine Rücksicht nehmen. Also merke: Es gibt ertragreiche und ertragsärmere Jahre!
Und was, wenn sich der Netzbetreiber bei den Vergütungszahlungen ungebührlich viel Zeit lässt? Und möglicherweise Abrechnungsgebühren fordert / einbehält? Der Rechtsstreit wäre in diesem Fall wohl vorprogrammiert, und ohne ausreichendes Kapitalpolster sitzt man schnell in der Schuldenfalle. Kann Ihnen aber nicht passieren, weil Sie Ihr gutes Klimagewissen aus der Portokasse bezahlen. Leider fehlte bisher im EEG der eindeutige Hinweis, dass Abschlagszahlungen verpflichtend zu leisten sind. Erst in der Novelle 2012 findet man nun in § 16  den Hinweis, dass Abschläge zu zahlen sind. Ob mit dieser Verpflichtung jedoch Gebühren verknüpft werden dürfen? Darüber schweigt das Gesetz. Im Streitfall geht wohl nichts ohne einen versierten Rechtsanwalt. In meiner Rechtsschutzversicherung ist diesbezüglich nichts vorgesehen. Und in Ihrer?
Ob die Einnahmen aus Ihrem Stromgeschäft steuerlich irrelevant sind, entscheidet einzig und allein das Finanzamt. Sie werden nicht um eine saubere Buchführung über Einnahmen und Ausgaben herumkommen. Ausserdem ist dieses Thema so komplex und teilweise widersprüchlich, dass auch ein Steuerberater seine liebe Mühe haben wird. Siehe hierzu auch § 33 EEG 2009 „Eigenverbrauch und dessen nachträgliche steuerliche Bearbeitung“.
Zur Problematik, wenn’s mal am falschen Ende funkt, oder nicht mehr richtig zieht: Bei Totalausfall innerhalb der ersten 2 Jahre macht man üblicherweise Gewährleistungsansprüche geltend. Danach wird’s etwas schwieriger. Meist bleiben einem die Reparaturkosten an der Backe kleben. Den durchaus möglichen schleichenden Tod der Anlage frühzeitig festzustellen, ist annähernd unmöglich – ausser man kann seine Ertragswerte mit denen eines lieben Nachbarn vergleichen. Hoffentlich verbessert der die Welt mit einer vergleichbaren Anlage. Hat man saubere Soll-Leistungswerte, kann man einen eventuellen Leistungsausfall während der Reparaturarbeiten versichern. Setzt allerdings einen lückenlosen Wartungsplan voraus. Rechtsanwälte empfehlen, vor Ablauf der gesetzlichen Gewährleistung (2 Jahre) eine umfassende Überprüfung der Anlage durch einen Solarsachverständigen. Nur so könne man ausschließen, dass Installationsfehler und Defekte unentdeckt bleiben. So ein Sachverständiger kostet allerdings auch eine Stange Geld.
Apropos Wartung: Bei der regelmäßigen Wartung sollte das Reinigen der Module nicht vergessen werden. Hartnäckiger Schmutz wird vom Regen eher nicht ausreichend weggespült. Für Wartungs- und Reparaturarbeiten inklusive Austausch von Verschleißteilen (z.B. Wechselrichter) sollten Rücklagen gebildet werden. Ein guter Installateur wird Ihnen auch einen seriösen Betrag nennen. Ich denke da so an mindestens 1,5% der Investitionssumme pro Jahr. Allein der Tausch eines  Wechselrichters schlägt schon mit mehr als 1000 Euro zu Buche.

Renditekiller Nr. 4: Risiken und Nebenwirkungen

So eine PV-Anlage birgt natürlich auch nicht unerhebliche Risiken. Deshalb dürfen die erforderlichen Versicherungen in der Kostenabteilung nicht fehlen. Also da wären die:

Sachschäden

Elementarschäden, Diebstahl, Vandalismus usw. an der PV-Anlage kann man relativ einfach versichern. Der mögliche Schaden ist kalkulierbar, weil er höchstens den Wert der Anlage ausmacht. Anders sieht es bei Folgeschäden am eigenen Gebäude aus (z.B. Dacheindeckung und Unterbau). Hier ist eine Rücksprache  (schriftliche Bestätigung) mit der Gebäudeversicherung unumgänglich.

Haftungsschäden

Laut Gesetz muss der Besitz gefahrenfrei und verkehrssicher sein. Ist er es nicht, haften Eigentümer von Wohnungen, Häusern und Grundstücken, wenn jemand zu Schaden kommt, unabhängig davon, ob ein Verschulden vorliegt oder nicht. Solaranlagen die ausschließlich für den Eigenverbrauch produzieren, können in die Privat-Haftpflicht-Versicherung aufgenommen werden. Vorausgesetzt die Anlage befindet sich auf eigenem Grund. Wer seinen Strom ins Netz einspeist, betreibt ein Gewerbe und benötigt deshalb eine Betreiber-Haftpflicht-Versicherung. Dies gilt sowohl für den Betrieb einer Anlage auf dem eigenen Grundstück und Gebäude als auch auf fremden Grundstücken und Gebäuden.

Ertragsausfall (freiwillig)

Wird die PV-Anlage wegen eines versicherten Schadenfalles vorübergehend stillgelegt, kann der durchschnittlich für die Jahreszeit übliche Ertragsausfall versichert werden. Die Versicherung zahlt nicht für Systemausfälle durch mangelhafte Wartung.

Was passiert in einem Hausbrandfall?

Zur Frage der Brandfallabschaltung (BFA): Einige Hersteller von PV-Anlagen bieten DC-Schalter für die Umrichterheiten an. Nachrüstsätze für ältere Anlage sollen ebenfalls bereits im Handel sein. Allerdings ist man von einer einheitlichen Lösung noch weit entfernt.
a) Viele Bauämter (nicht alle) fordern für Neuanlagen eine Notabschaltung (Kosten 3-5% des Anlagenpreises)
b) Eine allgemeine Vorschrift auch für alte Anlagen wird es wohl nach den ersten Versicherungsstreitereien geben.
c) Irgendwann folgt dann natürlich auch eine Norm mit Umrüstzwang.
Also bisher hat es offensichtlich noch keinen versicherungstechnischen Fall gegeben. Zumindest ist noch keiner in der Öffentlichkeit breitgetreten worden.

Renditekiller Nr.5: Nach der Ernte die Entsorgung der Altanlage

Derzeit gibt es in Deutschland 69 zertifizierte Sammelstellen (PV-CYCLE), die defekte Module und komplette Altanlagen kostenfrei entgegennehmen. Dies betrifft alle Altanlagen, die vor dem 01.01.2010 installiert wurden. Anlagen die danach installiert wurden, werden nur von Herstellern / Vertreibern entgegengenommen, die dem freiwilligen Sammelpool PV-CYCLE angehören.
SOLARWORLD und SOLAR-FABRIK AG sind Anfang Juli 2011 aus diesem Sammelpool ausgestiegen. Die Kosten für Demontage und Transport gehen prinzipiell zu Lasten des Anlagenbetreibers. Diese Kosten kann man sich allerdings sparen, wenn man vorher noch schnell das Haus verkauft.

Fazit

Wenn’s nicht die Rendite ist, kann’s eigentlich nur Idealismus sein.

PS:

1. Kreditfinanzierung = monatliche Kosten
Ein günstiges KfW-Darlehen mit maximal 10 Jahren Zinsfestschreibung wird bei guter Bonität und diversen weiteren Beleihungskriterien zwischen 3,8% und 4,6% gewährt. Wie die Zinsbelastung danach aussieht, kann heute beim besten Willen keiner voraussagen. Nicht zu vergessen die Tilgungsleistung, da die Anlage nach 20 Jahren bezahlt sein muss.
2. Warum haben SOLARWORLD und SOLAR-FABRIK den Sammelpool verlassen? Ich erlaube mir zu raten: Die wollen mit den Cadmiumverseuchten… äh… –beschichteten Lasten aus dem fernen Osten nix zu tun haben.
Markus Estermeier
Im Nov. 2011




Australien: Die Wahrheit über den Kohlenstoffbetrug der Labor-Party will sich Bahn brechen

