Schottische Windfarmen für Stopp der Stromproduktion bezahlt

Sechs schottische Windfarmen haben bis zu £300.000 erhalten, um die Stromproduktion einzustellen. Die über sechs Anlagen in Schottland verteilten Turbinen waren gestoppt worden, weil das Netz den erzeugten Strom nicht mehr aufnehmen konnte. Die Details der Auszahlungen kamen auf Grund von Nachforschungen der Renewable Energy Foundation (REF) heraus. REF erklärte, die Energiefirmen hätten £300.000 erhalten, damit sie die Turbinen  zwischen dem 5. und 6. April für mehrere Stunden abstellten
Den REF-Nachforschungen zufolge haben diese Auszahlungen dem 20fachen der Strommenge entsprochen, die mit laufenden Turbinen hätte erzeugt werden können.?Die größte Auszahlung in Höhe von £308.000 hat im April die Whitelee Windfarm in East Renfrewshire erhalten, die im Besitz von Scottish Power ist.?Die im Besitz von RWE nPower befindliche Farr Windfarm südlich von Inverness hat im gleichen Monat £265.000 erhalten.
Das im Besitz von SSE Renewables befindliche Hadyardhill in South Ayrshire hat für den Stopp der Energieproduktion £140.000 erhalten, die Blacklaw Windfarm in Lanarkshire – ebenfalls im Besitz von Scottish Power – hat £130.000 erhalten.
Die Millennium Windfarm in den Highlands und Beinn Tharsuin, nördlich von Alness, haben je  £33.000 und £11.500 erhalten.
Dr. Lee Moroney, Planungsdirektor für das REF, welches in der Vergangenheit die Subventionierung der Erneuerbaren kritisierte, sagte: "Die Unbeständigkeit der Windkraft stellt die Netzsteuerung vor Probleme, für die es keine billigen Lösungen gibt. Zukünftig brauchen wir größere elektrische Speichereinrichtungen und engere Vernetzung mit unseren EU-Nachbarn, so dass überschüssiger Strom verkauft oder gekauft werden kann, falls nötig."
Energie aber einfach nicht abzunehmen und Windfarmen noch großzügig dafür zu bezahlen, ist nicht nur teuer sondern auch sehr verschwenderisch.
"Die Regierung muss das Ausmaß und das Tempo des Windkraftausbaus überdenken, bevor die Kosten für den Umgang damit unerträglich hoch steigen und das Ausmaß der Verschwendung zu einem Skandal wird."
Vom National Grid verlautete, dass infolge starker Winde und schwerer Regenfälle in Schottland in der Nacht vom 5. auf den 6. April das Netz überlastet wurde, weil mehr Windkraft erzeugt als verbraucht worden wäre.
Sprecher Stewart Larque sagte: "Eine unserer Hauptaufgaben ist, das Energie-Angebot und den Bedarf aufeinander abzustimmen. In der Nacht vom 5. auf den 6. April stürmte und regnete es in Schottland sehr stark, daher wurde auch mehr Strom als normal aus Wasserkraft produziert."
Mr. Larque fügte hinzu, dass ein Fehler im Übertragungssystem den Transfer der Energie in den englischen Süden verhinderte und daher die Produktion abgeschaltet werden musste.
Er bestätigte auch, dass National Grid  £280m für den Ausgleich von Angebot und Nachfrage ausgegeben hätte.
Ein Sprecher des Department for Energy and Climate Change (DECC) beschrieb den Vorfall als "außergewöhnlich" und forderte mehr Speicherkapazität. "Zukünftig brauchen wir mehr Speicher für Strom und stärkere Vernetzung mit unseren EU-Nachbarn, um Stromüberschuss zu verkaufen oder bei Bedarf einzukaufen," fügte er hinzu.
Ein Sprecher der schottischen Regierung sagte, der Anteil der Erneuerbaren am schottischen Stromverbrauch betrüge 27,4% und fügte hinzu, dass National Grid für den netzweiten Ausgleich der Erzeugung aus allen Quellen und der Anpassung an den Verbrauch verantwortlich wäre und dass es vorkommen könnte, dass Erzeuger ihre Produktion im Rahmen des Prozesses drosseln müssten.: "Die schottische und die englische Regierung arbeiten gleichzeitig mit National Grid und Dritten in der Industrie zusammen, um die Netzkapazität zu stärken und Engpässe zu beheben."

