Der Meeresspiegel im Sumpf der Skandale

Niemand spricht das mit auch nur annähernd so viel Elan aus wie Mohammed Nasheed, Präsident der Malediven. Im Vorlauf zu dem Klimagipfel erklärte er, dass er „eine Inselnation führe, die unter den Wellen verschwinden könnte, wenn all diese Gespräche zum Klima nicht bald in Taten münden".
Seitdem er eine Unterwassersitzung seines Kabinetts geleitet hatte, war Nasheed unermüdlich bei der Sache, um andere tief liegende Nationen zu drängen, Ähnliches hervorzubringen. Er führte den Vorsitz solcher Nationen in Bangladesh, um Noten im Vorlauf von Durban aneinander anzupassen, und sie stimmten darin überein, ihre eigenen Kohlenstoffemissionen zu begrenzen.
Ban Ki-Moon, Führer der Vereinten Nationen, war erfreut – und sagte, dass es unfair sei, „von den Ärmsten und am meisten Verwundbarsten zu verlangen, allein die Hauptlast der Auswirkungen des Klimawandels zu ertragen“ und rief andere Länder auf, nach Zahlungen reicherer Länder zu verlangen, um Maßnahmen zur Anpassung zu finanzieren.
Ich könnte vielleicht helfen. Als jemand mit einiger Erfahrung auf diesem Gebiet kann ich den tief liegenden Ländern versichern, dass es sich hierbei um einen falschen Alarm handelt. Das Meer steigt nicht steil an. Ich habe viele der tief liegenden Gebiete während meiner 45-jährigen Laufbahn studiert, habe Daten zum Meeresspiegel aufgezeichnet und interpretiert.
Für Feldstudien war ich sechsmal auf die Malediven gereist; ich war in Bangladesh, dessen Umweltminister behauptet hatte, dass Überflutungen wegen des Klimawandels zu bedrohlichen 20 Millionen „ökologischer Flüchtlinge“ führen könnten. Ich habe sorgfältig die Daten des „untergehenden“ Tuvalu untersucht. Und ich kann berichten, dass diese Nationen zwar Probleme haben, aber keine Angst vor einem steigenden Meeresspiegel haben müssen.
Mein letztes Projekt führte mich auf eine Feldexpedition nach Indien an die Küste von Goa, um Beobachtungen mit archäologischen Informationen abzugleichen. Das Ergebnis ohne Umschweife: Es gibt keinen fortgesetzten Anstieg des Meeresspiegels!
Der Meeresspiegel war während der letzten 50 Jahre oder so stabil, nachdem er um 20 cm um das Jahr 1960 gefallen war; er lag im 18. Jahrhundert ein ganzes Stück unter dem heutigen Level und im 17. Jahrhundert etwa 50 bis 60 cm über dem heutigen Niveau. Daraus wird deutlich, dass Anstieg und Rückgang des Meeresspiegels völlig unabhängig von der sog. „Klimaänderung“ erfolgen.
Dies der Öffentlichkeit zu erklären kann sehr schwierig sein.
Es gibt so viele falsche Vorstellungen über den Meeresspiegel, wobei die Vorstellung, dass er über die ganze Welt konstant ist, nicht die geringste ist. Tatsächlich gibt es große Variationen – bis zu zwei Metern. (Anmerkung: dieser Wert von 2 m bezieht sich auf die dynamische Oberffäche in Bezug auf die (statische) Geoid Oberfläche*) 
Die Differenz von 180 m gilt für die Oberfläche des Geoids unter Berücksichtigung der theoretischen Oberfläche der Hydrosphäre. Man muss nicht an eine konstante Meeresoberfläche denken, sondern an eine imaginäre Badewanne, in der das Wasser vor- und zurückschwappt. Dies ist ein dynamischer Prozess.
Im Jahre 900 beispielsweise lag der Meeresspiegel in Tansania hoch und in Peru niedrig; ein Jahrhundert später ist es genau umgekehrt. Oft wird auch vergessen, dass zwar Meeresspiegel steigen und fallen können („Eustatik“), dass aber auch Landmassen selbst steigen und fallen können („Isostasie“).
Heute ist alles, worüber die Welt redet, der Meeresspiegel – weil es zufällig mit der Mär des IPCC über schmelzende Eisschilde, verschwindende Gletscher und anthropogener globaler Erwärmung zusammenfällt. Dies führt zu Verwirrung, wenn es um Fälle wie Bangladesh geht, dessen Misere genau das Gegenteil von dem ist, was Umweltaktivisten und das IPCC behaupten.
Bangladesh leidet wegen des Regens im Himalaya. Das hat nichts mit dem Meer zu tun. Es leidet auch unter den Wirbelstürmen, die das Wasser landeinwärts treiben.
Auch das hat nichts mit dem Meer zu tun. Bangladesh leidet, weil die Hälfte seiner Landmasse weniger als acht Meter über dem Meeresspiegel liegt – was eine hohe Anfälligkeit für küstennahe Überflutungen zur Folge hat. Aber es war immer das Schicksal von Deltagebieten: Es hat wenig, wenn überhaupt, mit dem „Klimawandel“ zu tun.
Vor zwei Jahren besuchte ich das Gebiet mit dem Delta des Sundarban-Flusses und konnte klare Beweise für die küstennahe Erosion beobachten, aber keinen Anstieg des Meeresspiegels. Tatsächlich war er 40 bis 50 Jahre lang stabil. Eine Möglichkeit, dies zu belegen, besteht darin, die Mangroven zu untersuchen, deren horizontale Wurzelsysteme heute als Folge der Erosion etwa 80 cm über dem Schlick liegen.
Aber im vierten Zustandsbericht des IPCC (2007) steht das ganz anders: „Selbst unter dem konservativsten Szenario wird der Meeresspiegel am Ende des 21. Jahrhunderts 40 cm höher liegen als heute, und es wird erwartet, dass dies zu einer Steigerung der jährlichen Anzahl von Menschen, die aus überfluteten küstennahen Gebieten fliehen müssen, von 13 Millionen auf 94 Millionen steigt. Fast 60% dieser Zunahme wird es in Südasien geben“.
Das ist Unsinn! Die wirklichen Experten bzgl. des Meeresspiegels finden sich in der Kommission der International Union for Quaternary Reseach (INQUA), die sich mit Änderungen des Meeresspiegels und der Evolution von Küsten befasst, und nicht beim IPCC. Unsere Forschungen sind das, was die Klimalobby eine „unbequeme Wahrheit“ nennen könnte: sie zeigen, dass der Meeresspiegel während der letzten drei Jahrhunderte um einen Wert oszilliert hat, wie er dem heutigen entspricht.
