Die globale Erwärmung in elitären Kreisen, die Wahl in den USA und die Zukunft

Das Symposium der NASA über die heutigen Möglichkeiten der Satellitenbeobachtung, an dem ich vorige Woche in New Orleans teilgenommen habe, war in gewisser Weise eine feierliche Bestandsaufnahme der ganzen Bandbreite der Beobachtungen, die wir heute von der Erdoberfläche gewinnen können.
Dies ist wirklich das Goldene Zeitalter der Datengewinnung über das globale Klimasystem durch Satelliten. Während noch einige Starts von Satelliten geplant sind, funktionieren andere, ältere Satelliten schon weit über ihre angenommene Lebensspanne hinaus.
Es gibt keine Pläne, viele dieser einmaligen Instrumente zu ersetzen, daher wird vieles, was wir in den kommenden Jahren erfahren werden, aus der Analyse von bereits gesammelten Daten kommen müssen.
Unglücklicherweise – zumindest nach meiner Ansicht – hing die Existenz dieser erstklassigen nationalen Ressource davon ab, den Kongress vor zwei Jahrzehnten davon zu überzeugen, dass die durch den Menschen verursachte globale Erwärmung eine eindeutige und aktuelle Gefahr für die Welt darstellt.

Anthropogene globale Erwärmung als Rechtfertigung

Da ich der Ansicht bin, dass der weitaus größte Anteil dessen, was wir als “Klimaänderung” bezeichnen, nichts weiter als ein Teil eines natürlichen Zyklus’ im Klimasystem ist, warf ich aus dem Plenum die Forderung an die NASA auf, dass man „die Mission zum Planeten Erde“ auch dazu nutzen sollte, uns besser auf natürliche Klimaänderungen einzustellen – etwas, dass es, wie wir aus der Geschichte wissen, wiederholt gegeben hat und dass sich mit Sicherheit wieder ereignen wird.

 

Aber hinter den Kulissen gab es starke Antriebe für Änderungen der Politik, die sogar die meisten beteiligten Wissenschaftler mittrugen – die darauf hinausliefen, der Regierung die umfassende Kontrolle über die Menge und die Formen der Energie zu ermöglichen, die den Menschen zukünftig zu verbrauchen erlaubt sein sollten.

Der Emissionshandel, ebenso wie die potentielle Regulierung der Emissionen von Kohlendioxid durch die EPA [Environmental Protection Agency, die amerikanische Umweltbehörde], sind die Früchte der Arbeit von Politikern, Regierungsvertretern, Bürokraten, den Vereinten Nationen und wissenschaftlicher Aktivisten, die die globale Erwärmung als Rechtfertigung für das Erreichen politischer Ziele benutzt haben, die sie ohne diese Hilfe nie erreicht hätten.

Natürlich weisen die meisten der so Sprechenden weiterhin auf den angeblichen „wissenschaftlichen Konsens“ bzgl. der globalen Erwärmung als Rechtfertigung hin, aber diejenigen von uns, die die Akteure kennen, wissen auch um diese anderen Motive.

Ich werde oft gefragt: “Glauben Sie also, dass hier eine Verschwörung vorliegt?”

Nein, weil die eigentlichen Ziele kein Geheimnis sind. Lediglich eine Bande von Auserwählten geht ihren – von der Politik unterstützten – Plänen nach, Zuwendungen zu Forschungszwecken durch den Kongress zugesprochen zu bekommen, von denen diese Politiker wissen, dass sie den Job Nr. 1 jeder Regierung stützen – den Leuten einzureden, dass die Regierung gebraucht wird. Viele der beteiligten Wissenschaftler sind lediglich auf diesen ertragreichen Zug aufgesprungen. Sogar ich fahre mit diesem Zug.

Das Elitäre zeigt sich ganz klar bei denen, die öffentlich verkünden, dass die Menschheit ihre die Erde zerstörenden Verhaltensweisen unbedingt ändern muss, als da wären: Al Gore, James Cameron, Harrison Ford, Julia Roberts, RFK Jr. [?].

Diese Leute glauben offenbar, dass sie Gottes Geschenk an die Menschheit sind. Wie sonst kann man sich erklären, dass sie die Heuchelei nicht sehen, die der Rest der Nation in ihrem Verhalten erkennt?

Unglücklicherweise musste ich diese Haltung in kleinerer Form auch auf dem Treffen in New Orleans erkennen. Es gibt viele neue, junge Wissenschaftler, die Karriere machen wollen. Ältere Wissenschaftler, die mitgeholfen haben, den Alarmismus bzgl. der Erwärmung zu verbreiten, sind ihre Mentoren. Und sie werden dafür belohnt, das Spiel mitzumachen.

Oder doch nicht?

Wie kommt es, dass alle Regierungsagenturen vor langer Zeit beschlossen hatten, alles in den Korb der anthropogenen globalen Erwärmung zu werfen? Warum haben die Auguren der Welt natürliche Klimaänderungen ignoriert – und sind dabei sogar so weit gegangen, die Existenz dieser natürlichen Änderungen zu bestreiten?

Der einzige Grund, der mir einfällt, ist der Glaube an ihre Berufung und gewünschte politische Ergebnisse. Sie glauben, dass besser ausgebildete Wenige Macht über die weniger gut ausgebildeten Massen ausüben sollten; und dass die Regierungen besser wissen, was für das Volk gut ist, als das Volk selbst.

Die Wahl [gemeint sind die Kongress- und Senatswahlen in den USA. Dieser Artikel erschien einen Tag zuvor. Siehe auch Bemerkung unten! A. d. Übers.] wird weithin als ein Referendum über die Rolle der Regierung für das Leben der Menschen angesehen. Ohne Frage hatten unsere Gründerväter die Absicht, ein Maximum an Freiheit für das Individuum in der Verfassung zu verankern, ebenso wie der Rolle der Regierung strenge Grenzen zu setzen.

