Der Charakter der Klimaänderung Teil 2 (von vier)

Die wärmeren Breiten der Nordhemisphäre

Abbildung 1: Die Nordhemisphäre zwischen Äquator und 60° nördlicher Breite

Quelle: hier

Abbildung 1 bezieht auf den Teil des Globus’ zwischen Äquator und 60° nördlicher Breite, in dem die menschliche Besiedelung am dichtesten ist.

  1. Sowohl die sommerlichen Maxima als auch die winterlichen Minima gingen zwischen 1948 und 1976 zurück.
  2. Sommerliche Maxima und winterliche Minima stiegen danach bis 1998.
  3. Seit der Jahrhundertwende haben sich die sommerlichen Maxima und die winterlichen Minima kaum noch verändert.
  4. Die winterlichen Minima der Jahre 2008 und 2011 liegen fast genauso niedrig wie während der Abkühlungsperiode zwischen 1948 und 1976.
  5. Das Minimum im Januar variiert viel stärker [von Jahr zu Jahr] als das sommerliche Maximum im Juli.
  6. Die sommerlichen Maxima liegen unter der optimalen Temperatur von 25°C für das Pflanzenwachstum.
  7. Die Abkühlung nach dem Ausbruch des Pinatubo 1991 ist offensichtlich.

Der bewohnbare Teil der Nordhemisphäre ist im Juli drei Grad wärmer als die südliche Hemisphäre im Januar. Dies liegt an der Aufheizung der Atmosphäre und dem Verlust an Bewölkung in Zusammenhang mit dem unterschiedlichen Verhältnis zwischen Land und Wasser auf der Nordhalbkugel. Die See ist transparent und absorbiert solare Strahlung. Die Landoberflächen heizen sich schnell auf und geben die Energie an die Atmosphäre ab, erwärmen sie und reduzieren die Wolkenbedeckung. Folglich haben wir das Paradoxon, dass es auf der Erde als Ganzes wärmer ist, wenn sie am weitesten von der Sonne entfernt ist. Eine bessere Illustration, wie wichtig die Bewölkung bei der Temperatur ist, kann es nicht geben. Die Erde erklärt uns ihre Feedbacks, wenn die Atmosphäre mit Energie geladen ist. Das Feedback ist wegen des Fehlens von Wolken positiv.

Hypothetischerweise müsste die Bewölkung in einer mit der Zeit trockener werdenden Atmosphäre ab- und die Temperatur zunehmen. Im Gegenzug würde die Temperatur in einer feuchter werdenden Atmosphäre abnehmen. Das Austrocknen der Atmosphäre (reduzierte niederschlagbare Feuchtigkeit) war eine mächtige Quelle natürlicher Klimavariationen und widerspricht direkt der postulierten zunehmenden Feuchtigkeit, die in den beim IPCC so beliebten Klimamodellen Eingang findet. Aber die Leute, die die IPCC-Berichte verfassen, lassen Fakten nicht im Wege für eine gute Geschichte stehen. Sehen Sie selbst hier, wie die Atmosphäre zwischen 1948 und 2005 trockener geworden ist! Also sagt uns die Erde selbst, dass der Effekt des Wasserdampf-Feedbacks negativ ist, wenn sich die Atmosphäre erwärmt. Die Atmosphäre wird transparenter für langwellige Ausstrahlung, und nicht weniger transparent.

Die wärmeren Breiten der südlichen Hemisphäre

 

Abbildung 2: die südliche Hemisphäre zwischen Äquator und 50° südlicher Breite

Dazu folgende Bemerkungen:

  1. Sowohl die Maxima als auch die Minima der Temperatur stiegen zwischen 1948 und 1977 und sprangen 1978 auf ein neues Plateau. Diese Breiten der südlichen Hemisphäre erwärmten sich zu genau der gleichen Zeit, als sich die gleichen Breiten der nördlichen Hemisphäre abkühlten.
  2. Ein Plateau zeichnet sich zwischen den Jahren 1978 und 2011 ab, während die Temperatur der Nordhemisphäre in diesem Zeitraum stark gestiegen war.
  3. Es gibt einen markanten Pinatubo-effekt nach 1991, mehr als in der Nordhemisphäre.
  4. Die sommerlichen Maxima (Januar) sind variabler als die winterlichen Minima.
  5. Die winterlichen Minima steigen und werden in gewisser Weise stabilisiert durch die Wärmestrahlung von der Nordhemisphäre, was die Wolken zur Jahresmitte vertreibt. Die Atmosphäre wurde nach 1978 trockener und hätte als Konsequenz zu einer sich erwärmenden Erdoberfläche führen müssen. Die Tatsache, dass die Temperatur nach 1978 stabil war, legt nahe, dass es andere Einflüsse gegeben haben muss, die für die kompensatorische Abkühlung verantwortlich waren.

