Energie – Behauptungen und Wirklichkeit

Pennsylvania ist glücklich. Sogar mitten in dieser langen Rezession und der deprimierend hohen Arbeitslosenrate (9,5%) zahlen Familien in diesem US-Bundesstaat lediglich 9,4 Cent pro Kilowattstunde für Strom.

Dies liegt zum größten Teil daran, dass Pennsylvania 53% seines Stromes mit Kohle erzeugt. Viele Menschen schmähen dieses schwarze Gestein. Aber bedenken Sie, wie viel einfacher es ist, zu diesem Preis unsere Häuser zu heizen und unsere Mahlzeiten zu kochen – oder Fabriken, Bauernhöfe, Büros, Geschäfte, Krankenhäuser, Schulen, Kirchen… oder eine Agentur der Regierung zu betreiben.

Natürlich sieht es so aus, als ob 9,4 Cent pro Kilowattstunde ein hoher Preis ist, verglichen mit [den US-Bundesstaaten] Indiana, wo man nur 7,1 Cent zahlen muss), Kentucky (6,3 Cent) oder West Virginia (mit dem billigsten preis von 5,6 Cent pro kWh).

Und jetzt denken Sie daran, wie viel schwerer all das wäre, wenn man in Kalifornien leben würde, wo nur etwa 1% des Stromes mit Kohle erzeugt wird, und wo man 13 Cent pro kWh zahlen muss; in Rhode Island, wo Kohle bei der Stromerzeugung überhaupt keine Rolle spielt und der Strom 16 Cent kostet; oder auf der anderen Seite des Delaware – Flusses in New Jersey, wo Familien und Industrien 14,9 Cent pro kWh berappen müssen, hauptsächlich deshalb, weil hier der Arbeitsplätze schaffende Strom nur zu 15% mit Kohle erzeugt wird.

In Kalifornien gilt bereits in Bezug auf globale Erwärmung ein eigenes Gesetz zum Emissionshandel (cap-tax-and-trade global warming law), Bestimmungen zu erneuerbaren Energien, die von Jahr zu Jahr strenger und teurer werden, und Programme, bei denen Milliarden von Steuergeldern fließen, um große Solar- und Windkraftinitiativen zu subventionieren. Der ehemals Goldene Staat [eine Art Kosebezeichnung, die jeder US-Bundesstaat hat. Beispiele: California – Golden State, Pennsylvania – Keystone State, New Jersey – Garden State, usw. A. d. Übers.] weist die zweithöchste Arbeitslosenquote der USA auf (12,4%), ein Haushaltsdefizit von fast 20 Milliarden Dollar, und etwa 500 Milliarden an nicht gesicherten Pensionszahlungen für Beamte (government workers). Der Staat rangiert an 49. Stelle von 50 US-Bundesstaaten in Bezug auf die „Wirtschaftsfreundlichkeit“.

Die schwer belastenden Regeln werden mit Behauptungen gerechtfertigt, dass sie uns vor dem Klimawandel infolge steigenden CO2-Gehaltes bewahren. Ich bin kein Wissenschaftler, aber tausende Wissenschaftler sind gänzlich anderer Ansicht. Die im vorigen Jahr bekannt gewordenen e-mails von amerikanischen und britischen Alarmistenforschern zeigen, dass die Wissenschaft vom Klimawandel bis zu einem Punkt politisiert worden ist, dass Wissenschaftler, die dies nicht mittragen oder nicht üb erzeugt sind, als Ketzer verdammt werden – und außerdem manipulieren die Alarmisten Temperaturdaten und Computermodelle, um die Ergebnisse zur „Klimakrise“ zu erhalten, die sie haben wollen. Das ist unehrlich und falsch.

Mehr noch, selbst der Anteil von Kalifornien am CO2-Gehalt der Erdatmosphäre ist winzig. Der Anteil von Pennsylvania ist noch winziger. Selbst wenn beide Bundesstaaten ihre CO2-Emissionen auf Null zurückfahren, würden China und Indien den Ausfall dieser schmerzhaften, Arbeitsplätze vernichtenden Aktionen innerhalb von nur wenigen Monaten komplett ersetzen.