Man muss lediglich die Unabhängigkeitserklärung [Declaration of Independence] lesen, wenn man sehen will, wie sehr den Siedlern der britischen Kolonien die Einmischung des Königs in ihre persönlichen Angelegenheiten verhasst war.

Und die vermeintliche globale Erwärmung ist heutzutage wohl die beste Gelegenheit für die Regierungen der Welt, ihren Einfluss auf das Leben der Menschen zu verstärken.

Noch glauben viele Amerikaner, dass die Regierung die Reichtümer eines Landes viel gerechter verteilen kann. Dies ist ein lobenswertes Ziel.

Unglücklicherweise hat die Geschichte uns gelehrt, dass die Gleichmacherei nur dazu führt, dass sich die Leute genauso gleichartig unwohler fühlen.

Ich mag den Gedanken, dass ich etwas von den Grundlagen der Ökonomie verstehe. Ich war Gegen­stand des 6. Kapitels in meinem ersten Buch – Climate Confusion – das eine wohlwollende Würdigung des bekannten Ökonomen Walter Williams erhielt.

Einer der Gründe, warum ich ausschere aus der allgemeinen Strömung und die Leute über die Ungewissheiten der von der Regierung unterstützten Wissenschaft von der globalen Erwärmung informiere, besteht darin, dass die Grundlagen der Ökonomie hinter jedwedem Versuch der Regierung (oder Umweltextremisten), die persönliche Auswahl des Energieverbrauchs zu behindern, dazu führen wird, dass Menschen umkommen.

Tatsächlich ist das bereits geschehen.

Die größte Bedrohung der Menschheit ist die Armut. Reicher ist gesünder Wealthier is healthier. A. d. Übers.]. Wenn die Regierungen die Energie immer teurer machen oder Umweltorganisationen Druck auf andere Länder ausüben, keine neuen Staudämme zu bauen, sterben arme Leute.

Jene, die bereits an der Armutsgrenze leben, werden über diese Grenze hinausgestoßen. Für alles, was wir machen und tun, ist Energie unabdingbar, und die künstliche Erhöhung der Preise für Energie hilft einer wohlhabenden Generation nicht, sondern zerstört sie.

Wenn sich diese Berufenen wirklich für die Armen interessieren würden, würden sie alles, was sie können, dafür tun, diesen Individuen zu helfen, ihre ökonomischen Belange selbst zu kontrollieren. Eine Milliarde Menschen verfügen immer noch nicht über elektrischen Strom.

Ist das Bevölkerungswachstum besorglich? Dann fördere man den Wohlstand. Die wohlhabenden Länder der Erde weisen nur ein sehr geringes oder gar kein Wachstum der Bevölkerung auf.

Ein Hauptargument gegen diese Sichtweise ist natürlich die “Nachhaltigkeit”. Kann die Erde sogar noch mehr Menschen versorgen, die natürliche Ressourcen verbrauchen?

Es ist interessant zu beobachten, dass diejenigen, die diese Frage stellen, ihre Schäfchen bereits im Trockenen haben und jetzt alles tun, um andere daran zu hindern, es genauso wie sie zu machen.

Aber ich möchte fragen: Kann die Erde Menschen in Armut erhalten? In armen Ländern wurden die meisten Bäume gefällt. Stellen Sie sich vor, die globalen Gesellschaftsstrukturen zerfallen, und Milliarden von Menschen müssten sehen, wie sie zurecht kommen mit dem, was ihnen die Natur noch gibt.

Nun, DAS würde zu einem Verschmutzungsproblem führen!

Sicherstellen lässt sich Nachhältigkeit nur durch freie Märkte. Da natürliche Ressourcen eines Typs immer knapper werden, steigt deren Preis, was Alternativen immer attraktiver erscheinen lässt. Die Menschen werden ermuntert, neue Antworten auf alte technologische Probleme zu finden. Darum werden fossile Energieträger niemals ganz verbraucht werden. An einem bestimmten Punkt wird deren Gewinnung einfach zu teuer.

Massenproduktion von Fabriken und Körperschaften sollte man willkommen heißen und nicht verspotten. Sie repräsentiert den effizientesten Weg, Güter und Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen. Abfall wird minimiert, weil er die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt.

Immer gleiche Ergebnisse zu bekommen ist eine Illusion. Das kann man niemals erreichen… es sei denn, man zerstört komplett die Motivation der Menschen, nach einem besseren leben zu streben.

Eine blühende Wirtschaft sorgt für die Maximierung von Steuereinnahmen der Regierung. Die beiden größten Wachstumsperioden hinsichtlich des Steueraufkommens ereigneten sich nach zwei Initiativen zu SteuerSENKUNGEN: John F. Kennedys in den frühen sechziger Jahren und Ronald Reagans in den frühen achtziger Jahren.

Wenn man den Armen wirklich helfen will, dann sorge man für ein gesundes Wirtschaftswachstum. Will man sicherstellen, dass man sich um die Armen kümmert, muss man der Wirtschaft Wachstumsimpulse vermitteln, was auch zu mehr Arbeitsplätzen führt. Es braucht ökonomische Aktivitäten, und da das Steueraufkommen für die Regierung ein „Stück des Ganzen“ ist, bedeuten mehr Aktivitäten auch mehr Steuereinnahmen für Regierungsprogramme.

Und ob wir es nun mögen oder nicht, der einzige Weg, dieses Wachstum zu erreichen besteht darin, Firmeninhabern und Unternehmern Hoffnung zu geben, dass sich ihre Risikobereitschaft und ihre Kreativität in der Zukunft auszahlen.

Ja, im Zuge dieses Prozesses werden einige Leute reich. Einige wenige werden superreich. Aber dies nur, weil so viele Verbraucher nach diesen Produkten und Dienstleistungen verlangen, die diese wenigen Superreichen ihnen anbieten können.

Nennen Sie es ein notwendiges Teufelszeug, wenn es sein muss. Aber es ist wirklich notwendig! Am Ende werden die Armen mehr Geld haben, nicht weniger.