Wie gerufen kommt da die australische Competition and Consumer Commission (ACCC), die in dieser Woche die Industrie davor warnte, dass sie mit einer Strafe bis 1,1 Millionen Dollar zu rechnen hat, falls sie die Kohlenstoffsteuer für Preisanstiege verantwortlich machen.
Sie sagt, dass sie „von der australischen Regierung angewiesen worden ist, eine Rolle zur Einhaltung und Durchsetzung in Beziehung zu Behauptungen zu spielen, die über die Auswirkungen eines Kohlenstoffpreises gemacht worden sind.“
Den Industrien ist es nicht einmal mehr erlaubt, spezielle Kohlenstoffsonderangebote vor Einführung der Steuer am 1. Juli auf den Markt zu werfen.
„Schlage der Kohlenstoffsteuer ein Schnippchen – kaufe jetzt!” oder „Kaufe jetzt, bevor die Kohlenstoffsteuer zubeißt!“ sind Verkaufsslogans, die verboten sind [im Original steht tatsächlich auch das deutsche Wort „verboten“ und nicht etwa forbidden. Was die Autorin wohl damit sagen will… A. d. Übers.] Oder zumindest sollten sie, wie es die ACCC ausdrückt, „sehr vorsichtig bei der Aufstellung dieser Art von Behauptungen sein!“
Es werde 23 Kohlenstoffpolizisten geben, die durch die Straßen streifen und stichprobenartig bei der Industrie prüfen, ob „versucht werde, Preisanstiege mit dem Kohlenstoffpreis in Zusammenhang zu bringen“.
Stattdessen schlägt die ACCC vor, dass die Industrie ihren Kunden sagt, „die Kosten insgesamt für unsere Geschäfte sind gestiegen“.
Das riecht alles sehr nach Orwell: Die Steuer, deren Name nicht ausgesprochen werden darf. Wir zahlen schon jetzt für die Hysterie bzgl. der Klimaänderung, die Australien seit einem Jahrzehnt in ihren Klauen hält. Selbst das kleine Bisschen erneuerbare Energie, mit der wir unsere billige, mit Kohle erzeugte Energie ersetzen, ist höllisch teuer. Es erfordert außerdem kostspielige Anpassungen der Infrastruktur.
Das ist ein wesentlicher Grund dafür, dass die Strompreise schon am oberen Anschlag sind. Wenn wir also diesen Prozess mit der Kohlenstoffsteuer noch beschleunigen, wird der Schmerz eskalieren. Das ist der ganze Sinn hinter dem Kohlenstoffpreis. Eine Rekordzahl von Haushalten wurde bereits von der Stromversorgung abgeschnitten, weil sie ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können.
Es wird geschätzt, dass die Energiekosten für die Haushalte seit Juli um 17% gestiegen sind, mit der Folge, dass die Anzahl der Energieverarmten anschwillt.
In NSW [New South Wales] hat der Obmann für Energie und Wasser von einer Zunahme der Menschen, die sich darüber beklagen, von der Stromversorgung abgeschnitten worden zu sein, um 18% berichtet.
Dann gibt es da noch die zahlreichen kleinen Unannehmlichkeiten. Beispiel: Im letzten Winter [d. h. als bei uns Sommer war, A. d. Übers.] sind die Preise für Libanesische Gurken wegen der rasant steigenden Energiekosten explodiert. Das hat den größten Erzeuger gezwungen, einige seiner Wärmelampen auszuschalten. Ergebnis: weniger Gurken – also stiegen die Preise im Zuge der Nachfrage.
Egal wie orwellianisch die Taktiken auch immer sein mögen, egal wie viele Kohlenstoffpolizisten in Friseurläden geschickt werden, um die Friseure nach der genauen Natur ihrer Preisgestaltung zu befragen, bleibt doch eine Wahrheit: Australien hat sich in eine prekäre Lage manövriert, indem es die Industrien mittels der eingeführten Kohlenstoffsteuer an die Wand fahren will, indem es übermäßige Härten über die Familien gebracht hat und die Australier noch enger an die Maßnahmen der Regierung gebunden hat.
Und bald werden wir Milliarden von Dollar nach Übersee überweisen, um nutzlose Papiere, Kohlenstoffzertifikate genannt, zu kaufen. Investmentbanker, Rechtsanwälte und Kohlenstoffhändler werden reich, ebenso wie all die üblichen Geschäftemacher und Schummelkünstler, die rasch einen Eimer unter die Zapfhähne der Regierung stellen, um all den sprudelnden Geldregen der Steuerzahler zu sammeln.
Es spielt keine Rolle, wie viele Märchen die Grünen darüber verbreiten, wie die Kohlenstoffsteuer das Great Barrier Reef und den Kakadu „retten“ würde. Oder wie viele Leichtgläubige daran glauben, dass Hurrikane, Überschwemmungen und Erdbeben die Folgen der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung sind.
Selbst das IPCC, dessen von Bürokraten geschriebene Zusammenfassungen sich die alarmistischsten wissenschaftlichen Vorhersagen herauspicken, hält sich zurück angesichts der ausufernden alarmistischen Rhetorik  der Politiker.
Tatsächlich enthüllen bekannt gewordene Auszüge aus den jüngsten Berichten zu „Extremereignissen und Katastrophen“ die abnehmende wissenschaftliche Gewissheit über die Bedrohung von anthropogen erzeugten Treibhausgasen.
„Es gibt viel mehr Unbekannte als Bekannte”, sagt BBC-Umweltkorrespondent Richard Black.
Für die steigende Zahl von Schäden durch Extremwetterereignisse können nicht die Treibhausgasemissionen verantwortlich gemacht werden, meint Black, der die Auszüge gesehen hat.
„Die Unsicherheit bei der projizierten Änderung der Klimaextreme während der nächsten zwei bis drei Jahrzehnte ist relativ groß, weil die auf die Klimaänderung hinweisenden Signale relativ klein sind im Vergleich zur natürlichen Variabilität“, heißt es im IPCC-Bericht. Mit anderen Worten, die Auswirkungen anthropogen erzeugter Treibhausgase auf das Klima sind unbedeutend, wenn man es mit den natürlichen Klimaänderungen vergleicht.
Bei seinem 26-stündigen Besuch in Australien kann ja US-Präsident Obama seiner neuen besten Freundin Julia Gillard erklären, warum er sich entschlossen hat, seiner schwächelnden Wirtschaft keine Kohlenstoffsteuer aufzudrücken. Oder warum Kanada wohlweislich Maßnahmen bzgl. Kohlenstoff ausgeschlossen hat, und dass Neuseeland seine Maßnahmen zurückfährt und China und Indien weiterhin auf ihren Händen sitzen. Durban wird lustig werden!
Miranda Devine
Link: http://www.dailytelegraph.com.au/news/opinion/the-truth-will-out-on-labors-carbon-scam/story-e6frezz0-1226197176697
Nach einem Hinweis von klimaskeptiker.info hier: http://www.klimaskeptiker.info/index.php?seite=einzelmeldung.php?nachrichtid=2020
Link zum Blog der Autorin: JOIN MIRANDA DEVINE’S BLOG
Übersetzt von Chris Frey für EIKE
Bemerkung des Übersetzers: Es ist schon sehr bemerkenswert, was hier aus Australien bekannt wird. Meines Wissens ist es das erste Land, das flächendeckend eine zwingende Kohlenstoffsteuer eingeführt hat. Andererseits ist zu konstatieren, dass die Zeitungen dort kein Blatt vor den Mund nehmen.
Zumindest von Letzterem könnten sich die hiesigen Main-Stream-Medien durchaus eine Scheibe abschneiden.
C. F.




Pointman – eine schützende Hand über den versteckten e-mails kann den Whistleblower schützen

Einige Gedanken und ein paar Fragen zu Klimagate 2

Gastbeitrag von Pointman

Vor zwei Jahren habe ich etwas getan, was man nur als ein hochspekulatives Profil des Klimagate-Informanten bezeichnen kann. Das finden Sie hier. Ich rate dringend dazu, dies jetzt zu lesen, sonst hat man Schwierigkeiten, meinen übrigen Ausführungen hier zu folgen. Wenn man das im Licht dessen, was man daraus noch ablesen kann, gilt das in überraschendem Maß auch diesmal. Einen wesentlichen Unterschied gibt es jedoch: nicht so sehr in den Umrissen der Schlussfolgerungen, die im Grunde noch im Ungefähren liegen, sondern im Gehalt des vom Whistleblower zugänglich gemachten Material. Mann, was habe ich mich da geirrt!
Sie haben auf diesem neuen Material zwei Jahre lang gesessen, und außer einer möglichen Kommunikation des Inhalts, dass „kein Deal zustande gekommen war“, haben wir nicht ein Wörtchen von ihnen gehört. Während dieser Zeit haben sie zweifellos verfolgt, wie man ihrer Motivation teils Beifall gezollt, teils diese verdammt hat, und sie haben sich niemals hervorgewagt, um entweder den Beifall zu akzeptieren oder sich gegen die Angriffe zu wehren. Das zeigt einen Grad an Geduld und Selbstdisziplin, wie ihn nur jemand mit einer Mission hat. Wir haben definitiv jemanden vor uns, der sich durch Integrität und Überzeugung auszeichnet und der sich nicht kaufen lässt, weder durch schnöden Mammon oder durch öffentliche Anerkennung.

Derartige Menschen geben niemals auf, und es ist fast unmöglich, sie aufzuspüren und zu stoppen.

Schaut man sich den Abschnitt „Hintergrund und Zusammenhang“ (Background and Context) in der Datei readme an, die zusammen mit der jüngsten Veröffentlichung kam, ist ihre Motivation für alle klar ersichtlich, genauso wie einige andere Dinge auch. Sie sind gut darauf vorbereitet, die Klimawissenschaft bis auf die Grundmauern einzureißen, um sie daran zu hindern, weiterhin als Rechtfertigung für eine Umweltpolitik missbraucht zu werden, von der sie glauben, dass sie zum Tod vieler Menschen in den Entwicklungsländern führt. Diese Motivation und Strategie teile ich mit ihnen. Meine Bewunderung für sie wird nur noch von meiner Befürchtung übertroffen, dass sie dem auf die Spitze getriebenen Druck, dem zu unterwerfen sie sich jetzt entschlossen haben, nicht standhalten.
Die Frage, die ich mir beim ersten Klimagate immer gestellt habe und mir auch beim zweiten immer stelle, ist – soweit ich das beurteilen kann – eine Frage, über die überraschenderweise noch nie jemand nachgedacht hat. Ich habe sie niemals öffentlich gestellt, weil ich befürchtet hatte, dass es die Jagd nach ihnen befeuert, und zwar durch Kräfte, die stärker sind als alles, was die Schutztruppen der UEA oder von Norwich aufbringen können. Aber ich bin sicher, dass sie sich vor ihrer zweiten Veröffentlichung mit diesem Problem befasst hatten, dass ich jetzt auch habe.

Diese fehlenden e-mails sind das wirkliche Dynamit im geheimen Herzen dieses Teils von Klimagate.”

Ja, sie haben die ganze konspirative Korrespondenz auf hoher Ebene zwischen Typen wie Jones, Trenberth, Hansen, Mann und so weiter öffentlich gemacht, aber all diese Leute müssen auch mit einer höheren Ebene, also leitenden Politikern oder deren Berater korrespondiert haben. Denken Sie einen Moment darüber nach – glauben Sie wirklich, dass Letztere sich durch riesige aufgeblähte IPCC-Berichte fressen und dann eine Politik ausarbeiten, ohne sich ihnen zu nähern? Nein, natürlich nicht! Diese fehlenden e-mails sind das wirkliche Dynamit im geheimen Herzen von Klimagate. Wir kennen nicht eine einzige dieser politischen Mails auf höchster Ebene, aber natürlich muss es sie geben.
Ich habe den starken Verdacht, dass sie sich jetzt in unserem Besitz befinden.
Aus der Sicht des politischen Establishments wurde das ursprüngliche Klimagate als eine Plänkelei über Details eines Zweiges der Wissenschaft angesehen, die strikt auf die Blogosphäre beschränkt war, weil davon nie in den Main-Stream-Medien berichtet worden ist. Es sah aus wie etwas Einmaliges, so dass es für die Politik keinen übertriebenen Anlass zu Sorgen gab. Klimagate 2 ändert dies, sowohl für den Whistleblower als auch für die in die politischen e-mails involvierten Parteien. Ich zweifle nicht daran, dass die „Wissenschaftler“ zur Zeit der ersten Veröffentlichung den Politikern versichert haben, dass keine signifikanten politischen e-mails nach außen gedrungen waren, und nach zwei Jahren Schweigen sieht es so aus, als sei das doch so.
Nach Klimagate 2 sind alle Wetten offen. Die Veröffentlichung expliziter e-mails zwischen Wissenschaftlern und leitenden politischen Figuren, die konspirativ die Wähler hintergehen, würde nicht nur politisch das Ende bedeuten, sondern die Main-Stream-Medien müssen darüber berichten. Es gibt keine Möglichkeit, das zu ignorieren. Der Whistleblower verschwindet nicht einfach, was bedeutet, dass es dieses Mal einen echten Versuch geben wird, ihn zu finden, bevor er weitere e-mails bekannt macht. Beim letzten Mal war es das Letzte, was man sich wünschte, dass man des Whistleblowers habhaft würde. Dieses Mal muss er ganz einfach gefunden werden, und zwar schnell. Unter der Voraussetzung des größeren Willens und einer großen Menge zusätzlicher Ressourcen besteht diesmal die ernste Gefahr, dass der Informant diesmal lokalisiert werden kann.
Ich hänge keinen konspirativen Theorien an, mache mir aber auch keine Illusionen darüber, wozu mächtige Interessen fähig sind, wenn sie wirklich herausgefordert werden. Deswegen habe ich keine Zweifel, wenn man sie lokalisieren kann, kann einfach eine Punktlösung angewandt werden. Es müsste etwas sehr Schmutziges sein, um die Glaubwürdigkeit des Informanten vollständig zu zerstören. Man schiebe ihm zum Beispiel in die Schuhe, sich Kinderpornos herunter geladen zu haben, dann klage man ihn an, schicke ihn ins Gefängnis und werfe den Schlüssel weg. Wer würde einem blamierten Wissenschaftler im Gefängnis wegen seiner pädophilen Neigungen noch ein Wort glauben? Sicher verwahrt und mit absolut keinem Zugang zu einem Computer würde er in der Bedeutungslosigkeit versinken. Er wäre einfach nicht mehr in der Lage, noch mehr Material zu veröffentlichen.
Die einzige Lösung, die dem Informanten bleibt, und das muss ich sehr freundlich sagen, ist das verbliebene Material sofort vollständig zu veröffentlichen. Klimagate 2 enthält alle die politischen e-mails, und alles, was man braucht, um sie zu demaskieren, ist der Schlüssel. Er kann auf einem verlogenen Verfahren über erfundene Verbrechen bekannt gemacht werden, er kann an einen Mitgefangenen übergeben werden, er könnte einem Rechtsanwalt zur Verwahrung übergeben werden. Er könnte einigen zuverlässigen Freunden überlassen werden, zusammen mit Anweisungen, wohin sie sich wenden können, wenn irgendetwas passieren sollte. Im schlimmsten Falle könnte er sogar im Letzten Willen oder dem Testament verwahrt werden.
Nicht nur, dass das Passwort alle verschlüsselten e-mails zugänglich machen würde, würde es auch über alle Zweifel erhaben bestätigen, dass die Person, die dieses Passwort kennt, auch der Informant für Klimagate ist, selbst wenn er irgendwo in einer Gefängniszelle sitzt. In der Sprache der Kryptographen identifiziert sie das Passwort.
Was noch mehr zählt ist, dass es mehr als ein Passwort geben könnte. Klimagate 2 ist eine Bombe mit der Hand eines Toten darauf, und es kann sehr gut auch Schrapnellfeuer sein.
Update:
Klimagate 2 kam als Überraschung für uns alle, und aus einer ganzen Reihe von Gründen erachtete ich es für wichtig, so schnell wie möglich ein Stück davon zu bekommen. Wenn ich das immer wieder lese, hätte ich mir noch ein paar Gedanken mehr machen sollen, wenn ich dafür Zeit gehabt hätte. Einiges davon könnte Antworten auf die aufgeworfenen Fragen bereit halten. Ich werfe diese jetzt mal ins Feld.
Ich habe im ursprünglichen Profil geschrieben, dass ich von einem politisch unbedarften FOIA ausgegangen bin, und ich bleibe bei dieser Annahme. Es gibt einfach keine andere Erklärung dafür, Klimagate 1 Nachrichtenagenturen wie der BBC anzubieten, die so chronisch verzerrt berichten, wenn es um irgendetwas die Umwelt Betreffendes geht. Ich glaube, dass sie eine Menge über Realpolitik [das deutsche Wort steht so im Original!] in den zwei Jahren seit Klimagate 1 gelernt hatten. Es weht ein anderer Geruch um dieses zweite Klimagate, und es spiegelt die Veränderung der meisten von uns auf der Reise, auf der wir zu Klimaskeptikern geworden sind.