Beispiel aus einem Bericht aus Pennsylvania:

„Während der letzten 5 Jahre haben die menschlichen Emissionen von CO2 mit einer mittleren Rate von 3,5% pro Jahr zugenommen. Diese Zunahme ist also 3,5 mal größer als die gesamte Emission von Pennsylvania. Dies bedeutet, dass selbst bei einem kompletten Stillstand aller CO2-Emissionen in Pennsylvania dieser Ausfall in weniger als 4 Monaten vollständig kompensiert wird. Tatsächlich fügt China für sich allein schon das 2,3-fache an neuen CO2-Emissionen der Gesamtemission von Pennsylvania in jedem einzelnen Jahr hinzu.“

Einigen Klimawissenschaftlern zufolge würde sich der Temperaturanstieg bis zum Ende des Jahrhunderts um höchstens kaum messbare 0,1 °C reduzieren, selbst wenn die gesamten USA ihre CO2-Emissionen bis 2050 um 83% verringern würden, wie es ein Gesetz verlangt, das dem Kongress zur Abstimmung vorliegt.

Schlimmer noch, diese Minderung um 83% würde die CO2-Emissionen auf das Niveau von 1910 zurückfahren (oder sogar von 1870 unter Berücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung und technologischer Veränderungen seit 1900). Also handelt es sich um wirklich schmerzhafte Einschnitte, an der Benzinpumpe, an Stromzählern und Bankkonten.

Die Aktivitäten in Kalifornien führen bereits dazu, dass Firmen Arbeiter entlassen müssen. Ein Bundesgesetz würde den gleichen Effekt in den gesamten USA zur Folge haben. Millionen Arbeiter würden ihren Job verlieren, wenn die Energiepreise in den Himmel schießen und man gezwungen wird, von fossilen Energieträgern, die derzeit 85% der Energie liefern, zu teurer Wind- und Solarenergie zu wechseln, die hohe Subventionen erfordert, Energie nur etwa in 30% der Zeit zur Verfügung stellt und derzeit 1% der in den USA verbrauchten Energie erzeugt.

Glaubt jemand allen Ernstes, dass der Emissionshandel Erfolg hat, oder dass man den Verbrauch von Öl, Erdgas und Kohle regulieren, verurteilen oder in anderer Form bestrafen kann – ohne dass es zu ernsten, sogar massiven Schäden in der Wirtschaft von Pennsylvania führt? Oder in der Wirtschaft der anderen 26 Bundesstaaten, die zu 47% bis 98% von kohleerzeugter Energie abhängig sind, die ihre Arbeitsplätze, ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten, ihren Wohlstand oder ihren Lebensstandard garantiert?

Bundesstaaten wie Arkansas (47%), Colorado (65%), Illinois (48%), Indiana (95%), Kentucky (94%), Missouri (81%), North Dakota (91%), Ohio (85%), West Virginia (98%) und Wisconsin (66%), um nur einige zu nennen. Den Verbrauch von Kohle zu bestrafen würde zum Verlust von Millionen amerikanischer Arbeitsplätze führen und die Energiekosten von Haushalten und allgemein um Tausende Dollar pro Jahr verteuern würde, jedenfalls nach Studien des Brookings Institute, Heritage Foundation, Congressional Budget Office und anderen Analysten.

Als Theologe und ehemaliger Pfarrer bete ich um Gottes Hilfe dafür, dass wir weise mit Seiner Schöpfung umgehen, sich um die Erde und seine Bewohner zu kümmern. Wir dürfen die Ressourcen, mit denen Er uns gesegnet hat, nicht verschwenden, sondern dürfen sie nur für unser Wohlergehen einsetzen.

Es ist auch geboten, dass wir unsere Umwelt erhalten und Umweltprobleme lösen. Allerdings haben wir die Pflicht zu erkennen, dass die Probleme real, ernst und vordringlich sind, bevor wir Milliarden ausgeben, um diese Probleme zu lösen – und bevor wir neue Probleme schaffen, die die Umwelt auf andere Weise schädigen oder Familien noch mehr schaden.