Den Originalbetrag finden Sie hier

Die Übersetzung besorgte Helmut Jäger EIKE




Stockholm: „Genie-Gipfel“ der Nachhaltigkeit

Nachdem die aufwändigen „Klima-Gipfel“ von Kopenhagen und Cancún mit äußerst mageren Ergebnissen endeten, versucht die UN nun in Zusammenarbeit mit großen privaten Stiftungen zu verhindern, dass auch der „Rio+20-Gipfel“ im kommenden Jahr zu einem Flop wird. In Stockholm trat diese Woche eine Jury von an die 20 Nobelpreisträgern zusammen, um einem hochrangigen Expertengremium der UN ihr Urteil über den Zustand der Welt zu übermitteln.

 

Quelle: Büso „Der Weg zur Bevölkerungsreduktion“ Kommentar zum WBGU Berichtes zu großen Transformation

Zu den Honoratioren, die in Stockholm über die Menschheit richten und über Chancen einer „Wende zur Nachhaltigkeit“ berieten, zählen der deutsche Physik-Nobelpreisträger Peter Grünberg, der indisch-britische Wirtschaftsnobelpreisträger Amartya Sen, der Schweizer Medizin-Nobelpreisträger Werner Arber, der niederländisch-deutsche Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen und die südafrikanische Literaturnobelpreisträgerin Nadine Gordimer. Aufgabe der Jury sei es gewesen, „Kipp-Prozesse hin zu nachhaltiger Entwicklung“ zu ermitteln, heißt es in einer Mitteilung des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), das zu den Organisatoren des 3. Nobelpreisträger-Symposiums über globale Nachhaltigkeit gehört. Neben dem PIK waren die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften, das Stockholm Resilience Center, das Stockholm Environment Institute und das Beijer Institute of Ecological Economics  maßgeblich an der Ausrichtung des Symposiums beteiligt. Gesponsert wurde die Veranstaltung unter anderen von der Volkswagen-Stiftung und der Essener Stiftung Mercator.
Ausdrücklich wies PIK-Direktor Hans Joachim Schellnhuber darauf hin, dass es sich bei den in Stockholm versammelten Nobelpreisträgern nicht um Experten für globale Probleme der Menschheit, sondern um „einige der klügsten Köpfe der Welt“ handelt, die „wissen, dass es ums Ganze geht.“ Wie aus dem vorab veröffentlichten „Executive Summary“ hervorgeht, ging das Stockholmer Symposium von der von Paul Crutzen formulierten Leitidee aus, dass die Menschheit dabei ist, eine neue Epoche der Erdgeschichte, das „Anthropozän“ einzuleiten. Nicht blinde Naturprozesse, sondern menschliche Einwirkungen prägten nun die Entwicklung der Erde. Deshalb dürften die Menschen nicht in der Rolle von Jägern und Sammlern verharren, sondern müssten zu Hütern der Erde werden. Notwendig sei eine globale Steuerung der Entwicklung durch ein „Erdsystem-Management“ (Hans Joachim Schellnhuber). Als wichtigste Stellschraube dafür gilt der Eintrag von Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre. Den Indizienbeweis für die Schlüsselrolle von CO2 können die in Stockholm versammelten Genies freilich nicht erbringen.
So bleibt es höchst zweifelhaft, ob die Menschen auf globaler Ebene tatsächlich jemals die ihnen von einigen überheblichen Weltverbesserern zugeschriebene Rolle werden spielen können. Denn dann müssten sie nicht nur mithilfe einer „Tektonik-Politik“ die Bewegungen der Erdkruste kontrollieren können, um schwere Erdbeben und Tsunamis verhindern zu können. Sie müssten auch die Zyklen der Sonne und die Bewegungen der Erdachse gezielt beeinflussen können. Es liegt auf der Hand, dass die Menschen trotz aller technischen Fortschritte dazu niemals imstande sein werden. Die klügsten Köpfe der Menschheit können weder definieren, was Nachhaltigkeit bedeutet, noch wie lange diese vorhalten soll. Was vom Stockholmer „Geniegipfel“ (O-Ton PIK) bleibt, sind die naiven Träumereien einiger Würdenträger, die nicht merken, dass sie lediglich die Rolle nützlicher Idioten der internationalen Finanzindustrie spielen. Deren Strategie zielt darauf ab, mithilfe des CO2-Zertifikatehandels die globale Kontrolle sämtlicher Kapital- und Stoffströme zu erlangen.