 „…es gibt starke Hinweise darauf, dass Klimagate 2 nicht nur Klimagate 3, sondern auch 4, 5 usw. usf. enthält. Es ist eine Streubombe!“

Die erste Phase war lediglich eine Bestätigung für mich, dass die Wissenschaft einfach Müll war, es gab kein anderes Wort dafür. In der zweiten Phase merkte ich, dass – obwohl die Wissenschaft Müll war – der Wahnsinn nicht aufgehalten werden würde, weil es bei der globalen Erwärmung niemals um Wissenschaft gegangen war. Es war immer nur um Politik gegangen. Tatsächlich spielt es gar keine Rolle, ob die Wissenschaft Schrott ist. Klimagate 1 war eine Auswahl von e-mails, die darauf zielte zu zeigen, dass die Wissenschaft Schrott war, weil zu jener Zeit Unschuldige noch geglaubt hatten, dass es ausreichen würde, den Job zu erledigen. Ich habe das Gefühl, dass es bei Klimagate 2 mehr darum geht, die schmutzige Politik hinter den Kulissen sichtbar zu machen. Da viele Leute sich daran machen, sich in den Berg von e-mails zu graben, glaube ich, dass dies noch offensichtlicher werden wird.
Mit dem Zeitpunkt der Bekanntmachung ist zweifellos beabsichtigt, der Nebelkerze von Durban den Gnadenstoß zu versetzen, aber jeder weiß, dass es schon vorher auf dem absteigenden Ast gesessen hat, was auch immer passierte. Ich habe das Gefühl, dass dort etwas Anderes herumgeistert, vielleicht eine Neuauflage politischer Untersuchungen. Ich weiß wirklich nicht, was das gewesen sein könnte.
Als Antwort darauf haben sie uns, glaube ich, alles gegeben, was sie hatten, um sicherzustellen, dass es passend zu dem Ereignis kam, dass sie hochnehmen wollten. Sie haben den Rest des Materials hinter einer praktisch nicht knackbaren Mauer der Verschlüsselung versteckt, und nur sie kennen die Passwörter. Sie hatten zwei Jahre Zeit zu überlegen, wie man das strukturieren könnte. Ich an ihrer Stelle hätte alles mit vielen Passwörtern versehen, wobei jedes einzelne eine neue Tranche des Materials enthält. Ich rechne damit, dass Klimagate 2 nicht nur Klimagate 3, sondern auch 4, 5, usw. usf. enthält. Es ist eine Streubombe.
FOIA hat sich selbst wieder einmal durch Klimagate 2 unter das Scheinwerferlicht gestellt, aber das wird noch gar nichts sein verglichen mit dem Aufruhr, der sich erheben würde, wenn Klimagate 2 auch nur eine einzige der großen politischen e-mails enthalten würde, z. B. Mails zwischen Jones und Blair, Hansen und Obama. Wie ich sagte, sie haben während der letzten zwei Jahre viel gelernt, nicht nur über Politik, sondern auch, wie man überlebt. Ein Teil hiervon ist die genaue Kenntnis darüber, wie weit man sein Glück treiben darf, um noch ein Stück Rückversicherung zu haben.
Denken Sie darüber nach und schlafen Sie gut, Sie Klimaherrscher des Universums! [„Masters of the Universe“, eine Anspielung auf eine Serie von Actionfiguren des amerikanischen Spielwarenherstellers Mattel. A. d. Übers.]
©Pointman
Damit zusammenhängende Beiträge von Pointman :
A profile of the climategate whistleblower.
Why climategate was not a computer hack
The README file that came with climategate 2.0
Bomb Image: User Firebug on en.wikipedia| Jigaw: Ganeshk
Link: http://joannenova.com.au/2011/11/pointman-a-dead-mans-hand-detonator-on-hidden-emails-may-protect-climategate-whistleblower/
Übersetzt von Chris Frey für EIKE
Bemerkung des Übersetzers: Ob die Einschätzungen von diesem Pointman zutreffen, kann ich nicht beurteilen. Warum er anonym bleiben möchte, ist mir dafür umso klarer. Immerhin legt er seine Gedanken so treffend dar, dass ich auch willens bin zu glauben, dass das Herz der ganzen Klimageschichte (im übertragenen Sinne!) jederzeit an das Sonnenlicht gezerrt werden kann. Schauen wir mal! Mich hat dieser Text jedenfalls sehr, sehr nachdenklich gemacht, daher stelle ich ihn hier zur Diskussion. – C. F.
Ein Geheimnis für sich zu behalten, ohne es mit irgendjemandem zu teilen ist ein stetiger Hintergrundstress. Ein sehr großes Geheimnis für sich zu behalten ist vergleichbar mit einem riesigen Felsen auf den Schultern, der immer schwerer wird und der einen von Tag zu Tag etwas mehr niederdrückt. Es verlangt einen hohen Zoll von ihren Kräften, aber sie haben ihr Geheimnis seit zwei Jahren gut bewahrt. Glauben Sie mir, hierzu ist eine mentale und emotionale Stärke erforderlich, über die nur sehr wenige Menschen verfügen.




Die Grünen haben mir eine Apokalypse versprochen und alles was ich bekam war diese lausige Industriekatastrophe

Etwas Seltsames ist passiert.

Durch das Tōhoku-Erdbeben und den darauf folgenden Tsunami am 11. März, starben in Japan 15.703 Menschen, 4.647 bleiben vermisst. Riesige Landstriche wurden verwüstet und eine halbe Millionen Menschen mussten evakuiert werden. 220 Milliarden Euro Sachschäden wurden verursacht. /1/
Doch nicht für diese Tragödie wurde das Beben in Deutschland und weltweit bekannt, sondern weil es die erste Kernschmelze in einem westlichen Kernkraftwerk ausgelöst hat und damit die schlimmste Atomkatastrophe der westlichen Welt verursachte. Genauer gesagt waren es sogar drei „Größte Anzunehmende Unfälle“ auf ein Mal in den Blöcken Eins, Zwei und Drei des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi.
Die Folgen waren schlimm: 78.000 Bewohner der Region mussten evakuiert werden. Ein 20km Radius um die Ruine bleibt bis auf weiteres unbewohnt, das sind etwa 1257 km², wobei etwa die Hälfte im Meer liegt. Die Gesamtschäden stehen noch nicht fest, werden mindestens 71 Milliarden Dollar (etwa 50 mrd €) und bis zu 250 Milliarden Dollar (etwa 176 mrd Euro) betragen /2/. Die japanische Atomkommission schätzt die Kosten auf etwa 50 Milliarden Euro. /3/

Deutsche Experten

So furchtbar und tragisch diese Katastrophe ist, so sind diese realen Zahlen einer realen Katastrophe weit weg von dem was Katastrophenszenarien der Vergangenheit für den Fall eines GAU vorhersagten. Während die BBC bereits wenige Tage nach der Katastrophe ausführliche Hintergrundinformationen veröffentlichte in denen Experten erklärten, warum Fukushima nicht so schlimm werden könne wie Tschernobyl /4/, eine Meinung die sie bis heute aufrecht erhalten /5/, überschlugen sich ansonsten ernst zu nehmende deutsche Journalisten mit apokalyptischen Superlativen.
Allgemein schienen sich Experten hierzulande einig zu sein, dass Fukushima schlimmer als Tschernobyl würde und wussten dies schon in den ersten Tagen der Katastrophe /6/ /7/ /8/, man kann sich da fragen was die wussten, was den Experten in Großbritannien verborgen blieb.
Besonders hervorgetan hat sich die Gesellschaft für Strahlenschutz e.V. Ihr Präsident Sebastian Pfugbeil sagte in einem Interview am 16.03.2011 /9/, dass der Kampf der 50 Arbeiter, die Fukushima in den ersten Tagen stabilisierten, sinnlos sei und der Strahlenbiologe Edmund Lengenfelder fügte hinzu, dass viele der 50 Arbeiter sterben werden. In der Tat werden mit Sicherheit alle 50 Arbeiter eines Tages sterben, doch in dem Interview ging es um kurzfristige Folgen.
Sebastian Pflugbeil plädierte damals für den Abzug aller 50 Arbeiter, da ihr Kampf gegen die Katastrophe ohnehin sinnlos sei.
In einem anderen Interview vom 20.03.2011 rät Lengenfelder den Japanern: „Nie wieder Sushi“ /10/. Hier wird er sogar noch konkreter und sagt den akuten Strahlentod mindestens der Hälfte der Arbeiter innerhalb der ersten zwölf Stunden voraus.
Und noch weiter geht die Bildzeitung die in Berufung auf Lengfelder schrieb: „Es ist sicher, dass diese Männer [Anm.: die Arbeiter vor Ort] für ihren Einsatz sterben müssen.“ /11/
Heute wissen wir, dass sämtliche der 50 Arbeiter überlebt haben und selbst die am höchsten belasteten Arbeiter keine Symptome der Strahlenkrankheit zeigen.
Die höchsten erhaltenen Strahlendosen zweier der 50 Arbeiter, betrugen 170 und 180 Millisievert /12/.
Zum Vergleich: Eine Strahlendosis von 1 Sievert (also 1000 Millisievert), erhöht die Wahrscheinlichkeit von später entstehendem Krebs um 5%. /13/
Die Prognosen, die deutsche Experten über den Verlauf von Fukushima angestellt haben, erwiesen sich demnach als übertrieben und falsch. Es ist zweifelhaft ob es redlich war, so kurz nach der Katastrophe und mit so dürftiger Informationslage überhaupt Prognosen abzugeben, jedoch waren (und sind) sich diese Experten so sicher über die Folgen einer Nuklearkatastrophe, dass sie sich nicht mit schnöden Fakten abgeben konnten.

