Was uns die Grünen sagen: „Wissenschaft ist immer politisch“
Den Anfang der Podiumsdiskussion (Vorbericht bei EIKE hier) machte Bärbel Höhn mit der Aussage, dass „Wissenschaft immer politisch ist“ (Da offenbart sie schon ihre Ablehnung einer Wissenschaft, die ergebnisoffen, unbeeinflusst, objektiv und neutral zu sein hat). Weiter: bis 2050 soll der CO2-Austoß um 90% sinken. Heute hätten wir kein „CO2-Gleichgewicht“. Der Begriff „CO2-Gleichgewicht“ wurde nicht näher erläutert. Ziel müsse die Transformation der Gesellschaft sein. (So: nun habe ich das mal selbst gehört, welches also die noch fast unbekannten Fernziele sind, CO2 soll offensichtlich der Hebel – besser die Brechstange – dazu sein). Klimaskeptiker – hier KS genannt – gebe es besonders in den USA, wo sie gezielte Desinformationskampagnen betrieben. Damit alle das verstünden, sollte man es stark vereinfachen, um in der Öffentlichkeit anzukommen. Dann, nach ca. 15 min. verließ Frau Höhn den Saal. Anwesend waren ca. 100 Personen.
Stephan Rahmsdorf hielt sozusagen die Hauptrede. Zunächst widersprach er energisch der Behauptung von Fritz Vahrenholt in der WELT, dass die Temperaturen fast gleich bleiben würden. Begründung: keine. Er meinte, seit 1850 würden die Erdtemperaturen steigen, ebenso der Meeresspiegel. Seit 1970 ca. 6 cm. Dass die Sonne das Klima präge, sei eine Fiktion. Der RTL-Film “Der Klimaschwindel“ sei von KS gemacht. EIKE wurde als kleine Lobby-Gruppe bezeichnet und auf meine Frage, wer denn dahinterstehe, antwortet er, Geldgeber oder Firmen könne er nicht nennen. EIKE arbeite mit argumentativen Tricks. Man wolle Laien für dumm verkaufen. Herr Lüdecke erinnere ihn mit der „deutschen Physik“ an das Dritte Reich (zu „deutscher Physik“ hier).
Update der Redaktion 19.7.11 : Widerruf von Dr. Kanno
Soeben erreicht uns die Nachricht, dass Professor Rahmstorf den Berichterstatter Dr. Kanno unter Fristsetzung bis heute 19.7.11 15:00 Uhr bei Androhung einer Strafanzeige und Strafantrag wegen übler Nachrede aufgefordert hat den Satz „Herr Lüdecke erinnere ihn mit der „deutschen Physik“ an das Dritte Reich“ zu widerrufen.
Dr. Kanno bat uns in einer Mail unseren Lesern mitzuteilen, dass er diesen Satz widerruft. Er tut dies allein aus rechtlichen Gründen, obwohl er meint ihn vernommen zu haben und dies auch Prof. Rahmstorf in seiner Antwort-Mail mitteilte. Er sei derzeit während seines Urlaubs nicht in der Lage die rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen, um seine Rechte fristgemäß wahrzunehmen.
Zusätzlich bat er uns der Forderung von Professsor Rahmstorf nachzukommen den vollen Widerruf – wie ihn Prof. Rahmstorf wünscht- zu veröffentlichen. Wir kommen dem hiermit nach.
„Meine Behauptung, Herr Rahmstorf habe Herrn Lüdecke mit der „deutschen Physik“ und dem Dritten Reich verglichen, war falsch.
Vielmehr hat Herr Rahmstorf ein Zitat von Herrn Lüdecke vorgelesen, wo Lüdecke ihn in einem Schreiben an das ZDF vom Dezember 2010 mit der „deutschen Physik“ und dem Dritten Reich vergleicht. Ich bedaure die Unannehmlichkeiten, die Herrn Prof. Rahmstorf durch meine falsche Aussage entstanden sind.“
Ende des Updates
Rahmsdorf weiter: das Meer würde versauern mit einen PH-Wert von 30% in den sauren Bereich. Ein Zuhörer bemerkte, dass er einem Chemiker über die Übersäuerung des Meers durch CO2 berichtet habe. Dieser habe sich daraufhin vor lachen gebogen mit der Bemerkung: “Was sind denn das da für Wissenschaftler?“ Ein weiterer Zuhörer meinte, im Vortrag sei vieles weggelassen worden, so z.B. dass in der Antarktis die Eismassen zunähmen. Ein andere: der Strahlungsantrieb der Sonne sei nicht erwähnt worden, ebenfalls nicht die massive Abholzung des Regenwaldes sowie die Auswirkungen der Vulkane. Rahmstorfs Vortrag wurde, wohl auch nicht zuletzt wegen der vielen kritischen Anmerkungen aus dem Publikum, nur mit müdem Beifall quittiert.
Dieter Plehwe von „Lobby-Control“ hielt ebenfalls einen recht matten Vortrag, wobei die USA immer wieder kritisiert wurden, Russland, China, Indien blieben außen vor. (Also: auch der Antiamerikanismus war dabei, woraus man dann seine politischen Rückschlüsse ziehen kann). Dann kam EIKE noch mal dran: man könne keine klaren Schlüsse ziehen, denn „die legen ihre Finanzen nicht offen“. Die Stockholm-Institute seien mit „dubiosen Geldern“ finanziert. Der tschechische Präsident Vaclav Klaus wurde wegen seiner „klimaskeptischen“ Meinung kritisiert. Übrigens: die eigenen Leute wurden mit Doktor und Professor betitelt, die der Skeptiker-Kontrahenten nicht. Ein Zuhörer meinte ganz offen, dass es die Aufgabe von IPCC sei, die CO2-Theoerie zu propagieren, nicht die Rolle des CO2 zu erforschen.