Die Jahre 1973, 1983, 1978 und 2010 waren Ausnahmejahre mit viel wärmeren Sommern mit einem Maximum von 20,25°C. Halten wir fest, dass selbst die Maximumtemperaturen der wärmsten Sommer noch deutlich unter denen der Nordhemisphäre liegen und deutlich unter der für das Pflanzenwachstum günstigsten Marke. Es ist Unsinn zu sagen, dass es auf dem Globus zu warm wird, wenn das globale Mittel in manchen Gebieten steigt, die nicht warm genug sind. Dieser Teil der Welt ist nicht warm genug.

Dieser Teil der Südhemisphäre zeigt eine viel größere Variabilität von Jahr zu Jahr als die Nordhemisphäre, und am größten ist die Variabilität, wenn die südlichen Ozeane der Sonne von Dezember bis März der Sonne ausgesetzt sind. Da erheben sich Fragen:

1) Warum ist es in der Südhemisphäre zwischen 1948 und 1978 wärmer geworden und in der Nordhemisphäre gleichzeitig kälter? Ist dies konsistent mit der Annahme, dass Änderungen in der Atmosphäre für die Temperaturzunahme verantwortlich sind?

2) Warum ist die Variabilität sowohl der sommerlichen Maxima als auch der winterlichen Minima auf der Südhemisphäre größer als auf der Nordhemisphäre, zumal die Südhemisphäre durch Wasser dominiert wird, von welchem man einen ausgleichenden Einfluss auf das Klima annimmt? Ist dies nicht ein Indikator für ein Phänomen, dass das Klima in einer Hemisphäre ändert und nicht auf den Planeten als Ganzes einwirkt?

3) Warum hat sich das sommerliche Maximum nach 1978 stabilisiert, als die Temperatur der Nordhemisphäre zunahm?

4) Sollten wir uns wirklich wegen dieses Anstiegs der Temperatur in der Südhemisphäre Sorgen machen, wenn das gegenwärtige Temperaturregime noch nicht einmal optimal für das Pflanzenwachstum ist?

5) Welche Gültigkeit hat das globale Mittel als Maß für das Wohlergehen des Planeten, wenn sie durch einen Temperaturanstieg in einem Gebiet angehoben wird, in dem es nicht warm genug ist?

6) Sollten wir uns nicht zu unserem Glück gratulieren, dass die südliche Hemisphäre heute etwas wärmer ist als sie es in der jüngeren Vergangenheit war, anstatt uns in Qual selbst auf die Brust zu schlagen?

Seit den späten siebziger Jahren leisteten die bewohnten Breiten der Südhalbkugel nur einen geringen Beitrag zum Anstieg der globalen Temperatur. Es erhebt sich die Frage: Wenn Treibhausgase anthropogenen Ursprungs für die Zunahme der globalen Mitteltemperatur verantwortlich waren, die nach 1978 offensichtlich ist, wie kommt es dann, dass wir in den weitaus meisten Gebieten der Südhalbkugel wenig oder gar keinen Anstieg sowohl der Maxima als auch der Minima sehen? Können wir die Treibhausgastheorie auf der Basis dieser Information als irrelevant betrachten?

Warum fragt man sich, ob der Globus in Gefahr ist, zu warm zu werden? Unser Interesse ist es doch sicherzustellen, dass die Kapazität des Planeten, das Leben in all seiner Vielfalt zu erhalten, zunimmt. In den wärmsten Gebieten der Erde, die Gebiete, die wir bis hier betrachtet haben, ist die Temperatur für das Pflanzenwachstum suboptimal, vor allem in der Südhemisphäre. Alles Leben hängt von den Pflanzen ab. Es würde uns besser gehen, wenn der Planet wärmer wäre. Es ist die weitere Abkühlung, die eine Bedrohung des menschlichen Wohlergehens darstellt. Wir haben nach oben noch viel Platz!