Zunehmende Kosten für Energie, Nahrung und Mobilität sowie Millionen mitten in einer Rezession in die Arbeitslosigkeit zu entlassen sind mit Sicherheit Beispiele für die Schaffung neuer Probleme. Dies gilt auch für die Installation tausender Windturbinen, die Millionen Quadratkilometer [acres, die amerikanische Angabe für Flächen. Es wird jedoch nur eine unbestimmte, sehr große Zahl genannt, so dass eine genaue Umrechnung unnötig scheint. A. d. Übers.] Land bedecken, riesige mengen Rohstoffe verbrauchen und tausende Vögel töten, nur um Strom zu erzeugen, der viel zu teuer und unzuverlässig ist, um damit moderne Fabriken, Geschäfte, Haushalte, Krankenhäuser, Schulen und Städte zu versorgen.

Wir müssen es uns sehr sorgfältig überlegen, bevor wir kostenintensive politische Maßnahmen ergreifen, die mehr schaden als das sie nützen.

_____________

Reverend Dr. James Tonkowich, ein ehemaliger Pfarrer, ist Mitglied der Cornwall Alliance for the Stewardship of Creation.

Link zum Original: http://sppiblog.org/news/energy-claims-and-realities#more-3329

Kommentar des Übersetzers zu diesem Text

Hier kommt nun mal jemand zu Wort, der noch weniger mit Wetter und Klima am Hut hat als der Übersetzer. Reverend Tonkovich macht sich um alles Mögliche Sorgen wie z. B. um unser Wohlergehen und die Umwelt, um nur zwei zu nennen. Genau wie jeder Mensch mit gesundem Menschenverstand sieht er, was hier angerichtet wird. Allerdings kann man das nicht erkennen, wenn man nicht informiert wird. Es wird also immer mehr deutlich, wo der eigentliche Skandal liegt: In der einseitigen, verzerrenden, Andersdenkende diffamierenden Berichterstattung der (deutschen?) Medien. Diese Medien machen sich damit zum willfährigen Handlangern von Politikern und „Umwelt“verbänden.

Man kann nur hoffen, dass solche Vernunft auch via Informationen aus dem Internet immer mehr um sich greifen. Im Monet (Herbst 2010) sieht es aber (noch) nicht danach aus – jedenfalls nach dem, was man so in den Medien liest.

Übersetzt und kommentiert von Chris Frey für EIKE




Umfrage unter Klimarealisten: Wer sind sie eigentlich? EIKE Internetportal ist unter deutschsprachigen Realisten am beliebtesten!

Zwischen dem 26.9. und dem 11.10.2010 wurde auf dem Blog “Die Klimazwiebel” eine Umfrage durchgeführt, die sich speziell an Klimaskeptiker richtete. Bewußt wurde keine Definition dieses Begriffes vorgegeben. Angesprochen waren all jene, die sich selbst – aus welchen Gründen auch immer – als Klimaskeptiker bezeichnen. Anlaß war die Diskussion von Vorurteilen über die Gruppe der Klimaskeptiker, wie sie von Alarmisten und auch den Massenmedien intensiv gepflegt werden.

Aus meiner Sicht standen dabei zwei Fragestellungen im Mittelpunkt:

  • Was denken eigentlich die Klimaskeptiker wirklich? Ist es möglich, dieser durchaus heterogen zusammengesetzten Gruppe eine gemeinsame Haltung zuzuweisen? Ist es also möglich, den Begriff “Klimaskeptiker” in einer Form zu definieren, die, wenn nicht alle, so doch zumindest die übergroße Mehrheit dieser Gruppe treffend charakterisiert?
  • Stimmen die bekannten Vorurteile? Ist es insbesondere richtig, daß man den Skeptikern nur den Treibhauseffekt richtig erklären müsse, und schon wäre ihr Skeptizismus hinfällig? Ist es richtig, daß die Klimaskeptiker erstens inkompetent sind, die Erkenntnisse der Klimaforschung zu verstehen und zu bewerten? Und daß sie zweitens durch die Bank von dem Wahn erfaßt sind, die Klimakatastrophe wäre eine Erfindung einer weltweiten Verschwörung und Klimaforscher entsprechend samt und sonders Lügner?