Dies liegt nicht an schmelzenden Gletschern: Der Meeresspiegel wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, zum Beispiel durch die Geschwindigkeit, mit der die Erde rotiert. Er stieg in der Größenordnung 10 bis 11 cm zwischen 1850 und 1940. Dann kam der Anstieg zum Stillstand, oder er fiel sogar ein wenig um 1970. Seitdem ist er im Wesentlichen gleich geblieben.
Also muss jedes der Probleme, die mit dem „steigenden Meeresspiegel“ in Zusammenhang gebracht werden, das Ergebnis anderer, lokaler Faktoren oder grundlegender Fehlinterpretation sein. In Bangladesh beispielsweise wurde die zunehmende Versalzung der Flüsse tatsächlich durch Dammbauten im Ganges hervorgerufen, die den Zufluss frischen Wassers behindert haben.
Der Vierte Zustandsbericht des IPCC behauptet, dass es „starke Beweise“ dafür gibt, dass der Meeresspiegel während der letzten Jahrzehnte gestiegen ist. Er geht sogar so weit zu behaupten: „Satellitenbeobachtungen, verfügbar seit den neunziger Jahren, stellen genauere Daten zum Meeresspiegel zur Verfügung… Diese Jahrzehnte lange Satellitenaufzeichnung zeigt, dass der Meeresspiegel seit 1993 mit einer Rate von rund 3 mm pro Jahr gestiegen ist, also signifikant stärker als im Mittel des vorigen halben Jahrhunderts“.
Fast jedes Wort davon ist unwahr. Satellitenbeobachtung ist eine wundervolle und vitale neue Technik, die eine Rekonstruktion von Änderungen des Meeresspiegels auf der gesamten Ozeanoberfläche erlaubt. Aber sie wurde vom IPCC für politische Ziele gekidnappt und verbogen.
Im Jahre 2003 wurde die Satellitenmessung auf mysteriöse Weise nach oben korrigiert, um einen plötzlichen Anstieg um 2,3 mm pro Jahr zu erhalten. Als ich diese falsche Anpassung auf einer Konferenz zur globalen Erwärmung in Moskau kritisiert habe, gab ein britisches Mitglied der IPCC-Delegation öffentlich als Grund für diese neue Kalibrierung zu: „Wir mussten das tun, sonst hätte sich kein Trend ergeben“.
Dies ist ein Skandal, den man „Meeresspiegel-gate“ nennen sollte.
Prof. Dr. Nils-Axel Mörner
* Die oft genannten 180 m Differenz bezieht sich auf die Geoid Oberfläche in Bezug auf die theoretische Oberfläche der Hydrosphäre.
Der Autor war Leiter von paleogeophysics and geodynamics at Stockholm University und Präsident der INQUA-Kommission zu Änderungen des Meeresspiegels und der Entwicklung küstennaher Gebiete.
Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Wie ticken manche Journalisten ? Teil 2

Nüchtern betrachtet waren meine Versuche, so etwas als Unfug zu entlarven, wohl zwecklos. Wenn Antworten kamen, waren sie ähnlich wie die von Herrn Schrader. In letzter Zeit hat sich die Hysterie mehr auf das Gebiet "dramatische Zunahme der Extremwetterereignisse" verlegt – hier kann jeder aus tiefstem Herzen bekennen, "Ja, ich finde, es wird alles immer schlimmer!", ohne dass jemand noch etwas dagegen einwenden kann, z.B. dass nichts so subjektiv u. nicht-wissenschaftlich ist wie das Reden über Anmutungen, die das Wetter in mir auslöst! Wo doch die Klimawissenschaft (genauer gesagt, ein ganz bestimmter Teil von ihr) diesen Anmutungen eine "wissenschaftliche Basis" gibt, und die Wetternachrichten sind ja auch ganz in diesem Sinne! Also MUSS es doch stimmen. Mir fällt da wirklich nur noch die Metapher vom Kampf gegen Windmühlenflügel ein. Kaum ist der erste vorüber, kommt schon der nächste. Eigentlich scheint es völlig sinnlos zu sein.
Ich habe mich leider mit den falschen Wissenschaftlern abgegeben, z.B. dem Lehrbuchautor Helmut Kraus (der nur "leider", wie Rahmstorf einwenden könnte, bereits pensioniert ist und "daher" kein glaubwürdiger Wissenschaftler mehr sein kann, wie so viele aus dem Bereich der Skeptiker: das sind doch alles senile Spinner, nicht wahr!). Kraus – kein Gegner der Treibhaustheorie übrigens, wie sein Meteorologie-Lehrbuch zeigt – kann zum Thema "Extremwetter" nur immer wieder dies sagen: ein Beleg für die Zunahme verschiedener Arten solcher Extreme (Kraus spezifiziert sie, etwa Hitze- u. Kältewellen, Sturmfluten, Tornados u.a.) konnte bisher nicht erbracht werden! Das Seltsame ist, dass AGW-Anhänger auf eine so beschaffene Aussage eines solchen, echten Experten nur in einem Modus reagieren können: gar nicht! Warum? Hier liegt eine Problematik zugrunde, die man einmal klar benennen muss: die meisten AGW-Anhänger sprechen von etwas, was sie für bereits existierende, sich abspielende Realität halten — in Wirklichkeit haben sie aber das im Sinn, was ihnen eingetrichtert wurde als ZUKUNFT der Klimaentwicklung im 21. Jh. Also die Ergebnisse der zahllosen computergestützten Klimasimulationen. Wenn nun etwas Außerordentliches geschieht, etwa das paradoxe Nebeneinander von Dauerhitze und sintflutartigen Regenfällen über denselben nördlichen Breiten im Juli-Aug 2010, dann sagen sie sich: "Das ist, das KANN DOCH NUR ein Beweis dafür sein, dass die Klimasimulationen richtig sind: die zerstörerischen Wetterextreme nehmen immer mehr zu!" (Und genau so war die Presse damals!) Dass das IPCC im vorvorigen Bericht noch in aller Deutlichkeit eingeräumt hat, dass simulierte "Prognosen" (Szenarien) des Klimas UNMÖGLICH sind, weil es sich um ein gekoppeltes Geflecht nicht-linearer Prozesse handelt, wissen diese selben Menschen nicht! Die Schuld an dieser Diskrepanz muss man wohl dem IPCC und den selbsternannten Klimapolitikern (und im gleichen Sinne agitierenden NGOs) geben. So kommt es dazu, dass Millionen daran glauben, dass diese Simulationen "uns die Zukunft voraussagen". Und von diesem Glauben sind auch Wissenschaftsjournalisten nicht ausgeschlossen; nein, sie sind die "Speerspitze". Als ich im August 2010 zu diesem eben genannten Ereignis auf der Nordhalbkugel recherchierte (für Europa hat sich die Benennung "V b-Lage" – Fünf-Be – eingebürgert, nach einer Klassifikation der Zugbahnen von Zyklonen über Europa durch Jacob van Bebber, sie tritt bei Blockadesituationen des Jetstreamverlaufs auf), stieß ich auf eine neue Arbeit von Michael Lockwood: er hat über mehrere Jahrhunderte die Verteilung von Vb-Lagen untersucht, und stieß darauf, dass sie dann gehäuft auftraten, wenn sich die Sonne in einem Aktivitätsminimum befand. Übersetzt in "Erdklima" heißt das: in Kühleperioden! Anm.: Lockwood ist meines Wissens KEIN Skeptiker oder AGW-Begner, vermutlich ist er einfach das, was es braucht: einen sorgfältigen Wissenschaftler. Sein Thema ist die Sonnenaktivität.