Wir wollen diese grundlegenden Fragen mal einen Moment beiseite schieben und uns das Klima in den restlichen Gebieten der Erde ansehen.

In hohen Breiten ist das Temperaturregime entweder jahreszeitlich oder dauerhaft kalt. Ich bin sicher, dass mir die meisten zustimmen, wenn ich sage, dass das Klima jenseits von 60° Breite auf beiden Hemisphären keine Lebensgrundlage bietet. Diese Gebiete tragen zur globalen Mitteltemperatur bei. Aber es ist jetzt schon offensichtlich, dass das ‚globale Mittel’ statistisch besser geeignet ist, Propaganda zu betreiben als darauf praktische Entscheidungen zu treffen. Ich denke nicht, dass wir die Bewohner von Skandinavien, Sibirien oder Alaska dazu überreden können, dass die Winterkälte eine gute Sache ist.

Man muss den Befürwortern von AGW gratulieren zu ihrer Taktik, wenn nicht sogar zu ihrer Wissenschaft. Das Konzentrieren auf das globale Mittel ist eine gute Technik zum diskutieren.  Sie haben die Oberhand über die alles nachplappernden Medien und die ‚Kaffeebar-Intelligenz’ errungen. Sie haben die Universitäten mit Ökologen und Umweltaktivisten vollgestopft. Sie haben gut bezahlte und ausgerüstete Bürokratien, die als Umweltpolizisten agieren. Lokale Regierungen sind besessen von steigenden Meeresspiegeln, der Verfügbarkeit und dem Einsparen von Energie. Aber kann die Umweltbewegung es mit ihrem Gewissen vereinbaren, wenn das große Thema der anthropogenen Klimaänderung so grandios gescheitert ist? Hat sie überhaupt ein Gewissen?

Die Arktis

Abbildung 3: Die nördliche Hemisphäre nördlich von 60° Nord

Nördlich von 60° Nord, in einer gemeinhin als ‚Arktis’ bekannten Region, sehen wir relativ große Temperaturschwankungen mit der Zeit, wie dieser Graph zeigt. Der Maßstab wurde wegen der großen Amplitude des Jahresgangs ausgeweitet. Allerdings zeigt sich das sommerliche Maximum bemerkenswert invariabel. Die winterliche Minima sind dagegen hoch variabel und während der ganzen Aufzeichnungsperiode gestiegen. Effekte der Klimaänderung beeinflussen ganz einfach die Minimumtemperatur, nicht jedoch das Maximum. Aber anthropogene Einflüsse können nicht im Sommer und Winter unterschiedlich wirken. Also muss irgendein anderer Faktor diese Änderungen bewirken.

Trotz der Zunahme der Temperatur im Winter gibt es nur wenig Aussicht, dass dieses Gebiet in nächster Zukunft für die Besiedlung geeignet sein wird. Eine Temperaturspanne zwischen 10°C und minus 20°C ist bei Weitem zu kalt. Die wenigen Menschen, die in diesem Teil der Welt leben, werden die verminderte Winterkälte zweifellos begrüßen, und auch die etwas länger günstigen Temperaturen für das Pflanzenwachstum in den südlichen Bereichen dieser Zone, die verminderte Eisbildung und weniger Schnee auf den Dächern.

Hinsichtlich Produktivität und Nachhaltigkeit ist die Variabilität der Temperatur nördlich von 60° Nord nur von geringem Interesse für uns, vor allem, wenn das Minimum einfach das winterliche Minimum spiegelt, wenn die Nächte lang sind, die Bären ihren Winterschlaf halten und Inuit, die etwas auf sich halten, in ihren Iglus hocken. Aber vielleicht ist all das ja nur die Perspektive eines schlecht informierten Australiers. Vielleicht freuen sich ja die Finnen über ihre langen Winternächte, ihre warmen Saunen, und das nackt herumrennen im Schnee, während sie sich mit dem stimulierenden Einfluss von Wodka zuprosten? Das kann Spaß machen, aber höchstens für kurze Zeit und nicht den ganzen Winter über.

