Nichts dazugelernt!

In Japan verstrahlt das Atomkraftwerk Fukushima eine Region, die vielleicht auf Jahrzehnte unbewohnbar bleibt. Fast noch heftiger sind die Schocks im 12 000 Kilometer entfernten Deutschland. Da setzt Fukushima eine Kettenreaktion in Gang, die nüchternes Denken vernebelt und politische Hyperventilation auslöst. 

Die ganze Nation fixiert sich auf die Frage: „Wer schafft den schnellsten Atomausstieg?“ Und dabei geht es drunter und drüber in den Köpfen. Wie sonst wäre zu bewerten, was ein vergrüntes Leitmedium so formuliert:

„Wenn (der Atomausstieg) gelingt, wird die Bundesrepublik zum Modell für ein neues nachhaltiges Wirtschaften, das die Ressourcen schont und künftige Generationen nicht belastet. Es wird führend sein in der Entwicklung und Produktion energiesparender Zukunftstechnologien, ein grüner Exportweltmeister.“

Hurra, wieder einmal rettet Deutschland die Welt!

Damit kein Missverständnis entsteht: Ich gehöre nicht zu den Freunden der Kernenergie. Zwar habe ich als junger Reporter über die saubere Atomkraft berichtet, als das längst abgeschaltete Kernkraftwerk in Obrigheim gebaut wurde: kein Dreck aus Schornsteinen, Unabhängigkeit vom Öl, Energie im Überfluss.
Doch 1986 produzierte ich eine Reportage über die Atomtestgebiete in der Südsee. Dort war ich auf dem Plutoniumdom von Eniwetok, der noch 30000 Jahre tödlich strahlt. Besuchte die Insulaner von Rongelap, wo noch in der zweiten Generation mehr als die Hälfte der Kinder als Missgeburten auf die Welt kamen, viele nur als Fleischklumpen. Ich sprach mit ehemaligen Bewohnern von Bikini, deren freiwillige Umsiedlung mit zynischen oder arglosen Versprechen erreicht wurde: Sie müssten ihr Land kurzfristig zur Verfügung stellen, weil etwas getestet werde, was den ewigen Weltfrieden bringe, erklärte der amerikanische Offizier damals. Die Inseln sind bis heute nur bedingt bewohnbar.
Das Thema hat mich nie wieder losgelassen. Dabei bin ich zu diesem Fazit gekommen: Die Geschichte der Kernspaltung ist verbunden mit grenzenloser Naivität der Forscher, mit Vertuschungen und Lügen der Regierungen und Nutznießer. Und sie ist mit Hoffnungen und Ängsten verbunden, die sich rationaler Betrachtung entziehen. Das, was sich gerade in der Bundesrepublik abspielt, ist dafür ein schlagender Beweis.
Als vor 50 Jahren das Atomzeitalter auch in Deutschland begann, gab es den Konsens aller relevanten Kräfte, dass die Atomkraft die Zukunft mitbestimmen soll. Aus heutiger Sicht mag das falsch gewesen sein. Aber damals wurde jeder Skeptiker so heftig geschmäht und geächtet wie heute Kritiker der Sonnen- und Windideologie. Bald konnten wir lesen, dass Deutschland die besten Atomkraftwerke baue und führend in der Technologie sei. Heute ist es ein Standardsatz aller Parteien, dass wir führend seien bei erneuerbaren Energien.
Es scheint ein innerer Zwang zu sein, dass wir immer die Ersten und Besten sein wollen. Die wilhelminische Überzeugung gehört offenbar dazu, wenn den Deutschen wieder eine Patentlösung aufgeschwatzt werden soll.
Im Wettbewerb um den radikalsten und umweltschonendsten Ausstieg aus der Nuklearwirtschaft ist ein Wort völlig untergegangen, mit dem zumindest Union und FDP einmal ihre Existenzberechtigung begründeten. Das Wort heißt „Marktwirtschaft“ .

Viel Markt hat es in der Energiewirtschaft noch nie gegeben, weder bei der Erzeugung noch bei der Verteilung. Aber jetzt werden auch noch seine letzten Spuren beseitigt. Der Sündenfall war das Einspeisegesetz für erneuerbare Energie (EEG). Auch hier ist eine Klarstellung nötig: Dieses Gesetz ist keine grüne oder rot-grüne Erfindung, sondern es stammt aus der schwarz-gelben Ära Kohl. Mit seiner Erfindung brüsten sich Angela Merkel und Klaus Töpfer. So gesehen ist es auch nicht verwunderlich, wenn jetzt aus dem Regierungslager keinerlei Ideen kommen, wie eine marktwirtschaftlich organisierte Energiepolitik aussehen kann.
Das EEG widerspricht eigentlich den Prinzipien aller Parteien außer denen der Grünen. Es ist eine besonders widerwärtige Form der Subventionsverschleierung und Klientelpolitik. Verpackt wird diese Umverteilung des Vermögens von unten nach oben in die Weltrettungsterminologie des Klimaschutzes.

Zynische Klientelpolitik

Wie können FDP und Union ein Gesetz gutheißen, in dem der Absatz eines Produkts zu einem vielfach über dem Marktpreis liegenden Preis in unbeschränkter Menge vom Staat garantiert wird? Das ist Planwirtschaft pur. Der Zynismus, der in jeder Subvention steckt, wird beim EEG noch auf die Spitze getrieben. Nicht der Staat bezahlt, nein er zwingt den Verbraucher, die überteuerte Ware direkt abzunehmen. Wahrscheinlich hatten die Erfinder die berechtigte Sorge, dass das EEG nicht überleben würde, müssten die vielen Milliarden, die es kostet, aus dem Staatshaushalt bezahlt werden.
Das EEG hat den Vorteil, dass die „bürgerlichen Parteien“ ihrer Klientel neue Subventionen zuschieben können. Sinkende Agrarsubventionen werden durch Solaranlagen ausgeglichen. Denn wer die besonders üppige Solarförderung abgreifen will, braucht Dächer oder Land. Beides trifft vor allem auf Landwirte und Gutsbesitzer zu. Entsprechend erschüttert waren die Thurn und Taxis, als zuletzt auf Druck des Wirtschaftsministers die Solarförderung gekürzt und Anlagen auf Grünflächen verboten wurden: Das Fürstenhaus wollte gerade das größte Solarkraftwerk der Republik bauen.
Wenn Sie zu den Freiberuflern und Besserverdienenden gehören, haben Sie sicher auch schon Angebote erhalten, die Ihnen acht Prozent Verzinsung garantieren, wenn Sie in einen Windpark investieren. Das ist eine lohnende Anlage, angesichts der zwei Prozent, die Ihre Bank vielleicht bietet. Acht Prozent sind aber nur möglich, weil der Staat durch das EEG die Gewinne garantiert, die der Verbraucher bezahlen muss. Um diese üblen Kapitalverschiebungen zu rechtfertigen, muss man schon die Rettung der Welt beschwören. Sonst wären solche Schweinereien gar nicht möglich.
Die Umverteilung von unten nach oben erklärt auch die Erfolge der Grünen in den wohlhabenden Schichten. Keine andere Partei sichert deren Wohlstand mit solch moralisch überhöhter Inbrunst wie die die Grünen. Der Schwenk der FDP zum EEG hat auch mehr mit Klientelpolitik zu tun als mit Überzeugung.
Warum macht die SPD da mit? Ich weiß es nicht. Es ist doch ihre Klientel, die gebeutelt wird. Dass sie so hemmungslos die Umverteilung von unten nach oben  betreibt, zeigt einige Verwirrung an.