Glauben Sie, auch nur eine einzige Zeitschrift hätte dieses Ergebnis zitiert? Nein. Stattdessen "wussten" alle bereits, dass diese für Russland u. Pakistan katastrophale Blockadelage ein weiterer Beweis sei für den sich verschlimmernden Klimawandel. Dass ein Einzelereignis so niemals als Beweis herangezogen werden kann, ist den Kommentatoren ebenfalls nicht bekannt. Dazu hätte man erst einmal zeigen müssen, dass solche V b-Lagen zugenommen haben (die letzte war 2002, das berüchtigte Elbehochwasser). Und dann hätte man vor der unangenehmen Überlegung gestanden, diese Häufung möglicherweise als Indiz — abnehmender Temperaturen im letzten Jahrzehnt zu deuten…
Folgender Punkt ist mir sehr wichtig: die AGW-Überzeugten sprechen von etwas, von dem sie gar nicht genau wissen, wie es zustandekam und worauf es sich bezieht — sie vertauschen eine mögliche (aber nicht vorhersagbare) Zukunft mit der Gegenwart. Wenn aber alle denselben Fehler machen, dann — passiert gar nichts. (Was allerdings die schlimmsten Befürchtungen bestärkt, dass es sich hier um eine ausgewachsene Ideologie mit weltweit Abermillionen von Anhängern handelt, die ein bisschen das Potenzial zum Totalitarismus birgt, schon allein in der größenwahnsinnigen Behauptung, wir könnten "das Klima retten" mit einer einzigen Methode, "der Reduzierung des Klimagiftes CO2".)
Für die Computersimulationen werden weltweit sicherlich Milliardenbeträge ausgegeben; was kostet allein schon ein solcher "Klimarechner" (sein Stromverbrauch entspricht einer Kleinstadt), und natürlich müssen die Wissenschaftler, die solche Geräte in ihrem Institut betreiben, auch Bestandsschutz üben! Sie werden sich nicht ins eigene Fleisch schneiden und irgendeiner Form von "Skeptizismus" Raum geben.- Bei den Millionen "Kunden" der Klima(Hiobs)botschaften durch alle Medien geht es dagegen sehr wesentlich um Ängste, die sich in einer Art "selffulfilling"-Zirkel aufrechterhalten.
Welch skurrile Formen so etwas annehmen kann, das zeigte eine Erfahrung, die ich 2005 machen musste – ich hatte damals angefangen, kritisch, "zur Vorsicht mahnend" über das damals sich in den Mittelpunkt drängende Thema "anthropogener Klimawandel durch CO2" zu schreiben — das wurde sogar veröffentlicht (hier möchte ich ein Lob für die Zeitschriften aussprechen, die das ermöglichten, z.B. die möglicherweise wenig bekannte anthroposophische Zeitschrift "Das Goetheanum". Ja, gerade die brachte solche Aufsätze, die nicht stromlinienförmig waren wie etwa im SPIEGEL zum damaligen Zeitpunkt — der damals sogar den "Hockeystick" als Beweis für die Klimakatastrophe abbildete). Als Reaktion auf einen Artikel erhielt ich 2005 einen erbosten Brief eines Lesers (und noch weitere…), der sich über meine "Verharmlosungen" empörte u. mir einen Ausriss aus der Süddeutschen mitschickte, als "Beweis", dass ich im Irrtum sei — um mich aufzuklären über das, was wirklich stattfindet. Hierbei handelte es sich um den Bericht über eine Computersimulation, deren Ergebnis den Lesern sofort brühheiß weitergegeben wurde: Es sei möglich, dass sich die Erde im bevorstehenden Jahrhundert möglicherweise sogar um 11° erwärmen könnte! Was mein Kritiker nicht machte, und was ich nachholte: ich las den Aufsatz im englischen Original (wenn meine Erinnerung nicht trügt, war es aus Nature) — und mir fiel die Kinnlade runter. Es wurde klar, um welche Art von "Prognose" es sich handelte: man hatte ein Klimaprogramm, das auf einem Home-PC laufen kann (!), an Freiwillige verteilt, um möglichst viele parallele Durchläufe zu gewinnen, aus denen dann die Bandbreite der Klimasensitivität bei einer CO2-Verdoppelung abgelesen werden konnte –: die Ergebnisse umspannten dabei negative Werte (wo es also kühler werden würde) bis zu extremster Erwärmung, eben von +11° (die Wissenschaftler hatten "selbstverständlich" die negativen Beispiele von vorneherein als "unbrauchbar" ausgesondert!). Die Details erinnere ich nicht mehr präzise, aber um die geht es mir auch nicht, sondern um den soziologischen Mechanismus, der sich hier exemplarisch vollzog: eine Autorität (Wissenschaftler) wird gedankenlos durch eine zweite Autorität ("Wissenschaftsredakteur") vereinfacht und "verständlich" an den begierigen Leser vermittelt — schon der Journalist hatte sich nicht die Arbeit gemacht, den Originalaufsatz GENAU zu lesen, sondern sich nur die besonders sensationell klingenden Aussagen herausgepickt. Das rezipiert nun ein Leser, der nicht weiter nachdenkt und -fragt, aber seinerseits von einer zunehmenden Angst getrieben ist, "dass wir Menschen das Klima kaputtmachen". Da das, was er zu lesen bekam, diese Angst bestätigte, war jedes weitere Nachdenken u. Fragen überflüssig, ja, sogar unmoralisch, weil es ja sofortiges Handeln nur verzögerte!