Was hat Tschernobyl, das Fukushima nicht hat?

Wie stark sich Tschernobyl und Fukushima unterscheiden sieht man wenn man die Katastrophen miteinander vergleicht.
In Tschernobyl explodierte ein einziger graphitmoderierter Siedewasser-Druckröhrenreaktor sowjetischer Bauart, in Fukushima hatten gleich drei wassermoderierte Siedewasserreaktoren westlicher Bauart eine Kernschmelze. Dennoch wurde in Tschernobyl 14 Mal so viel Radioaktivität freigesetzt.
Signifikante Kontaminierungen in Tschernobyl reichten mindestens 500 km, in Fukushima maximal 60 km nordwestlich und 40 km südwestlich.
Tschernobyl kostete durch direkte Strahleneinwirkung 28 Liquidatoren das Leben, durch Strahlung ist in Fukushima bis dato niemand gestorben.
Die Anzahl der Toten durch Langzeitschäden beträgt für Tschernobyl schlimmstenfalls 6000 Menschen wobei diese fast gänzlich hätten verhindert werden können, wenn die Sowjetunion in der Lage gewesen wäre flächendeckend Jodtabletten auszugeben, wie in Fukushima geschehen. /14/
Die Behauptung, Fukushima werde schlimmere Folgen haben als Tschernobyl, lässt sich nicht aufrecht erhalten und doch hörte ich von keinem der deutschen Experten je eine Richtigstellung ihrer übertriebenen Prognosen oder eine Entschuldigung für die Angst und Panik die aus ihren Prognosen erwachsen sind.
Der deutsche Journalismus und die deutschen Experten haben sich lächerlich gemacht mit ihren Prognosen, Vergleichen und Voraussagen. Eine Katastrophe ist auch dann ein herausragendes und schreckliches Ereignis wenn man deren Folgen nicht ins Maßlose übertreibt.
Inzwischen wird deutlich, dass Fukushima zwar die mit Abstand schwerste Atomkatastrophe der westlichen Kernkraft ist dennoch sind die Folgen nur ein Bruchteil so verheerend wie die der Katastrophe von Tschernobyl.
Fukushima war eine furchtbare Katastrophe. Aber war das tatsächliche Ausmaß nicht viel geringer als unsere Erwartungen an einen GAU?
Hätte ich noch einen Tag vor Fukushima gesagt, dass im Falle von drei GAUs auf ein Mal, ein Gebiet kleiner als der Landkreises Ansbach (etwa halb so groß) für maximal 100 Jahre radioaktiv belastet wird (wenn Dekontamination ausbleibt), aber niemand stirbt, dann hätte man mir gesagt so ein Szenario sei harmlos. Vor einer so begrenzten Katastrophe müsse man keine Angst haben und ich sei ein Verharmloser.
Atomkraftgegner haben argumentiert, dass die Kernkraftbefürworter nach Fukushima auf keinen Fall mehr die Sache der Kernkraft hoch halten können. Tatsächlich hat sich für Kernkraftbefürworter durch Fukushima nichts geändert. Immer haben sie von einem Restrisiko gesprochen, ein Restrisiko das man aber beherrschen könne.
Ihre Haltung geändert haben die Atomkraftgegner, die stets eine apokalyptische Katastrophe erwarteten, eine katastrophale Singularität die eine Zäsur für ganze Kontinente darstellt. Die tatsächliche Katastrophe, obwohl in ihren Grundparametern drei Mal so groß wie die Erwartung, fiel nicht grundsätzlich größer aus als eine große Chemie- oder andere menschgemachte Katastrophe.

Atomkatastrophen im Vergleich

Wenn Menschen gegen die Kernenergie argumentieren ist eines der wichtigsten Argumente, dass die Folgen eines Größten Anzunehmenden Unfalls, einer Kernschmelze, alle anderen Katastrophen in den Schatten stellen. Riesige Gebiete würden für tausende Generationen (sic!) unbewohnbar und Unzählige würden sterben.
Ein wichtiger Motor für die große Ablehnung der Kernenergie in Deutschland, stammt aus den Ängsten und Befürchtungen die implizit und explizit aus wissenschaftlich erstellten Katastrophenszenarien, Katastrophenfilmen und Zukunftsliteratur erwachsen.
Durch Fukushima haben wir zum ersten Mal den Ernstfall und er bleibt glücklicherweise sehr weit hinter den Erwartungen an eine Atomkatastrophe zurück. Ein ehrlicher Beobachter müsste nun die tatsächliche Katastrophe mit seinen Erwartungen abgleichen und daraus eine Schlussfolgerung ziehen. Einer der das gemacht hat, ist der renommierte britische Umweltaktivist George Monbiot. Nur 10 Tage nach dem Beginn der Katastrophe verfasste er einen Artikel mit dem Titel: „Why Fukushima made me stop worrying and love nuclear power“ (etwa: Warum ich durch Fukushima aufhörte mir Sorgen zu machen und lernte Kernkraft zu lieben) /15/ /16/ (Eine Übersetzung ins Deutsche gibt es hier bei EIKE: /17/).
Sein Argument lautet (verkürzt) etwa: Ein altes und klappriges Kraftwerk mit unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen wurde von einer Monsterwelle und einem gewaltigen Tsunami getroffen. Das Kühlsystem fiel aus, der Reaktor explodierte und eine Kernschmelze setzte ein. Trotzdem ist niemand getötet worden.
Er hatte offenbar mehr erwartet.
Ich habe ernstgemeinte fiktive Szenarien und wissenschaftlich erstellte Prognosen zusammengetragen aus denen sich im Wesentlichen die Angst der Bevölkerung vor Kernenergie speist und diese Szenarien mit dem realen Unglück von Fukushima verglichen.
Bei allen Beispielen muss auch beachtet werden, dass diese stets nur von einer einzigen Kernschmelze ausgehen. Im Grunde betragen die Ausgangsannahmen der Szenarien also nur ein Drittel der realen Katastrophe.

Gudrun Pausewang „Die Wolke“ (Roman)

In dieser Geschichte kommt es im Kernkraftwerk Grafenrheinfeld zu einem furchtbaren Unfall. Kernschmelze, Super-GAU- die Hölle auf Erden. 150 bis 200 km um die Unglücksstelle werden evakuiert, mindestens 18’000 Menschen sterben in den ersten Tagen des Unglücks.
In Folge des Unglücks gibt es eine Flüchtlingskatastrophe, soziale Spannungen, Mangelwirtschaft, aber politisch ändert sich wenig.

Restrisiko (Sat1-Film 2011)

Hier wird das fiktive Kernkraftwerk Oldenbüttel zum GAU. Grund ist Schlamperei am Bau und menschliches Versagen im Angesicht der Katastrophe. Hamburg muss evakuiert werden, eine genaue Opferzahl kommt im Film nicht vor, aber sie liegt deutlich über 0. In Folge des Unglücks wird ein Untersuchungsausschuss eingesetzt, der entscheiden soll ob Oldenbüttel ein Einzelfall war und man alte Kraftwerke wieder hochfährt, oder ob diese Kernkraftwerke dauerhaft vom Netz bleiben. Dem heldenhaften Einsatz der Protagonistin ist es zu verdanken, dass schließlich alle alten Kernkraftwerke vom Netz genommen werden. 

ROBIN WOOD: Atomunfall-Szenario für das AKW Krümmel /18/

In dieser Bewertung der Umweltschutzorganisation Robin Wood, die sich auf eine Studie des Öko-Instituts Darmstadt e.V. stützt, wird von dem GAU des Kernkraftwerks Krümmel, etwa 30km vor den Toren Hamburgs ausgegangen. Dabei geht Robin Wood von der Notwendigkeit der Evakuierung von 1,183 Millionen Menschen aus Hamburg aus und prognostiziert 20.000 Tote in den ersten Wochen der Katastrophe und bis zu 106.700 Tote an den Langzeitfolgen.

"IDENTIFIZIERUNG UND INTERNALISIERUNG EXTERNER KOSTEN DER ENERGIEVERSORGUNG" der Prognos AG Basel /19/

Der Kernpunkt dieser Studie sind die ökonomischen Folgen einer Reaktorkatastrophe in Deutschland. Für diesen Fall geht die Studie von Gesamtkosten in Höhe von 10,7 Billionen DM (5,470 Billionen Euro) aus.

BUND: KKW Fessenheim: Was wäre wenn ein Störfall zur Katastrophe führen würde /20/

Schwerpunkt dieser Studie ist die Ausbreitung radioaktiver Partikel und das daraus folgende verseuchte Gebiet. Bei einem Reaktorunfall in Fessenheim bei Freiburg würde radioaktiver Fallout einen 300km langen und fast 100 km breiten Korridor von Freiburg über Stuttgart bis fast Nürnberg kontaminieren und unbewohnbar machen.