Edgar Gärtner EIKE

Anmerkung der Redaktion:

Zur Erinnerung:

Otmar Edenhofer, ehemaliger Jesuit, jetzt Chefvolkswirt des PIK und stellvertretender Vorsitzender des IPCC in einem NZZ [1](http://www.nzz.ch/nachrichten/hintergrund/wissenschaft/klimapolitik_verteilt_das_weltvermoegen_neu_1.8373227.html Neue Zürcher Zeitung) Interview ganz deutlich erklärte was von seiten der UNO und der sie unterstützenden Kreise eigentlich angestrebt wird:

„Zunächst mal haben wir Industrieländer die Atmosphäre der Weltgemeinschaft quasi enteignet. Aber man muss klar sagen: Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um. Dass die Besitzer von Kohle und Öl davon nicht begeistert sind, liegt auf der Hand. Man muss sich von der Illusion freimachen, dass internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist. Das hat mit Umweltpolitik, mit Problemen wie Waldsterben oder Ozonloch, fast nichts mehr zu tun.“


[1] NZZ «Klimapolitik verteilt das Weltvermögen neu»

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Goldrausch für Schiefergas oder nur falsche Illusionen?

Auf dem Energiegipfel der Europäischen Union im Februar wurde kein anderer Punkt der Tagesordnung so kontrovers diskutiert wie die Auswirkungen der Gewinnung von Schiefergas. Trotz Protesten seitens der grünen Lobby stimmten die Energieminister der EU darin überein, dass die möglicherweise die gesamte Szene verändernde Natur von Schiefer während der kommenden Monate sorgfältig überdacht werden würde.

Unkoventionelle Gasvorräte sind in Schieferformationen tief unter der Erdoberfläche eingelagert. Diese geologischen Schichten enthalten riesige Vorräte an Schiefergas. Um diese Vorräte auszubeuten, bohren Energiefirmen viele Kilometer tief in den Felsen und danach horizontal in viele verschiedene Richtungen. Schätzungen der International Energy Agency zufolge könnten die Vorräte unkonventionellen Gases die Menschheit für mehr als 250 Jahre mit billiger und relativ sauberer Energie versorgen.

Jüngsten Studien zufolge befinden sich gewaltige Lagerstätten für Schiefergas auch in Europa. Polen, Frankreich und die Ukraine allein könnten Vorräte haben, die mindestens 200 oder 300 Jahre reichen. Da ist es kein Wunder, dass viele europäische Länder in Schiefergas eine goldene Möglichkeit sehen, sowohl billige Energie zu erzeugen als auch ihre Abhängigkeit von Importen aus Russland und dem Nahen Osten zu reduzieren. Schon jetzt ist in Deutschland die Wende im Energiemix weg von Kernkraft und hin zum Gas im Gange. Berlin hat erst in der vorigen Woche verlauten lassen, dass die neue deutsche Energiepolitik sich ab jetzt auf den Bau von mehr gasbetriebenen Kraftwerken konzentrieren will, um die drohende Lücke wegen der fortgeschrittenen Abkehr von der Kernkraft zu füllen. [Wenn das so in den deutschen Medien berichtet wurde, habe ich das überhört/überlesen. Aber ich übersetze ja auch nur… A. d. Übers.]

Mehr noch, die Finanzkrise zwingt die europäischen Regierungen, Subventionen zu kürzen und Anreize für grüne Energieprogramme zurückzufahren, die nicht verfügbar sind, um nicht zu sagen, dass sie zu einer langen Periode des Mangels führen. Auch Firmen reduzieren ihre Investitionen in grüne Energie, da natürliches Gas immer attraktiver wird, und ziehen ihr Investment von den Erneuerbaren ab.