Es sind ökonomische Grundlagen und mein Wunsch, den Armen zu helfen, die mich dazu gebracht haben, mich während der letzten 20 Jahre zur globalen Erwärmung zu äußern. Es wird ab morgen Gegen­stand einer nationalen Debatte über die Rolle der Regierung sein, ob diese wirklich alles tut, um den Armen bei uns zu helfen.

Die morgige Wahl ist nur der Anfang. Von dann an wird die eminente Wichtigkeit wirtschaftlicher Freiheit eine zentrale Rolle in dieser Debatte spielen.

Zweifellos weist unser Land ein unerträgliches Wachstum des Haushaltsdefizits auf, und unsere Gesamtverschuldung wankt. Jeder stimmt zu, dass sich dies ändern muss.

Und die Begrenzung der Ausgaben durch die Regierung muss natürlich Teil dieser Debatte sein.

Aber steigende Steuereinnahmen zur Unterstützung dieser Programme sind EBENFALLS Teil der Lösung. Und der einzige gangbare (und nachhaltige) Weg, dieses Ziel zu erreichen, ist Wirtschaftswachstum, das wiederum persönliche ökonomische Freiheit zur Voraussetzung hat.

Also, was ist die vordringliche Rolle der Regierung bei all dem? Nach meiner Ansicht sind es zwei Dinge: 1. Sicherstellen, dass niemand betrügt und 2. den Menschen freie Bahn lassen!

Bemerkungen des Übersetzers zu diesem Text: Er wurde am Vortag der US-amerikanischen Senats- und Kongresswahlen erstellt, auf die auch immer wieder hingewiesen wird. Diese Wahlen sind aber bei der Freischaltung durch EIKE, ja bereits bei dieser Übersetzung schon Geschichte. Man darf aber nichtsdestotrotz gespannt sein, wie die Regierung in den kommenden Jahren mit diesen Problemen umgehen wird.

Dr. Roy Spencer. Den Originalartikel finden Sie hier

Übersetzt von Chris Frey für EIKE

Originalton Spiegel Online zum Wahlergebnis:

Es ist ja nicht bloß ein Präsident ein bisschen abgestraft worden. Der Wähler hat quasi ein Blutbad angerichtet. Das Massaker ist sogar schlimmer als in den Jahren 1994 und 1946, als die Demokraten jeweils mehr als 50 Sitze verloren. Unter den heute lebenden Parlamentariern gibt es keinen, der sich ein eine Zeit erinnern könnte, in der so wenige Demokraten im Abgeordnetenhaus saßen.




Umfrage unter Klimarealisten (Teil 2): Was denken sie?

Klimaskeptiker gelten für viele Alarmisten als Feinde der Wissenschaft, wie der Spiegel jüngst berichtet hat. Man vermutet hier eine Gruppe von Menschen, die wissenschaftsfern (weil Laien) und intellektuell etwas begrenzt sind (weil sie aus Unwissenheit und Unvermögen gegen anerkannte wissenschaftliche Erkenntnisse opponieren). Man rückt Klimaskeptiker auch immer wieder gerne in die Nähe der Kreationisten oder gar denen, die nach wie vor nicht von der Kugelgestalt der Erde überzeugt sind. Man sieht in uns also Hinterwäldler, die die Moderne nicht verstehen, nicht akzeptieren und ohnehin ablehnen. Naivlinge, die sich daher von einer großangelegten Desinformationskampagne der Erdölindustrie steuern lassen.

Wie bereits in der Auswertung zum ersten Teil der Umfrage erläutert, treffen diese Vorurteile eine Gruppe, die überwiegend wissenschaftlich/technisch ausgebildet ist und sich seit Jahren mit der Klimathematik auseinandersetzt. Eine Gruppe, die sich durchaus intensiv aus unterschiedlichen Quellen informiert und dabei vor allem wissenschaftliche Veröffentlichungen und die alarmistischen Internetseiten nicht außen vor läßt. 

Man muß immer wieder betonen: Die Umfrage hat keine Definition vorgegeben, was denn nun ein Klimaskeptiker ist. Vielmehr wollten wir herausfinden, ob man überhaupt eine einheitliche, übergreifende Charakterisierung dieser Spezies vornehmen kann. Zur Teilnahme eingeladen waren all jene, die sich selbst – aus welchen Gründen auch immer – als Skeptiker bezeichnen.

Die Skepsis gilt der Klimapolitik

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Bild 1: Politische Skepsis überwiegt

Und das Ergebnis ist mehr als deutlich und hat auch mich in seiner Klarheit überrascht. Skeptiker sind nicht skeptisch gegenüber der Klimaforschung, sondern gegenüber der Klimapolitik (Bild 1). Nur etwa jeder zehnte Teilnehmer ist davon überzeugt, daß das, was man gegenwärtig über das irdische Klimasystem zu wissen glaubt, weitgehend falsch ist. Zwei Drittel immerhin denken, die Politik hätte zu früh und zu intensiv auf einen noch unzureichenden Wissensstand reagiert. Und immerhin mehr als jeder fünfte Teilnehmer vertritt sogar die Haltung: Ganz gleich, welche Erkenntnisse die Wissenschaft für uns bereit hält, die gegenwärtige Politik ist in jedem Fall die Falsche.

Man muß sich dies noch einmal besonders vor Augen halten: Diese 22% (von den Teilnehmern aus Deutschland sind es sogar 30%) sind der Auffassung: Selbst, wenn die Klimaforschung im wesentlichen richtig liegt, selbst, wenn der menschgemachte Klimawandel mit potentiell katastrophalen Folgen eintritt, selbst dann ist es unklug, darauf mit einer Politik der Risikovermeidung zu reagieren.

