Kernfusionsreaktor vs. Brutreaktor?

Wenn man das Potential bekannter Energieerzeugungstechnologien und deren Potential für die Energieerzeugung einer industrialisierten Zukunft betrachtet so stösst man auf die Kernfusion und die Kernspaltung in Form von Reaktoren mit einer Brutrate >1. Reaktoren mit einer Brutrate >1 können das gesamte Potential spaltbarer Isotope, auch Uran 238 und Thorium 232 nutzen.

 

 

Wenn man die Konzepte Schneller Brüter und Kernfusionsreaktor vergleicht, so kann man folgende Aussagen treffen:

Es wurden bereits mehrere halbkommerzielle Schnelle Brüter errichtet, Indien, Russland bauen aktuell derartige Reaktoren, China hat einen Vorvertrag mit Atomstroyexport/Gidropress zum Bau von 2 BN800 Brütern abgeschlossen. Auch  Prototypen von Flüssigsalzreaktoren wurden bereits erprobt. Die Kernfusion erfordert kosmische Temperaturen, z.B. 100 Mio. °C und Drücke, der Weg zum kommerziellen Kernfusionskraftwerk erfordert einige Technologiesprünge und kann noch Jahrhunderte dauern.

Kernbrennstoff, Uran, Thorium, bzw. Schwerer Wasserstoff und Lithium sind nahezu unendlich verfügbar. Aufgrund der hohen Energiedichte dieser Brennstoffe sind deren Kosten nicht massgeblich. Die Brennstoffkosten werden beim Schnellen Brüter durch die Wiederaufbereitung des abgebrannten Kernbrennstoffs bestimmt und beim Kernfusionsreaktor durch das Erbrüten von Tritium in Kernkraftwerken. In beiden Fällen sind die Brennstoffkosten sehr gering.

Die Baukosten Schneller Brüter liegen ca. 20% über denen aktueller Leichtwasser Kernkraftwerke (Quelle Gidropress/Atomstroyexport Russland). Da das Risikopotential von Kernkraftwerken geringer ist als das anderer Energiequellen sucht man in Indien die Baukosten durch ein aggressives Überdenken von Sicherheitseinrichtungen auf das Niveau der dort errichteten PHWR Reaktoren zu senken. Mit grösseren Einheiten, ab ca. 2500 MWe lässt sich sehr wahrscheinlich eine gute Rentabilität erreichen. Es ist kaum möglich die Kosten eines Kernfusionsreaktors zu schätzen als die Technologie eines kommerziellen Kernfusionsreaktors nicht bekannt ist. Aufgrund der Anforderungen kosmischer Temperaturen und Drücke ist es kaum zu erwarten das ein Kernfusionsreaktor preiswerter sein wird als ein Schneller Brüter.

Die Kernfusion erzeugt je 17.4 MEV Energieabgabe und ein sehr hartes Neutron. Bei der Kernspaltung werden je 200 MEV ca. 2.5 – 3 Neutronen freigesetzt. Die Schnellen Neutronen werden im Umfeld des Reaktors absorbiert. Es bildet sich radioaktives Kobalt 60 im Edelstahl. In lithiumhaltigen Kühlsalzen bildet sich radioaktives Tritium. Der Kernbrennstoff Tritium muss, z.B. in Brutreaktoren, aus Lithium 6 erbrütet werden. Ein Kernfusionsreaktor schafft neue Radioaktivität. Für Oekoreligiös gesinnte Gesellschaften die an Legenden von „Ungelösten Endlagerfragen“, dämonische Atomstrahlen glauben ist ein Kernfusionsreaktor genauso des Teufels wie ein Kernspaltreaktor.