Das war eine meiner ersten drastischen Erfahrungen mit der "Kompetenz" und Glaubwürdigkeit von Journalisten, die in führenden Zeitschriften über das Klimathema schrieben und schreiben — zahllose weitere Beispiele sollten folgen: zum Eisbären, zu Bangladesch, zu den Hurrikans usw. usw. Immer dasselbe, die nie ruhende Windmühle. Eine umfassende Recherche hat beim Redakteur nicht stattgefunden, und was ich noch schlimmer finde: die eigenen Aussagen wurden häufig nicht einmal auf LOGIK überprüft. Inzwischen bin ich der Meinung, dass es den investigativen Journalismus auf diesem Felde NICHT MEHR GIBT, oder: nie gegeben hat. Was diese Menschen dennoch immunisiert gegen Kritik, scheint mir zum einen einfach Arroganz zu sein — und das Bewusstsein, "dem Guten zu dienen", wenn man über Klimapolitik schreibt und den Alarmismus ordentlich anfeuert.
Unverkennbare Arroganz zeigt sich in einem Satz von Herrn Schrader, den ich am Schluss zitieren möchte, weil er mich so empört hat, dass ich diesen Blogbeitrag geschrieben habe:
Nach Ansicht von Herrn Schrader von der Südddeutschen könne es "so etwas wie einen Aufklärungsanspruch des Lesers gegenüber den Redakteuren nicht geben." Damit hat er sich selbst zur unanfechtbaren Autorität erhoben. Leser sind für ihn offenbar zu dumm, sie sollen einfach lesen, was da steht, es wie das Evangelium verinnerlichen und still sein. Dass sich in seiner Leserschaft auch Wissenschaftler finden könnten, die ein dringendes, nämlich in der Sache begründetes Bedürfnis nach "Aufklärung gegenüber einem Redakteur" haben könnten, auf die Idee ist er gar nicht gekommen. Damit hat er meine persönlichen "Qualitätsmaßstäbe" für ernstzunehmenden Wissenschaftsjournalismus völlig verfehlt. Zum Glück muss ich jetzt nicht ein Abo kündigen, ich war ja schon seit 2005 auf Distanz gegangen.
Michael Kalisch, Diplom Biologe und freier wissenschaftlicher Autor




Warum ich die Idee von der globalen Erwärmung ablehne

Haben Sie sich jemals überlegt, wie schwierig es ist, die Temperatur des Planeten Erde zu erfassen? Welche Temperatur wollen Sie messen? Die Luft? Die Erdoberfläche absorbiert mehr als doppelt so viel der einfallenden Sonnenstrahlung wie die Luft. Aber wenn Sie die Temperatur an der Oberfläche messen, um welche Art von Oberfläche handelt es sich dabei? Die feste Erde oder die Ozeane? Es gibt doppelt so viel Wasser wie Land auf der Erde. Wenn man die Wassertemperatur misst, in welcher Tiefe soll man das tun? Wie wird die Zeit, in der sich das Tiefenwasser mit dem Flachwasser mischt, sich auf die Messungen auswirken? Und wie in aller Welt wollen Sie feststellen, welche mittlere Wassertemperatur im Südpazifik vor einhundert Jahren geherrscht hatte? Wie wollen Sie Messungen der Luft-, Land- und Wassertemperatur kombinieren? Selbst wenn man nur meteorologische Messungen der Lufttemperatur verwendet, wie will man Änderungen der geographischen Breite, der Höhe und des Landverbrauchs kompensieren?
Eine mittlere planetarische Temperatur zu bestimmen ist nicht einfach so möglich, sondern ein extrem kompliziertes Problem. Selbst die besten Daten sind verdächtig. Anthony Watts und seine Kollegen haben hier 82,5 Prozent aller Stationen im US Historical Climatology Network untersucht. Sie haben gefunden – erschreckenderweise – dass über 70 Prozent dieser Stationen wahrscheinlich von Fehlern größer als 2°C verfälscht werden. Von den verbleibenden Stationen haben 21,5 Prozent einen inhärenten Fehler größer als 1°C. Die behauptete Größenordnung der globalen Erwärmung während der letzten 150 Jahre beträgt weniger als 1°C. Und doch ist selbst in technologisch fortschrittlichen Ländern wie den USA der inhärente Fehler bei über 90 Prozent der untersuchten Stationen größer als das mutmaßliche Signal. Und diese Fehler verteilen sich nicht gleichmäßig, sondern reflektieren systematisch eine Verzerrung hin zu einer Erwärmung aufgrund der Verstädterung. Watts hat zahllose Beispiele dokumentiert, wie Messfühler der Lufttemperatur nahe an Air Condition-Anlagen oder in der Mitte von Parkplätzen positioniert waren. Ein typisches Szenario sieht so aus: Ein Temperaturfühler, der sich vor 100 Jahren inmitten von Weideland befand, ist heute umgeben von einem Betondschungel. Die Verstädterung war eine Einbahnstraße. Es ist gut möglich – sogar wahrscheinlich – dass der gesamte aus den Daten ermittelte Temperaturanstieg ein Kunstkonstrukt ist, welches das Wachstum städtischer Wärmeinseln spiegelt.
Der „Leugner” wird als eine Person porträtiert, die es ablehnt, den einfachen Beweis seiner Wahrnehmung zu akzeptieren. Dabei ist es tatsächlich der Alarmist, der nicht weiß, wovon die Rede ist. Die Temperatur der Erde und deren Variationen während der letzten 150 Jahre sind nur wenig belegt. Wenn jemand das anders sieht, dann hauptsächlich deswegen, weil er nicht versteht, was Wissenschaft ist. Die meisten dieser Leute haben niemals Wissenschaft betrieben oder über die inhärenten Schwierigkeiten und Ungewissheiten nachgedacht.
Und was ist „globale Erwärmung” überhaupt? Schon vor so langer Zeit wie im 5. Jahrhundert vor Christus hat Sokrates darauf hingewiesen, dass klare Definitionen eine notwendige Voraussetzung für bedeutsame Diskussionen seien. Die Definition des Begriffes „globale Erwärmung“ verändert sich mit dem Verlauf der Diskussion. Falls man die globale Erwärmung ablehnt, hat man auch die Existenz des Treibhauseffektes in Abrede gestellt, ein reproduzierbares Phänomen, das man analytisch im Labor studieren kann. Aber wenn man gegen politische Aktionen ist, verändert sich die globale Erwärmung in eine alptraumhafte und spekulative planetarische Katastrophe. Küstennahe Städte versinken im steigenden Meer, Spezies sterben aus, und grünes Weideland verwandelt sich in kochend heißen Sand.