Schaut man in Frage 8 auf die allgemeinpolitischen Meinungen, wird diese Ansicht klarer (Bild 2). Die Klimadebatte wird überwiegend nicht als wissenschaftliche, sondern als politische Fragestellung erkannt. Und es wird auch (etwas weniger einheitlich) ein Primat der Politik einem Primat der Wissenschaft vorgezogen. Das heißt: Die Klimaskeptiker sind überwiegend der Auffassung, Klimapolitik solle nicht durch Klimaforschung determiniert werden, sondern sich unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse anhand anderer Kriterien (Soziales, Ökonomie) selbst und eigenständig entwickeln. Politik ist eben die Kunst des wertegetriebenen Ausgleiches von Interessen, während die wissenschaftliche Forschung keine Werturteile und keinen Interessensausgleich kennt. Dieser entscheidende Unterschied ist den Skeptikern ganz offensichtlich bewußt.

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Bild 2: Allgemeine politische Haltung der Klimaskeptiker

In Wahrheit spielt der Treibhauseffekt für die Gestaltung politischer Maßnahmen nämlich keine Rolle – oder sollte es zumindest nicht. Groß ist die Zustimmung zu der These „Kohlendioxid trägt zum Treibhauseffekt bei“ (Bild 3) auch unter den Skeptikern – und steht offensichtlich nicht im Widerspruch zu einer skeptischen Haltung.

Selbstverständlich sind die in den letzten Monaten thematisierten Fehler im IPCC-Bericht aus Sicht der Skeptiker relevant. Denn ein Dokument, das immer und immer wieder als unfehlbare Offenbarung biblischen Zuschnittes dargestellt wird, ist dann offenbar doch von ganz normalen Menschen gemacht worden, die ganz normale Irrtümer begehen. Hierin liegt die Bedeutung: Ein UNO-Gremium, das für sich selbst die Interpretationshoheit beansprucht hat, mußte seine Fehler und auch seine mangelhafte Qualitätssicherung eingestehen. Die IPCC-Berichte können nun nicht mehr als zentrale Begründung für die Klimapolitik angesehen werden. Sie sind innerhalb der Debatte auch nur eine Studie von vielen. Und wie das bei Studien immer so ist, werden diese kontrovers beurteilt. Etwa gleich verteilt sind die Haltungen in der Frage, ob denn nun die IPCC-Berichte weitgehend fehlerhaft sind, oder nicht.

Man kann die Skeptiker also nicht dadurch erfassen, daß man in Ihnen eine Gruppe von Wissenschaftsfeinden sieht, die das IPCC, das ohnehin nur lügt und betrügt, als Teil einer weltweiten Verschwörung und den Treibhauseffekt als Phantasiekonzept außerhalb der Realität sehen.

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Bild 3: Wissenschaftskritik bei Skeptikern

In einem Punkt aber stimmen die Skeptiker weitgehend überein. Kaum jemand glaubt, Klimamodelle könnten die Zukunft wiedergeben. Eigentlich, so dachte ich immer, ist das doch ohnehin ein gesellschaftlicher Konsens. Wer auch immer behauptet, er könne die Zukunft vorhersehen, er könne weissagen, wird nicht ernstgenommen. In allen Bereichen lehnen wir Wahrsager ab, wir schmunzeln über Astrologen ebenso, wie über Handleser. Und in diese Kategorie ordnen wir auch Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler ein, die glauben, uns erzählen zu können, wie die Welt in 50 Jahren aussehen wird (man schaue sich nur einmal entsprechende Versuche an, die 50 Jahre zurückliegen).  Nur bei Klimaforschern wird das oft anders beurteilt. Die Skeptiker jedenfalls haben diesen Konsens nicht verlassen.

Wenn also Wissenschaftsskepsis eine Rolle spielt, sind es Themen wie das Prognosepotential von Klimamodellen oder die Relevanz statistischer Aussagen (üner Wetterextreme), die die Skeptiker einheitlich beurteilen. Nicht den Treibhauseffekt und nicht das IPCC.

Die Haltung zum Vorsorgeprinzip ist entscheidend

Oft findet man bei Alarmisten und sogar bei durchaus zurückhaltenden Zeitgenossen die Vorstellung, wenn man den Skeptikern den Treibhauseffekt (und den ganzen Rest der Klimaforschung dazu) nur richtig erkläre, würde sich die Skepsis von selbst erledigen. Die Umfrage zeigt etwas völlig anderes:

Die Umfrage hat nach diesem direkt gefragt, aber auch die Haltung hinsichtlich der zugehörigen Themen „das gegenwärtige Klima ist als dasjenige zu bewahren, an das wir uns angepaßt haben“ und „trotz Unsicherheiten sind vorläufige Maßnahmen [der Risikovermeidung] durch Klimaprognosen legitimiert“ wurde analysiert – mit dem entsprechenden Ergebnis.

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Bild 4: Energiepolitische Haltung der Skeptiker

Es ist zu berücksichtigen, daß das Vorsorgeprinzip in Deutschland und vielen anderen Ländern nicht nur die Klimapolitik determiniert, sondern auch die Energiepolitik (und die Gesundheits- und Sozialpolitik, Felder, die aber in der Befragung nicht beleuchtet wurden). Konventionelle Kraftwerke werden eben nicht nur unter klimapolitischen Gesichtspunkten, sondern auch wegen der Angst vor einer Knappheit an Ressourcen („Peak Oil“) kritisch gesehen. Kernkraftwerke sind wegen des Umgangs mit radioaktiven Abfallstoffen umstritten. Die eindeutige Haltung der Skeptiker in diesen Fragestellungen verdeutlicht zusätzlich deren generelle Vorbehalte gegen eine an Risikovermeidung orientierte Politik (Bild 4).

Es ist wohl doch nicht so einfach, wie viele Alarmisten glauben. Aus dem Treibhauseffekt und der Berücksichtigung unserer Kohlendioxid-Emissionen folgt aus Sicht der Skeptiker genau nicht die eine und einzig mögliche Klimapolitik. Politik entsteht erst durch die Berücksichtigung zusätzlicher, werteorientierter Prinzipien. Es ist vor allem das Vorsorgeprinzip, das die gegenwärtige Vermeidungspolitik determiniert, es ist nicht die Klimaforschung.