Die Kernspaltung hat sich als sicherste bekannte Energiequelle erwiesen. Seit Beginn der kommerziellen Nutzung der Kernenergie gab es lediglich 3 grössere Reaktorunfälle, Harrisburg 1979, Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011. Lediglich bei dem Unfall in Tschernobyl gab es eine grössere Anzahl von Todesopfern. Der grösste materielle Schaden entstand in Fukushima mit 64 Mrd. $. (1). Ob Kernfusionsreaktoren sicherer sein werden lässt sich heute nicht beantworten als das Konzept eines derartigen Reaktors spekulativ ist. Kosmische Temperaturen, entsprechende Drücke sprechen nicht unbedingt für ein geringes Risikopotential.

Ich erachte es als eher unwahrscheinlich dass die Kernfusion in absehbarer Zeit ein kommerzieller Erfolg wird. Auch in der ferneren Zukunft dürfte der Brüter ein harter Konkurrent sein. Das Konzept des Brüters erschöpft sich nicht im schnellen Natriumgekühlten mit Festbrennstoff bestücktem Reaktor. Konzepte die flüssigen, salzförmigen Brennstoff verwenden können als moderierte Reaktoren mit Thorium als Brutstoff und Uran als Brennstoff, oder als Schnelle Reaktoren mit Uran/Plutonium Brut/Brennstoff konfiguriert werden. Diese Konzepte versprechen hohe Energiedichten und eine gute Wirtschaftlichkeit.

Meines Erachtens ist der Schnelle Brüter die bessere Wahl für die Energieerzeugung der Zukunft.

Horts Trummler Vandale für EIKE

(1)  http://www.world-nuclear-news.org/NP-Japan_France_consider_nuclear_power_costs-0811114.html?utm_source=World+Nuclear+News&utm_campaign=9c3f73500e-11_8_2011&utm_medium=email

(2)  Die Graphik entstammt Wikipedia http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Kernspaltung.svg&filetimestamp=20100101155125

(3)  Die Graphik entstammt Wikipedia http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Deuterium-tritium_fusion.svg&filetimestamp=20091128202729




Von der globalen Erwärmung zur lokalen Erhitzung – UN-Wissenschaftler rudern zurück und treten die jüngste Angstmache breit (wieder einmal)

Man erinnere sich, Jahr für Jahr haben die UN-Wissenschaftler unter Bezug auf ihre allmächtigen Modelle gewarnt, dass es auf dem Planeten massive Hurrikane, einen raschen Anstieg des Meeresspiegels sowie eine weltweite Erwärmung gibt. Komisch, dass wir davon in jüngster Zeit so wenig gehört haben. Wir haben uns von der „globalen Erwärmung“ hin zu einer „lokalen Erhitzung“ bewegt, mit ein paar eingestreuten lokalen Stürmen.

Vielleicht hat diese Stiländerung etwas mit den harten statistischen Tatsachen zu tun, nach denen über 3 Jahre lang oder so kein echter Hurrikan mehr die USA betroffen hat. Tatsächlich war dieses wieder ein Jahr, in dem nicht ein einziger Hurrikan auf die Küste getroffen ist. Die Aktivität tropischer Stürme scheint alles Mögliche, aber nicht außer Kontrolle zu sein, und es wurden seit 20 Jahren immer weniger. Siehe Ryan Maue. Man kann der Öffentlichkeit das jetzt nicht mehr vorgaukeln.

Noch schlimmer (falls man ein Alarmist ist), ist, dass der Meeresspiegel sinkt! [Hervorhebung im Original]. Siehe hier (und Foto oben rechts). Es hat sich ein abnehmender Trend während der letzten Jahre gezeigt. Oh weh, oh weh! Die Modelle haben das nie vorhergesagt!

Das Verschwinden dieser Schrecken, einst die Leuchtpfeiler der Alarmisten, ist wie Pech und Schwefel über ihr Lager hereingebrochen. Wie im Himmel sollen sie denn jetzt noch Angst und Panik verbreiten, während all die Horrorszenarien sich vor ihren Augen in Wohlgefallen auflösen?