Bild 1: Die Webseiten, die zur Umfrage führten

Die Umfrage wurde von Klimazwiebel-Leser Rob Maris programmiert und ausgewertet. Hans von Storch und ich haben den Prozeß begleitet. Ich habe auch an der Formulierung einiger Fragen mitgewirkt. Vom Erfolg der Befragung waren wir ziemlich überrascht. Ich persönlich hätte schon eine kleine dreistellige Zahl an Teilnehmern als Erfolg betrachtet. Insbesondere , da wir auf die Umfrage nur auf wenigen Blogs (Klimazwiebel selbst, hier, EIKE und Ökowatch) hingewiesen haben. Vor allem gab es keine Verweise bei “Watts up with that” und auch nicht bei “Climateaudit” (Bild 1).

Es konnten insgesamt 673 Teilnehmer gezählt werden, von denen 489 den Fragebogen vollständig ausgefüllt hatten.  Nach einer ziemlich ausführlichen Validitätsprüfung hat sich Rob Maris entschlossen, 578 Teilnehmer (aus 28 Ländern, Bild 2) in die Auswertung einzubeziehen. Es wurden vor allem Teilnehmer aussortiert, die versuchten, die Befragung mehrfach zu durchlaufen. Und solche, die eine extrem kurze Bearbeitungszeit vorzuweisen und/oder nur ganz wenige Fragen beantwortet hatten.

Bild 2: Woher die Teilnehmer kamen…

Die Analyse und Aufbereitung der Daten hat mehr als zwei Wochen beansprucht und war für Rob Maris und mich mit sehr viel Zeitaufwand verbunden. Vor allem Rob Maris hat sich sehr engagiert und Hans von Storch war intensiv eingebunden. Den beiden Herren möchte ich also an dieser Stelle herzlich für das Projekt und die Möglichkeit der Mitwirkung danken.

Die Umfrage ist natürlich nicht repräsentativ. Die aus meiner Sicht große Zahl an Teilnehmern erlaubt es aber, Schlüsse zu ziehen. Vor allem, da dies nach meiner Kenntnis der erste Ansatz der Art war, Klimaskeptiker als Gruppe zu identifizieren und zu charakterisieren. Ob alle Teilnehmer wahrheitsgemäß geantwortet haben, kann man natürlich nicht erkennen. Die Antworten entsprechen aber meinen Vermutungen, die aus jahrelanger Beobachtung der Debatte im Internet entstanden sind. Das Gesamtbild, das sich ergibt, ist also nach meiner Auffassung durchaus plausibel. Und ich bin der Ansicht, daß auch eine Befragung im größeren Umfang mit einer entsprechend wissenschaftlichen Konzeption und Begleitung kaum ein anderes Ergebnis erbracht hätte. Dazu ist anzumerken, daß sich das Antwortverhalten über verschiedene Gruppen hinweg ziemlich stark ähnelt. Unabhängig davon, ob man beispielsweise nur diejenigen betrachtet, die aus Deutschland an der Umfrage teilgenommen haben, oder nur die Amerikaner, ob man nur die betrachtet, die sich selbst als Wissenschaftler betrachten, oder als Laien: die Antwortmuster sind mit geringen Differenzen im einstelligen Prozentbereich immer dieselben.

Die Darstellung der Ergebnisse und meine Bewertung teile ich auf zwei Blogbeiträge auf. Heute möchte ich zunächst einige allgemeine Charakteristika der Teilnehmer präsentieren. Die eigentlich spannenden inhaltlichen Fragen folgen dann im Laufe der kommenden Woche. Wer bis dahin zu ungeduldig ist, kann das  Gesamtergebnis auf der Klimazwiebel in englischer Sprache anschauen.