Tatsächlich sind die sog. „Leugner” keine „Leugner”, sondern Skeptiker. Skeptiker bestreiten nicht die Existenz des Treibhauseffektes. Hält man alle anderen Faktoren konstant, soll die Lufttemperatur durch die Akkumulation anthropogenen CO2’ in der Atmosphäre steigen. Christopher Monckton hat die entsprechende Wissenschaft kürzlich begutachtet und dabei heraus gefunden, dass es bei einer Verdoppelung des CO2-Gehaltes zu einer Temperaturerhöhung um etwa 1°C kommen würde. Falls diese Temperaturzunahme jene in der geologischen Vergangenheit spiegelt, taucht das meiste davon in höheren Breiten auf. Diese Gebiete werden für Menschen, Pflanzen und Tiere besser bewohnbar. Die Biodiversität wird steigen. Wachstumsperioden werden sich verlängern. Was ist daran schlecht?
Jede Temperaturzunahme über 1°C bei einer Verdoppelung des CO2-Gehaltes muss aus einer positiven Rückkopplung des Wasserdampfes kommen. Wasserdampf ist das hauptsächlichste Treibhausgas in der Erdatmosphäre, und warme Luft enthält mehr davon als kalte Luft. Die Theorie lautet, dass eine höhere Konzentration von Wasserdampf in der Atmosphäre zu einer positiven Rückkopplung und damit zu einer Verstärkung der Erwärmung durch CO2 führt, und zwar um einen Faktor drei bis fünf. Aber das ist nichts als Spekulation. Wasserdampf führt auch zur Wolkenbildung. Wolken haben einen abkühlenden Effekt. Gegenwärtig weiß niemand, ob die Rückkopplung des Wasserdampfes positiv oder negativ ist.
Vorhersagen zur globalen Erwärmung können nicht mit mathematischen Modellen getestet werden. Es ist unmöglich, Computermodelle komplexer natürlicher Systeme zu konstruieren. Die einzige Möglichkeit, diese Modellergebnisse zu untermauern besteht darin, sie mit Vorhersagen für 100 Jahre im Voraus zu vergleichen. Und ein solches Ergebnis wäre für sich genommen auch nicht signifikant wegen der möglichen kombinierten Auswirkung anderer Variablen des Klimasystems. Das Experiment müsste über viele 100 Jahre lange Zyklen wiederholt werden. Mit anderen Worten, die Theorie einer katastrophalen globalen Erwärmung kann in der Zeitskala eines Menschenlebens nicht getestet oder empirisch geprüft werden.
Es ist kaum aufschlussreich zu behaupten, dass die Modelle korrekt sind, weil sie die Temperatur der Vergangenheit gespiegelt haben. Ich bin sicher, dass das so ist. Allgemeine Zirkulationsmodelle haben so viele Freiheitsgrade, dass man sie endlos optimieren kann, so lange, bis sich das gewünschte Ergebnis zeigt. Also sagt es uns nichts über die Fähigkeit des Modells, genau vorherzusagen, was in Zukunft passiert.
Das gesamte Gebiet der Klimawissenschaft und die Berichterstattung darüber in den Medien ist tendenziös bis hin zu echtem Betrug. Warum eigentlich werden alle Berichte in den Medien über CO2 – einem unsichtbaren Gas – unvermeidlich mit Photos qualmender Schornsteine garniert? Selbst das Cover von Al Gores Film An Inconvenient Truth zeigt solche Schornsteine. Könnte es sein, dass es schwierig ist, die Leute mit einem unsichtbaren und geruchlosen Gas anzusprechen, dass ein integraler Bestandteil der Photosynthese ist? Ein Gas, das unabdingbar notwendig ist für das Überleben fast aller Pflanzen und Tiere auf der Erde? Ein Gas, das sie selbst durch ihre Atmung emittieren? Also muss man die Leute absichtlich in die Irre führen, indem man ihnen Bilder mit Rauch zeigt. Die Präsentation von einer Sache, während man über eine ganz andere redet, ist Betrug. Wäre der Fall der globalen Erwärmung wirklich so eindeutig, so aufschlussreich, so unwiderlegbar… warum ist es dann nötig, immer wieder zum Mittel der Täuschung zu greifen?
Vor einigen Jahren wurde weit verbreitet berichtet, dass die zunehmende Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre dazu führen würde, dass giftiger Efeu schneller wachsen würde. Aber natürlich sorgt das Kohlendioxid dafür, dass fast alle Pflanzen schneller wachsen. Und fast alle dieser Pflanzen sind von großem Nutzen für die Menschen. Kohlendioxid düngt Hunderte oder Tausende menschliche Nahrungsquellen. Mehr CO2 bedeutet, dass die Bäume schneller wachsen. Also verbessert Kohlendioxid Aufforstungen und Biodiversität. Es ist gut für die Umwelt. Aber nichts davon fand sich in den Berichten. Stattdessen haben die Medien nur darüber berichtet, dass giftiger Efeu schneller wächst. Und dies ist lediglich ein Beispiel Hunderter und Tausender solcher irreführenden Berichte. Falls das Meereis in der Arktis verschwindet, wird es als unwiderlegbarer Beweis für die globale Erwärmung angeführt. Aber wenn sich das Meereis um die Antarktis ausdehnt, wird das ignoriert. Selbst kaltes Wetter wird allgemein als Beweis für die globale Erwärmung ausgegeben (hier). Die Menschen der Zukunft werden zurückschauen und sich fragen, warum wir so wahnhaft gewesen waren.
Während der letzten Jahre habe ich mich bzgl. der Klimagate-e-mails ruhig verhalten.* Aber was diese enthüllt haben, haben viele von uns bereits gewusst: die Forschung zur globalen Erwärmung ist weitestgehend zu etwas degeneriert, was unter der Bezeichnung „pathologische Wissenschaft“ bekannt ist, ein „Prozess der Interpretation erwünschter Daten“. Als ich 2006 vor dem US-Senat aussagte, habe ich angegeben, dass mir ein führender Klimaforscher 1995 gesagt hat, dass wir „die Mittelalterliche Warmzeit los werden müssen“. Die Existenz und globale Natur dieser Warmzeit wurde von Hunderten von Forschungsartikeln belegt, die während vieler Jahrzehnte veröffentlicht worden waren. Aber sie musste aus ideologischen Gründen aus der Geschichte entfernt werden. Ein paar Jahre später tauchte dieser infame „Hockeyschläger“ auf. Der „Hockeyschläger“ war ein revisionistischer Versuch, die Temperaturgeschichte der letzten 1000 Jahre umzuschreiben. Er wurde inzwischen als zutiefst betrügerisch diskreditiert.