Ihre Antwort besteht darin, neue Angstszenarien zu verbreiten, dieses Mal nutzen sie Schrecken, wo die Statistiken unvollständig sind und es daher schwierig ist, die behaupteten zunehmenden Trends zu widerlegen. Nicht nur das, ihre Modelle haben auf einmal angefangen zu zeigen, dass diese Schrecken kommen! Und wir alle wissen, wie makellos ihre Modelle sind.

Der Spiegel berichtet jetzt darüber, wie eine neue UN-Studie herausgekommen ist, die lokal extreme Hitzewellen als die nächste vom Menschen verursachte Katastrophe zeigt. Das ist perfekt – vom Mensch en verursachte Hitzewellen lauern jetzt irgendwo da draußen und warten darauf, unverdächtige Regionen zu überfallen und unvorbereitete Bewohner zu braten. Es kann überall passieren, und Sie könnten der Nächste sein. Die UN verweist auf Russland und Texas als überzeugenden Beweis. Auch sagen die UN, dass lokale Stürme und Überschwemmungen im Hinterhalt liegen.

Aber selbst der Spiegel scheint nicht recht überzeugt und fügt hinzu:

„Andere Studien aus diesem Jahr ergaben keine Zunahme von Wetterextremen: Winterstürme auf der Nordhalbkugel seien eher weniger geworden, berichteten Forscher im Fachmagazin "Tellus". Gleiches gelte für Flusshochwasser in Nordamerika: Dass Flüsse in den USA vom menschengemachten Klimawandel beeinflusst würden, lasse sich nicht feststellen, resümierte im Oktober der Geologische Dienst der USA."

Der globale Meeresspiegelanstieg und die globale Erwärmung sind offenbar tot. Es sieht so aus, als läge eine schwierige Wegstrecke vor den Alarmisten und ihren verzweifelten Bemühungen, die Klima-Halloween-Party am Leben zu halten.

Pierre Gosselin auf NoTrickzone hier

Link zum Spiegel, auf den sich dieser Artikel bezieht: Der Spiegel

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




4. Internationale Klima- und Energiekonferenz in München erfolgreich beendet!

Der erste Vortrag „Warum fast nichts, was Sie über das IPCC wissen, wahr ist“ von der inzwischen weltbekannten kanadischen Buchautorin Donna Laframboise sorgtefür eine große Überraschung. Frau Lafromboise berichtete u.a. über die Diskrepanz zwischen Anspruch des IPCC (nur Peer-Review-te Autoren) und der Realität. Diese sieht so aus, dass ein Großteil der Artikel in den IPCC-Berichten von grünen Aktivisten stammt, die mit seriöser Klimaforschung nicht das geringste zu tun haben, dafür umso mehr mit Propaganda.

Der anschließende erste Vortrags-Block lautete "Messwerte versus Modellwerte". Hier sprachen H.-J. Lüdecke, G. Patzelt und K. Puls. Lüdecke berichtete über seine beiden kürzlich erschienenen Fachveröffentlichungen, in denen belegt wird, dass der jüngste 100-jährige Temperaturanstieg im Vergleich der letzten 2000 Jahre nicht ungewöhnlich ist und zu seiner Erklärung nicht zwingend des anthropogenen CO2 bedarf. Patzelt sprach über seine Gletscheranalysen, die weit höhere Temperaturen als heute in der Vergangenheit belegen, wobei entsprechend die Baumgrenzen höher lagen. Seine wichtigste Aussage: Über 2/3 der letzten 10.000 Jahre war es wärmer als heute. Puls berichtete über die bis zum heutigen Tage fehlenden Nachweise für anthropogene Extremwetterereignisse oder ungewöhnliche Meeresspiegelveränderungen und bestätigt damit den jüngsten IPCC-Report.

 F.-K. Ewert über die fehlende Veranlassung und die potentielle hohe Gefährlichkeit der CCS-Methode (Carbon Capture and Storage).