Tim Nuthull sagte dann, dass viele die Grünen als Kommunisten sähen, die auf die Leute einhämmerten. Man würde sie mit Wassermelonen vergleichen, nämlich außen grün und innen rot. Darauf allgemeine Heiterkeit und Beifall! Daraus war ersichtlich, dass die KS ziemlich zahlreich anwesend waren, jedenfalls mehr als es die Veranstalter wohl eingeplant hatten. Nuthull forderte, den KS mehr Raum zu Diskussionen zu geben! Meine Frage: warum denn nicht schon früher? Diese Bemerkung überging der Veranstalter Ott mit Schweigen. Auch wurde der EU-Kommissar Oettinger zitiert mit dem Satz: “Industrie heißt auch CO2, sonst Deindustriealisierung!“. Darauf Tim Nuthull: “Oettinger ist sicher ein Opfer von Einflüsterungen geworden“.
Jemand fragte, ob sich Rahmsdorf schon mal überlegt hätte, wann seine Arbeit entbehrlich sei. „Wenn sie bemerken, dass CO2 nicht schuld ist oder Ihre vorgeschlagenen Maßnamen zwecklos sind, hören Sie dann auf mit der Forschung?“. Plehwe: man kann das Thema politisch oder wissenschaftlich sehen. Jedenfalls soll weiterhin die Rolle des CO2 geklärt werden „soweit wie möglich“. (Also: wenn nicht möglich, dann bleibt man bei dem jetzigen pseudowissenschaftlichen Hokuspokus, so wie einst unter Stalin „Wissenschaft“ betrieben wurde). Jemand fordert eine einfache, verständliche CO2-Temperatur-Kurve zwecks besserer Anschauung und fragt, warum diese nicht längst existiert und publiziert ist.
Jemand anderes meinte, dass die grüne Lobby doch gar keine Angst zu haben brauche, denn sie sei stark, gut finanziert und habe einen großen Teil der Medien auf ihrer Seite (Wer weiß denn schon, dass Österreich Öko-Strom exportiert und im Gegenzug Atomstrom aus Tschechien importiert? Jedenfalls nicht durch die Medien). Die KS seien schwach und würden von den Medien wenig wahrgenommen. „Warum denn dann diese künstliche Dramatik“? fragte der Zuhörer. (Recht hat er. Und ich füge hinzu: Wir müssen raus aus unserem Schneckenhaus. Wir müssen uns in der Öffentlichkeit deutlicher artikulieren, sonst werden wir nicht wahrgenommen, verächtlich gemacht und überrollt.)
Und dann wieder gegen EIKE: Plehwe wörtlich:“ EIKE ist Lobbyverein egal wer dahintersteckt“. Dienstag, 16 Uhr 44, Plehwe zum Schluss: „Der Emmissionshandel soll eine internationale Verteilungsgerechtigkeit schaffen zu Gunsten der Entwicklungsländer“ (UNO-gesteuert). Auf meine Frage, wer denn den teuren Ökostrom bezahlen soll, etwa der Hartz IV-Bezieher, antwortet mir Ott: “Nein, nicht der, sondern Sie und ich“ (Na, das „Ich“ können wir wohl weglassen bei diesen Politheuchlern…Also auch Umverteilung „innen“ zwangsweise, was ja dem Grundgesetz widerspricht mit dem Schutz des Eigentums). Mein rechter Nachbar Dipl.-Ing. Klaus G. Krämer würdigte diese Aussage in dem Sinne, dass das Gesagte schon ein Fall für den Staatschutz sei! (Also, liebe Freunde, so plump, drastisch, aber auch entwaffnend ehrlich habe ich das noch nie gehört. Tun wir was! Das Falscheste wäre nichts zu tun. Diese Leute sind gefährlich, denn sie kommen auf leisen Sohlen, von der breiten Öffentlichkeit, auch von ihren Wählern, fast unbemerkt)
Dr. Michael Kanno, Berlin
Dem Kanno-Bericht spricht für sich. Besonders erschreckend ist die Aussage von Bärbel Höhn „Wissenschaft ist immer politisch“. Dies trifft vielleicht für Diktaturen oder die Zeit vor der Aufklärung zu, in einer freiheitlichen Demokratie verbieten sich solche Ansichten. Wer eine Partei wählt, deren Führungspersonal derartig undemokratischen Vorhaben anhängt, darf sich über die Folgen nicht wundern. Politiker, die für ihre Zwecke die Wissenschaft beeinflussen wollen, verlassen demokratisches Terrain. Und Wissenschaftler, die sich von politischen oder ideologischen Vorgaben leiten lassen, sind Experten-Knechte, keine Wissenschaftler.
Bei all diesem traurigen grünen Unsinn, der Humor bleibt uns noch. Wie sagte der bekannte Kabarettist Dieter Nuhr so schön: „Ich lasse mich ja gerne von der Politik veräppeln, aber bitte mit mehr Niveau!“. Seinen Wunsch verstehen wir nun besser.
Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke, EIKE-Pressesprecher
Michael Limburg, EIKE-Vizepräsident