Ein neuer Bericht für die Global Warming Policy Foundation von Matt Ridley "The Shale Gas Shock" [etwa: der Schiefergasschock] hebt hervor, dass unkonventionelles Gas nicht nur überreichlich vorhanden und relativ billig ist, sondern auch verspricht, den Markt zu verändern, ist doch dieses Gas auch noch billiger als Kernkraft, erneuerbare Energie und sogar Kohle. Ridley zufolge „verschiebt die Schieferrevolution die Erschöpfung fossiler Treibstoffe nach hinten und ermöglicht es, Kohlendioxidemissionen zu verringern, ohne dass die Energiepreise steigen“.

Während der Ölpreis in den letzten Monaten gestiegen ist, verspricht Schiefergas den Beginn einer neuen Ära billiger, reichlich vorhandener und relativ sauberer Energie. In immer mehr europäischen Ländern haben Energiefirmen damit begonnen, Bohrungen niederzubringen, um die Lagerstätten von Schiefergas sowie ihre kommerzielle Ausbeutung zu erkunden. Betreiber von erneuerbarer Energie sowie von Kohle- und Kernkraft werden zunehmend nervös über diesen neuen und billigen Wettbewerber.

Angesichts des heraufziehenden Schieferbooms versucht die grüne Energielobby der EU, mit allen Mitteln nach Wegen zu suchen, um Europas fragilen und hoch subventionierten Sektor der grünen Energie zu schützen. In scharfem Gegensatz dazu ist die Schiefergasrevolution ganz ohne vom Steuerzahler finanzierte Subventionen, Vorgaben der Regierung oder Zölle vorangekommen. Sie wird ausschließlich durch neue Technologien gefördert, die die Ausbeutung von Schiefer profitabel machen.

Wegen der massiven Fündigkeit von Schiefergas und der stetig zunehmenden Verfügbarkeit sind die Gaspreise dramatisch gefallen, was positive Auswirkungen für Industrie, Haushalte und die Energiesicherheit gleichzeitig hat. Die konventionelle Klima- und Energiestrategie in Europa sieht sich jetzt mit einer gewaltigen Herausforderung konfrontiert. Regierungen sind gut beraten, diese goldene Gelegenheit des Schiefergases nicht zu vergeuden. Und doch ist in Europa das Urteil zur Schieferrevolution noch nicht gesprochen, wie Ridley ausführt: „Schiefergas wird erheblicher Opposition von fest verwurzelten und mächtigen Interessen der Umweltgruppen, aber auch der Kohle- und Kernkraft sowie der Erneuerbaren gegenüber stehen, ebenso wie politischer Trägheit. Letztendlich wird es darum gehen, ob überschuldete europäische Regierungen, die Industrie oder die Bevölkerung in der Lage sind, dieser starken Quelle neuer Erträge und sauberer Energie zu widerstehen, die noch dazu ohne Subventionen auskommt.“

Dr. Benny Peiser ist Direktor der Global Warming Policy Foundation

Link: http://www.publicserviceeurope.com/article/317/gold-rush-for-shale-gas-or-false-dawn

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Man lasse nicht die Wasserköpfe die Schiefergasrevolution zerstören

Stellen Sie sich vor, wie Umweltaktivisten reagieren würden, wenn sich ein solches Wunder tatsächlich ereignen würde!

Tatsächlich brauchen wir uns das gar nicht mehr vorstellen, denn das Wunder ist bereits geschehen. Es nennt sich Schiefergas und ist Gegenstand eines spannenden neuen Berichtes für die Global Warming Policy Foundation von Matt Ridley mit einem Vorwort von Professor Freeman Dyson. Weder Ridley noch Dyson haben viele Zweifel, dass Schiefergas die Antwort auf unsere Gebete ist.

Wie Dyson in seinem Vorwort schreibt:

Wegen des Schiefergases wird die Luft in Peking sauber werden, genauso wie die Londoner Luft vor sechzig Jahren. Wegen des Schiefergases wird saubere Luft nicht länger nur ein Luxus sein, den sich nur reiche Leute leisten können. Wegen des Schiefergases werden sich Gesundheit und Wohlstand (wealth and health) viel gleichmäßiger über unseren Globus ausbreiten.

Und wie haben die Umweltaktivisten reagiert? Nun, sie haben natürlich versucht, das Ganze in Grund und Boden zu stampfen.

Zunächst erstellten sie, wie der Oberaktivist Josh Fox, eine Polemik im Stile von Michael Moore plus Al Gore, genannt Gasland.