Unter der Überschrift „Klima, Wasser und Sonne“ trugen die weltbekannten Klimaforscher J. Veizer, Nir Shaviv und H. Svensmark vor. Veizer beschrieb die beiden globalen Kreisläufe von Wasser und CO2 und zeigte auf, dass der Wasserkreislauf den CO2-Kreislauf bestimmt, nicht umgekehrt. Shaviv ging auf die Rolle der kosmischen Strahlung auf das langfristige, aber auch das kurzfristige Klimageschehen ein, und Svensmark berichtete über den Fortschritt in der Erforschung der komplexen Wirkungskette, die mit der vom variierenden Sonnenmagnetfeld gesteuerten kosmischen Strahlung beginnt und mit der davon induzierte Aerosol- bzw. Wolkenbildung endet. Ersichtlich war das Interesse der Medienvertreter an den Vorträgen dieser international bekannten Forscher besonders groß.  

 

Astrophysiker Prof. Dr. Nir Shaviv 

Im nachfolgenden Diskussions-Panel „Update zur CERN Studie über kosmische Strahlung und den Klimawandel“ ging es in den Fragen aus dem Publikum im Wesentlichen darum, welche Rolle das anthropogene CO2 für die Klimaentwicklung spielt und warum sich drei prominente Forscher relativ bedeckt angesichts der Klima-Alarmmeldungen in den Medien verhalten. Insbesondere Svensmark konnte auch einen positiven Aspekt dem Vorbehalt seiner der IPCC-Auffassung anhängenden Kollegen abgewinnen. Viele interessante Forschungsthemen werden von diesen nämlich nicht angerührt, weil sie nicht ins alarmistische Bild passen. Damit fehlt der ansonsten in einem ordentlichen Wissenschaftsbetrieb fehlende Konkurrenzdruck für Forscher, die keine ideologischen Vorbehalte haben.

Das nächste Panel lautete „Vom Umgang mit der Wahrheit bei Forschern und Projektentwicklern“.  U.a. der britische Chemiker Andrew Montford berichtete über das nicht enden wollende Mann´sche Hockeyschläger Spektakel, sowie die jüngsten ClimateGate 2.0 Enthüllungen. Die bestätigen erneut, die zum Teil kriminelle Energie, die Teile der IPCC Kernmannschaft um Phil Jones und Michael Mann aufwendeten, um nicht genehme Ergebnisse zu unterdrücken (hide the decline) oder andere Ergebnisse im Sinne des von der Politik gewünschten Alarmismus passend zu machen. 

 

Panel mit (v.l.n.r.) N. Shaviv, H. Svensmark und J. Veizer auf der 4. IKEK München

G. Ganteföhr von der Uni Konstanz untermauerte anhand vieler Zahlen einmal mehr die Unsinnigkeit einer auf "Erneuerbare" aufbauenden Energieversorgung. Sein Vortrag lautete „Deutschlands Energiewende und ihre Kosten – Plan und Wirklichkeit“. Der von ihm gewählte Kernansatz war die Produktivität, die stetig seit Beginn der Menschheit bis zum heutigen Tage angestiegen ist und fast als alleiniges Maß für unseren Wohlstand gelten darf. Erst die sog. „erneuerbaren Energien“ drehen diese Entwicklung zu sinkender Produktivität wieder um. Ganteför belegt, dass grüne Energieerzeugung ungeeignet ist, um der stetig weiter wachsenden Erdbevölkerung eine brauchbare Industrialisierungs- und Nahrungsbasis zu geben. So ist beispielsweise die Anbaufläche eines ganzen Bundeslandes der Größe Hessens erforderlich, um ausreichend Energie aus Biopflanzen für Deutschland zu liefern. 

Tilmann Kluge und W. Müller beschäftigen sich mit den windigen Tricks der Solar- und Windkraftbranche. Einer der Höhepunkte war zudem der Vortrag von Frau Vera Lengsfeld, die es auf den Punkt brachte: „Bei der Rettung des Klimas stört der Mensch“ Die von Frau Lengsfeld gezogenen Vergleiche der politischen Hebel von Klimaschützern mit undemokratischen Methoden in Diktaturen wurde mit lang anhaltendem Applaus bedacht und hinterließ bei vielen Zuhörern Nachdenklichkeit.  