Wenn es für eine Förderung alternativer Energien einen Grundkonsens in der Gesellschaft gibt, dann ist das EEG eine der schlechtesten Lösungen. Die marktwirtschaftlichste Form eines solchen Eingriffs wäre eine knappe Vorschrift: Jeder Stromanbieter muss in seinem Mix einen Anteil von sagen wir 20 Prozent alternativer Energie haben. Dies würde einen Wettbewerb um die preisgünstigste Technik auslösen.

Der Staat könnte durch Förderung der Grundlagentechnologien helfen. Das alles wäre ordnungspolitisch sauber, sozial gerecht und mindestens so umweltfreundlich wie die jetzige Verspargelung der Landschaft. Es nähme aber dem Staat die Macht, über die Energiepolitik die Bürger zu gängeln und auszunehmen.

Der Staat dominiert die Energiebranche wie kaum eine andere. Sie ist so attraktiv für Politiker, weil niemand auf das Produkt Strom verzichten kann. Aber wie bei jedem Produkt, das der Staat beherrscht, entstehen systematisch Abzocke und Korruption. Der Staat fördert die Monopolbildung und durchsetzt dann die Führung mit seinen Vertretern, auch wenn die Watt und Volt nicht unterscheiden können. Das ist keine deutsche Besonderheit. In Japan hat die Skandalfirma Tepco, die Fukushima betreibt, das Monopol im Großraum Tokio. Wettbewerber gibt es nicht.

Da Japan sich früh von der Kohle verabschieden musste, einfach weil es im Land keine mehr gab, fiel dies mit der Hochzeit der Atomeuphorie zusammen. Also setzte der Staat auf Kernkraft, also wurden die Gesetze so gestaltet, dass die regionalen Monopolversorger Reaktoren bauen konnten. Die staatliche Aufsicht eröffnete ihnen Spielräume, sich hin und wieder über Auflagen hinwegzusetzen. Auch Japan konnte den Interessenkonflikt nicht lösen, den eine staatlich bevormundete Wirtschaft produziert. Für den Machterhalt und die Rendite wurden Kompromisse bei der Kontrolle geschlossen.

Es ist sicher kein Zufall, dass Japan und Frankreich, zwei Staaten, die jede Deregulierung im Strommarkt vermieden, besonders konsequent auf Atomstrom setzten. In den USA, wo es Wettbewerb gibt, wurden nach der Beinahekatastrophe von Harrisburg keine Reaktoren mehr gebaut. Sie waren einfach zu teuer. Sicherheitsauflagen und Haftungsrisiken wurden zu hoch.

Die Branche war fast erledigt. Ihre Wiederauferstehung verdankt sie der These vom menschengemachten Klimawandel. Die Wissenschaftlerin Sonja Boehmer -Christiansen hat detailliert den Einfluss der Nuklearindustrie auf die Premierministerin Margaret Thatcher beschrieben, die die CO2-Theorie forcierte, auch um ihre Bergarbeiter loszuwerden. Keine Branche hat die Theorie so unterstützt wie die Atomwirtschaft. In Deutschland kam das vor allem bei CDU und FDP an. 

In Frankreich und Japan war immer klar, dass die Regierung die Gesetze so gestaltet, dass sich der Bau von Atomkraftwerken rechnet. Dies ist offenbar die Voraussetzung für Nukleartechnologie. Auch in Deutschland flossen Milliardensubventionen in Entwicklung und Bau der Atommeiler. Die Wege dieser Finanzierung waren so vielfältig und verzweigt, dass sie von einem Außenstehenden nicht mehr nachzuvollziehen sind. Aber wir wissen heute: Es waren Fehlinvestitionen.

Weder Politik noch Wirtschaft haben daraus gelernt.

Mit gleicher Leidenschaft stürzen sie sich nun auf die erneuerbaren Energien. Dabei gibt es das eigentlich gar nicht: Energie, die verbraucht ist, ist weg. Es gibt alternative Energien, die weiter erforscht werden müssen. Nicht für den möglichst schnellen Atomausstieg, sondern um eine möglichst preiswerte, dauerhafte Energieversorgung zu sichern.

Wenn die Politik, sei sie schwarz-gelb oder rot-grün, nun die Führung beim Umbau der Energiewirtschaft übernehmen will, dann gehen wir gefährlichen Zeiten entgegen. Es drohen Subventionsorgien ohnegleichen. Der Wettlauf der Industrie um das grünste Image hat bereits begonnen. Sie wird das liefern, was der Staat finanziert. Siemens oder EnBW ist es wurscht, woher der Strom kommt – solange der Staat Geschäfte mit Gewinn garantiert.

Damit die vergrünte Staatswirtschaft nicht zusammenbricht, muss die Klimawandeldoktrin um jeden Preis verteidigt werden, auch wenn sie international schon auf dem Rückzug ist. Aber das ist ein anderes Thema. Heute ist nur festzuhalten: Neben der Vernunft hat das Reaktorunglück bei uns ein weiteres Opfer – den Markt. Unter den Folgen werden wir mindestens so lange leiden wie die Japaner unter den Strahlen von Fukushima.

von Günter Ederer,

mit freundlicher Genehmigung des Autors, erschienen zuerst in Capital 05/2011

Er bekennt sich dazu, kein neutraler Beobachter zu sein: Günter Ederer, 69, ficht als Wirtschaftsjournalist für die Freiheit und die Marktwirtschaft. Als TV-Reporter und Dokumentarfilmer hat er in über 60 Ländern gedreht, unter anderem war er sechs Jahre lang Japan-Korrespondent des ZDF. Nebenbei schrieb er mehrere erfolgreiche Bücher. Ederer hat den Ludwig Erhard-Preis und zahlreiche andere Auszeichnungen erhalten. Anfang März ist sein neuestes Buch erschienen:"Träum weiter Deutschland! Politisch korrekt gegen die Wand"

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Verzerrungen im Begutachtungsprozess: Eine warnende persönliche Abrechnung

Es gibt einen informativen Artikel von Ross McKittrick:

McKitrick, Ross R. (2011) “Bias in the Peer Review Process: A Cautionary and Personal Account” in Climate Coup, Patrick J. Michaels ed., Cato Inst. Washington DC.