Danach rückten sie mit einer katastrophal klingenden Studie von der Cornell University hier heraus, in der sie vor abscheulich zunehmenden Treibhausgasemissionen warnen.

Dann kommt unser eigener Lieferant pseudowissenschaftlicher Untergangsszenarien, das Tyndall Centre mit noch mehr Angst erzeugenden Warnungen daher, worüber schadenfroh hier berichtet wird,

Und bevor die Schiefergasindustrie so richtig loslegen kann, wurde in aller Eile bereits ein Bild in die empfänglichen Gehirne der Öffentlichkeit gepflanzt: Schiefergas ist schlecht, weil zu dessen Gewinnung ein Prozess namens „fracking“ erforderlich ist. Das klingt unnatürlich und ängstlich und ein bisschen wie ein Schimpfwort, und weil es zu Gaslecks unter Wasser und Methanlecks in die Atmosphäre oder so führt; und weil alle „Experten“ sagen, es sollte wegen des „Vorsorgeprinzips“ noch weiter untersucht (i. e. auf unbestimmte Zukunft verschoben) werden. Da waren wir doch schon mal, oder?

Sehen Sie, ich wollte nicht, dass es in meinem ersten Blog nach meiner Pause um die Umwelt oder die verflixte Erderwärmung oder um Energiefragen aller Art geht (ich wollte über Texas schreiben, aber das muss warten). Das Ganze ist die wichtigste Sache unserer Zeit. Es ist wichtiger als die königliche Hochzeit [in UK]; es ist viel, viel nachhaltiger als Osama Bin Laden; es wird unser Leben (und das unserer Urururenkel) in fast unvorstellbarer Vielfalt bereichern. Und doch, wie viele Leute tauchten auf der Pressekonferenz der GWPF heute früh auf? Etwa ein Dutzend. Und wie viel Raum wird diese wunderbare, positive, erhebende Geschichte in den Mainstreammedien einnehmen? Viel, viel weniger als der Raum, den man Fox’ tendenziösem Propagandastreifen einräumen wird, oder den (inzwischen rundum entlarvten) Berichten von Cornell und des Tyndall Centre, das ist sicher.

Ich überlasse es Matt Ridley, in seinem Bericht zu erklären, warum die Vorteile von Schiefergas  die (sehr geringen) Nachteile weit überwiegen.

Was ich hier einfach tun möchte … ist, Sie an die horrende soziopolitische Krise zu erinnern, der wir in der freien Welt heute gegenüber stehen: eine Krise, in der ökonomischer Fortschritt und der gesunde Menschenverstand in Gefahr sind, und zwar durch eine heimtückische, lügnerische und erschreckend mächtige globale grüne Bewegung, die ihre Tentakeln in fast jedem Kuchen hat, von der Obama Administration über David Camerons Koalition bis zur EU, den UN und den MSM (Mainstreammedien) sowie in Schulen, Universitäten und NGOS. Die Ideologie dieser Wasserköpfe (Original: Watermelons) hat fast nichts mit der Rettung der Umwelt zu tun (wenn doch, würden sie die Schiefergasrevolution umarmen), sondern fast alles mit einer instinktiven Abscheu vor ökonomischem Wachstum zusammen mit einem schikanösen, puritanischen Zwang, Energiepolitik mittels einem Diktat zu betreiben, anstatt sie den Marktkräften zu überlassen, die effektivste Methode zu finden.

Schiefergas wird nicht sterben; die ökonomischen Argumente zu seinen Gunsten sind zu stark, als dass es ignoriert werden könnte (besonders in Ländern wie Polen mit massiven Reserven von Schiefergas und in jenen Ländern des ehemaligen Ostblocks, die keine Sekunde länger von Wladimir Putins Russland betrogen werden wollen). Aber was wir während der kommenden paar Monate und Jahre erleben werden, sind gut aufeinander abgestimmte Bemühungen von grünen Kampagnen und ihren Sympathisanten in der EU, den Namen Schiefergas zu beschmutzen, um ihre bevorzugte (und natürlich katastrophal teure und umweltzerstörerische) Energiequelle zu fördern, die erneuerbare Energie.