Der Sonnabend begann mit dem Block „Vorhersagen und Szenarien“, der mit einem Vortrag „Klimawandel zwischen Modellen, Statistik und Ersatzreligion“ von W. Kirstein eröffnet wurde. Sicher war es nur Zufall, aber man wurde bei Kirstein des Öfteren an den Vortrag von Frau Lengsfeld erinnert. Der anschließende Vortrag von P. Corbyn „Wie akkurate und langfristige Wettervorhersagen möglich sind“ stieß allerdings bei vielen Fachleuten auf Skepsis. So einfach, wie von Corbyn geschildert, sind die Klima-, Wetterrealitäten und ihre Vorhersagen nun doch nicht. 

G. Habermann zeigt im Schlussvortrag klar auf, dass Klimapolitik eine Gefahr für unsere Freiheit darstellt. Aber das wunderte am Schluss der Veranstaltung schon wirklich niemanden mehr.

H. Lüdecke; K-E.Puls, M. Limburg EIKE




BREAKING News: Kanada kündigt offiziell das Kyoto-Protokoll auf!

Diese Entwicklung überschneidet sich mit der Reise des (kanadischen)  Umweltministers Peter Kent zur Klima-Konferenz in Durban, Südafrika, die am heutogen Montag mit Delegierten aus 190 Ländern eröffnet wird. Sie versuchen ein neues internationales Abkommen zur Reduzierung der Emissionen zu erreichen.
Lesen Sie mehr dazu hier: von WUWT Leser Howard B

Zugehörend:

via Slashdot – "Alberta´s $ 60.000.000 Kohlendioxiyd-Einsparprogramm ist, nach dem jüngsten Bericht der kanadischen Chefprüfers, Merwan Saher gescheitert. Ein News-Artikel in Nature fügt hinzu: "dass die Provinz, trotz früherer Warnungen, ihre regulatorische Struktur nicht verbessert hatte- und stellt die Emissions-Schätzungen wie die Offsets selbst in Frage."

Quelle hier




Wie ein SZ-Redakteur so tickt

Mein Erstes „Opfer“ in dieser Hinsicht war der Wissenschaftsredakteur der „Süddeutschen Zeitung“, Herr Christopher Schrader. Herr Helmut Jäger hat hier bereits auf die Berichterstattung in dieser sich so seriös gerierenden Zeitung hingewiesen. Ich selbst konnte es mir nicht verkneifen, dazu doch einen Leserbrief zu schreiben, er steht ganz unten im Anhang.

Aber zurück zu Herrn Schrader. Ein passender Anlass schien mir die damals bevorstehende EIKE-Tagung in München zu sein. Mir war insgeheim klar, dass diese Tagung für die SZ gar nicht stattfinden würde, und habe sie daher als Aufhänger genommen. Nach reiflicher Überlegung habe ich ihm Folgendes geschrieben:

Sehr geehrter Herr Schrader,
 
Ende November findet in München eine große internationale Tagung zu den Themen Klima und Energie statt. Hier kommen Wissenschaftler zu Wort, die die Ursache der gegenwärtigen Klimaänderung nicht beim Menschen sehen, sondern in natürlichen Vorgängen.
 
Sie schrieben mir einmal, dass „97% aller Wissenschaftler hinter der CO2-Hypothese stehen“. Abgesehen davon, dass diese Zahl das Ergebnis einer üblen Trickserei ist (wie ich Ihnen gerne jederzeit belegen kann), gibt es in der Wissenschaft keine Mehrheitsmeinung. Wenn nur ein einziger Wissenschaftler mit einem Experiment eine Theorie widerlegen kann, ist die Theorie falsch – selbst wenn 10000 andere Wissenschaftler daran glauben. Als Wissenschaftsredakteur werden Sie das wissen.
 