Verglichen mit Fukushima

– Die Diskrepanz zwischen der Größe des kontaminierten Gebiets, der Anzahl der Todesopfer, und im Falle der Prognos-Studie der Höhe der Schäden ist frappierend.
– Die Kosten von Fukushima betragen selbst für den Maximalwert um 176 Milliarden Euro /2/ nur ein Dreißigstel der Prognos– Summe (5470 Milliarden Euro). Auch wenn die Geographie und Besiedlung zwischen Japan und Deutschland nur bedingt vergleichbar sind, ist deutscher Boden auch im besten Fall nicht 30-mal so wertvoll wie japanischer.
– Das evakuierte Gebiet in den Szenarien ist stets sehr groß, im Ausmaß mittlerer Bundesländer oder kleiner Staaten. In Fukushima ist das evakuierte Gebiet etwa halb so groß wie der Landkreis Ansbach.
– In den fiktiven Szenarien ist die Ursache des Unglücks menschliches Versagen und im Fall von Restrisiko außerdem Schlamperei am Bau. Der Grund für die reale Katastrophe war eine Naturkatastrophe welche die Auslegung des Kraftwerks übertraf, eine Naturkatastrophe ungleich größer als die folgende Atomkatastrophe. Kein dummer Arbeiter hat auf den falschen Knopf gedrückt. Kein brüchiges Stahlrohr hat versagt. Versagt hat eine Aufsichtsbehörde die einen technisch einfachen Küstenschutz vernachlässigt hat und ein laxes Sicherheitsregelwerk das auf viele wirksame (und in Deutschland vorgeschriebene) Schutzmechanismen im Kraftwerk verzichtete.
– Gewaltig ist der Unterschied in den politischen Folgen der Katastrophe. Während in den fiktiven Szenarien allgemein von einer zynischen und korrupten Atomlobby, ausgegangen wird, die eine geldgierige Wirtschaft und unfähige Politik machtvoll in ihren Klauen hält und gegen die man- wenn überhaupt- nur mit Courage und niederschmetternden Beweisen ankommt, hat die Realität die völlige Abwesenheit dieser Macht bewiesen.
In Restrisiko sind die Folgen eines hamburgverschlingenden GAUs ein lumpiger Untersuchungsausschuss der über die Wiedereinschaltung alter Kernkraftwerke entscheiden soll, in der Realität hat eine Katastrophe am anderen Ende der Welt genügt um in Deutschland sofort, ohne technische Veranlassung und unter Umgehung demokratischer Gepflogenheiten ein Moratorium zu verhängen und danach mit zweifelhaften Methoden den Ausstieg zu beschließen.
In Fukushima blieb die Flüchtlingskatastrophe weitgehend aus, die Mangelwirtschaft, die Stigmatisierung der Überlebenden und doch waren die weltweiten politischen Folgen deutlich gravierender als in den Szenarien: Die Regierung in Japan verliert an Vertrauen, der japanische Ministerpräsident tritt zurück, die deutsche (!) Regierung verliert an Glaubwürdigkeit und an Stimmen. Die Grüne Partei hat Zulauf und die FDP versinkt in der Bedeutungslosigkeit.
Wie „The European“ am 29.April 2011 schrieb: Japan hustet, Deutschland wird krank /21/. 
Was nun ein realistischer und selbstkritischer Gegner der Kernkraft machen müsste, wäre seine Erwartungen an einen GAU mit der Realität abzugleichen. In diesem Fall würde ihm auffallen, dass die Katastrophe nicht ein Fünkchen so schlimm war wie erwartet, und dass zumindest seine Angst vor einem GAU übertrieben, wenn nicht gänzlich falsch war.
Doch in der Realität beobachten wir- zumindest in Deutschland- ein bizarres Schauspiel: Die Katastrophe die alle ernst und realistisch gemeinten Katastrophenszenarien zu übertriebener Science-Fiction degradiert hat, wird behandelt wie die Erfüllung der übertriebenen Science-Fiction.
Die Grünen haben mir die Apokalypse versprochen, und alles was ich bekam war eine lausige Industriekatastrophe.
Doch das hindert die Grünen nicht daran diese Industriekatastrophe wie die Apokalypse zu behandeln.
Autor: Paul Schoeps 
Schoeps ist Automatisierungsingenieur bei einem kerntechnischen Unternehmen und Autor bei www.kerngedanken.de
Quellen:
/1/ Der Spiegel: Japan rechnet mit Schäden von 220 Milliarden Euro; http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,752623,00.html
/2/ NewsonJapan.com: Fukushima cleanup could cost up to $250 billion; http://newsonjapan.com/html/newsdesk/article/89987.php
/3/ 50 Milliarden für die Atom-Katastrophe
http://www.taz.de/Kommission-schaetzt-Fukushima-Schaden/!79960/
/4/ BBC: Japan nuclear alert at Fukushima – Q&A;
http://www.bbc.co.uk/news/world-asia-pacific-12732015
/5/ BBC: Q&A: Health effects of radiation exposure;
http://www.bbc.co.uk/news/health-12722435
/6/ sueddeutsche.de: „Schlimmer als Tschernobyl“;
http://www.sueddeutsche.de/wissen/physiker-zu-atomunfall-in-japan-schlimmer-als-tschernobyl-1.1071449
/7/ Spiegel Online:  "Fukushima sprengt die Dimension von Tschernobyl"
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,753938,00.html
/8/ stern.de: Fukushima schlimmer als Tschernobyl; http://www.stern.de/news2/aktuell/fukushima-schlimmer-als-tschernobyl-1677318.html
/9/ n-tv: „Viele der 50 Arbeiter werden sterben“;
http://www.n-tv.de/Spezial/Viele-der-50-Arbeiter-werden-sterben-article2857281.html
/10/ Frankfurter Rundschau: „Nie wieder Sushi“;
http://www.fr-online.de/japans-katastrophe/-nie-wieder-sushi-,8118568,8248854.html
/11/ Bild: Wissenschaftler: Die Helden von Fukushima werden sterben
http://www.bild.de/news/2011/news/arbeiter-helden-in-fukushima-werden-sterben-16839666.bild.html
/12/ Wikipedia: Nuklearkatastrophe von Fukushima; http://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Fukushima
/13/ Wikipedia: Strahlenrisiko;
http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenrisiko
/14/ UNSCEAR 2008 Report: Sources and effects of ionizing radiation. Band 2. Annex D – Health effects due to radiation from the Chernobyl accident. New York 2011
http://www.unscear.org/docs/reports/2008/11-80076_Report_2008_Annex_D.pdf
/15/ The Guardian: Why Fukushima made me Stopp worrying and love nuclear power
http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2011/mar/21/pro-nuclear-japan-fukushima
/16/ George Monbiot: Going Critical;
http://www.monbiot.com/2011/03/21/going-critical/
/17/ EIKE: Grüne für Kernkraft!;
http://www.eike-klima-energie.eu/news-anzeige/gruene-fuer-kernkraft-warum-ich-wegen-fukushima-keine-bedenken-mehr-habe-und-die-kernkraft-liebe/
/18/ ROBIN WOOD: Atomunfall-Szenario für das AKW Krümmel ;
http://hamburglinks.wordpress.com/2009/07/11/robin-wood-atomunfall-szenario-fur-das-akw-krummel-rund-eine-million-hamburger-mussten-nach-reaktorunfall-fluchten/
/19/ "IDENTIFIZIERUNG UND INTERNALISIERUNG
EXTERNER KOSTEN DER ENERGIEVERSORGUNG" der Prognos AG Basel;
http://www.zukunftslobby.de/Tacheles/prognstu.html
/20/ BUND: KKW Fessenheim;
http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/waswaerewenn.html
/21/ The European, 29.04.2011: Japan hustet, Deutschland wird krank
http://www.theeuropean.de/ralph-martin/6506-berichterstattung-zu-fukushima




ClimateGate 2.0: Offener Brief an Prof. Dr. Phil Jones

Offener Brief an Dr. Phil Jones (Klimaforschungsinstitut der University of East Anglia – CRU).
von Willis Eschenbach, 27.11.11
Sehr geehrter Herr Dr. Jones,
Wir hatten schon miteinander zu tun, wenn das auch einige Jahre her ist. Ich hatte Sie vor fünf Jahren um Ihre Daten gebeten, u.a. weil mich Ihre Antwort an Warwick Hughes erstaunte, der ebenfalls darum gebeten hatte. Damals hatten Sie Warwick geantwortet: „Warum sollte ich Ihnen Daten überlassen, wenn Sie nur Fehler darin finden wollen?”
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass dies die Meinung eines führenden Klimawissenschaftlers sein könnte. Herauszufinden, ob irgend etwas mit den Daten oder Ideen eines anderen Wissenschaftlers falsch ist, gehört zum inneren Wesen des wissenschaftlichen Fortschritts. Es bedeutet Transparenz und Datenzugang. Ebenso konnte ich mir nicht vorstellen, dass andere Klimawissenschaftler Ihnen das durchgehen lassen würden, dass kein anderer Wissenschaftler auf den wissenschaftsfeindlichen Charakter Ihrer Weigerung hinweisen würde.
Welcher Narr war ich! Sie haben mich wohl damals angesichts der „Realpolitik“ in der Klimatologie für allzu naiv gehalten?
Wie dem auch sei, ich wollte die Daten damals für meine eigenen Forschungen und ich wollte wissen, ob man Sie persönlich falsch oder aus dem Kontext gerissen zitiert hatte. Deshalb hatte ich Ihnen geschrieben und um die Daten gebeten. Ich erhielt keine Antwort. (Später wurde mir klar, dass Sie überhaupt nicht falsch zitiert worden waren. Doch zurück zu den Geschehnissen.)
Ich hatte unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz [FoI – engl. Freedom of Information Act] um die Daten gebeten. Mr. David Palmer, der Adressat für FoI-Anfragen an Ihrer University of East Anglia (UEA), Climate Research Unit (CRU), antwortete, dass alle Daten anscheinend im Web verfügbar wären, aber ohne einen Fundort zu nennen. Stattdessen nannte er die kryptische Abkürzung “GHCN”. Die Daten sollten also beim Global Historical Climate Network (GHCN) sein.
Darauf hatte ich wie folgt geantwortet:
Sehr geehrter Herr Palmer,
Danke für Ihre Antwort. Ich halte sie aber für völlig unkooperativ. Ich hatte um eine Liste der benutzten Wetterstationen gebeten. Dass „die Roh-Stationsdaten vom [GHCN] erhalten werden können”, ist völlig nutzlos ohne die tatsächliche Liste der Stationen, die Dr. Jones benutzt hat.

Die Debatte über die Klimaveränderungen ist sehr wichtig. Die statistischen Arbeiten von Dr. Jones werden am meisten zitiert. Dr. Jones hat die Nennung der in seiner Arbeit benutzten Stationen verweigert, deshalb kann nichts überprüft werden. Überprüfungen sind ein zentrales Anliegen in der Wissenschaft. Ich kann Dr. Jones Haltung kaum verstehen, auch Ihre Verweigerung des Datenzugangs macht mich ratlos.
Sie ziehen sich auf die ziemlich sonderbare Behauptung zurück, dass Dr. Jones die von ihm benutzten Stationen nicht offen legen müsste, weil die Daten “anscheinend” irgendwo im Web stünden. Diese Behauptung ist umso verwirrender, weil Sie sagen, dass die ursprünglich von der CRU benutzten Originaldaten auf der GHCN Webseite verfügbar wären. Anschließend sagen sie, dass einige der GHCN-Daten ursprünglich von der CRU kämen. Was stimmt den nun? Hat die CRU die Daten vom GHCN oder hat das GHCN die Daten von der CRU?
Anstatt diese Vorgehensweise direkt anzufechten (mit entsprechender negativer Publizität für die CRU), möchte ich nochmals um Folgendes bitten:
1) Eine Liste der tatsächlich von Dr. Jones benutzten Stationen zur Erzeugung des HadCRUT3 Datenbestandes [Rekonstruktion der globalen Temperaturen],
2) Einen korrekten Hinweis, wo die Daten jeder Station zugänglich sind. Das ist wichtig, weil es deutliche Unterschiede zwischen den Versionen der Daten von den jeweiligen Stationen gibt, z. B. GHCN und NCAR.
Ich halte es für ziemlich beunruhigend, dass es eines Rückgriffs auf das Informationsfreiheitsgesetz bedarf, um einen Wissenschaftler zu zwingen, die Daten zu veröffentlichen, die er in seinen aus öffentlichen Mitteln finanzierten Forschungen benutzt hat. … Ist das wirklich der Standard, den die CRU setzen möchte?
Danke für Ihre Hilfe in dieser Angelegenheit.
Willis Eschenbach

