Pointman – eine schützende Hand über den versteckten e-mails kann den Whistleblower schützen
Einige Gedanken und ein paar Fragen zu Klimagate 2
Gastbeitrag von Pointman
Vor zwei Jahren habe ich etwas getan, was man nur als ein hochspekulatives Profil des Klimagate-Informanten bezeichnen kann. Das finden Sie hier. Ich rate dringend dazu, dies jetzt zu lesen, sonst hat man Schwierigkeiten, meinen übrigen Ausführungen hier zu folgen. Wenn man das im Licht dessen, was man daraus noch ablesen kann, gilt das in überraschendem Maß auch diesmal. Einen wesentlichen Unterschied gibt es jedoch: nicht so sehr in den Umrissen der Schlussfolgerungen, die im Grunde noch im Ungefähren liegen, sondern im Gehalt des vom Whistleblower zugänglich gemachten Material. Mann, was habe ich mich da geirrt!
Sie haben auf diesem neuen Material zwei Jahre lang gesessen, und außer einer möglichen Kommunikation des Inhalts, dass „kein Deal zustande gekommen war“, haben wir nicht ein Wörtchen von ihnen gehört. Während dieser Zeit haben sie zweifellos verfolgt, wie man ihrer Motivation teils Beifall gezollt, teils diese verdammt hat, und sie haben sich niemals hervorgewagt, um entweder den Beifall zu akzeptieren oder sich gegen die Angriffe zu wehren. Das zeigt einen Grad an Geduld und Selbstdisziplin, wie ihn nur jemand mit einer Mission hat. Wir haben definitiv jemanden vor uns, der sich durch Integrität und Überzeugung auszeichnet und der sich nicht kaufen lässt, weder durch schnöden Mammon oder durch öffentliche Anerkennung.
Derartige Menschen geben niemals auf, und es ist fast unmöglich, sie aufzuspüren und zu stoppen.
Schaut man sich den Abschnitt „Hintergrund und Zusammenhang“ (Background and Context) in der Datei readme an, die zusammen mit der jüngsten Veröffentlichung kam, ist ihre Motivation für alle klar ersichtlich, genauso wie einige andere Dinge auch. Sie sind gut darauf vorbereitet, die Klimawissenschaft bis auf die Grundmauern einzureißen, um sie daran zu hindern, weiterhin als Rechtfertigung für eine Umweltpolitik missbraucht zu werden, von der sie glauben, dass sie zum Tod vieler Menschen in den Entwicklungsländern führt. Diese Motivation und Strategie teile ich mit ihnen. Meine Bewunderung für sie wird nur noch von meiner Befürchtung übertroffen, dass sie dem auf die Spitze getriebenen Druck, dem zu unterwerfen sie sich jetzt entschlossen haben, nicht standhalten.
Die Frage, die ich mir beim ersten Klimagate immer gestellt habe und mir auch beim zweiten immer stelle, ist – soweit ich das beurteilen kann – eine Frage, über die überraschenderweise noch nie jemand nachgedacht hat. Ich habe sie niemals öffentlich gestellt, weil ich befürchtet hatte, dass es die Jagd nach ihnen befeuert, und zwar durch Kräfte, die stärker sind als alles, was die Schutztruppen der UEA oder von Norwich aufbringen können. Aber ich bin sicher, dass sie sich vor ihrer zweiten Veröffentlichung mit diesem Problem befasst hatten, dass ich jetzt auch habe.
Diese fehlenden e-mails sind das wirkliche Dynamit im geheimen Herzen dieses Teils von Klimagate.”
Ja, sie haben die ganze konspirative Korrespondenz auf hoher Ebene zwischen Typen wie Jones, Trenberth, Hansen, Mann und so weiter öffentlich gemacht, aber all diese Leute müssen auch mit einer höheren Ebene, also leitenden Politikern oder deren Berater korrespondiert haben. Denken Sie einen Moment darüber nach – glauben Sie wirklich, dass Letztere sich durch riesige aufgeblähte IPCC-Berichte fressen und dann eine Politik ausarbeiten, ohne sich ihnen zu nähern? Nein, natürlich nicht! Diese fehlenden e-mails sind das wirkliche Dynamit im geheimen Herzen von Klimagate. Wir kennen nicht eine einzige dieser politischen Mails auf höchster Ebene, aber natürlich muss es sie geben.
Ich habe den starken Verdacht, dass sie sich jetzt in unserem Besitz befinden.
Aus der Sicht des politischen Establishments wurde das ursprüngliche Klimagate als eine Plänkelei über Details eines Zweiges der Wissenschaft angesehen, die strikt auf die Blogosphäre beschränkt war, weil davon nie in den Main-Stream-Medien berichtet worden ist. Es sah aus wie etwas Einmaliges, so dass es für die Politik keinen übertriebenen Anlass zu Sorgen gab. Klimagate 2 ändert dies, sowohl für den Whistleblower als auch für die in die politischen e-mails involvierten Parteien. Ich zweifle nicht daran, dass die „Wissenschaftler“ zur Zeit der ersten Veröffentlichung den Politikern versichert haben, dass keine signifikanten politischen e-mails nach außen gedrungen waren, und nach zwei Jahren Schweigen sieht es so aus, als sei das doch so.