Nun gibt es eine ganze Reihe zum Teil sehr namhafte und auch mit Preisen ausgezeichnete Wissenschaftler, die die CO2-Hypothese mit diversen Experimenten widerlegt haben. Merkwürdig, dass dies in der SZ noch nie thematisiert worden ist. (Randbemerkung: Die CO2-Hypothese konnte bis auf den heutigen Tag noch nicht durch auch nur ein einziges Experiment belegt werden!) Diese Wissenschaftler treffen sich Ende November in München zu einer internationalen Tagung zu den Themen Klima und Energie, von der Sie sicher gehört haben. Hier werden experimentell wiederholt bewiesene Fakten präsentiert, die vielerorts (noch) geleugnet werden. Für Sie und die SZ böte sich daher Gelegenheit, ausgewogen und objektiv darüber zu berichten und eine Diskussion darüber zu eröffnen. Wissenschaft lebt von der Diskussion, aber nicht davon, dass Wissenschaftler mit abweichenden Meinungen als „Leugner“ diffamiert und verunglimpft werden – das ist keine Wissenschaft. Abgesehen davon, dass ebenfalls bis auf den heutigen Tag noch kein einziger Mensch geleugnet hat, dass es den Klimawandel gibt.
 
Ich denke immer noch, dass die SZ kein ideologisch einseitig ausgerichtetes Propagandablatt ist, sondern sehr wohl in der Lage, beide Seiten einer Diskussion zu Wort kommen zu lassen. Daher erwarte ich auch, dass sich die SZ objektiv mit den auf der Tagung präsentierten Fakten auseinandersetzt und sie nicht von vornherein pauschal verunglimpft oder gar durch Verschweigen übergeht. Ich erinnere daran, dass die Art und Weise, wie bisher in den meisten Medien mit diesem Thema umgegangen wird (leider auch in der SZ), im Mittelalter Präzedenzfälle hatte. Damals  war es „Konsens“, dass sich die Sonne um die Erde dreht. Der erste Mann, der diese Theorie experimentell widerlegt hat, wurde dafür öffentlich bei lebendigem Leib verbrannt.
 
Bitte sorgen Sie dafür, dass solche Zeiten nicht wieder anbrechen, auch wenn man heute sicher nicht mehr verbrannt wird. Ich betrachte die SZ als seriöse, überparteiliche Zeitung, die es nicht nötig hat, sich einseitig von einer bestimmten Ideologie vereinnahmen zu lassen. Bitte sorgen Sie dafür, dass ich diese meine  Meinung nicht ändern muss!
 
Mit freundlichen Grüßen  

Ich bilde mir ein, hier durchaus sachlich geblieben zu sein, zumindest war das meine Absicht. Abgesandt hatte ich die mail Mitte November nur an Herrn Schrader und auch nicht als Leserbrief. Eine Woche lang passierte – gar nichts!

Nun kennt man ja seine Pappenheimer. Also habe ich zu Beginn der Woche, die an deren Ende unsere Tagung gesehen hat, noch einmal geschrieben, diesmal aber nicht nur an Herrn Schrader selbst, sondern an die gesamte Redaktion und auch an das für die Betreuung der Abonnenten zuständige Service-Team. Eingeleitet hatte ich diese mail mit den Worten:

Vor über einer Woche habe ich eine Mail an Ihr Redaktionsmitglied Herrn Christopher Schrader geschrieben, aber keine Antwort erhalten. Mir ist klar, dass ein Redakteur bis zum Hals in Arbeit steckt, aber eine kurze Antwort wäre nett gewesen.
 
Da es nun aber auch möglich ist, dass er meine mail gar nicht ernst genommen hat, obwohl ich darin eine Frage sehr ernster Natur gestellt habe, wende ich mich jetzt an Sie. Den Wortlaut meiner Mail an Herrn Schrader finden Sie unten stehend. Die darin angesprochene Tagung ist derzeit die größte in Europa zu diesem Thema.
 