Dieser Artikel erscheint in dem Buch:

Michaels, Patrick J., 2011: Climate Coup: Global Warming’s Invasion of Our Government and Our Lives (etwa: Der Klimacoup: Die Invasion der globalen Erwärmung in unserer Regierung und unserem Leben). Cato Institute. ISBN: 978-1-935308447

mit einer Zusammenfassung seines Inhalts:

 „Ein erstklassiges Team von Experten erstellt eine überzeugende Dokumentation über den allgegenwärtigen Einfluss, den der Alarmismus der globalen Erwärmung auf fast jeden Aspekt der Gesellschaft hat – von der nationalen Verteidigung über Gesetze, den Handel, der Gesundheitspolitik, Bildung und internationale Entwicklung.“

In Bezug auf das Kapitel von Ross schreibt Pat Michaels:

 „Das zweite Kapitel in dieser Ausgabe dringt zum Kern dessen vor, was wir als die Grundregel der Wissenschaft ansehen, nämlich die wissenschaftlich begutachtete, unabhängig beurteilte wissenschaftliche Literatur. Die Belastung und Trauer von McKittrick und mir über die Veröffentlichungen in Zeitschriften teilen wir mit den Erfahrungen vieler anderer Kollegen. Unglücklicherweise haben die Klimagate-emails enthüllt, dass tatsächlich systematisch Druck auf die Herausgeber der Journale ausgeübt wurde, um Manuskripte zurückzuweisen, die nicht der Linie einer katastrophalen Klimaänderung folgen. Sogar noch schlimmer sind meine Erfahrungen und auch die meiner Kollegen, dass sich die Situation in der Zeit nach Klimagate verschlimmert und nicht verbessert hat. Es ist inzwischen fast unmöglich, etwas zu veröffentlichen, das sich gegen die alarmistische Saat richtet. Die Stapel unveröffentlichter Manuskripte auf den Schreibtischen aktiver Wissenschaftler wachsen immer mehr und nehmen allmählich gigantische Ausmaße an.“

Pat hat recht, wenn er schreibt, dass der Prozess der Begutachtung und auch die Finanzierung der Forschung sehr politisch geworden und verzerrt ist.

Der Artikel von Ross beginnt mit den Worten (Hervorhebung hinzugefügt):

 „Um dem IPCC nachzuweisen, dass seine Behauptungen ebenfalls falsch sind, bedurfte es einiger weniger statistischen Rechnungen, dann waren die Ergebnisse klar. Waren die Statistiken erst einmal zerlegt, begann ich, diese Arbeiten an wissenschaftliche Journale zu senden. Ich habe schon verschiedene gegen-den-Strom-Beiträge veröffentlicht und habe keinen glatten Durchgang erwartet, doch wurde der Prozess hier schließlich surreal. Am Ende wurde der Beitrag zwar akzeptiert, aber nicht in einem klimatologischen Journal. Zum Glück für mich bin ich Ökonom und kein Klimatologe, und meine Karriere hängt nicht davon ab, dass Beiträge von mir in klimatologischen Journalen erscheinen. Wäre ich ein junger Klimatologe, würde ich die Erkenntnis mitnehmen, dass es meiner Karriere sehr förderlich sein würde, niemals Beiträge zu schreiben, in denen das IPCC in Frage gestellt wird. Die Einseitigkeit in der Literatur (und die davon abhängigen Karrieren) kann nur schlecht sein für die Gesellschaft, die von Wissenschaftlern und wissenschaftlicher Literatur als vertrauenswürdige Basis für kluge politische Entscheidungen abhängig ist.

Er zieht folgende Schlussfolgerungen:

„Einige Leute könnten versucht sein, die Klimatologie zu verteidigen, indem sie sagen, dass normale wissenschaftliche Verfahren zusammengebrochen sind, und zwar infolge intensiver politischer Kämpfe und politischer Einmischung. Aber nach meiner Ansicht wird dabei Ursache und Wirkung vertauscht. Die politische Klasse hat sich wegen all der Brüche in den normalen wissenschaftlichen Prozeduren aggressiv in die Klimawissenschaft eingemischt. Die Öffentlichkeit hat das Vertrauen in die Fähigkeit der wichtigsten Klimainstitute verloren, einschließlich des IPCC und den führenden Zeitschriften, mit den Beweisen unparteiisch umzugehen. Das muss nicht so sein. Mein eigenes Arbeitsgebiet der Ökonomie befasst sich fortwährend mit politikrelevanten Themen mit grundlegenden öffentlichen Konsequenzen. Natürlich gibt es unterschiedliche Meinungen, und heftige Diskussionen finden zwischen den unterschiedlichen Lagern statt. Aber was derzeit in der Klimawissenschaft passiert, unterscheidet sich davon grundlegend oder folgt zumindest einem viel intensiveren Maßstab. Ich kenne keine Parallelen in der modernen Ökonomie. Es scheint wegen der spekulativen Bedrohung der globalen Erwärmung ein das ganze Fachgebiet übergreifender Beschluss zu sein, die Ethik der wissenschaftlichen Objektivität mit einer Fußnote zu versehen: Es gibt jetzt die zusätzliche Bedingung, dass Objektivität hinter dem Imperativ, eine spezielle Meinung zu unterstützen, zurückstehen muss.

Diese Strategie schlägt furchtbar zurück: Anstatt dass ein echter wissenschaftlicher Prozess entsteht, erscheint die derzeitige Situation mehr wie ein Würgegriff von Indoktrination und intellektueller Korruption. Ich weiß keine Lösung, habe ich doch bisher keinen Fall erlebt, in dem eine Institution oder ein Segment der Gesellschaft in der Lage wäre, sich selbst zu korrigieren, nachdem sie durch das Thema globale Erwärmung unterwandert oder aus dem Gleichgewicht gebracht worden war. Aber vielleicht findet ja die Klimawissenschaft mit der Zeit einen Weg, genau dies zu tun. Das wäre Fortschritt!“

Sowohl Pat als auch Ross haben recht damit, dass es ein Vorurteil in der Gemeinschaft der Klimawissenschaftler gibt, und zwar hinsichtlich von Veröffentlichungen und der Zuteilung von Forschungsgeldern. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht.

Zu diesem Thema habe ich viele Beiträge eingestellt. Verschiedene Beispiele:

My Comments For The InterAcademy Council Review of the IPCC

Is The NSF Funding Process Working Correctly?

Invited Letter Now Rejected By Nature Magazine

Comments On The Peer-Review Journal Publication Process And Recommendations For Improvement

Es ist wichtig, dass die politischen Entscheidungsträger auf die unsachgemäße Kontrolle des Begutachtungsprozesses und der Forschungsförderung durch die NSF und andere Agenturen aufmerksam werden. Dies habe ich vor Kurzem in meinem Bericht für Politiker zusammengefasst:

Pielke Sr., R.A. 2011: Climate Science and EPA’s Greenhouse Gas Regulation.  Feststellungen für das House Subcommittee on Energy and Power

Darin habe ich hinsichtlich des Bewertungsverfahrens des CCSP [Climate Change Science Program der USA] (welches eine der Informationsquellen für den Bericht des IPCC 2007 war) geschrieben:

 „Der Prozess, den Bericht des CCSP zu vervollständigen, schloss gültige wissenschaftliche Perspektiven auf Druck des Komitees aus. Der Herausgeber des Berichtes (Tom Karl) verwarf systematisch eine Reihe von Ansichten, wie Temperaturtrends in der unteren Troposphäre zu verstehen und in Übereinstimmung zu bringen sind.