1. Klimaskeptiker informieren sich in der Regel schon seit vielen Jahren

Bild 3: Steigendes Interesse seit 2001…

Während die IPCC-Berichte der Jahre 1991 und 1995 von der allgemeinen Öffentlichkeit wenig zur Kenntnis genommen wurden, haben insbesondere die der Jahre 2001 und 2007 eine breite Diskussion ausgelöst. Dies kann man auch an der Frage ablesen, seit wann sich denn die Teilnehmer überhaupt für die Klimaproblematik interessieren (Bild 3). Climategate hingegen hat keinen größeren Effekt hinterlassen. Mehr als 50% der Teilnehmer befassen sich schon seit 5 oder mehr Jahren mit dem Thema.

  2. Der Skeptizismus nimmt zu

Bild 4: Skeptizismus ist kein Naturgesetz

Und man wird nicht als Skeptiker geboren (Bild 4). Ganz im Gegenteil: Mehr als 75% der Teilnehmer waren anfangs eher neutral oder gar alarmistisch eingestellt. Dies zeigt einmal mehr auf: Je länger man sich mit der Klimafrage auseinandersetzt, desto skeptischer wird man gegenüber dem Alarmismus. Oberflächlichkeit läßt sich daraus nun gerade nicht ableiten. Die vergangenen zwei Jahre waren geprägt durch die Debatten über den IPCC-Bericht 2007, das Scheitern der Klimaverhandlungen auf internationaler Ebene und Climategate. Dies alles hat den Skeptizismus weiter verfestigt (Bild 5).

Bild 5: Skeptizismus steigt…

3. Die Gründe für den Skeptizismus sind vielfältig

Bild 6: Vielfältige Motivationen

Zwar ist die ursprüngliche Motivation der Skeptiker überwiegend durch Zweifel an der Interpretation wissenschaftlicher Ergebnisse geprägt, aber die Fragestellung der richtigen Klimapolitik hatte für viele ebenfalls schon immer eine große Bedeutung. Die konkreten Anlässe für  sind vielfältiger Natur, wobei die Diskussionen im Internet und die Hockeystick-Debatte wie erwartet herausragen. Die von uns ein wenig auch als “Kontrollfrage” eingebaute Möglichkeit “Winter 2010? spielte keine Rolle. Was die Seriösität der Umfrageteilnehmer unterstreicht (Bild 6).

4. Skeptiker sind kompetent

Mehr als zwei Drittel der Teilnehmer verfügen über eine wissenschaftlich/technische Ausbildung. Dem Vorurteil der mangelnden Kompetenz in dem Verständnis und der Bewertung wissenschaftlicher Aussagen ist damit der Boden entzogen. Zumal man auch Laien, die sich über Jahre mit dem Thema befassen, nicht ohne weiteres die Kompetenz absprechen kann (Bild 7).

Bild 7: Skeptiker sind kompetent

5. Was und wen Skeptiker mögen…

In Frage 9 wurden eine Reihe von Personen vorgegeben, die von Skeptikern häufig und gerne zitiert werden. Es zeigt sich, daß Steven McIntyre und Richard Lindzen – und damit eher wissenschaftsorientierte Kritiker – das mit Abstand höchste Ansehen genießen. Es gab hier die Möglichkeit, weitere Namen frei hinzuzufügen. Es wurden 41 zusätzliche Personen genannt. Davon erhielten nur zwei, Henrik Svensmark und Jo Nova, fünf oder mehr Stimmen. Sechs Personen wurden je zweimal, 33 jeweils einmal eingetragen. In der vorgegebenen Personenliste wurden mit Judith Curry, den beiden Pielkes und Mike Hulme auch Protagonisten aufgeführt, die sich selbst wahrscheinlich niemals als Skeptiker bezeichnen würden (Bild 8).