Die Antarktis

Abbildung 4: Die Südhemisphäre südlich von 60° Süd

Südlich von 60° Süd verbleiben auch die sommerlichen Maxima deutlich unter dem Gefrierpunkt und sind während der gesamten Periode zurückgegangen. So war sichergestellt, dass das Eis niemals in Gefahr war zu schmelzen. Aber es gab eine starke Zunahme der winterlichen Minima seit 1970, was die männlichen Pinguine wohl dazu gebracht hat zusammen zu stehen, um ihre Brut warm zu halten. Der Windchillfaktor ist aggressiv. Drei Millionen Quadratmeilen [ca. 7,8 Millionen km²] Ozean frieren an den Rändern Antarktikas zu, und trotz des Anstiegs der winterlichen Minima wächst das eisbedeckte Gebiet.

Die mittlere Temperatur der Antarktis hat trotz des starken Rückgangs der sommerlichen Maxima zugenommen. Mit sommerlichen Maxima derzeit um -5°C und winterlichen Minima um -25°C ist dieser Teil der Welt für harte Entdecker mit zu vielen Fingern und Zehen geeignet. Es ist ein Platz für Forschungen, aber nicht zum Besiedeln.

Die starke Zunahme der ‚mittleren’ Temperatur in der Antarktis trägt zum Anstieg des globalen Mittels bei. Aber wieder müssen wir uns fragen, wie angebracht dieses ‚globale Mittel’ wirklich ist. Wenn wir uns wirklich um das planetarische Wohlergehen Sorgen machen, um die bewohnbaren Gebiete des Planeten für Menschen und andere Spezies, um den persönlichen Komfort und die Versorgung mit Wodka, sollte es uns wenig kümmern, was in diesem Teil der Welt passiert, es sei denn, das Eis würde schmelzen, doch gibt es dafür nicht die geringste Chance. Trotz der Abschwächung der winterlichen Minima ist das antarktische Packeis immer noch so groß wie die Antarktis selbst, und es wächst.

Zusammenknüpfen der Fäden

Zunächst wollen wir festhalten, dass der Gedanke, die Erde ist in Gefahr sich zu überhitzen, Unsinn ist. Unser Planet wäre besser bewohnbar, wenn es noch ein paar Grad wärmer wäre.

Zweitens müssen wir fragen, ob die Verteilung der Temperaturänderungen, die wir beobachten, mit der Treibhaushypothese erklärt werden kann. Diese Frage muss verneint werden! Wenn wir danach trachten, Erklärungen für die Änderung der Temperatur zu finden, müssen wir nach Mechanismen suchen, die die Temperatur zwischen November und März beeinflussen, um der Variabilität in diesem Zeitraum gerecht zu werden. Außerdem müssen wir die starke Variabilität der winterlichen Minima in hohen Breiten erklären.

Wir müssen nicht sehr weit nach Gründen für die Variation der Temperatur zwischen November und März suchen. Es ist die El Nino Southern Oscillation. Gibt es irgendeine Übereinstimmung über die Ursachen dieses Phänomens? Nein! Können wir dieses Phänomen als einen möglichen Grund für eine Klimaänderung ausschließen? Offensichtlich nicht!

Kein ‚Antrieb’ wie Spurengaskonzentrationen, die für den Globus als Ganzes gelten und die immer gleichmäßig zunehmen, unabhängig von der Jahreszeit, kann die beobachtete Verteilung der Temperaturänderungen erklären. Einfach gesagt: etwas gänzlich unterschiedliches, etwas, dass eher hemisphärisch und jahreszeitlich als global wirkt, ist für diese Änderungen verantwortlich. Ich glaube, dass wir bis in alle Ewigkeit darauf warten können, bis das IPCC den Grund für die beobachteten Veränderungen entdeckt. Diese Herrschaften leiten ihre Sichtweise von Lord Nelson ab. Schau in die andere Richtung! Seien Sie blind gegenüber dem, was Sie nicht sehen wollen!

Aber Kohlenstoffsteuern und Zertifikatehandel sollten von der Tagesordnung abgesetzt werden. Und wir sollten unseren ‚Kohlenstoff-Fußabdruck’ und die Auffassung von Kohlenstoff als ‚Verschmutzer’ vergessen. Das ist Unsinn! Es ist genauso relevant wie die Idee im Mittelalter, dass klimatische Misshelligkeiten das Ergebnis von Hexenkraft und Sünden ist.

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Übersetzt von Chris Frey für EIKE