Dass ich Ihnen schreibe, soll belegen, dass ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben habe. Ich frage jetzt mal die gesamte SZ ganz nachdrücklich: WARUM DIESE EINSEITIGKEIT?
 
Freundliche Grüße  

Hier folgt der Wortlaut meiner Mail an Herrn Schrader:

… siehe oben!

Und oh Wunder, schon nach zwei Tagen fand ich in meiner mailbox plötzlich doch eine Antwort, aber was für eine! Sie lautet (und ich versichere nachdrücklich, dass ich kein einziges Wort, kein einziges Satzzeichen auch nur ansatzweise verändert habe!):

"Sehr geehrter Herr Frey, danke für Ihre E-Mails. Auch wenn der SZ die Leser-Blatt-Bindung im Prinzip am Herzen liegt, kann es so etwas wie einen Aufklärungsanspruch des Lesers gegenüber den Redakteuren nicht geben. Wir geben gern Auskunft, aber das ist immer auch eine Funktion unseres Zeitbudgets und des Tons, in dem eine Anfrage gestellt wird. In diesem Fall finde ich Ihre Unterstellung, die kritischen Wissenschaftler in der Klimafrage seien in der Rolle eines Galileo Galilei und damit die Klimaforscher in der der katholischen Dogmatiker, ziemlich merkwürdig. Eigentlich disqualifizierend. Die Klimaforscher, die ich erlebe, nehmen Kritik, die mindestens die Formen der wissenschaftlichen Auseinandersetzung einhält, wahr und setzen sich damit auseinander. Oft sind aber die Fehler, teilweise die Manipulationen, leicht zu finden. Das mag dann nach kurzem Prozess aussehen oder nach Vorurteilen oder nach der Verweigerung einer Auseinandersetzung, aber das ist es nicht. Zu der Tagung in München: Die Namen sind mir alle bekannt, viele auch aus Leserbriefen. Wissenschaftliche Stellung hätten allenfalls Veizer, Shaviv und Svensmark. Aber deren Daten „don’t stand up to scrutiny“, wie es auf Englisch heißt. Warum also sollte ich an dieser Tagung teilnehmen und darüber berichten? Sie verfehlt meine Qualitätskriterien.

Mfg C. Schrader

PS: Dass Sie mich mit „97 Prozent der Klimaforscher“ zitierten, hat mich gewundert. Tatsächlich hatte ich von einer „überwältigenden Mehrheit“  geschrieben, ohne Zahlenangabe, und der Vorwurf einer Manipulation läuft ins Leere. Und dass ein einziger Forscher das Gebäude einstürzen lassen könnte, habe ich sogar schon in der Zeitung geschrieben, ich kenne meine Wissenschaftstheorie. Aber dieser Einzige ist nicht in Sicht."

Hierzu kann man natürlich ein ganzes Buch, so lang wie mein Roman, an Kommentaren schreiben. Wie abgrundtief verzweifelt muss ein Redakteur sein, der so etwas von sich gibt! Ich möchte hier aber kein Buch schreiben, sondern nur ganze zwei Sätze herauspicken. Ganz am Ende des PS steht, „dieser Einzige ist nicht in Sicht“ (siehe meine Mail für den Bezug). Das ist natürlich eine glatte Lüge! Entweder hat dieser Herr noch nie recherchiert (dann hat er als Verantwortlicher für ein wichtiges Themengebiet geschlampt), oder aber er hat sich wider besseres Wissen aus rein ideologischen Gründen in dieser Weise geäußert (dann hat er als Mensch und Journalist versagt ). Eine dritte Möglichkeit fällt mir nicht ein.

Den zweiten von vielen bemerkenswerten Sätzen findet man am Ende des Hauptteiles – es „entspreche nicht seinen Qualitätskriterien“.

Haben Sie das gehört, Prof. Veizer, Prof. Svensmark, Prof. Shaviv und wie die anderen seriösen Klimaforscher alle heißen mögen? Ihr alle genügt nicht den Qualitätskriterien eines einfachen bayerischen Zeitungsredakteurs!