Aus dem Treibhauseffekt kann man genau nicht den Zwang zu einem Emissionshandel und/oder zur Subventionierung alternativer Energien ableiten. Dieser Zwang entsteht erst, wenn man das Vorsorgeprinzip einsetzt. Folgerichtig finden auch diese beiden Maßnahmen einhellig keine Zustimmung bei den Skeptikern.

Schlußfolgerungen…

Nun bin ich ja einer dieser dynamischen Berater, die ohnehin alles immer besser wissen und gelegentlich auch merkwürdige Fragen beantworten müssen. Wenn mir nun ein Kunde gegenüber säße, der seiner Angst hinsichtlich der Möglichkeit eines katastrophalen Klimawandels Ausdruck verleiht. Der gerne umfassende Maßnahmen durch- und umsetzen möchte, dies aber nicht kann, weil die doofen Skeptiker die Bildung eines Konsenses in der Bevölkerung verhindern. Der also gerne auch die Skeptiker für sich gewinnen würde. Was würde ich ihm nach diesem Umfrageergebnis raten?

Schellnhuber, Rahmstorf und Latif sollen nicht nur in jede Talkshow, sondern vor allem zu Maybrit Illner und den Treibhauseffekt erklären? Mit Hannes Jaenicke im Eisbärenkostüm als Pausenclown? , würde ich ihm sagen. :

  • Befreien Sie die Klimaforschung aus ihrer babylonischen Umklammerung durch eine bestimmte politische Ideologie (den Ökologismus). Lassen Sie Forscher für sich sprechen, die verdeutlichen, daß Forschung und Politik unabhängig voneinander sind, sich zwar gegenseitig befruchten, aber nicht determinieren dürfen.

(Meiner Ansicht nach ist das genau das, was „Honest Broker“ wie Hans von Storch oder auch Judith Curry tun. Dies erklärt, warum Webseiten wie die Klimazwiebel oder auch Personen wie Judith Curry oder Roger Pielke sr. durch die Skeptiker so positiv gesehen werden.)

  • Gestalten Sie eine Klimapolitik, die nicht auf dem Vorsorgeprinzip, nicht auf (Risiko-) Vermeidung beruht. Die also vor allem nicht auf Regulierungen, Zwangsmaßnahmen und Subventionierungen setzt.

(Meiner Ansicht nach ist das genau das, woran Roger Pielke jr., die anderen „Hartwell-Autoren“ und auch Björn Lomborg arbeiten. Das erklärt das hohe Ansehen, das diese Personen unter den Skeptikern genießen.)

Judith Curry hat es in einem sehr lesenswertem Beitrag in Ihrem Blog auf den Punkt gebracht. Sie stellt die Frage an die Gemeinde der Klimaforscher, wie man denn die Entwicklung der letzten Jahre bewerten soll. Und gibt auch ihre Antwort darauf (Hervorhebung durch mich):

What happened?  Did the skeptics and the oil companies and the libertarian think tanks win?  No, you lost.  All in the name of supporting policies that I don’t think many of you fully understand.  What I want is for the climate science community to shift gears and get back to doing science, and return to an environment where debate over the science is the spice of academic life.  And because of the high relevance of our field, we need to figure out how to provide the best possible scientific information and assessment of uncertainties.  This means abandoning this religious adherence to consensus dogma.

Klarer kann man es nicht sagen. Das endgültige Scheitern der vorherrschenden klimapolitischen Strategie durch das zeitliche Zusammentreffen von Himalayagate, Climategate und Kopenhagen wurde nicht durch irgendeine Verschwörung herbeigeführt. Es war zwangsläufig, es war in der Klimapolitik bereits angelegt. Sie mußte scheitern, weil sie in vielerlei Hinsicht ungeeignet und in vielerlei Hinsicht risikoerzeugend, statt risikovermindernd wirkte.

Die Klimaskeptiker sind kein Teil einer Desinformationskampagne der Ölindustrie und auch keine gesteuerten, inkompetenten Hinterwäldler. Sie sind ganz einfach nur Leute, die sehr genau verstanden haben, welche Politik die Alarmisten unterstützen. Und die diese Politik nicht wollen, aus guten Gründen.

Es gibt nach meiner Erfahrung viele Menschen, die sich selbst niemals als Klimaskeptiker bezeichnen würden, aber diese Sicht vollständig teilen. Die ist eben immer noch. Und das wird sich auch niemals ändern. Sollte man eine solche aber unbedingt machen machen zu müssen glauben oder gar machen wollen, dann ist „Klimaschutz“ als indirekte Folge anderer, wichtigerer und nützlicherer Maßnahmen zu etablieren. Und genau nicht als Dogma, als umfassendes Leitbild.

An dieser Stelle können wir Klimaskeptiker erfolgversprechend ansetzen. Das zeigt uns die Umfrage.

Gastautor Peter Heller von Science Sceptical 

Ähnliche Beiträge (Automatisch generiert):




Umfrage: Soll der Klimaschutz ins deutsche Grundgesetz aufgenommen werden?

"Der Klimawandel ist die gefährlichste Bedrohung unserer natürlichen Lebensgrundlagen, aber er wird weder im Grundgesetz noch in der Charta der Vereinten Nationen erwähnt. Der Bundestag muss den Klimaschutz deshalb als eine der wichtigsten Aufgaben des Staates in der Verfassung verankern", sagt Stefan Krug, Leiter der Politischen Vertretung von Greenpeace in Berlin."

Quelle: http://www.presseportal.de/pm/6343/1706320/greenpeace_e_v (27.10.2010)

Diese Meldung hat mich persönlich emotional tief bewegt und auch mein Umfeld hat darauf unterschiedlichst reagiert, knapp 400.000 Menschen, die den Klimaschutz im Grundgesetz verankert sehen wollen.

Nun stellt sich mir persönlich die Frage, wie sehen es andere Bürger dieses Landes?