In einer der Klimagate-e-mails räumte ein mutmaßlicher Klimawissenschaftler „hiding the decline“ ein. Mit anderen Worten, es sollten Daten versteckt werden, die gegen die ideologische Propaganda sprechen. In einer anderen e-mail wird beschrieben, mit welchen Methoden die Alarmisten versuchen zu verhindern, dass kritische Manuskripte in der begutachteten wissenschaftlichen Literatur veröffentlicht werden. Einer von ihnen schrieb, dass „man sie irgendwie da raushalten muss – selbst wenn man dafür neu definieren muss, was wissenschaftlich begutachtete Literatur ist!“ (hier). Oh weh! Falls die Klimawissenschaft sagt, dass die globale Erwärmung so eindeutig ist, warum ist es dann notwendig, hinter den Kulissen daran zu arbeiten, abweichende Darstellungen zu unterdrücken? Man „protestiert zu viel!“
Wie ich in meinem Buch  Science and Technology in World History: The Ancient World and Classical Civilization beschrieben habe, begann die systematische Wissenschaft mit der Anrufung des Naturalismus durch griechische Philosophen und hippokratische Physiker um 600 bis 400 vor unserer Zeitrechnung. Aber das kritische Element, das von den Griechen übernommen worden war, war genauso wichtig wie der Naturalismus. Den Stundenten wurde Kritik nicht nur erlaubt, sondern sie wurden ausdrücklich dazu ermuntert. Seit den Anfängen der griechischen Naturphilosophie war die Wissenschaft eine idealistische leidenschaftliche Suche nach der Wahrheit. Wie Plato schon erklärte, jeder, der auf einen Fehler hinweisen konnte, sollte das „als Freund ausrufen, nicht als Feind!“ Dies ist einer der Gründe, warum man den Wissenschaftlern mit so viel Respekt begegnet. Die Öffentlichkeit geht davon aus, dass die Wahrheitssuche eines Wissenschaftlers nicht durch eine politische Agenda belastet ist.
Aber Wissenschaft ist für die Menschen nicht einfach. George Sarton hat uns daran erinnert, das „Wissenschaft ein Freudentöter“ ist. Die saubere Durchführung von Wissenschaft verlangt hohen Grad an intellektueller Disziplin und Strenge. Wissenschaftler sollten multiple Arbeitshypothesen (hier) benutzen und sich durch diese Hypothesen mit Bestätigung und  Widerlegung hindurch arbeiten. Der wertvollste Beweis ist einer, der bestimmt, welche dieser Hypothesen falsch oder zutreffend ist. Ein Wissenschaftler muss streng nach Definition skeptisch sein. Ein Wissenschaftler, der ernsthaft und leidenschaftlich nach der Wahrheit sucht, ermuntert den Kritiker – und unterdrückt ihn nicht. Wissen beginnt mit Skeptizismus und endet bei Einbildung.
Schließlich bin ich glücklich, ein “Leugner“ genannt zu werden, weil das Etikett des „Leugners“ nichts über mich aussagt, sondern nur über die Person, die so etwas von sich gibt. Wissenschaftliche Theorien werden niemals geleugnet oder geglaubt, sie werden nur entweder bestätigt oder falsifiziert. Die provisorische Natur wissenschaftlicher Erkenntnisse ist eine natürliche Konsequenz der epistemologischen Basis der Wissenschaft. Wissenschaft basiert auf Beobachtung. Wir werden niemals alle Daten haben. Mit dem ständigen Wachsen unserer Datenmenge müssen sich unsere Theorien und Gedanken notwendigerweise entwickeln. Jeder, der glaubt, dass wissenschaftliche Erkenntnisse endgültig und vollständig sind, muss notwendigerweise als Folge den absurden Gedanken bekräftigen, dass der Prozess der Geschichte zum Ende gekommen ist.
Eine wissenschaftliche Theorie kann man nicht „leugnen“. Nur einen Glauben kann man leugnen. Die Person, die den Begriff „Leugner“ verwendet, zeigt folglich, dass sie die globale Erwärmung als einen Glauben betrachten und nicht als wissenschaftliche Theorie. Glauben ist die Basis der Religion. Enthüllungen können nicht bestätigt oder im Labor studiert werden, so dass dogmatischer Glaube konservativ beibehalten wird. Religionen tendieren dazu, geschlossene Systeme des Glaubens zu sein, die Kritik zurückweisen. Aber die Wissenschaften sind offene Systeme der Erkenntnis, die Kritik willkommen heißen. Ich bin ein Wissenschaftler, und daher muss ich mich glücklich dazu bekennen, ein Leugner zu sein.
David Deming [send him mail] is a geophysicist, associate professor of arts and sciences at the University of Oklahoma, and author of the books Science and Technology in World History, Vols. 1 & 2.
Link: http://lewrockwell.com/orig9/deming6.1.1.html
Übersetzt von Chris Frey für EIKE
*Anmerkung des Übersetzers: Dieser Artikel datiert vom 19. Oktober, also vor dem bekanntwerden von Klimagate 2. Er bringt auch wieder alles auf den Punkt, was man aus Sicht eines Laien zu der ganzen Problematik sagen kann.




Climategate 2.0: Müllwissenschaft von Michael Mann!

Der Brief ist aus einer ganzen Reihe von Gründen interessant, nicht zuletzt auch für seine groteske Scheinheiligkeit. „Während der letzten Jahre“, schreibt er, „sind die Angriffe auf die Klimawissenschaft persönlich geworden“ – als ob nicht irgendwie die echten Opfer von all dem der unschuldige Steuerzahler ist, der gezwungen wird, für die große grüne Verschwendung zu zahlen, aber ordentliche Klimawissenschaftler wie Mann und sein Hockeyschlägerteam nur versuchen weiterzukommen und ihre Arbeit zu machen.
[Mann fährt fort:]„Jede Schneeflocke ist anders, aber Angriffe auf die Klimawissenschaft scheinen immer gleich zu sein. Ich sollte es wissen. Ich bin seit Jahren ein bevorzugtes Ziel der Angriffe von Contrarians des Klimas“.
Hat Mann eigentlich irgendeine der e-mails von Klimagate und Klimagate 2.0 gelesen, frage ich mich? Viele davon tragen seinen Namen, also muss er es früher oder später getan haben. Aber vielleicht hat er über all das Herumfummeln an den Daten und das Verstecken des Rückgangs den Überblick verloren. Also wollen wir seinem Gedächtnis mit einigen Beispielen auf die Sprünge helfen.
Hier kommt einer aus Neuseeland (H/T WUWT):
Ein Kiwi-Wissenschaftler namens Chris de Freitas hat in einem Journal mit der Bezeichnung Climate Research eine Meta-Analyse von den Harvard-Astronomen Soon & Baliunas veröffentlicht, und zwar über alle Studien, die über die Mittelalterliche Warmzeit (MWP) durchgeführt worden waren. Das Ergebnis von Soon & Baliunas? Die große Mehrheit der veröffentlichten, wissenschaftlich begutachteten Studien zur MWP kommen zu dem Ergebnis, dass die MWP sowohl geographisch weltweit aufgetreten war (und nicht, wie die Warmisten und ihre Apologeten in Wikipedia vorzugeben versuchen, eine kleine lokale, auf Nordeuropa beschränkte Anomalie war) als auch, dass es signifikant wärmer als heute war.