Chris Frey, der sich vorerst lieber wieder nur auf das Übersetzen beschränkt

Anhang: mein Leserbrief, den ich zu dem von Herrn Jäger erwähnten Artikel (Link siehe oben) verfasst habe:

Bezug: Artikel „Flucht vor der Dürre“ von Jeanne Rubner, Seite 9

Leitartikel „Kredit und Klima“ von Michael Bauchmüller, Seite 4

Beide in der SZ Nr. 273 vom 26./27.11.2011

Sehr geehrte Damen und Herren,

es ist immer wieder erschreckend und beklagenswert, wie weit die „Süddeutsche“ hinter der Realität hinterherhinkt. Sind Sie vielleicht Opfer Ihrer eigenen Propaganda? Den Angaben des DWD zufolge ist die Temperatur in Deutschland und auch weltweit seit etwa 10 Jahren auf dem Rückzug – trotz des korrekt von Ihnen gemeldeten Rekord-CO2-Anstiegs! Diese Tatsache allein sollte an sich einer Zeitung wie der SZ ein Nachdenken wert sein. Offenbar ziehen Sie es jedoch vor, dieses Faktum nicht zur Kenntnis zu nehmen oder gar zu leugnen.

Angesichts dessen, dass die Erwärmung seit der Jahrtausendwende und auch in den kommenden Jahrzehnten bisher ausschließlich in den Modellen, nicht jedoch in der Realität existiert, ist bedenklich.

Allerdings ist es aus Sicht der SZ kein Wunder, denn dass die CO2-Hypothese, die noch nie experimentell bestätigt werden konnte und ebenfalls bisher ausschließlich bin den Modellen existiert, seit Jahren vielfach wissenschaftlich experimentell widerlegt ist, wird von der SZ (und nicht nur dieser) beharrlich geleugnet.

Dass Sie es besser wissen, entnehme ich der Grafik unter dem Artikel von Jeanne Rubner. Darin fehlt zunächst einmal die Quelle, aus der die Daten stammen, denn ausgedacht werden Sie sich das ja nicht haben. Außerdem zeigt sie die Veränderung von 1970 bis 2006. Das hätte man sich sparen können, denn wirklich kein einziger Mensch bestreitet, dass es Ende des vorigen Jahrhunderts auf der Welt wärmer geworden ist.

Warum aber nehmen Sie keine aktuellen Daten, beispielsweise von 1990 bis 2010? Könnte es sein, dass dann etwas herauskommen würde, das nicht zu der von Ihnen propagierten Ideologie passt?

Ich frage ja nur. Mir ist klar, dass dieser Leserbrief keine Chance auf Veröffentlichung hat. Das macht aber nichts! Die Fachwelt weiß jedenfalls bescheid – ob mit oder ohne SZ. Und ich persönlich mache mir große Sorgen über die vermutlich verheerenden Folgen einer Politik, die ausschließlich auf einer unbewiesenen und auch widerlegten Grundlage steht.

Freundliche Grüße

"Sehr geehrter Herr Frey,

haben Sie vielen Dank für die Mail. Dankenswerterweise haben ja Zweifler am Klimawandel jüngst eine Studie in Berkeley finanziert, die alle vorhandenen Daten noch einmal zusammengetragen hat. Sicher ist Sie ihnen bekannt, für alle Fälle hier noch einmal ein Link: (den hat er mir tatsächlich geschickt!). Das Ergebnis ist nahezu deckungsgleich mit jenen Studien zur Erderwärmung, die zuvor in Zweifel gezogen worden waren. Insofern argumentieren Sie in Ihrer Mail auf einer Basis, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. 

Herzliche Grüße

M. Bauchmüller

Michael Bauchmüller

Korrespondent"

Ich habe mich für den sachlichen Ton bedankt und ihn auf die Schwächen der BEST-Studie hingewiesen. Gut, dass ich hierzu auf meine Übersetzungen für EIKE zurückgreifen konnte.