Aus diesen Grunde möchte ich gerne eine kleine Umfrage, zeitgleich in mehreren Blogs starten, um mir ein Bild machen zu können.

Ich plane anschließend einen Nachfolgeartikel zu diesen Thema und möchte mit Hilfe der User eine kleine Fallstudie vornehmen.

Natürlich kann auch diese Umfrage nicht Repräsentant für die gesamte Bundesrepublik sein, sind doch im Internet viele politisch aktive Menschen unterwegs.

Ich bin mir bewusst, das dieses Thema zu großen Kontroversen führen wird, würde aber darum bitten weder Einzelpersonen noch Organisationen einem Bashing zu unterziehen. Kleine Begründungen zu den 3 Antwortmöglichkeiten sind gewünscht, sollte aber kurz gehalten werden um die Auswertung der Umfrage nicht zu kompliziert zu gestalten.

Weiterhin bitte ich die zuständigen Administratoren der Foren und Blogs die Kommentarbereiche zu dieser Umfrage am Montag den 08.11.2010 zirka 18:00 Uhr wieder zu schließen um eine punktgenaue Auswertung zu ermöglichen.

Sollten andere Blogbetreiber diese Umfrage übernehmen wollen, sind sie dazu herzlich eingeladen, ein kleiner Hinweis mit Direktlink wäre aber Grundvoraussetzung um auch diese Quellen auswerten zu können.

Hier nun zur Umfrage:

Sind Sie persönlich der Meinung das der Klimaschutz ins deutsche Grundgesetz aufgenommen werden sollte.

1. Ja

2. Nein

3. Weiß nicht/mir egal

Ich habe diese zugegebenermassen primitive Art der Umfrage absichtlich gewählt, sind doch die allgemeinen Manipulationsmöglichkeiten bei "Einklick-Umfragen" bekannt und auch schon mehrfach aufgetreten. Man möge mir dies verzeihen, so ist zu mindestens der Missbrauch etwas eingeschränkt und die Ergebnisse sind nicht schon im Ansatz verfälscht.

Ich möchte mich schon mal im Vorfeld recht herzlich für die kleine Mühe bedanken, die der geneigte Leser aufbringen muss.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Heinz Eng

Die Umfrage erschien auch bei Science Sceptical und Readers Edition




Immer wieder merkwürdige Probleme mit den IPCC Zahlen! Geschätzte Klimasensitivität deutlich zu hoch?

Ich wurde von der offensichtlich deutlichen Diskrepanz in den offiziellen IPCC-Zahlen über­rascht. Der IPCC-Schätzwert der Klimasensitivität ist +3 [+2 bis +4.5] °C pro Verdoppelung.

Wir haben auch die IPCC-Abschätzung der Veränderungen beim Antrieb seit 1750 in Watt/m2. Der menschliche Beitrag zu diesem Antrieb wird im 2007er IPCC "Summary for Policymakers" wie folgt angegeben:

Das Verständnis der anthropogenen Erwärmungs- und Abkühlungswirkungen auf das Klima ist seit dem Dritten Auswertebericht (Third Assessment Report – TAR) besser geworden und hat zu einer sehr hohen Zuversicht geführt, dass der global gemittelte Netto-Effekt der menschli­chen Aktivität seit 1750 eine Erwärmung bewirkte wobei der Strahlungsantrieb + 1,6 [+0.6 to +2.4] W/m2 betrug.
Das stellt die bestmögliche Abschätzung dar [innerhalb der unteren und oberen Grenze].

Jetzt wird aber vom IPCC für eine Verdoppelung des CO2 eine Veränderung des Strahlungsan­triebs um 3,7 W/m2 angegeben. Wenn wir also die Klimasensitivität (in Grad pro Verdoppelung) durch 3,7 dividieren, erhalten wir die Klimasensitivität in Grad/m2 ausgedrückt. Ergebnis:
Klimasensitivität = +0.8 [+0.5 bis +1.2] Grad pro W/m2.

Schließlich wissen wir, dass Sensitivität mal Veränderung des Antriebs die Temperaturverän­derung ergibt. Wenn wir die IPCC-Schätzwerte benutzen, erhalten wir:

+0.8 [+0.5 bis +1.2] Grad pro W/m2 mal +1.6 [+0.6 to +2.4] W/m2
= +1.3 [+0.4 to +2.2] Grad Erwärmung aus menschlicher Aktivität seit 1750. (Durchlaufende Fehler sind als quadratisch additiv angenommen.)

Für die Zeit vor 1850 haben wir keine guten Temperaturdaten, also müssen wir das berück­sichtigen. Es gab aber auch nur einen sehr geringen menschlichen Einfluss auf das Klima zwi­schen 1750 bis 1850. Die CO2-Pegel waren 1750 nur geringfügig niedriger als 1850, die industrielle Revolution steckte noch in den Kinderschuhen, fossile Treibstoffe wurden kaum ver­brannt, Schwefelemissionen vernachlässigbar gering, Fluorkohlenstoff wurde nicht emittiert. Weil der menschliche Beitrag zwischen 1750 – 1850 sehr gering ist im Vergleich zum gesamten menschenverursachten Antrieb, hat das IPCC für das Ausmaß der anthropogenen Temperatur­änderung für die Zeit nach 1850 als besten Schätzwert +1.3 Grad [+0.4 bis +2.2 für die untere und obere Grenze] angesetzt.

Um zu einer abschließenden Schätzung zu gelangen, müssen wir die natürlichen Antriebe seit 1850 zu den anthropogenen Antrieben hinzurechnen. Das IPCC berücksichtigt nur einen davon, den Sonnenantrieb. Es schätzt den Sonnenantrieb während der rund 250 Jahre seit 1750 auf 0,12 W/m2. Für unsere abschlägigen Rechnungen können wir in grober, aber passender Schät­zung annehmen, dass drei Fünftel der Veränderungen seit 1850 stattfanden. Wenn man den Sonnenantrieb den vorherigen Berechnungen hinzufügt, dann erhöht sich die Temperaturän­derung aus anthropogenen und natürlichen Antrieben zusammen seit 1850 leicht nach oben, auf +1.4 [+0.4 to +2.3] Grad.