Die Zusammenfassung des CCSP-Berichtes ignoriert kritische wissenschaftliche Fakten und macht auf wackligen Füßen stehende Schlussfolgerungen, die unser gegenwärtiges Verständnis von Temperaturtrends betreffen“.

Der Artikel von Ross und die Erfahrungen von Pat dokumentieren ein weiteres Mal, dass der Ausschluss von Forschungsarbeiten von [der Veröffentlichung in] wichtigen wissenschaftlichen Journalen sowie bei der Zuteilung von Forschungsgeldern durch das NSF und andere Agenturen ein systematisches und ernstes Problem darstellt, das die objektive wissenschaftliche Untersuchung der Klimawissenschaft kompromittiert hat.

Link: http://wattsupwiththat.com/2011/04/20/bias-in-the-peer-review-process-a-cautionary-and-personal-account/

Übersetzt und mit einer Einführung versehen von Chris Frey für EIKE




Kernenergie: Deutschland steigt aus – Polen steigt ein!

1. Die Regierung hat ein Moratorium verhängt und die 7 ältesten KKW  vom Netz nehmen lassen. Alle KKW sollen einem Stresstest unterzogen werden. Dazu der Schweinfurter Professor  für Thermodynamik  und Energietechnik Johannes Paulus: „Jedem Insider ist doch klar, dass hier Gründe gesucht werden, um die 7 KKW endgültig abschalten zu können. Das ganze sind nur Alibitests., die so getaktet sind, dass das Ergebnis schon vorher feststeht. Das ist eine Willkür der Politik. Die Regierung will die 7 KKW stilllegen und sucht jetzt eine technische Begründung dafür.“ (Interview im Schweinfurter Tagblatt 16.4.2011)

2. Der Deutsche Bundestag beschäftigte sich 25 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erneut mit dem Super-GAU. In einer öffentlichen Anhörung am 13.April 2011 kamen sowohl Experten und Diplomaten zu Wort als auch Liquidatoren, die an dem Unfall im Jahr 1986 am Unglücksort halfen“, die somit 25 Jahre überlebt haben  ( (Deutsches Ärzteblatt, Jg.108 22.4.2011, Seite C 715)

3. Ethik-Kommission: Atomausstieg dauert mindestens 10 Jahre E.On-Chef Teyssen warnte vor dem übereilten Ausstieg aus der Kernkraft. Deutschlands größter Energiekonzern E.On hat Gas- und Kohlekraftwerke hochgefahren und Wartungsarbeiten verschoben, um Stromausfälle zu verhindern. E.On Chef Johannes Teyssen sagte: „Netzwerkbetreiber hätten darum gebeten, weil sie kurzfristige Blackouts infolge der abgeschalteten Kernkraftwerke fürchten. „Aber wir verschieben auch auf Bitten der Netzbetreiber, sofern das technisch vertretbar ist, Revisionen von Werken, um keinen plötzlichen Spannungsabfall zu erzeugen.“Teyssen  fürchtet bei steigenden Strompreisen eine Deindustriealisierung Deutschlands. 830.000 Arbeitsplätze sind in Gefahr. „Wenn die energieintensive Grundstoff- und Chemieindustrie uns verlassen, ist das für die ganze Wirtschaft schlimm. In einer Wirtschaft ohne Grundstoffindustrie, ohne Stahl- und Aluminiumerzeugung gebe es auch keine heimischen Werkzeugmaschinen mehr „Dann werden auch keine Windkraftwerke mehr bei uns gebaut.“ Deutschland könne nicht nur von Dienstleistungen und Landwirtschaft leben“ so Teyssen. (Wirtschaftswoche 01.05.2011, http://wiwo.de/t/a/464720)

4. EU-Kommissar Günther Oettinger kritisiert die Energiewende der Bundesregierung. Es reiche nicht aus zu sagen, man wolle viel erneuerbare Energien, so Oettinger. Berlin müsse auch erklären, aus welchen Quellen die Energie kommen solle. (Bild 04.05.2011)

5. Laut einem Kommentar der "FAZ" ist innerhalb der CDU die Debatte über die Atomkraft noch lange nicht beendet. Die Union tue sich schwer mit dem neuen Kurs, auch wenn die Parteispitze deutlich zu machen suche, eigentlich werde keine neue Politik betrieben. Weil das in Teilen der Parteibasis anders gesehen oder auch nicht verstanden werde, habe die Führung nun zu kämpfen. (FAZ  04.05.2011) „Es verbietet sich die Energiepolitik der nächsten 30 Jahre von den Stimmungen im Frühjahr 2011 abhängig zu machen“ (Hessen CDU-Generalsekretär Peter Beuth in Bild 3.5.2011) .

6. Kostiantyn Gryschtchenko, Außenminister der Ukraine (Tschernobyl):
Die Realität der Weltwirtschaft macht die Atomenergie nötig. Sie stellt eine wichtige Säule der Volkswirtschaften dar. Millionen von Arbeitsplätzen hängen davon ab. Dies kann nicht durch andere Energiequellen ersetzt werden. Die internationale Atomenergiebehörde IAEA sollte aufhören, zu Selbstberuhigungsmitteln zu greifen, und stattdessen ihre Aufgabe eines internationalen Kontrolleurs entschlossener erfüllen. (FAZ 28.4.2011, S.10)

Der Knaller der Woche: "Anreize" für umweltfreundliches Kosmetik (Pekunia non olet!)

7. Deutschland finanziert die „Entwicklung eines Lippenpflegestiftes auf Torfbasis mit 260.000 €“und mit 355.000 € die Entwicklung neuer Erntemaschinen für Kamillenblüten“ siehe Verschwendungsbericht des Bundes der Steuerzahler (Kommentar CHR Wolfram Weimers, Focus 17/21 S. 5 – Wie Versailles  – nur ohne Krieg Deutschland zahlt für andere Staaten, die viele Jahre dramatisch über ihre Verhältnisse lebten)

Übernommen und tlw. gekürzt aus>aus Energie, Wissenschaft und Technik 5.5.2011

Bürger für Technik www.buerger-fuer-technik.de

Dr. Ludwig Lindner, Emslandstr. 5, 45770 Marl

Tel: 02365-35725 Fax: 02365-698 6782  Ludwig_Lindner@t-online.de

                            




Warum es mit den Windrädern nicht läuft!

Im ersten vollen Jahr seines inzwischen 20jährigen Lebens hat der Weiße Elefant in Oldbury erfreuliche 209 KWh Elektrizität erzeugt – genug Strom um eine einfache 100W Leselampe etwas weniger als drei Monate leuchten zu lassen. Für den Rest der Zeit musste man sich etwas anderes als das Lesen im Bett einfallen lassen.

Der jährliche Gesamterlös betrug fast £23 (bei einem KWh-Preis von 11 Pence). Unter der Annahme, dass es keine Finanzierungskosten, Versicherung oder Wartung gab, und nach Abzug des 20jährigen Erlöses (in Höhe des vorjährigen Erlöses), betrugen die nicht amortisierten Netto-Kapitalkosten rund £5.415,20.