Das irritiert Michael Mann und sein Hockeyteam über die Maßen, weil es ihrer Ansicht widerspricht, dass die Erwärmung zum Ende des 20. Jahrhunderts sowohl noch nie dagewesen als auch katastrophal sei. Also wie reagieren sie darauf? Tun sie es mit neuen, verbesserten Studien mit sorgfältig detailliert herausgearbeiteten Irrtümern von Soon & Baliunas?
Natürlich tun sie das nicht!
Stattdessen ist alles, was sie tun, den Überbringer der Botschaft abzuschießen. Sie wurden konspirativ tätig, um Climate Research zum Aufgeben zu bringen; um Chris de Freitas zu disqualifizieren; danach schreiben sie an den Dekan seiner Universität in Auckland, um zu eruieren, ob sie nicht de Freitas auch seine Lebensgrundlage entziehen können. Nett!
Dr. Pat Michaels hat ein weiteres gutes Beispiel dieses erfreulichen Verhaltens durch Mitglieder seines „Teams“.
Im Magazin Forbes schreibt er einen offenen Brief (hier) an den Direktor des National Center for Atmospheric Research in Boulder, Colorado, in dem er beschreibt, wie einer seiner „angesehensten Mitarbeiter“, Dr. Tom Wigley versucht hat, Michaels sein PhD abzuerkennen.
Dr. Wigleys Beweis für diese potentiell verleumderische Behauptung, die an viele seiner ihm folgenden Klima-„Mitarbeiter“ verteilt worden ist? Kein einziger!
Aber Moment, wie Mann uns viele Male mit den Jahren gelehrt hat, wer braucht Beweise oder Fakten, wenn man stattdessen mit dem guten alten Rufmord viel weiter kommt.
Dies ist sattsam jedem bekannt, der die Geschichte von Climategate verfolgt hat. Vielleicht noch interessanter an Manns Brief an das WSJ ist seine Erwähnung des Blei-im-Benzin-Beispiels von vor einigen Jahren, mit dem er versucht hat, die Glaubwürdigkeit seiner eigenen Müllwissenschaft zu untermauern. Wie wir noch sehen werden, könnte er dies noch sehr bedauern.
Folgendes hat er in seinem Brief geschrieben:
Klimawissenschaftler können sich auch seelenverwandt mit Dr. Herbert Needleman fühlen, der in den siebziger Jahren einen Zusammenhang gefunden hat zwischen Bleiverseuchung und Gehirnschädigungen bei Kindern. Die Bleiindustrie warf ihm Fehlverhalten vor. Später hat ihn das National Institute of Health entlastet.“
Hmm. Die Needleman-Affäre wurde sehr gründlich im „Scared to Death (Continuum)“ von Christopher Booker und Richard North behandelt. Es spiegelt überhaupt nicht die Müllwissenschafts-Angstindustrie.
Dr. Herbert Needleman war ein Kinderpsychologe in den USA, wo er 1979 mit einem Forschungspapier Schlagzeilen machte, in dem er zeigte, dass Bleivergiftungen dramatische Auswirkungen auf den IQ von Kindern haben. Dieser „Beweis“ wurde ein zentraler Pfeiler  für Regulationen seitens der Environmental Protection Agency, wonach ab 1986 alles Blei aus Petroleum entfernt werden müsse. Es gab nur ein Problem: Needlemans Studie war in etwa so zuverlässig wie Michael Manns Hockeyschläger.
Die Rolle, die McIntyre/McKitrick bei der Hockeyschläger-Affäre gespielt haben, wurde bei der Needleman-Affäre durch eine andere akademische Kinderpsychologin übernommen, Dr. Claire Ernhart, die auf dem gleichen Gebiet arbeitete wie Needleman. Sie stellte fest, dass die Arbeit von Needleman auf ernsten methodischen Mängeln basierte. Im Besonderen, behauptete sie, habe er nicht ausreichend die „beitragenden Variablen“ berücksichtigt, die den Unterschied bei den IQ auch hätten erklären können, wie z. B. schlechtes Schulwesen oder elterliche Ablehnung.
Als ein Expertenteam von der EPA jedoch versuchte, diesen Vorgang unter die Lupe zu nehmen, erwies sich Needleman als genauso unwillig, die Basis seiner Forschungen bekannt zu machen wie Michael Mann mit seinen Rohdaten, aus denen er seinen Hockeyschläger zusammengezimmert hatte.
Booker/North:
„Als das Expertenteam 1983 Needlemans Labor besuchte, um nach seinen Daten zu sehen, übergab er sechs Bücher mit Computerausdrucken, fügte aber hinzu, dass nur zwei Mitglieder des Teams diese untersuchen könnten, und auch nur für zwei Stunden.
Schon während dieser flüchtigen Durchsicht fand das Team genügend Beweise, um ausgeprägte Zweifel an Needlemans Forschungen aufkommen zu lassen. Obwohl er zunächst 3329 Kinder untersucht hatte, sortierte er anschließend so viele von ihnen aus, oftmals aus fadenscheinigen Gründen, dass schließlich für seine Schlussfolgerungen nur noch 270 Kinder übrig geblieben waren, danach nur noch 158. ‚Der Ausschluss einer großen Zahl geeigneter Teilnehmer’, schloss das Team, ‚könnte zu einer systematischen Verzerrung geführt haben’. Mit anderen Worten, es sah für das Team so aus, als ob er seine Beweise so ausgesucht hätte, dass das von ihm gewünschte Ergebnis herauskam.“
So weit Booker/North.
Ausschließlich Grannenkiefern, erinnert sich jemand?
Das Expertenteam kam zu dem Ergebnis, dass Needlemans Studien „die Hypothese, dass niedrige oder mittlere Niveaus von Blei zu kognitiven oder anderen Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern führen, weder gestützt noch widerlegt werden konnten“. Mit anderen Worten, seine Forschungen waren wertlos.
Aber Moment, raten Sie mal, was dann geschah! Druck wurde ausgeübt. Das Expertenteam hat seine Entscheidung komplett umgekehrt – aus Gründen, die niemals zufriedenstellend erklärt worden sind. Und der Leiter der EPA, William Ruckelshaus (der gleiche Mann, der für das DDT-Verbot zuständig war, wodurch Millionen in der Dritten Welt dazu verdammt waren, an Malaria zu sterben), war in der Lage, Needlemans Studie als Basis für etwas zu nutzen, was die EPA und Umweltaktivisten sowieso schon lange gewünscht hatten: Blei im Benzin zu verbieten.