Darin liegt aber ein Problem, ein großes sogar. Der HadCRUT Datenbasis zufolge [monatliche Daten hier, mit Bemerkungen hier], beträgt die gesamte Temperaturänderung 1850 – 2006 +0.7 [+0.5 to +0.9] Grad. Mit anderen Worten, die Erde hat sich seit 1850 um etwa drei Viertel eines Grades erwärmt (beste Schätzung 0,7 C0 ). Das ist weit entfernt von 2,3 C0, dem oberen Ende dessen, was das IPCC für das Geschehen nach 1850 angibt. Es ist nur die Hälfte von den höchstwahrscheinlichen Werten, die das IPCC angibt. Es ist gerade mal über dem unteren Rand der IPCC-Bandbreite. Also überschätzt die IPCC-Methode mit den IPCC-Werten den histori­schen Temperaturanstieg bei Weitem.

Was lehrt uns dieses Missverhältnis zwischen Beobachtung und Berechnung? Da gibt es einige mögliche Erklärungen, die einfach nacheinander aufgezählt werden:

1. Die Sensitivitätswerte sind zu hoch angesetzt, während die Werte für den Antrieb korrekt sind. Falls das der Fall ist, beträgt die Sensitivität +1.5 [+0.5 bis +2.4] Grad pro einer Verdop­pelung des CO2. Das ist viel weniger und mit einer kleineren Bandbreite als die +3 [+2 to +4.5] Bandbreite, zu der sich das IPCC versteht.

2. Die Antriebswerte sind zu hoch angesetzt, während die Werte für die Sensitivität korrekt sind. Falls das der Fall ist, erhalten wir eine errechnete Änderung im Antrieb seit 1850 von +0.9 [+0.5 bis +1.4] W/m2. Das ist viel weniger und mit geringerer Bandbreite als die kanonischen IPCC-Werte von +1.7 [+0.7 to +2.5] W/m2, Sonnenantrieb eingeschlossen. Man beachte, dass in diesem und im vorherigen Fall die relativ engen Bandbreiten der Temperaturmessungen noch zusammengepresste Bandbreiten bei den dahinterstehenden Antrieben oder Sensitivitä­ten haben.

3.  Sowohl die Sensitivität als auch die Antriebswerte sind zu hoch angesetzt. Dadurch würde sich die Bandbreite der Möglichkeiten so verringern, dass das Produkt aus beiden Werten +0.7 [+0.5 to +0.9] Grad Erwärmung ergäbe. Falls die Ableitungen proportional wären, müssten An­trieb und Sensitivität um etwa 70% der IPCC-Zahlen reduziert werden.

4. Andere Mechanismen spielen eine Rolle (z. B. kosmische Strahlung, Aerosole aus Plankton, Gewitter), welche das IPCC nicht berücksichtigt.

5. Oder ich habe dumme Rechenfehler gemacht.

6. Möglicherweise gehorcht das Klima aber auch keiner linearen Beziehung zwischen Antrieb und Temperaturveränderung. Meine Berechnungen beruhen auf der IPPC-Annahme, dass die Temperaturveränderung als Konstante namens ("Klimasensitivität" mal Veränderung des An­triebs) berechnet werden kann. Die Klimasensitivität kann aber auch nicht konstant sein (und das ist meine Meinung).

7. Das ist die fehlende Erwärmung, auf die Trenberth hinwies.

8. Etwas ganz anderes, woran ich nicht gedacht habe.

Ich kann überhaupt nicht sagen, was von dem Vorstehenden zutrifft und ob überhaupt etwas davon zutrifft …
Aber immerhin ist das merkwürdig. Falls wir den vom IPCC angegeben historischen Antrieb seit 1850 mit der vom IPCC angegebenen Klimasensitivität multiplizieren, um zu der vom IPCC ge­schätzten Temperaturänderung zu gelangen, dann entspricht das Ergebnis nicht der historisch gemessenen Temperaturänderung. Die hohe IPCC-Schätzung (2,3 C0) ist dreimal so hoch wie die tatsächliche Änderung (0,7 C0) seit 1850. Da ist doch etwas faul. Je nach gewählter Erklä­rung kommen wir zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen, von denen keine zwingend er­scheint.

Nach der Diskussion behandelte Willis Eschenbach das Thema im folgenden Beitrag weiter.

More Oddities with the IPCC Numbers

Einige Leute wiesen mich darauf hin, dass der fehlende Antrieb im Meer gelandet sei, dort be­fände er sich noch. Daran hatte ich gedacht, aber das hat keinen Sinn ergeben. Ich habe noch einmal alles betrachtet, und es macht immer noch keinen Sinn.

Den IPCC-Rechnungen zufolge fehlen etwa 0,7 W/m2. Nehmen wir mal an, das die latent im Meer vorhanden sind. Hier sind meine Zahlen zur Prüfung. Das Kalkulationsblatt dafür ist hier.

KONSTANTEN

Spezifische Wärme Meerwasser       3.85 Joule/Gramm/C
Meeresvolumen                             1.3E+18 m3
Meeresfläche                                 3.6E+14 m2
Erdoberfläche                                5.1E+14 m2
durchschn. Meerestiefe                   3700 m
Meeresdichte                                 1,025 Tonnen/m3
Sekunden pro Jahr                         3.2E+07 Sekunden/Jahr

INPUT

"Fehlende" einfallende Strahlung           0.7 W m2 über der Oberfläche

OUTPUT

Equiv. Incoming Radiation To Ocean       1.0 W/m2

Energie/Jahr                                         3.1E+07 Joule/Jahr

Erwärmungskapazität                             8.2E+06 Gramm/C/Jahr

Gewicht einer 1 m2-Säule                        3793 Tonnen

Gewicht der Säule                                  3.8E+09 Gramm

Erwärmung seit 1850                              0.11 C (aus dem Kalkulationsblatt)

derzeitige Erwärmungsrate                      0.22 C/Jh.