Wir dürfen ihnen nicht erlauben, damit davonzukommen. Unsere ökonomische Zukunft – geschweige denn die Höhe unserer Rechnungen – hängt davon ab.

Link: http://blogs.telegraph.co.uk/news/jamesdelingpole/100086418/dont-let-the-watermelons-kill-the-shale-gas-revolution/

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

Weiterführende Artikel hier in der Financial Times 

Brückentechnologie Schiefergas

Neues Gas macht Europa mächtiger

Deutschland kann für den Umbau seines Energiesystems auf langfristig niedrige Gaspreise setzen. Grund dafür ist ein dauerhaftes Gasüberangebot aus unkonventionellen Quellen in Europa. von Nikolai Fichtner Berlin




Das Atomzeitalter ist noch lange nicht zu Ende!

Weshalb Gates die hastige Abkehr der schwarz-gelben Bundesregierung von der Atomenergie mitleidig belächelte, erfuhren die Leser des Wall Street Journal schon Ende Februar. Gates leitet nämlich neben der größten privaten Stiftung der Welt unter anderem auch die kleine Start-up-Firma TerraPower LLC. Das einstweilen nur 30 Mann starke Unternehmen arbeitet daran, Kernreaktoren kleiner, billiger und sicherer zu machen. Gates träumt von einem inhärent sicheren Mini-Kernreaktor, der samt eingeschweißtem Brennstoff in der Erde verbuddelt oder auf Schiffen montiert werden könnte, wo er wartungsfrei 50 bis 100 Jahre lang arbeiten könnte. Die Ingenieure von TerraPower arbeiten bereits am Modell eines so genannten Wanderwellen-Reaktors, in Deutschland bekannt als „Brüter“ – allerdings bislang nur am Bildschirm.

Die Idee für einen solchen Reaktor stammt vom Atom-Pionier Edward Teller. Der Wanderwellen-Reaktor würde für die „Zündung“ nur eine kleine Menge spaltbares Uran 235 benötigen. Die bei der Spaltung von Uran 235 freiwerdenden Neutronen würden von einem Mantel aus abgereichertem Uran 238 aufgefangen, das dabei langsam in Plutonium 239 umgewandelt würde. Dieser Mantel aus abgereichertem Uran, das heißt Abfall aus herkömmlichen Kernkraftwerken, würde etwa 90 Prozent der gesamten Brennstoffmenge ausmachen. Das darin entstehende Plutonium würde durch die Aufnahme weiterer Neutronen über lange Zeit Energie freisetzen. Diese Energie würde durch flüssiges Natrium von Reaktorkern abtransportiert und könnte dann über einen Wärmetauscher auf Turbinen geleitet werden.

Bill Gates weist selbst darauf hin, dass ein solcher Reaktor zurzeit auch in den USA nicht genehmigungsfähig wäre. Es wird wohl noch etliche Jahre dauern, bis die Entwicklungsarbeit so weit gediehen ist, dass sich die Frage der Genehmigung überhaupt stellt. Er sieht aber große Chancen, für sein Projekt die Unterstützung der US-Regierung zu bekommen. Denn Präsident Barack Obama hat in seinem Ansatz für den Bundeshaushalt für 2012 nicht weniger als 853 Millionen Dollar für die Kernforschung einschließlich der Entwicklung von Kleinreaktoren in Aussicht gestellt.