Nach Klimagate 2 sind alle Wetten offen. Die Veröffentlichung expliziter e-mails zwischen Wissenschaftlern und leitenden politischen Figuren, die konspirativ die Wähler hintergehen, würde nicht nur politisch das Ende bedeuten, sondern die Main-Stream-Medien müssen darüber berichten. Es gibt keine Möglichkeit, das zu ignorieren. Der Whistleblower verschwindet nicht einfach, was bedeutet, dass es dieses Mal einen echten Versuch geben wird, ihn zu finden, bevor er weitere e-mails bekannt macht. Beim letzten Mal war es das Letzte, was man sich wünschte, dass man des Whistleblowers habhaft würde. Dieses Mal muss er ganz einfach gefunden werden, und zwar schnell. Unter der Voraussetzung des größeren Willens und einer großen Menge zusätzlicher Ressourcen besteht diesmal die ernste Gefahr, dass der Informant diesmal lokalisiert werden kann.
Ich hänge keinen konspirativen Theorien an, mache mir aber auch keine Illusionen darüber, wozu mächtige Interessen fähig sind, wenn sie wirklich herausgefordert werden. Deswegen habe ich keine Zweifel, wenn man sie lokalisieren kann, kann einfach eine Punktlösung angewandt werden. Es müsste etwas sehr Schmutziges sein, um die Glaubwürdigkeit des Informanten vollständig zu zerstören. Man schiebe ihm zum Beispiel in die Schuhe, sich Kinderpornos herunter geladen zu haben, dann klage man ihn an, schicke ihn ins Gefängnis und werfe den Schlüssel weg. Wer würde einem blamierten Wissenschaftler im Gefängnis wegen seiner pädophilen Neigungen noch ein Wort glauben? Sicher verwahrt und mit absolut keinem Zugang zu einem Computer würde er in der Bedeutungslosigkeit versinken. Er wäre einfach nicht mehr in der Lage, noch mehr Material zu veröffentlichen.
Die einzige Lösung, die dem Informanten bleibt, und das muss ich sehr freundlich sagen, ist das verbliebene Material sofort vollständig zu veröffentlichen. Klimagate 2 enthält alle die politischen e-mails, und alles, was man braucht, um sie zu demaskieren, ist der Schlüssel. Er kann auf einem verlogenen Verfahren über erfundene Verbrechen bekannt gemacht werden, er kann an einen Mitgefangenen übergeben werden, er könnte einem Rechtsanwalt zur Verwahrung übergeben werden. Er könnte einigen zuverlässigen Freunden überlassen werden, zusammen mit Anweisungen, wohin sie sich wenden können, wenn irgendetwas passieren sollte. Im schlimmsten Falle könnte er sogar im Letzten Willen oder dem Testament verwahrt werden.
Nicht nur, dass das Passwort alle verschlüsselten e-mails zugänglich machen würde, würde es auch über alle Zweifel erhaben bestätigen, dass die Person, die dieses Passwort kennt, auch der Informant für Klimagate ist, selbst wenn er irgendwo in einer Gefängniszelle sitzt. In der Sprache der Kryptographen identifiziert sie das Passwort.
Was noch mehr zählt ist, dass es mehr als ein Passwort geben könnte. Klimagate 2 ist eine Bombe mit der Hand eines Toten darauf, und es kann sehr gut auch Schrapnellfeuer sein.
Update:
Klimagate 2 kam als Überraschung für uns alle, und aus einer ganzen Reihe von Gründen erachtete ich es für wichtig, so schnell wie möglich ein Stück davon zu bekommen. Wenn ich das immer wieder lese, hätte ich mir noch ein paar Gedanken mehr machen sollen, wenn ich dafür Zeit gehabt hätte. Einiges davon könnte Antworten auf die aufgeworfenen Fragen bereit halten. Ich werfe diese jetzt mal ins Feld.
Ich habe im ursprünglichen Profil geschrieben, dass ich von einem politisch unbedarften FOIA ausgegangen bin, und ich bleibe bei dieser Annahme. Es gibt einfach keine andere Erklärung dafür, Klimagate 1 Nachrichtenagenturen wie der BBC anzubieten, die so chronisch verzerrt berichten, wenn es um irgendetwas die Umwelt Betreffendes geht. Ich glaube, dass sie eine Menge über Realpolitik [das deutsche Wort steht so im Original!] in den zwei Jahren seit Klimagate 1 gelernt hatten. Es weht ein anderer Geruch um dieses zweite Klimagate, und es spiegelt die Veränderung der meisten von uns auf der Reise, auf der wir zu Klimaskeptikern geworden sind.