Diese Zahl untertreibt die tatsächlichen Kosten. Die englische Regierung hat viel von ihren Klimaschutzmaßnahmen hinter einem bewusst komplexen Netz von Abgaben, Steuern, Belastungen und Zuwendungen verborgen, und – vor allem – hinter einer heimlichen Verdoppelung der zu bezahlenden Strompreise, um damit großzügige Subventionierungen an alle im Windturbinengeschäft Tätigen auszuschütten (Wir Großgrundbesitzer nennen das Yacht-Hilfen). Die Webseite des Ergebenheits-Ministeriums nennt diesen obskurantistischen Mischmasch gar nicht amüsant "Transparenz".
[Anm. d. Ü.: Monckton nennt das brit. Department of Energy and Climate Change "King Canute Department". König Canute war ein Märchenkönig, der sich mit Ja-Sagern und Ergebenheitsschranzen umgab, die dem König einredeten, er sei allmächtig, bis der König selbst die Probe machte und die Begrenztheit seiner Macht erkennen musste, weil er dem Meer die Flut nicht verbieten konnte.] 

Wie viel "Klimaerwärmung" wird der Weiße Riese verhindern? Wenn er läuft, wird er 209.000/ 365/24 oder durchschnittlich fast 24 Watth erzeugen: gerade genug, um eine elektrische Zahnbürste zu betreiben.

Der durchschnittliche englische Stromverbrauch beträgt laut Transparenz-Ministerium 43,2 GW. Die Stromerzeugung trägt mit einem Drittel zu den englischen CO2-Emissionen bei, England trägt 1,5% zu den globalen Emissionen bei. Also beträgt der Anteil p der CO2-Emissionen, die die Wertlose Windturbine verhindert, 24 / 43’’200’000.000 / 3 x 0,015, oder 2,76 x 10(hoch minus 2), oder, wie Admiral Hill-Norton so etwas nannte, "zwei Drittel von drei Fünfteln von Verdammt-noch-mal-Null-Komma-nix". Überspringen Sie die folgenden Absätze, wenn Ihnen von der Mathematik der Schädel raucht.

Heute beträgt die CO2-Konzentration 390 ppmv (weniger als 0.04%, obgleich die meisten Menschen meinen, sie läge eher in der Größenordnung von 20-30%). Anstelle der 438 ppmv CO2- Konzentration, welche das IPCC für 2030 in seinem A2-Szenarium vorhersagt, wird sie dank des Wunderkreisels 438 – p(438-39) betragen, oder anders gesagt: sieben Achtel von Null-Komma-Nix unter 438 ppmv.

Der Weltklimarat IPeCaC [Anm. d. Ü.: Ipecac = Brechmittel, gewonnen aus einer Tropenpflanze]  sagt, dass im Zeitraum von 2000 – 2100 durch das CO2 und andere Schadstoffe pro Quadratmeter ein Strahlungsantrieb von 8 Watt (ohne Bezug) erzeugt würde (S. 803 des 2007er Klimaberichts, SPM.3 Grafik S. 13) und damit 3,4 Celsiusgrade an “globaler Erwärmung” verursacht würden. (Zunahme von 2000-2010: 0,0 Celsiusgrade)

Das ergibt den "transienten Jahrhundert-Klima-Sensitivitäts-Parameter", der 3,4/8 beträgt oder 0,425 Celsiusgrad/W/m2. Der ist mit 5,35 zu multiplizieren, dem Koeffizienten in der Gleichung vom CO2-Antrieb, um zum "transienten globalen Jahrhundert-Erwärmungs-Koeffizienten" zu gelangen: n = 2,274 Celsiusgrad. Wir brauchen uns wegen der Erwärmung jenseits von 2100 keine Gedanken zu machen, weil es nach Solomon et. al. (2009) 1000 bis 3000 Jahre braucht bis sie kommt. Viel zu langsam, um unvermeidbaren Schaden zu verursachen.

Man multipliziere den Logarithmus jedweder proportionalen Veränderung in der CO2-Konzentration mit dem "transienten globalen Jahrhundert-Erwärmungs-Koeffizienten" n, und man erhält einen Schätzwert der vermutlich eintretenden (oder zu verhindernden) globalen Erwärmung zwischen Heute und 2100.

Der Sandwell-Sperlings-Häcksler wird nur 20 Jahre laufen, nicht 100, also wird unser Wert für n zu groß werden, und damit die Erwärmung überschätzen, die das Ding tatsächlich verhindern wird. Aber weil wir nun mal die "Seid-nett-zu-den-Bettnässern"-Woche haben, werden wir trotzdem den Jahrhundert-Wert für n ansetzen.

Das rechnen wir mal: 2,274 ln[438/(Klitzeklein x Winzig < 438)] das ergibt – mein  wissenschaftlicher Taschenrechner mit 12stelliger Anzeige konnte das nicht darstellen – also habe ich Microsoft Excel angeschaltet. Nach Bill Gates wird also die vom Birminghamer Fledermausklopfer zu verhindernde Erwärmung während der nächsten 20 Jahre weniger als 0.0000000000007 Celsiusgrade betragen. 

Wie es so schön auf den TV-Verkaufskanälen heißt: "Abwarten, es gibt noch Mehr!!!" Na ja, es könnte ja kaum weniger kommen. Wie viel würde es also kosten, fragte ich mich, 1 Celsiusgrad Erwärmung zu verhindern, wenn alle Verhinderungs-Maßnahmen des Klimawandels so lächerlich kosten-ineffizient sind, wie diese doofe Windmühle?

Man erhält die "Kostenwirksamkeit der Klimawandelverhinderung", indem man die zu verhindernde Gesamterwärmung durch die gesamten Lebenszykluskosten des Projekts teilt. Wie sieht die Antwort aus? Nun, es sind bezahlbare £8 Quadrillionen pro verhindertem Celsiusgrad Erwärmung. Das aber ist eine UNTERschätzung, weil unsere Methode zur ÜBERschätzung der verhinderten Erwärmung tendiert.

Und das bevor wir Politiker überhaupt Fragen gestellt haben, ob die IPeCaC-Schätzungen empörende schamlose Übertreibungen sind. [Ich höre Rufe wie "Nein!", "Schande!", "Tretet zurück!" "Ich beantrage, dem ehrenwerten Lord das Wort zu entziehen!" "Was habe ich mit meinem Antrag auf Kostenerstattung gemacht?"].

Nehmen wir an, die Verhinderung des Klimawandels aus anderen Gründen als CO2 wäre genau so ineffizient wie die Verhinderung des vom CO2 verursachten. In diesem Falle unter der Annahme – so macht es die Weltbank -,  dass das Welt-BSP etwa £36,5 Trillionen beträgt, welcher Anteil der globalen Wertschöpfung würde von der Klimawandelabwehr aufgefressen? Die Antwort ist: 736%, oder anders gesagt, der Wert von 736 Jahren Welt-Wertschöpfung. 