Es war keine Überraschung, dass die EU dem eifrig folgte. Wie selbst die EU-Kommission einräumte, würden die neuen Regeln den Verbraucher pro Jahr zusätzlich 4,8 Milliarden Pfund (ca. 5,7 Milliarden Euro) kosten. Die mittleren Kosten für ein Auto würden um 600 Pfund (ca. 718 Euro) betragen, und die Ölgesellschaften wären gezwungen, Neue Investitionen mit einem Volumen von 70 Milliarden Pfund (ca. 83,7 Milliarden Euro) zu tätigen. Oh, die Studien der EU schätzten außerdem, dass der Wechsel zu unverbleitem Benzin (welches weniger effizient ist als verbleites Benzin) zu einer Steigerung der Emissionen von Treibhausgasen in einer Größenordnung von 15 bis 17 Millionen Tonnen führen wird.
Aber Augenblick, wie Michael Mann und sein Team uns sicher bestätigen können: wenn man versucht, die Welt vor einer nicht existierenden Bedrohung zu schützen, ist kein Preis zu hoch.
Link: http://blogs.telegraph.co.uk/news/jamesdelingpole/100121659/climategate-2-0-junk-science-101-with-michael-mann/
James Dellingpole
Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Die Energiewende wirkt: Versorger stoppen Milliardeninvestitionen im Inland und streichen mehr als 20.000 Stellen

Update:Solon-Aktien stürzen ab

boerse.ard.de 14.12.2011 09:22
Die Solon-Aktien stürzen am Mittwochmorgen um 63 Prozent ab und sind nur noch 33 Cents wert. Bereits zum Xetra-Schluss waren die Papiere um 13 Prozent eingebrochen und notierten erstmals unter einem Euro. Im Sog der Solon-Pleite geben auch andere Solarwerte nach. Die Aktien von Q-Cells büßen vier Prozent, die Papiere von Solarworld zwei Prozent ein. 

Text: 

Die Welt schrieb dazu am 12.12.11 "Tausende mittelständischer Zulieferbetriebe und Hunderttausende Arbeitsplätze hängen von den Ausgabenplänen der Versorgungswirtschaft ab. Inzwischen wurden allerdings von allen Energiekonzernen reihenweise Kraftwerksprojekte auf Eis gelegt oder ganz eingestellt."
Bei sich selbst planen die Versorger (EON 10000, RWE 8000 und Vattenfall 3500) insgesamt einen Stellenabbau für mindestens 20.000 Beschäftigte. Davon ca. 17.500 allein (SüddeutscheTagesspiegel) in Deutschland. Ihr Geschäftsmodell wurde von der Politik unter Kanzlerin Merkel mutwillig zertrümmert und mit ihm, die bestehende Infrastruktur für die Stromversorgung eines Industrielandes.
Politisch gewollt hingegegen scheint der nun angekündigte Jobabbau bei der deutschen AREVA Tochter. Diese wird bis zu 1500 Jobs abbauen, wie der SWR meldet
Und dann auch noch das: "Polen gefährdet deutsche Energiewende" titelt der notorisch linke Spiegel Online und schreibt:
"Ein Plan Polens, Ökostrom aus Deutschland stärker zu regulieren, alarmiert laut einem Bericht des SPIEGEL deutsche Energieexperten. "Wenn überschüssiger Wind- und Solarstrom nicht mehr ins Ausland abgeführt werden kann, dann wird das deutsche Stromnetz instabiler", warnt der Chef der Deutschen Energie-Agentur (Dena), Stephan Kohler."
Der vernünftige Grund der Polen wird auch genannt. Sie wollen sich ihre konventionellen Kraftwerke nicht kaputt machen lassen durch das ständige Rauf- und Runterregeln derselben, das durch den Zufallsstrom aus „Erneuerbaren“ erzwungen wird.
Doch die Energiewende mit ihrer erzwungenen Vorrangeinspeisung von Zufallsenergie aus "Erneuerbaren" macht nicht nur die Gewinne der Versorger und ihrer Zulieferer kaputt, sondern zerstört auch bei uns die bestehenden Kraftwerke, weil die durch das ständige Hoch-  und Runterfahren ebnefalls überlastet sind und schneller verschleißen. Dafür werden dann kaum noch Investitionen da sein.
Eine Petitesse dagegen scheint das erzwungene Ausscheiden von EnBW Chef Willies zu sein. Er war den neuen Eignern der rot grünen Landesregierung nicht grün genug. ENBW-Chef Villis muss gehen titelt FAZ Online
06.12.2011  ·  Der bis 2012 laufende Vertrag von Hans-Peter Villis wird nicht verlängert. Der ENBW-Chef ist bei den Haupteigentümern unbeliebt. Vor allem die grün-rote Landesregierung hat mit dem langjährigen Verfechter der Atomkraft große Probleme.
Natürlich werden die Arbeitsplatzverluste durch neue grüne Jobs in der „Erneuerbaren“ Industrie mehr als ausgeglichen, behaupten die Befürworter aus dem öko-industriellem Komplex. Das stimmt vielleicht auch, aber nur für die Asiaten, die inzwischen 80 % der Solardächer für Deutschland liefern. Doch bei uns schreiben die trotz Milliarden-Subventionen gemästeten Firmen der „Erneuerbaren“ Branche reihenweise immer tiefrotere Zahlen.
Da bleiben bei uns noch die beliebten Montagejobs  übrig. Die schaffen wirklich Arbeit, mit über hunderttausend (Teilzeit-)Arbeitsplätzen.
Über sie lieferte Prof. undefinedGanteför auf der 4. Internationalen Energie – und Klimakonferenz in München einen groben Produktivitätsvergleich:

  • Produktivität der erneuerbaren Energien: Beispiel Photovoltaik (PV): 
  • – Im Jahr 2010 arbeiteten 133 000 Menschen in der Photovoltaik. 2010 lieferte die PV 12 Milliarden kWh Strom. 
  • – Im Braunkohlekraftwerk Niederaußem arbeiten 700 Angestellte und produzieren 27 Milliarden kWh Strom.

d.h allein das Braunkohlekraftwerk Niederaußem arbeitet 427 x produktiver als die gesamte deutsche Solarstromindustrie. Sicher, der Vergleich hinkt ein wenig, so wie alle Vergleiche. Aber fest steht, dass jeder Beschäftige in der Solarbranche in etwa so produktiv ist wie der gemeine Leibeigene im frühen Mittelalter. Ein Fest der Arbeitsbeschaffung für manche Gewerkschafter und Politiker, ein zerstörerischer Luxus für jeden Vernünftigen.
Michael Limburg EIKE