Bill Gates und seine Firma stehen mit Der Idee, sichere Mini-Atomkraftwerke zu entwickeln, keineswegs allein. Schon vor knapp zwei Jahren stellte Prof. Craig F. Smith, der Inhaber des Lawrence Livermore National Laboratory  Lehrstuhls in Monterey/Kalifornien den Small Secure Transportable Autonomous Reactor (SSTAR) vor, bei dem flüssiges Blei als Kühlmittel dienen soll. Blei hat gegenüber Natrium den Vorteil, dass es nicht brennt und obendrein eventuell aus dem Reaktor entweichende Radioaktivität schluckt. Ein Wärmetauscher überträgt die Energie vom flüssigen Blei auf Kohlenstoffdioxid (CO2), das eine Gasturbine antreibt. Eine Kernschmelze ist bei diesem Reaktortyp ausgeschlossen. Smith weist darauf hin, dass schon 15 Länder bei der Internationalen Atomenergie-Behörde IAEA in Wien insgesamt 50 ähnliche Reaktorkonzepte angemeldet haben. Von den in den USA tätigen Nuklear-Firmen verfolgt der japanische Mischkonzern Toshiba, der im Jahre 2006 den bis dahin führenden großen US-Reaktorbauer Westinghouse übernommen hat, das SSTAR-Konzept. Schon relativ weit soll die Entwicklung eines transportablen Klein-Reaktors von 10 Megawatt Leistung gediehen sein. Toshiba arbeitet dabei eng mit der russischen Staatsholding Rosatom zusammen. Die US-Firma Hyperion Power arbeitet in Santa Fe an einem Kleinreaktor mit 25 Megawatt Leistung. Dabei handelt es sich um eine verbesserte Version der russischen Alpha-U-Boot-Klasse, die flüssiges Blei und Wismut für die Kühlung benutzt. Auch der etablierte Großreaktorbauer Babcock & Wilcox hat kleinere Reaktormodelle als neue Geschäftschance entdeckt.

Die Russen haben sich auf den Bau schwimmender „Brüter“ mittlerer Kapazität spezialisiert. Am 30. Juni 2010 fand in der baltischen Werft in St. Petersburg der Stapellauf des ersten schwimmfähigen Kernkraftwerks Akademik Lomonossow statt. Die Barke mit zwei modularen Kompakt-Reaktoren soll ab 2012 die schlecht zugängliche Siedlung Viljuchinsk auf der Halbinsel Kamtschatka von der See aus mit Strom versorgen. Rosatom möchte offenbar den Bau modularer schwimmfähiger Kernreaktoren zu einem originellen Geschäftsmodell ausbauen. Die Staatsholding sieht große Exportchancen für schwimmende Kernkraftwerke in Asien, Lateinamerika und Nordafrika, denn die Metropolen der Schwellenländer befinden sich meistens an der Küste. Neben der Stromversorgung könnten schwimmende Kernkraftwerke auch gut als Energiequelle für die Meerwasser-Entsalzung dienen.

Craig F. Smith sieht im Bau modularer Mini-Kernkraftwerke erst den richtigen Beginn des Atomzeitalters. Denn im Unterschied zu Großreaktoren können diese wie Henry Fords berühmtes Model T preisgünstig in Groß-Serie hergestellt und überall hin transportiert werden, sobald sich bestimmte Typen in der Praxis bewährt haben. Die Kleinreaktoren könnten so gebaut werden, dass sie mit passiver Kühlung auskommen und ihr kompakter Kern für die Nutzer unzugänglich bleibt. Den Kern könnte man in eine Kassette einschweißen, die nur en bloc ausgetauscht werden kann. Während bis heute nur 30 der 200 Länder der Erde über Kernreaktoren verfügen, werde die Atomenergie in Form von Kleinreaktoren für alle zugänglich und erschwinglich werden, meint Smith.

Wenn heute trotz der Katastrophe von Fukushima von einer möglichen „nuklearen Renaissance“ die Rede ist, gilt das wohl in erster Linie für Mini-KKW. Bei Groß-KKW auf der Basis verbesserter Druckwasser-Reaktoren (EPR) zeigen sich demgegenüber immer deutlicher Kosten-Hürden. Schon im Jahre 2008 wurden die Stromerzeugungskosten des französischen EPR bei Flammanville/Nordfrankreich auf mindestens 46 Euro je Megawattstunde geschätzt. Die Baukosten des EPR in Olkiluoto/Finnland gehen an die fünf Milliarden Euro. Weitere EPR-Projekte, etwa in Polen, haben sich denn auch hauptsächlich wegen ungelöster Finanzierungsfragen verzögert. Die Anbieter mobiler und preiswerter Mini-KKW werden sich also wohl nicht über mangelndes Kundeninteresse zu beklagen haben. In Deutschland müssen aber wohl erst die Lichter ausgegangen sein, bevor Bill Gates’ Idee hier auf fruchtbaren Boden fällt.

Edgar L. Gärtner EIKE

 Weiterführende Links: NZZ  Tiefe Wasserstände: «KKW müssen Leistung runterfahren»

dapd vom 11.5.11:  Merkel nimmt steigende Energiepreise in Kauf