Das ist eine unmenschlich hohe Summe. Wie viel müsste jeder der 7 Mrd. Menschen auf der Welt im kommenden Jahrhundert löhnen, um die 3,4 Celsiusgrad Erwärmung zu verhindern, auf die der IPeCaC bis 2010 hofft? Jeder von uns müsste über £3,8 Millionen berappen, und das ist noch weit untertrieben. Ich werde meinen Learjet verkaufen und Linienflugzeuge benutzen müssen. Halt nein – was habe ich mit dieser Hochglanzbroschüre gemacht, wo es darum geht, wie viele zig Millionen ich mit den dreißig 70-Meter hohen Windrädern machen könnte, die ich am South Beat aufrichten könnte. Da steht’s ja in meinem Antrag auf Kostenerstattung. [Anm. d. Ü.: Monckton spielt hier auf den Skandal der betrügerischen Abrechnungen von Kosten zu Lasten der Steuerzahler.]  

"Der ehrenwerte Lord," würden die Regierungsschranzen vielleicht rufen, "führt vorsätzlich ein kleines, absurdes, untypisches Beispiel an. Schande! Rücktritt! Ausgaben!" usw.
Hier sind die entsprechenden Zahlen für die £60 Mio./Jahr Subventionierung (20 Jahre lang) für die weltgrößte Windfarm. Klingeling! Ich glaube, ich brauche doch noch einen Learjet. Und eine Yacht, und einen Lamborghini und einen Betthasen.

Die “globale Erwärmung”, die die Thanet Windfarm während ihrer 20jährigen Betriebsdauer verhindern wird, beträgt 0.000002 Celsiusgrade, oder zwei Millionstel eines Grades, oder 1/25 000 der kleinsten Veränderung der globalen Temperatur, die mit modernen Methoden überhaupt entdeckt werden kann. Die Effizienz der Verhinderung, pro Grad Erwärmung, beträgt £578 Trillionen, oder nahezu 6000 mal des gesamten Wertes von 296 Jahren englischer Friedens- und Kriegsschulden zur Zeit von Margaret Thatchers Amtsantritt. Das entspricht einer britischen Gesamtverschuldung von 1,7 Millionen Jahren, nur um 1 Grad Erwärmung zu verhindern.

Um die vom IPeCaC vorhergesagte Erwärmung von 3.4 Celsiusgrad im 21. Jh. zu vermeiden, würde in diesem Jahrhundert mehr als die Hälfte des gesamten globalen BSP benötigt, wenn alle Maßnahmen so ineffizient wären wie Thanet. Das würde jeden Menschen auf der Welt  über £280.000 kosten.

"Der ehrenwerte Lord pickt sich immer noch die Rosinen heraus! Rücktritt! Burggraben! Enteninsel" usw.
Aber betrachten Sie es doch mal von dieser Seite: Alle schottischen Windfarmen, die theoretisch 10% des englischen Stroms erzeugen können, (Tatsächliche Einspeisung 0 im kalten Dezember, als wir sie am meisten gebraucht hätten), werden nur 0,00002 Grad Erwärmung verhindern über ihre 20jährige Betriebszeit – das ist etwa so viel wie von allen chinesischen Windrädern zusammen.

Da haben wir es. Nach der größten und teuersten Propagandaschlacht in der Menschheitsgeschichte, die zu den höchsten Steuererhöhungen in der Menschheitsgeschichte geführt hat, mit dem Ziel des Stoppens des "Klimawandels", den es überhaupt nicht gibt, und auch nicht im vorhergesagten Tempo geben wird, stehen die ohnegleichen kostentunwirksamsten Ausgaben von Steuergeld in der Menschheitsgeschichte – und das will schon etwas heißen!

Mit der auf öffentliche Anerkennung zielenden Symbolpolitik verhält es sich wie folgt: die Politiker (das sind wir) machen die Symbole und das einfache Volk (das sind Sie) bekommt die Rechnung. Ich glaube, ich brauche doch noch einen Burggraben! Torquil, wirf bloß diesen Antrag auf Kostenerstattung nicht ins Feuer. Denk an das CO2!
[Anm. d. Ü: Bei den betrügerischen Kostenerstattungsanträgen waren von Lords auch Entenhäuser und Baumaßnahmen an Burggräben abgerechnet worden. Torquil ist ein in brit. Adelsfamilien anzutreffender Vorname.] 

Den Originalbeitrag finden Sie hier bei Watts up with that

Gastbeitrag von Viscount Monckton of Brenchley

die Übersetzung besorgte Helmut Jäger EIKE

Ergänzung der Redaktion:

Das auch in Deutschland die Renditeträume häufiger platzen darüber berichtet die Welt in ihrer Ausgabe vom1.5.11: Unter der Überschrift (Artikel hier) schreibt Autor Daniel Wetzel:

Anleger warten vergeblich auf Geld aus Ökofonds

Tausende Deutsche haben viel Geld in Windkraftfonds gesteckt. Doch von Traumrenditen keine Spur, der Ertrag vieler Windparks ist zu gering…

Die Kanzlerin kann froh sein, dass die Rotorblätter überhaupt in Schwung kommen, wenn sie den Startschuss gibt.

Auf Wind wartet auch Jürgen Neumann* – und zwar schon seit langen zehn Jahren. Der  Software-Entwickler hatte sich 2001 mit immerhin 30.000 Euro am Windpark Lüdersdorf in Brandenburg beteiligt. Die zehn Windräder sollten eigentlich bis zu acht Prozent Rendite pro Jahr abwerfen. „Das sah nach einer guten Anlage aus“, sagt Neumann, der Ökostrom „für eine gute Sache“ hält. Doch auf Geld aus seinem Öko-Investment wartet Neumann noch heute. Er beklagt: „Ausgeschüttet wurde noch nie irgendwas.“


Entwicklung der in Deutschland, Österreich und der Schweiz zugelassenen Fonds…

Neumann hatte auf einen Anlageprospekt der WKN Windkraft Nord Beteiligungs-GmBH vertraut. 36,5 Millionen Kilowattstunden könnten jährlich geerntet werden, hieß es. Doch die Realität sah anders aus: Die in Aussicht gestellte Produktionsmenge erreichte der Windpark kein einziges Mal. Mit durchschnittlich 28 Millionen Kilowattstunden pro Jahr blieb der Ertrag stets so gering, dass es nur zur Schuldentilgung bei der Bank reichte, nicht aber für Nemann und die anderen Kommanditisten.

Wie Neumann geht es vielen Investoren. In ganz Deutschland warten Tausende Anleger vergeblich auf versprochene Traumrenditen aus Windkraftfonds. Mehrere Windparks wurden bereits wegen Insolvenz zwangsversteigert, Fondszeichner mussten den Totalverlust ihrer Gelder fürchten. 

* Name von der Redaktion geändert




FAZ meldet zum Meeresspiegel: Die Pegel steigen! Oder etwa nicht?