Ich wollte keine Wellen schlagen und die Vorgehensweise nicht anfechten. Ich wollte weder der CRU noch irgend jemandem sonst Schwierigkeiten machen. Ich wollte nur die Daten. Eine höfliche wissenschaftliche Allerweltsanfrage! (Ganz nebenbei: derart höfliche Anfragen, Dr. Jones, haben Sie wiederholt als “Störmanöver“ gebrandmarkt … doch ich schweife ab.)
Daraufhin schrieb Herr Palmer zurück und nannte einige Webseiten (GHCN und NCAR), wo die von Ihnen benutzten Daten möglicherweise stehen könnten … gab mir aber immer noch keine Information, wo sich die Daten der jeweiligen Stationen befanden. Ich habe also wieder geschrieben und u. a. gesagt:
"… Wenn es auch schön ist, zu wissen, dass die Daten auf diesen beiden Webseiten zu finden sind, so ist die Information dennoch nutzlos ohne eine Liste der von Dr. Jones et. al. benutzten Stationen zur Erzeugung des HadCRUT3 Datenbestandes. Wie bereits geschrieben, bitte ich um:
1) Eine Liste der tatsächlich von Dr. Jones zur Erzeugung des HadCRUT3 Datenbestandes benutzten Stationen,
2) Einen korrekten Hinweis, wo die Daten jeder Station verfügbar sind. Das ist wichtig, weil es deutliche Unterschiede zwischen den Versionen der Daten von den jeweiligen Stationen gibt, z. B. GHCN und NCAR.
Ohne Kenntnis des Namens und der WMO-Nummer der entsprechenden Station der Ursprungsdaten (NCAR, GHCN, oder National Met Service) können die Informationen nicht gefunden werden. Deshalb kann Ausnahmeregel 21 [laut Freedom of Information Act] nicht gelten – Ich kann immer noch nicht auf die Daten zugreifen.
Ich kann nicht verstehen, warum das so schwierig ist. Ich bitte nur um eine einfache Liste der Stationen und wo sich diese befinden. Auf zwei riesige Datenbestände zu verweisen und zu sagen: „Die Daten befinden sich dort irgendwo“, ist überhaupt nicht hilfreich.
Um es noch einmal klar zu stellen, worum ich bitte: ich möchte eine Liste der für die Erzeugung von HadCRUT3 benutzten Stationen, eine Liste etwa wie folgt:

WMO#     Name     Source
58457    HangZhou   NCAR
58659    WenZhou    NCAR
59316    ShanTou    GHCN
57516    ChongQing   NMS

d.h. für alle Stationen, die für die Erzeugung der HadCRUT3-Temperatur-Daten benutzt worden sind. Diese Information möchte ich haben. Sie ist nicht verfügbar, weder „auf Nicht-UEA-Webseiten“, noch an anderer Stelle, wo ich hätte fündig werden können.
Ich würde mich über Ihre Hilfe freuen und ich bin sicher, dass wir diese Fragen lösen können.
Mit freundlichen Grüßen,
w."

Das war eine einfache und höfliche wissenschaftliche Anfrage. Sie haben gesagt, die Daten wären im Web. Ich wollte wissen, wo ich sie finden kann. Ich habe klar gesagt, dass eine triviale Drei-Spalten-Auskunft genügt hätte. Ihre neue Ausflucht war, dass einige der Daten unter einem Veröffentlichungs-Vorbehalt von Seiten der herausgebenden nationalen Wetterdienste stünden. Daraufhin sagte ich, in Ordnung, das ist kein Problem. Schicken Sie mir die Daten, die nicht unter Vorbehalt stehen.
Die Emails (#3298) zeigen, dass Dave Palmer damals diese Fragen mit Ihnen besprochen hat. Er schrieb:

Phil/Michael,
Wie erwartet, ist Herr Eschenbach von unserem letzten Brief nicht zufriedengestellt worden. Ich denke, die wesentliche Frage ist, ob wir die Liste der tatsächlich für HadCRUT3 benutzten Stationen haben. Wenn nicht, wer hat sie …?

Das, Dr. Jones, ist wirklich eine sehr wichtige Frage. Hat die CRU eine Liste der tatsächlich für HadCRUT3 benutzten Stationen gehabt?
Es ist kaum zu glauben, die einzige Schlussfolgerung lautet “Nein”, weil Herr Palmer hinterher an mich schrieb, dass die UEA nicht in der Lage sei, die Stationen im Web zu identifizieren, wo die Information zugänglich wäre.
Da war ich baff, weil ich damals noch nicht wusste, dass Sie keine Kenntnis hatten, woher die Daten kamen. Deshalb habe ich zurückgeschrieben:
"Sehr geehrter Herr Palmer,
Wir scheinen uns einmal im Kreis gedreht zu haben und wieder dort zu stehen, wo wir begonnen hatten. Ursprünglich hatte ich darum gebeten, die zur Erstellung des HadCRUT3-Datenbestandes benutzten Rohdaten auf die UEA-Webseite einzustellen oder auf andere Weise zugänglich zu machen. Sie haben sich geweigert und gesagt, dass die Information an anderer Stelle im Web auf Nicht-UEA-Seiten verfügbar wäre. Das ist ein zulässiger Grund, Auskünfte auf Anfragen gemäß Informationsfreiheitsgesetz zu verweigern.

“Ich kann sagen, dass die angeforderten Informationen auf Nicht-UEA-Webseiten verfügbar sind, wie unten erläutert.”
Ihr letzter Brief aber sagt, dass Sie den Fundort der angeforderten Informationen nicht identifizieren könnten. Deshalb war die ursprünglich angegebene Begründung für die Verweigerung des Zugangs zu den Stationsdaten für HadCRUT3 nicht haltbar.
Folglich möchte ich meine ursprünglich gemachte Anfrage wieder aufleben lassen: die Informationen auf Ihrer Webseite selbst oder auf andere Weise verfügbar zu machen, weil sie auf Nicht-UEA-Webseiten nicht stehen. 
Ich kann verstehen, dass ein kleiner Teil dieser Daten (Ihrem Brief zufolge etwa 2%) wegen Vertraulichkeitswünschen der entsprechenden Länder nicht verfügbar ist. Für diese Fälle genügt eine Liste der betroffenen Stationen.
Der HadCRUT3-Datenbestand hat grundlegende Bedeutung in der aktuellen Klima-Diskussion. Daher ist es von entscheidender Wichtigkeit, dass er fachbegutachtet und hinsichtlich seiner Genauigkeit überprüft werden kann. Dies kann bei den Daten nur geschehen, wenn sie für andere Forscher auf diesem Fachgebiet verfügbar sind. 
Ich möchte Ihnen noch einmal für Ihre Hilfe danken. Es ist doch keine schwierige Anfrage, und sie entspricht sowohl der Standard-Wissenschaftspraxis wie auch Ihrem ”CODE OF PRACTICE FOR RESPONDING TO REQUESTS FOR INFORMATION UNDER THE FREEDOM OF INFORMATION ACT 2000″. [Ausführungsbestimmungen für die Beantwortung von Anfragen gemäß dem Informationsfreiheitsgesetz 2000]
Ich bin sicher, dass wir diese Angelegenheit in beiderseitigem Einvernehmen regeln können, ohne auf rechtliche Schritte oder unangenehme Publizität zurückgreifen zu müssen.
Mit den besten Wünschen für Sie,
w."

Unglücklicherweise war auch dieser Brief umsonst. Die kürzlich veröffentlichte Climategate Email #1184 zeigt, warum. Da war ein David Palmer, der genauso baff war, wie ich, und der meine Anfrage mit Ihnen besprach. Er schrieb (Hervorhebung durch mich):

"Leute,
So langsam werde ich verrückt. Ich verstehe das so, dass er die Rohdaten will: wir wissen doch nicht, welche Daten zu welcher Station gehören, oder? 
In unserem Brief haben wir gesagt:
”Wir können aber eine Liste aller benutzten Stationen senden, jedoch ohne Angabe der Quellen. Diese würde enthalten: die Angabe der Orte, der Namen, der Längen der Datensätze; letztere aber geben keine Hinweise auf die Vollständigkeit der Datenreihen.”

Können wir das ins Web stellen? Vielleicht bin ich hier ein bisschen schwer von Begriff, aber ich bin mir nicht sicher, ob sich Herr Eschenbach mit dem Einstellen ins Web zufrieden gibt –  wir haben gesagt, dass wir keine Datenquellen haben, er sagt, die externen Webseiten haben sie nicht, wer hat sie also? Fallen wir wieder zurück auf die NMS’s? Das würde ich gerne noch mal probieren, wir sagen genau, was wir ins Web stellen und dann schauen wir, ob es ausreicht.

Sollte Herr Eschenbach dann immer noch darauf bestehen, dass wir die  Informationen in der Form besitzen müssten, wie er sie haben will, kann ich die Datei nur an Kitty Inglis zur Überprüfung geben und dann machen wir ganz formal weiter …Grüße, Dave"