„…es gibt starke Hinweise darauf, dass Klimagate 2 nicht nur Klimagate 3, sondern auch 4, 5 usw. usf. enthält. Es ist eine Streubombe!“
Die erste Phase war lediglich eine Bestätigung für mich, dass die Wissenschaft einfach Müll war, es gab kein anderes Wort dafür. In der zweiten Phase merkte ich, dass – obwohl die Wissenschaft Müll war – der Wahnsinn nicht aufgehalten werden würde, weil es bei der globalen Erwärmung niemals um Wissenschaft gegangen war. Es war immer nur um Politik gegangen. Tatsächlich spielt es gar keine Rolle, ob die Wissenschaft Schrott ist. Klimagate 1 war eine Auswahl von e-mails, die darauf zielte zu zeigen, dass die Wissenschaft Schrott war, weil zu jener Zeit Unschuldige noch geglaubt hatten, dass es ausreichen würde, den Job zu erledigen. Ich habe das Gefühl, dass es bei Klimagate 2 mehr darum geht, die schmutzige Politik hinter den Kulissen sichtbar zu machen. Da viele Leute sich daran machen, sich in den Berg von e-mails zu graben, glaube ich, dass dies noch offensichtlicher werden wird.
Mit dem Zeitpunkt der Bekanntmachung ist zweifellos beabsichtigt, der Nebelkerze von Durban den Gnadenstoß zu versetzen, aber jeder weiß, dass es schon vorher auf dem absteigenden Ast gesessen hat, was auch immer passierte. Ich habe das Gefühl, dass dort etwas Anderes herumgeistert, vielleicht eine Neuauflage politischer Untersuchungen. Ich weiß wirklich nicht, was das gewesen sein könnte.
Als Antwort darauf haben sie uns, glaube ich, alles gegeben, was sie hatten, um sicherzustellen, dass es passend zu dem Ereignis kam, dass sie hochnehmen wollten. Sie haben den Rest des Materials hinter einer praktisch nicht knackbaren Mauer der Verschlüsselung versteckt, und nur sie kennen die Passwörter. Sie hatten zwei Jahre Zeit zu überlegen, wie man das strukturieren könnte. Ich an ihrer Stelle hätte alles mit vielen Passwörtern versehen, wobei jedes einzelne eine neue Tranche des Materials enthält. Ich rechne damit, dass Klimagate 2 nicht nur Klimagate 3, sondern auch 4, 5, usw. usf. enthält. Es ist eine Streubombe.
FOIA hat sich selbst wieder einmal durch Klimagate 2 unter das Scheinwerferlicht gestellt, aber das wird noch gar nichts sein verglichen mit dem Aufruhr, der sich erheben würde, wenn Klimagate 2 auch nur eine einzige der großen politischen e-mails enthalten würde, z. B. Mails zwischen Jones und Blair, Hansen und Obama. Wie ich sagte, sie haben während der letzten zwei Jahre viel gelernt, nicht nur über Politik, sondern auch, wie man überlebt. Ein Teil hiervon ist die genaue Kenntnis darüber, wie weit man sein Glück treiben darf, um noch ein Stück Rückversicherung zu haben.
Denken Sie darüber nach und schlafen Sie gut, Sie Klimaherrscher des Universums! [„Masters of the Universe“, eine Anspielung auf eine Serie von Actionfiguren des amerikanischen Spielwarenherstellers Mattel. A. d. Übers.]
©Pointman
Damit zusammenhängende Beiträge von Pointman :
A profile of the climategate whistleblower.
Why climategate was not a computer hack
The README file that came with climategate 2.0
Bomb Image: User Firebug on en.wikipedia| Jigaw: Ganeshk
Link: http://joannenova.com.au/2011/11/pointman-a-dead-mans-hand-detonator-on-hidden-emails-may-protect-climategate-whistleblower/
Übersetzt von Chris Frey für EIKE
Bemerkung des Übersetzers: Ob die Einschätzungen von diesem Pointman zutreffen, kann ich nicht beurteilen. Warum er anonym bleiben möchte, ist mir dafür umso klarer. Immerhin legt er seine Gedanken so treffend dar, dass ich auch willens bin zu glauben, dass das Herz der ganzen Klimageschichte (im übertragenen Sinne!) jederzeit an das Sonnenlicht gezerrt werden kann. Schauen wir mal! Mich hat dieser Text jedenfalls sehr, sehr nachdenklich gemacht, daher stelle ich ihn hier zur Diskussion. – C. F.
Ein Geheimnis für sich zu behalten, ohne es mit irgendjemandem zu teilen ist ein stetiger Hintergrundstress. Ein sehr großes Geheimnis für sich zu behalten ist vergleichbar mit einem riesigen Felsen auf den Schultern, der immer schwerer wird und der einen von Tag zu Tag etwas mehr niederdrückt. Es verlangt einen hohen Zoll von ihren Kräften, aber sie haben ihr Geheimnis seit zwei Jahren gut bewahrt. Glauben Sie mir, hierzu ist eine mentale und emotionale Stärke erforderlich, über die nur sehr wenige Menschen verfügen.