Die FAZ schreibt: "Der Meeresspiegel steigt kontinuierlich mit  der Erwärmung. Und er steigt mit der beschleunigten Aufheizung der Erdatmosphäre auch offenbar immer schneller." (den Originartikel finden Sie hier)

Genau das tut er nicht, sondern eher das ganze Gegenteil :

(1) Die kürzlich von EUMETSAT[1] veröffentlichten Daten zeichnen nämlich ein ganz anderes Bild:

Seit nahezu 150 Jahren gibt es Pegelmessungen. Diese zeigen eine Abschwächung des Meeresspiegel-Anstieges in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seit nahezu 20 Jahren wird der Meeresspiegel mit speziellen Radar-Methoden von Satelliten aus gemessen. Daraus ergibt sich für diesen Zeitraum ein mittlerer Meeresspiegel-Anstieg von 2,8 mm pro Jahr. Mehr noch: Nach diesen EUMETSAT-Daten gibt es seit etwa fünf Jahren eine Stagnation des Meeresspiegels. Das alles deckt sich mit einer soeben erschienen Übersichts-Publikation[2] des Stockholmer Meeresspiegel-Experten Prof. Mörner (eh. IPCC-Reviewer): "Observational facts indicate that the sea level  is by no means in rapidly rising mode, but rather quite stable." u.w.a.a.O.: "Satellite Altimetry is shown to record variations around a stable zero-level for the entire period 1992-2010."

(2) Dieses alles bestätigt eine soeben publizierte US-Studie[3]:

"World-wide temperature increase has not produced acceleration of global sea level over the past 100 years, and indeed why global sea level has possibly decellerated for at least the last 80 years." (Der weltweite Anstieg der Temperatur führte nicht zu einem beschleunigten Anstieg des Meeresspiegels während der letzten 100 Jahre).

(3) Auch der IPCC-Forscher Kevin Trenberth kommt in SCIENCE[4] zu diesen Ergebnissen:

Es gibt keinen beschleunigten Meeres-Anstieg, mehr noch: Die Oberflächen-Temperatur der Weltmeere sinkt wieder, und somit gibt es auch keine thermische Ausdehnung der Meere, und somit keine thermische Beschleunigung des Meeres-Anstiegs!

 

(4) Das gleiche Bild ergibt sich für die Deutsche Nordsee-Küste:

 

Sowohl der für den Küstenschutz zuständige Landesverband[5] als auch die Landesregierung[6] kommen zum gleichen Ergebnis:

"Für einen steigenden Meeresspiegel an Niedersachsens Nordseeküste als Folge des Klimawandels sieht die Landesregierung keine Anzeichen.  Auch ein Trend zu höherer Sturmfluthäufigkeit sei nicht erkennbar, teilte Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) im Landtag mit. Danach liegt der Trend des Anstieges bei unverändert 25 cm je Jahrhundert. Ein schnellerer Anstieg ist nicht zu beobachten."

Noch einen Schritt weiter geht der NLWKN[7] : "Allen Diskussionen und Horrorszenarien zum Trotz : Einen wissenschaftlichen Beleg für einen massiven Anstieg des Meeresspiegels für den Zeitraum bis 2100 gibt es nicht. Der NLWKN hat für diese Aussage einen objektiven Zeugen: Den Pegel Norderney. Er liefert seit genau 100 Jahren eine konsistente Aufzeichnung der Wasserstände. Und aus dieser Zahlenreihe lässt sich ablesen: Der Anstieg für den Zeitraum von 1906 bis 2005 beträgt exakt 24,3 cm."

(5) Nochmals zur FAZ: "…wird mit einer zwanzigjährigen Studie amerikanischer Forscher gezeigt, dass zuletzt vor allem das Abschmelzen der Grönlandeisschilde und – etwas weniger stark – der Antarktisgletscher die Entwicklung beschleunigt  hat."

Das steht ganz offensichtlich im Widerspruch zu Erkenntnissen des Alfred-Wegener-Instituts[8]: …daß "…Grönland zwar sehr wahrscheinlich an Masse verlieren wird, aber dieser Massenverlust durch verstärktes Abschmelzen in Grönland wird kompensiert durch eine Eiszunahme in der Antarktis", und weiter "… nach den von uns berechneten Szenarien kommen wir zu dem Schluß, daß Veränderungen der großen Eismassen keinen Beitrag zu einem Meeresspiegelanstieg leisten werden".

Und weiter das AWI[9]: Die Daten von Nord- und Südpol widerlegen düstere Prophezeiungen, der Meeresspiegel könne in kurzer Zeit um mehrere Meter ansteigen. „Bis das Grönlandeis schmilzt, vergehen mehr als tausend Jahre“, versichert Miller, “denn es war in der Vergangenheit auch deutlich wärmer als heute, ohne dass die riesigen Gletscher verschwanden.“ …und weiter[10]: "Selbst wenn es in Zukunft im Bereich der Antarktis deutlich wärmer werden würde, sind keine wesentlichen Schmelzprozesse zu erwarten. Ein wärmeres Klima in der Antarktis könnte jedoch zu mehr Schneefall führen. Der antarktische Eispanzer würde dann bei einer Erwärmung eher wachsen als schmelzen. Der weltweite Anstieg des Meeresspiegels könnte durch die Antarktis sogar gemindert werden."

(6) Allen diesen Fakten hat offensichtlich auch das IPCC Rechung getragen, denn die IPCC- Prognosen des Meeresspiegels für das Jahr 2100 wurde von Bericht zu Bericht zurück genommen: Von im Mittel 63 cm (1990) auf 39 cm (2007) !

 

(7) Stimmen die Satellitenkurven überhaupt?

Es gibt noch einen sehr wichtigen anderen Aspekt, der im FAZ Artikel völlig unbeachtet bleibt. Satelliten messen sehr genau, jedoch auch nur indirekt. Die Auswertung  der Signale steht und fällt mit der korrekten Bestimmung des Nullpunktes und der Ausmerzung von evtl. Driften die durch technische Eigenschaften der Messapparatur entstehen können. Dieser Frage ist unter anderem der zuvor erwähnte Prof. Mörner nachgegangen

Er stellt die Ergebnisse der Satellitenmessung umfassend in seinem Aufsatz [Mörner, 2004] Estimating future sea level changes from past records“ vor. Als wichtiges Ergebnis merkt er an, dass die Messungen von 1993 bis 1996 keinen Trend zeigen, erst ab 1997 bis 2000 wären unstetige Schwankungen zu erkennen.  Für die ersten 4 Jahre bestimmte Nerem et. al [Nerem, 1997] sogar eine geringe Abnahme von -0,2 mm/Jahr. Diesen Verlauf zeigt die folgende Abbildung.

Abbildung 1: Messdaten der Topex/Poseidon (T/P) von 1993 bis Anfang 2000 nach Mörner. Man beachte den fehlenden Trend von 1993 bis 1997 und danach die starken Schwankungen um + 15mm bis -10mm[11]. Die gezeigten Satellitendaten enthalten die erforderlichen Driftkorrekturen des Satelliten nach Mitchum [Mörner, 2008].

Parallel dazu wurden von anderer Seite Zweifel an den Messergebnissen der Topex/Poseidon Mission, wie sie z.B. Mörner erwähnt, geäußert. Der Grund war, dass eine Landstationen, erwähnt wird in diesem Zusammenhang eine von mehreren Stationen in Hongkong, deutlich positive Trends in derselben Zeit zeigten, während die anderen 5 Hongkonger Landstationen Topex/Poseidon Daten dies nicht taten.