Dave fragte, wer hat die Daten denn nun? Tragischerweise kam heraus: … niemand. Wenn man das zusammen mit Daves vorgehender Email liest, zeigt sich das Problem. Sie haben nicht gewusst, welche Daten zu welchen Stationen gehörten. Und schließlich haben Sie einfach nur eine Stationsliste ins Web gestellt, ohne irgendeinen Verweis, wo die Daten gefunden werden könnten … Ganz einfach, weil Sie nichts mehr finden konnten.
Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, ich würde von Ihnen nie  m e h r  bekommen als die Stationsliste. Ich kannte ja die Hintergründe noch nicht, die durch die Climategate-Emails herauskamen. Ich gab den Kampf auf. Aus der Rückschau meine ich, ich hätte es bis zum Ende durchfechten sollen.
Und nun komme ich zu meinem Problem, Dr. Jones. Sie haben mehrfach Gründe herangezogen, um meine Anfrage auf Ihre Daten nicht beantworten zu müssen. Keiner davon war auch nur im Entferntesten haltbar. Alles war auf die Verschleierung der Tatsache angelegt, dass Sie nicht wussten, wo die Daten waren. Dave hat es klar angesprochen:“wir wissen nicht, welche Daten zu welchen Stationen gehören, oder?”
Sie haben behauptet, dass die Daten irgendwo im Web stünden. Sie haben behauptet, Sie könnten nichts davon senden wegen der Vorbehalte bei einigen Datenreihen. Sie haben behauptet, die Daten wären vom GHCN, dann vom NCAR. Sie haben aber nicht gesagt, woher sie denn nun genau stammten.
Sie haben mir immer wieder alle möglichen Erklärungen gegeben, nur nicht die Wahrheit gesagt – dass Ihre Datenhistorien ein solcher Verhau gewesen sind, dass Sie meine Anfrage nicht beantworten konnten. Jetzt wurde aus den Climategate-Emails klar, dass einige Datenhistorien existierten, einige nicht, die Listen waren nicht aktuell, es gab verwaiste Daten, einige Stationen hatten mehrfache Datensätze, einige Daten wurden nur durch die Angabe der Speicher-Verzeichnisse identifiziert, nicht durch die Stationsnamen. Sie haben nicht gewusst, welche Daten von Vertraulichkeits-Abmachungen geschützt waren. Die Herkunft einiger Datensätze konnte nicht geklärt werden. Sie konnten meine Bitte einfach nicht erfüllen.
Anstatt das aber zu sagen, verlegten Sie sich auf einen Wust von Scheingründen, weswegen Sie mir die Daten nicht geben könnten. Das waren Lügen, Phil. Sie und David Palmer haben mir ins Gesicht gelogen, warum Sie die Daten nicht senden könnten.
Ich habe mich nun damit abgefunden, dass Sie mich belogen haben. Um ehrlich sein: Ich denke, Sie sind ein Wissenschaftler, und sogar ein guter. Der wurde aber von zwei Seiten in die Mangel genommen: einerseits vom „Peter-Prinzip“, und andererseits wurden Sie korrumpiert vom Prinzip des „Guten Zwecks, der die Mittel heiligt“. Zu Beginn Ihrer wissenschaftlichen Laufbahn war Ihre schludrige Datenverwaltung nicht wichtig. Sie wollten sich auf keinen Fall auf Datenverwaltung beschränken sondern Wissenschaft betreiben. Und am Ende hatten Sie einen großen Datenverhau. Dann drehte sich der [politische] Wind und heute werden Entscheidungen getroffen, die Milliarden von Dollars betreffen, und das teilweise aufgrund Ihrer Daten. Die Unordnung in Ihren Daten spielte keine große Rolle, solange Ihre Arbeit nur für Spezialisten interessant war. Jetzt kommt es aber sehr darauf an: Geld, Menschenleben hängen davon ab. Unglücklicherweise sind Sie als Wissenschaftler besser denn als Datenverwalter.
Als meine Anfrage aufgrund des Informationsfreiheitsgesetzes kam, saßen Sie in der Falle. Sie waren gesetzlich verpflichtet, Daten bereitzustellen, die Sie nicht mehr finden konnten. Anstatt die Wahrheit zu sagen: „Ich kann sie nicht mehr finden“, haben Sie sich aufs Lügen verlegt. Es war doch nur eine Notlüge, und das auch noch für den guten Zweck, die Welt vorm Hitzetod zu retten. Deshalb haben Sie David dazu gebracht, mir zu antworten, die Daten stünden im Web. Sie haben gewusst, dass es gelogen war. David hat das augenscheinlich nicht gemerkt, zumindest zu Anfang. Sie hatten gehofft, Ihre Gut-Zweck-Lüge würde mich zufrieden stellen, dass ich aufhören würde und Sie weitermachen könnten.
Aber ich habe nachgefragt und als ich Sie auf Ihre erste Antwort ansprach, haben sie sich eine andere feine Lüge ausgedacht. Als die nicht zog, haben Sie wieder eine erfunden.
Somit sind Sie ein Dauerlügner. Wie schon gesagt, ich hatte mich damit abgefunden. Es hat zunächst an mir genagt, inzwischen nicht mehr. Ich habe einfach akzeptiert, dass Sie nicht vertrauenswürdig sind und es dabei belassen. Ich habe Mitleid mit Ihnen, Dr. Jones. Sie und niemand von Ihren Leuten haben ja anfänglich in solch üble Dinge verwickelt werden wollen. Sie haben sich alle zusammen vom „Guten Zweck“ korrumpieren lassen, von der Vision, klüger als alle Anderen zu sein und die Einzigen, die die globale Zerstörung noch verhindern könnten. Das ist ein verwegenes und heimtückisches Hirngespinst.
Auch ich bin einst dieser Selbsttäuschung zum Opfer gefallen. Ich kenne die süße Versuchung, die aus der Überzeugung entsteht, eine Aufgabe von lebenswichtiger Bedeutung für die ganze Erde zu haben. Gegen Ende der 1960er Jahre habe ich diese Art von unsinnigem Glauben abgelegt … ich schweife ab. Ich konnte Sie verstehen und fügte mich in das Ergebnis, obgleich ich nicht zufriedengestellt war.
Wenn ich also meinen Frieden mit Ihnen gemacht hatte, warum schreibe ich dann noch?
Nun, im Nachgang zu den neuen Climategate 2.0 Email-Veröffentlichungen steht etwas von Ihnen auf der UEA Webseite, wo Sie schon wieder zu Ihren alten Tricks greifen und den Leuten Honig ums Maul schmieren wollen wegen Ihrer faulen Geschichten. Sie versuchen unter anderem, Zitate zu erklären. Zunächst steht in der neue Veröffentlichung folgendes Schreiben von Ihnen:

Email 2440: “Man hatte mir gesagt, das IPCC stünde über dem nationalen Informationsfreiheitsgesetz. Eine Möglichkeit zum Schutz der eigenen Person und aller Anderen, die am AR5 arbeiteten, wäre, am Ende des Verfahrens alle Emails zu vernichten.”

Dazu erläutern Sie:

Am Schluss des IPCC-Verfahrens werden alle Kapitel, förmliche Kommentare und Stellungnahmen veröffentlicht, und das ist der richtige Platz dafür. Freie und ungehinderte Diskussion unter den Wissenschaftlern während des Schreibvorgangs ist wichtig. Auch möchte ich darauf hinweisen, dass ich nicht am AR5 beteiligt bin, weil das zu viel Zeit kostet.

Das klingt völlig vernünftig … wenn wir unter ehrenwerten Leuten wären. Wenn aber die Climategate-Emails auch nur irgend etwas zeigen, dann dieses, dass wir es nicht mit ehrenwerten Leuten zu tun haben. Viel zu viele der führenden, der These vom anthropogenen Klimawandel anhängenden Klimatologen, haben sich mit ihren eigenen Worten als Dauerlügner wie Sie erwiesen.
Wie dem auch sei, nur Wissenschaftler, die etwas zu verbergen haben, brauchen Vertraulichkeit für die „freie, ungehinderte Diskussion“ über ihre Erkenntnisse. Aufrichtige Wissenschaftler haben keinen Grund, ihre Ansichten zu verbergen. Aufrichtige Wissenschaftler diskutieren über ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse im Internet in aller Öffentlichkeit. Weshalb, um Himmels willen, braucht jemand Vertraulichkeit beim Diskutieren der inneren Zusammenhänge der Klimamodelle? Muss man sich wirklich abschotten, wenn man mit seinem besten Freund über seine wirklichen Ansichten hinsichtlich der Atmosphärenphysik spricht? Stimmt es wirklich, dass man tatsächlich eine Art “Privatraum” braucht, um seine innersten Meinungen über die Faktoren der Wolkenbildung auszusprechen?
Meines Erachtens sind derartige private Diskussionen genau das nicht, was wir brauchen. Diese doppelgesichtige Art der Aussagen von Euch Kollegen sind ein großer Teil des Problems selbst.
Das wird in den Climategate-Emails sehr deutlich. In Ihren Emails äußern Sie und viele Wissenschaftler ihre wahren Ansichten über andere Wissenschaftler und deren Arbeit. Sie äußern alle Arten von berechtigten Zweifeln. Sie sprechen über Ungewissheiten in Bezug auf Ihr eigenes und anderer Wissenschaftler Verständnis. Sie lassen alle Ihre Freunde wissen, welche Papiere Sie für gut halten und welche für Müll, das ist wertvolle Information in den Diskussionen der Klimawissenschaft.
Über all das sprechen Sie aber nie in der Öffentlichkeit. Mit keinem Wort! Beispielsweise wird in der Öffentlichkeit ständig über Michael Manns
[Anm. d. Ü.: Schöpfer der berüchtigten Hockeystick-Grafik]
großartige wissenschaftliche Leistung geredet, kein kritisches Wort kommt, und im Privaten reißen Sie berechtigterweise sowohl ihn als auch seine Arbeit in Stücke.
Ich empfinde diese Doppelzüngigkeit als Täuschung und Hinterlist. Das hat nichts mit der von Ihnen angesprochenen „freien und ungehinderten Diskussion“ zu tun. Ich denke, wenn die Wissenschaftler, die die anthropogene These unterstützen, sich selbst Rechenschaft ablegen würden und der Öffentlichkeit die Wahrheit sagten, dass Sie dann alle besser dastünden. Ich denke, wenn Sie Ihrem geliebten Hl. Stephan (Stephen Schneider) und dessen Rat abschwören würden, und Ihre gesamten Zweifel ausdrückten, und alle Ihre Ungewissheiten über das Klima, und die nackte Wahrheit sagen würden über Ihre eigene und Ihrer Kollegen Arbeit, ginge es uns allen unendlich besser. Niemand mag Menschen mit zwei Gesichtern. Sie und die Klimawissenschaft kämen meilenweit voran, wenn Sie in der Öffentlichkeit das Gleiche sagten wie im Privaten.
Ein Beispiel: Die Emails zeigen klar, dass Sie persönlich die Unwahrheit kannten, als Sie mir schrieben, die Daten, um die ich in meiner Anfrage unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz gebeten hatte, stünden im Web. Sie haben den Grund für die nicht verfügbaren Daten gekannt, wie Dave Palmer später schrieb: – dass „wir nicht wissen, welche Daten zu welcher Station gehören, oder?“
Sie hätten mir die Wahrheit sagen können. Aber nein, Sie haben sich aufs Lügen verlegt. Genau wie bei Nixon und Watergate, und beim Amtsenthebungsverfahren gegen Clinton. Das Weglügen erzeugt die Probleme, nicht die ursprüngliche Unordnung. Wenn Sie etwas von der Art geschrieben hätten: „mein Büro ist im Durcheinander, ich kann einige Daten nicht finden, hier sind die verfügbaren, darf ich mich wieder melden, wenn ich den Rest gefunden habe,“ dann hätten Sie aufräumen und mir die Daten später senden können. Damit hätten Sie die Wahrheit gesagt.
Stattdessen haben Sie gelogen und verheimlicht. Und als die Unwahrheit herauskam, haben Sie erneut und immer wieder gelogen. Hier komme ich auf den Punkt: der einzige mir bekannte Grund, warum das mit Ihren Lügen herauskam, war die Veröffentlichung Ihrer Emails.
Und jetzt kommen Sie auch noch mit der Empfehlung, dass jeder seine Emails löschen soll, nachdem das Vergehen gegen die Wissenschaft, das in der Veröffentlichung des IPCC AR5 besteht, vollendet sein wird? Ich kann nicht behaupten, dass ich davon beeindruckt bin, das ist mir zu viel Selbstbedienung.
Der Punkt ist, dass ich Ihnen, Dr. Jones, nicht mehr traue. Ich traue Ihren Freunden nicht und ich traue auch nicht Ihren „freien und ungehinderten Diskussionen“ unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dieses grundlegende Misstrauen kommt aus der gleichen Logik, wie sie Polizisten haben: Sie erlauben den Tatverdächtigen keine freien und ungehinderten Diskussionen, damit diese nicht absprechen können, welche Lügen sie der Polizei über ihre Verbrechen auftischen können.
Sie mögen mich für verrückt erklären, aber aus dem gleichen Grund möchte ich es Ihnen nicht erleichtern, freie und ungehinderte Diskussionen unter sich abzuhalten darüber, welche glaubhaften Lügen der Öffentlichkeit über das Klima aufgetischt werden könnten. Ich möchte nicht, dass Sie im Geheimen darüber sprechen, wie sie die „Abnahme verbergen“ (hide the decline) können.
[Anm. d. Ü.: Eschenbach verweist hier auf das in den englischsprachigen Foren geflügelte Wort „to hide the decline“. Damit ist die „Hockeyschläger-Kurve“ gemeint, eine wissenschaftlich betrügerische Anstückung von Messdaten an rekonstruierte Temperaturdaten, um angeblich die noch nie dagewesene Aufwärtsrichtung der Temperaturkurve im 20. Jh. zu belegen. Die „Hockeyschläger-Kurve“ hatte wesentlichen Anteil am Zustandkommen des Kyoto-Protokolls.]
Und jetzt haben Sie sich schon wieder mit ihren eigenen Worten verraten. Sie schreiben Ihrem Adressaten, dass es nötig wäre, „sich selbst und alle am AR5 Arbeitenden zu bedecken.“
Was soll man denn diesmal bedecken, Dr. Jones? Was soll denn Ihrer Meinung nach das gemeine Volk nicht wissen?
Wenn Sie wirklich etwas über die wissenschaftliche Erkenntnis sagen wollen, dann nur heraus damit, Herr Doktor. Sagen Sie’s laut. Wenn Sie aber etwas über die Wissenschaft oder Wissenschaftler öffentlich nicht äußern wollen, dann schweigen Sie auch privat. Sonst wäre das ein feiger Dolchstoß in den Rücken. Ihre Vermutung, dass die am AR5 Arbeitenden etwas zu „verbergen“ hätten und Ihre Empfehlung an die AR5-Beteiligten, mit ihren wahren Ansichten über den wissenschaftlichen Erkenntnisstand hinter dem Berg zu halten und die Belege dafür zu vernichten, ist völlig deckungsgleich mit der Tatsache, dass Sie aufgrund Ihrer eigenen Emails erwischt worden sind. Deswegen möchten Sie keine Emails mehr herumschwirren sehen. Die Emails haben Sie der Lüge überführt, nichts anderes sonst. Ich glaube, in wissenschaftlicher Sprechweise nennt man Ihre jetzige Reaktion auf Emails das „Vampir/Knoblauch-Syndrom“.
Wenn Sie und Ihre Freunde, Dr. Jones, sich abseits der Öffentlichkeit zu freien privaten Diskussionen treffen, dann entsteht ein übles Gebräu. Die Climategate-Emails sprechen das Urteil – in Ihren eigenen Worten. Schlussendlich möchte ich nicht, dass Sie sich darüber abstimmen, wie ich weiter belogen werden kann, wie die IPCC-Regeln so ausgehebelt werden können, dass das nächste Jesus-Papier hineingeschmuggelt werden kann, oder wie die Öffentlichkeit weiter zu täuschen ist.
[Anm. d. Ü.: Mit Jesus-Papier bezeichnet Eschenbach ein Papier von Wahl & Amann, das entgegen den IPCC-Regeln in den AR4 gebracht worden war, weil es angeblich die vom kanadischen Statistiker McIntyre aufgedeckten Fehler bei der Erzeugung der „Hockeschläger-Kurve“ widerlegte. Die Behauptungen im Jesus-Papier wurden später als falsch entlarvt. McIntyres Kritik an der Hockeyschläger-Kurve ist nicht widerlegt.“]
Ich danke dem Schicksal für die Veröffentlichung Ihrer Emails. Ohne das hätten wir nie erfahren, dass und warum Sie uns getäuscht haben. Ich meine, dass die Löschung von Emails, die sich auf den AR5 bezogen, nur eine weitere Art des Verbergens von Fehlverhalten war.
Ihre ewige, wie ein Kampf gegen Windmühlenflügel anmutende Aufforderung, alle möglicherweise verräterischen Beweise zu löschen, kommt immer wieder in Ihren Emails hoch. Sie versuchen vergeblich, dies über die UEA-Webseite zu erklären, wenn Sie sich auf eine Email beziehen, wo Sie schrieben:

Email 1897: “Habe ich das richtig verstanden – wenn er die £10 nicht bezahlt, müssen wir nicht antworten? Wegen der vorhergehenden FoI-Anforderungen über David Holland habe ich einen Teil eines Tages damit zugebracht, viele Emails und den Austausch mit fast allen Skeptikern zu vernichten. Ich habe also nichts mehr. Sogar die unbeabsichtigt verschickte Email habe ich gelöscht.”

Dazu erklären Sie:

Das bezieht sich auf eine Anfrage von Steve McIntyre unter Bezugnahme auf das Datenschutzgesetz wegen gespeicherter Daten über ihn. Wegen einer früheren Erfahrung mit dem FoI hatte ich eine umsichtigere Vorgehensweise gewählt bezüglich der Speicherung von Emails, die ich nicht mehr brauchte. Ich hatte alte Kommunikation mit Skeptikern von vor 2005 gelöscht. Ich sagte daher, dass ich wahrscheinlich keine Emails in Bezug auf Mr. McIntyre hätte, der ein prominenter Skeptiker ist.

Die Emails, auf die sich das bezieht, hatten nichts mit früheren Anforderungen von Seiten Herrn Hollands zu tun. Ich möchte noch einmal sagen, dass ich niemals wissentlich irgendwelches Material gelöscht habe, das von einer laufenden FoI-Anfrage betroffen war und diese Email darf auch nicht so verstanden werden.

Sie scherzen. Wenn die Emails im Zusammenhang gelesen werden, ist offensichtlich, dass Sie einen ganzen Wust von relevanten Emails gelöscht haben, nachdem man Ihnen einen Hinweis hatte zukommen lassen. Sie waren überraschend offen in Ihren Emails, wenn man bedenkt, dass Sie wichtige Dokumente mit dem Vorwand des „Aufräumens” vernichtet haben. Sie sollten Ihre eigenen Worte wirklich erneut lesen, darin steht ganz klar, dass Sie Emails unter falschem Vorwand gelöscht haben.
Das ist aber nicht das Schlimmste. Der herausragende Teil befindet sich in der Email, die Sie ganz vergessen haben zu erwähnen bei Ihrem jüngsten UEA-Versuch der Selbst-Exkulpierung. Das war die Email, in der Sie empfahlen, möglicherweise beweisträchtige Emails zu vernichten, die direkt unter die an David Holland gerichtete FoI-Anfrage fielen:

Mike [Mann],
können Sie alle Emails löschen, die Sie möglicherweise mit Keith bezüglich AR4 austauschten? Keith macht das auch… Könnten Sie auch Gene [Wahl] anschreiben, das Gleiche zu tun? Ich habe seine neue Email-Adresse nicht. Auch Caspar [Ammann] werden wir veranlassen, das zu machen.
Grüße, Phil

Sie haben nicht nur Emails vernichtet, die einer FoI-Anfrage unterlagen, die Beweise für Ihre Untaten enthielt, Sie haben auch alle Ihre Freunde gewarnt, das Gleiche zu tun. Gene Wahl hat zugegeben, dass er Emails auf Geheiß von Michael Mann hin gelöscht hat.
Und jetzt wollen Sie uns weismachen, Sie hätten niemals Emails gelöscht, die von FoI-Anfragen betroffen waren? Diese Behauptung ist lachhaft. Der Information Commissioner [Datenschutzbeauftragter der engl. Regierung] sagte von Ihren Emails und Handlungen, dass man sich kaum einen „stärkeren ersten Augenscheinsbeweis“ für eine Verletzung des Informationsfreiheitsgesetzes vorstellen könnte. Leider, wie der Commissioner sagte, war bereits Verjährung für jeden Verstoß eingetreten, deshalb sind Sie davongekommen. Aber die Beweise sind noch da, in der Öffentlichkeit ist die Verjährung für lügenhafte Wissenschaftler nicht eingetreten.
Versuchen Sie deshalb nicht, mich glauben machen zu wollen, dass Sie nie und nimmer Emails vernichtet hätten, die einer FoI-Anfrage unterlagen. Ihre eigenen Worte lassen dies als Witz erkennen. Und bemühen Sie sich auch nicht, mir zu erzählen, dass Sie aus der „Untersuchung“ weiß wie Schnee herausgekommen wären. Ich weiß genau und habe gesehen, wie die weißen Farbschichten aufgetragen wurden, es war beeindruckend. Die Fakten aber bleiben. Sie haben Emails gelöscht, die Beweise für Ihre Vergehen enthielten, und Sie haben Ihren Komplizen geraten, das auch zu tun. Darüber haben Sie gelogen. Sie haben weitergelogen gegenüber Ihren Freunden beim hausinternen weißwaschenden „Untersuchungsausschuss“. Und Sie lügen uns weiter an.
Nun haben Sie die Antwort, warum ich Ihnen jetzt schreibe. Es ist beunruhigend genug, dass weder Sie noch irgend einer der nicht angeklagten Mitverschwörer jemals auch nur das geringste Wort der Entschuldigung für die offenen Untaten und die wissenschaftlichen Vergehen gefunden haben, die durch Ihre eigenen Worte ans Licht kamen. Sie und Ihre Leute haben der Klimawissenschaft riesigen Schaden zugefügt. Der Wissenschaft im Allgemeinen auch, und niemand von Ihnen hat je auch nur den Hauch einer Entschuldigung von sich gegeben. Das ist aber nicht der Grund für mein Schreiben, wie ich schon sagte. Mit all dem habe ich mich abgefunden. Schließlich habe ich gesehen, dass Sie Männer ohne einen Funken Ehrgefühl sind, wie dumm von mir, eine Entschuldigung zu erwarten.
Für Sie sich ins Zeug legen und Ihre Unschuld beteuern? Nein, das geht wirklich nicht. Ich schreibe, weil ich nicht schweigend bei Ihren erneuten Doppeldeutigkeiten zusehen will. Hören Sie mit diesem dummen, nutzlosen Versuch der Wiederherstellung Ihrer Reputation auf. Ihre Reputation ist zerstört und so tief gesunken, dass Sie mir schon leid tun angesichts Ihrer schlimmen Lage. Deshalb bitte ich Sie: hören Sie mit der Lügerei auf und Ihren Tatsachenverdrehungen, hören Sie mit den Rechtfertigungsversuchen auf, wenden Sie sich wieder Ihrer Wissenschaft zu. Mit Ihren andauernden Lügen machen Sie die Dinge nur schlimmer. Möglicherweise könnten Sie nur mit einer Entschuldigung Ihre Reputation wieder herstellen, dazu scheinen Sie aber überhaupt nicht bereit zu sein.
Also, anstatt zuzugeben, dass Sie Fehler gemacht haben, Dr. Jones, kehren Sie bitte in Frieden zu Ihrer Arbeit zurück und überlassen Sie das Dementieren des Fehlverhaltens denjenigen, die keine Fehler gemacht haben. Sie können nichts rückgängig machen, und weil die Emails veröffentlicht sind, sprechen diese beredt in Ihren eigenen Worten gegen Sie. Meine dringende Empfehlung ist, da Sie zu einer Entschuldigung nicht willens sind, Ihrem eigenen Seelenfrieden zuliebe die Dinge nun besser hinter sich zu lassen und mit dem Wiederaufwärmen Ihrer vergangenen Taten aufzuhören. Sie sollten nach vorne blicken und sich darum kümmern, mehr vom Klima zu erforschen. Ich bin sicher, dass es noch viele kleine Bereiche der Klimawissenschaft gibt, die noch nicht „erledigt“ (settled) sind. Dort können Sie mit Gewinn forschen. [Anm. d. Ü.: Eschenbach benutzt für „erledigt“ das englische Wort „settled“, das in der Klimadiskussion unrühmliche Assoziationen weckt: „The science is settled …“ hieß es, um unmissverständlich zu sagen, dass der Mensch am Klimawandel schuld wäre.]
Ich schließe und bin sicher, dass Anthony [Watts] erfreut wäre, falls Sie öffentlich auf diesen Brief antworten wollen. Er würde Ihre Antwort wörtlich und genau auf WATTSUPWITHAT veröffentlichen. Wenn Sie irgend etwas im von mir Geschriebenen für falsch halten, lassen Sie es mich wissen. Wenn Sie recht haben, werde ich selbstverständlich jede Falschbehauptung zurückziehen und diese Erzählung korrigieren. Bis dahin aber halte ich das Obenstehende nach meinem besten Wissen für die Wahrheit.
Hochachtungsvoll
w.
Übersetzt von Helmut Jäger, EIKE