Zeitbedarf zur Erwärmung um 1° bei derzeitiger Rate          465 Jahre/C

Der Grund, warum das für mich keinen Sinn macht, ist folgender: Wenn die Abweichung der vergangenen 150 Jahre das Meer um ein zehntel Grad erwärmt hat, und wenn die latente Wär­me (nehmen wir an, dass die 0,7 W/m2 Abweichung erhalten bleibt) weiterhin zu einer Erwär­mung von einem Grad über knapp 500 Jahre führt … da kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass man das für ein Problem halten kann.

Nehmen wir also an, dass das IPCC recht hat, und dass die Hälfte der einfallenden Energie ins Meer geht und dieses dann mit einer Rate von einem mickrigen halben Grad pro halbes Jahr­tausend erwärmt … Und wenn es denn so wäre, hieße das für das praktische Leben, (lassen wir mal das eine Grad im Jahr 2565 außer acht – das ist für die menschliche Vorstellung be­deutungslos) -, dass wir alle IPCC-Erwärmungs-Vorhersagen (Entschuldigung: die Szenarios) um die Hälfte reduzieren müssen? Heißt das nicht, dass die effektive Klimasensitivität in der realen Welt zur Zeit unserer Enkel um das Jahr 2050 nur halb so hoch ist, wie das IPCC ver­breitet? Weil nämlich die latente Wärme aus der 0,7 W/m2 Abweichung (0,22 Grad/Jh.) zu ei­ner Meereserwärmung von nicht messbaren 9/100stel Grad im Jahr 2050 führen wird.

Habe ich da etwas übersehen?

Darauf hat Bob Tisdale einen Link für die Zahlen der Meereswärme gegeben. Seine Grafik zeigt einen globalen Meereswärmevorrat, der sich jährlich um 7,8 MJoule pro m2 erhöht.

Wenn meine Zahlen richtig sind (bitte überprüfen), entspricht das einer Wärmeaufnahme (glo­baler Mittelwert) von 0,7 W/m2. Dies entspricht einer Meereserwärmung von einem Grad in 1900 Jahren. Das, denke ich, können wir vergessen … und es bleibt genug Zeit, damit fertig zu werden.

Die fehlende Erwärmung ist in der Größenordnung von 0,7 W/m2. Nirgendwo finden wir Be­weise, dass Wärme in diesem Umfang ins Meer geht. Wenn man die Meereserwärmung als Erklärungsmuster für die fehlende Erwärmung nimmt, fehlt immer ein halbes W/m2 in den IPCC-Schätzungen … Das mathematische Rätsel bleibt. Wer kann das erklären?

Nach meiner Einschätzung ist die Klimasensitivität keine feste Größe, sondern eine Funktion von T, der Temperatur. Sie nimmt mit zunehmender T ab. Das kann man täglich in den Tropen beobachten.

Morgens ist das Meer kühl, und der Himmel klar. Also erwärmt sich die Meeresoberfläche rasch. Die Klimasensitivität (Temperaturänderung in Grad als Ergebnis einer vorgegebenen Verände­rung des Antriebs) ist hoch.
So gegen 10:30 Uhr ist die Meeresoberfläche deutlich erwärmt. Als Ergebnis bilden sich nun Kumulus-Wolken. Trotz des zunehmenden Sonnenantriebs erwärmt sich die Meeresoberfläche nicht mehr so rasch. Die Klimasensitivität ist niedriger.

Am Nachmittag bilden sich Gewitter. Die bringen kühle Luft und kühlen Regen von oben und bewegen warme Luft von unten nach oben. Sie kühlen die Meeresoberfläche ab und vermin­dern die Klimasensitivität auf nahe Null.
Die Gewitter haben eine einzigartige Fähigkeit. Sie können die Oberflächentemperatur unter sich unter die Ausgangstemperatur herunterbringen. In diesem Fall haben wir negative Klima­sensitivität – der Antrieb kann weiter zunehmen, die Oberfläche kühlt ab.

Wie man sieht, ist die Wirklichkeit ganz anders aus in Bezug auf die Idee, dass die Temperatur aus einer mythologischen Konstante "Klimasensitivität" mal Antriebsveränderung entstehen würde. In den Tropen nimmt die Klimasensitivität ab, wenn die Temperatur hoch geht. Dort ist die Region, wo das Meiste an Sonnenenergie in unser Klimasystem eintritt. 

Willis Eschenbach erchienen am 23.10.10 bei WUWT

Übersetzt von Helmut Jäger EIKE




Wikipedia stoppt Klimahysterie und schmeißt Klima-Propagandisten Connolley raus“

„Über diese Position“, so Solomon weiter, „konnte Connolley jahrelang abweichende Meinungen aus Wikipedia fernhalten und erlaubte nur jene Sichtweisen, die die Klimaerwärmung als Bedrohung für die Menschheit darstellten. Das Ergebnis war, dass Wikipedia eine Hauptquelle für Klimapropaganda wurde, wobei Connolley der führende Propagandist war.“
Nach einem einstimmigen Beschluss am Ende eines von Wikipedia durchgeführten Schiedsverfahren sei Connolleys Karriere nun beendet, meint Solomon. Der Redakteur sei jetzt von der Bearbeitung jeglicher Artikel, die sich mit dem Klimawandel befassen, gesperrt. Weil Connolley außerdem Biographien jener Wissenschaftler umschrieb, deren Meinungen er nicht teilte, entweder um sie herabzusetzen oder sie als Betrüger darzustellen, hat Wikipedia ihn außerdem – wiederum einstimmig – von der redaktionellen Bearbeitung von Biographien all jener gesperrt, die sich mit dem Klimawandel befassen.   
Quelle: Lawrence Solomon: Global Warming Propagandist Slapped Down

Mit Dank an eigentümlich frei!

Lesen Sie auch hier den Beitrag von Michael Krüger auf Readers Edition