Also entschlossen sich Nerem et. al [Nerem, 1997], die Satellitendaten mit einem positiven Trend zu versehen, weil sie davon ausgingen, dass eine noch unbekannte negative Drift von -2,3 ± 1,2 mm/Jahr die T/P Daten verfälscht hätte. Deshalb wurde diesen Daten, per Beschluss, ein positiver Trend von +-2,1 ± 1,3 mm überlagert („calibrated“ wie Nerem selbst in Parenthese gesetzt schrieb), der insgesamt zu einem positiven Trend von 2,1±1,3 mm/Jahr führte[12]. Die untenstehende Abbildung zeigt diesen Sachverhalt fortgeführt bis 2000[13]. Seit dieser Korrektur, die von vielen als nicht gerechtfertigt angesehen wird, berufen sich fast alle Autoren auf die gute Übereinstimmung der Messdaten von Pegelstationen (nach Korrektur des GIA Effektes) mit den Satellitenmessungen der T/P Mission. Dass dies ein unfreiwilliger Zirkelschluss ist, fiel diesen Autoren offenbar nicht auf.

 

Abbildung 2: Korrigierte Zeitreihe des GSML der Topex-Poseidon Mission. Quelle [Douglas, 2000] Chapter 6 Nerem, Mitchell

Diese künstliche positive Drift wurde bis heute nicht korrigiert, noch nicht mal zu Kenntnis genommen, wie Mörner im aktuellen, in einem u.a. über das Internet abrufbaren, Aufsatz [14] (siehe auch pdf Anlage) erläutert. Noch 2000 hatte Menard[15]  diese künstliche Driftkorrektur nicht in seinem Paper, die wurde erneut erst 2003 von Aviso[16] und zwar exakt, hinzugefügt.

Dieser Befund dass die Original-Satellitendaten keine reale Anhebung oder gar eine Beschleunigung zeigen, wird auch dadurch gestützt, dass die als besonders bedrohten Gebiete eingestuften Gebiete wie die Malediven, Bangladesh, Tuvalu, Vanuatu, oder Französich Guyana sowie auch div. andere Gebiete, die umfassend bei Mörner aufgezählt werden, zumindest bei unmittelbarer Beobachtung vor Ort keinerlei bedrohliche Veränderung aufzeigen. Aus alledem ziehen wir den Schluss, dass die Beschleunigung eines Meeresspiegelanstiegs, wie auch bei der globalen Temperatur eine  Erfindung der Modelle ist, die einer Überprüfung mit der Wirklichkeit nicht standhalten.

gez.: Klaus-Eckart Puls, Michael Limburg

Siehe auch Protokoll des PIK EIKE Kolloqiums  kommenden Montag 9.5.11

Anmerkung der Redaktion: Unsicherheiten 2 bis 3 x größer ais der vermutete Anstieg

Leser Prof. Gerhard Kramm macht uns auch auf folgende Unsicherheit (man könnte auch  Ungereimtheit sagen) aufmerksam:

Nach dem IPCC-Report von 2007 betraegt der Anstieg des Meeresspiegels, beobachtet waehrend der Zeitspanne von 1961 bis 2003, etwa 1,8 mm/Jahr. Das sind 18 cm in 100 Jahren, was in Einklang ist mit den Beobachtungen seit etwa 1850 (siehe Akasofu, 2010). Folgt man dem IPCC, so betraegt der Anstiegt waehrend der Zeitspanne von 1993 bis 2003  3,1 mm/Jahr. Dieser hoehere Anstieg geht mit einem Wechsel in der Beobachtungstechnik einher. Interessant ist, dass die Unsicherheit im Falle von Groenlandeis (0,05 +/- 0,12 mm/Jahr) und Antarktiseis (0,14 +/- 0.41 mm/Jahr) so gross is, dass sie die Mittelwerte fuer die Zeitspanne 1961-2003 bei weitem uebersteigen. Das gilt auch im Falle des Antarktiseises, wenn die Zeitspanne 1993-2003 betrachtet wird.


[1] EUMETSAT, issue 32 (2010), S.4

[2] Niels-Axel Mörner: There is no alarming sea level rise, 21st Century Science&Technologie, Winter 2010/2011, S.12-22

[3] J. of Coastel Res., http://www.jcronline.org/doi/pdf/10.2112/JCOASTRES-D-10-00157.1

[4] Trenberth, K.E. et al: Tracking Earths Energy, SCIENCE, Vol. 328, 16.04.2010, S.316-317

[5] NLWKN: Niedersächsischer Landesverband für Wasser, Küsten- und Naturschutz

[6] Landesregierung Niedersachsen, NZ, 04.02.2010, S.4

[7] Nieders. Landesverb. f. Wasser, Küsten- und Naturschutz, Jahresbericht 2005

[8] http://www.awi.de/delaktuelles_und_presse/bildfilm_ton/tonbeitraege/miller_3112007_klimawandel ;Okt.2007

[9] H. Miller: Bohrer im Eis, DIE ZEIT, 06.06.2007 , S.40

[10] AWI, Schmilzt die Antarktis?, Poster, 2009

[11] In einer später abgegebenen Erläuterung schreibt Mörner:“It should be noted that this graph includes the technical adjustments (including the drift factor of Mitchum, 2000, Fig. 10) illustrated by the lower arrow in Fig. 1. Later the same graph re-appears with a strong tilt (Aviso, 2003; cf. Leuliette et al., 2004; Moerner, 2005). Why is that?“ Quelle: : http://antigreen.blogspot.com/2009/03/accelerated-sea-level-rise-i-mentioned.html

[12] Begründung von Nerem et. al [Nerem, 1997]: The TOPEX/POSEIDON satellite altimeter mission has measured sea level on a global basis over the last 4 years at 10 day intervals. After correcting for a recently discovered error in the measurements, the estimated rate of global mean sea level change over this time period is ?0.2 mm/year. Comparisons to tide gauge sea levels measured in spatial and temporal proximity to the satellite measurements suggest there is a residual drift in the satellite measurement system of ?2.3±1.2 mm/year, the origin of which is presently unknown. Application of this rate correction yields a “calibrated” estimate of +2.1±1.3 mm/year for the rate of sea level rise, which agrees statistically with tide gauge observations of sea level change over the last 50 years.

[13] Mörner: Quelle: Rise of sea levels is ‚the greatest lie ever told‘ http://www.telegraph.co.uk/comment/columnists/christopherbooker/5067351/Rise-of-sea-levels-is-the-greatest-lie-ever-told.html „But suddenly the graph tilted upwards because the IPCC’s favoured experts had drawn on the finding of a single tide-gauge in Hong Kong harbour showing a 2.3mm rise. The entire global sea-level projection was then adjusted upwards by a "corrective factor" of 2.3mm, because, as the IPCC scientists admitted, they "needed to show a trend".

[14] There Is No Alarming Sea Level Rise! 21st Century Science & Technology Winter 2010/2011

[15] G. Menard, 2000. “Satellite-based altimetry reveals physical ocean.” MEDIAS Newsletter, Vol. 12, pp. 9-17.

[16] Aviso, 2003. Observing the oceans by altimetry. www.aviso.cis.cnes.fr

Sie auch weiterführende links: http://wattsupwiththat.com/2011/05/04/more-arctic-sea-level-worse-than-we-thought-scare-stories/

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