Gleiches galt für Frage 10. Hier wurden gleich drei Blogs (, , ) aufgeführt, die man als alarmistisch charakterisieren kann und mit der  und  weitere zwei, die eher als gemäßigt oder neutral anzusehen sind. Die Bewertung der alarmistischen Blogs zeigt ziemlich eindeutig, daß die Umfrage tatsächlich von Skeptikern bearbeitet wurde (sollte auch ein kleiner Test sein, um Versuche, die Resultate zu verfälschen, besser erkennen zu können). Gelesen aber werden diese Blogs offensichtlich schon – auch und gerade durch die Skeptiker. Daß diese sich nur einseitig informieren würden, ist also ebenfalls nicht haltbar. Zumal gerade die beiden “neutralen” Blogs sehr positiv gesehen werden. Ansonsten zeigt das Ergebnis (Bild 9) einmal mehr die Ausnahmestellung, die sich Anthony Watts und Steven McIntyre in der Szene erarbeitet haben. Bei letzterem ist das Ergebnis besonders bemerkenswert, denn sein Blog ist doch sehr speziell auf ein Thema (statistische Verfahren in der Paläoklimatologie) ausgerichtet und nicht gerade allgemeinverständlich. Skeptiker sind also willens, sich in komplexe Themen einzuarbeiten.

Bild 9: Beliebte Webseiten (alle Teilnehmer)

Die Umfrage richtete sich an ein internationales Publikum und wurde dementsprechend auch in englischer Sprache verfaßt.  Naturgemäß haben es rein deutsche Blogs im Vergleich zu denen des englischen Sprachraums daher schwer. Betrachtet man die Resultate nur für die deutschen Teilnehmer, ergibt sich eine etwas andere Reihenfolge (Bild 10). Hier hat EIKE erwartungsgemäß die Nase vorn. Hinsichtlich der Zahl der regelmäßigen Besucher erringen wir in dieser Befragung immerhin auch eine Bronzemedaille. Das motiviert durchaus…

Bild 10: Beliebte Webseiten (nur deutsche Teilnehmer)

Soviel für den Moment. In der kommenden Woche werde ich die Haltung der Skeptiker zu konkreten inhaltlichen Fragen beleuchten und analysieren. Und das Ergebnis mag tatsächlich für einige überraschend sein…

Dr.Peter Heller von science sceptical; EIKE dankt für die Überlassung des Beitrags

ÄHNLICHE BEITRÄGE:




Schlagzeile aus Absurdistan

Temperaturentwicklung im Holozän nach Schönwiese

http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/klimalounge/allgemein/2008-12-05/forscher-beraten-politiker), war es nicht unsere Absicht, ihn zu “kaufen“. Neben dem Nichtwollen, würden uns hierzu auch die Mittel fehlen. So erhielt das PIK in der Hochzeit des Klimaalarmismus neben den 6,6 Millionen Euro aus staatlichen Mitteln, 3,3 Millionen aus anderen Quellen, deren Herkunft nach unserem Wissen nicht veröffentlicht wurde (FAZ vom 05. September 2007).

Prof. Rahmstorf schreibt: “Bin ich endlich umgekauft worden?“ Was bedeutet, Herr Prof. Rahmstorf, “endlich umgekauft“. Sollen wir Klimarealisten das so verstehen, dass er darauf wartet? Ist das bei den Klimaalarmisten etwa üblich, das man versucht sie zu kaufen? Viele Offene Fragen! Aber das sind wir Klimarealisten bekanntlich von den Arbeiten und Aussagen der Klimaalarmisten gewöhnt und werden „gezwungen“, mit eigenen Untersuchungen Licht in das Dunkel zu bringen.

“Forscher beraten Politiker

– ist damit etwa Lobbyarbeit gemeint, kann doch wohl bei Klimarettern gar nicht sein. Die o.g. 3,3 Millionen dienen denn sicherlich einzig zur Rettung der Erde und zum Wohle der Menschheit. Wir möchten an dieser Stelle nicht die vielen Millionen nennen, die z.B. IPCC-Fürsten erhalten und sonstige Alarmisten-Größen wie Al Gore. Beim Klimarummel geht es um ein Jahresvolumen von ca. 3.000 Milliarden Dollar (z.B. Zertifikatehandel, welche kriminellen Machenschaften damit verbunden sind, wurde jüngst in der Monitor-Sendung vom 19.08.2010 einer erstaunten Öffentlichkeit präsentiert), die diejenigen einstreichen, die sich der Thematik verschrieben und ihre Geschäftsmodelle darauf ausgerichtet haben. Wir alle gehen natürlich davon aus, dass kein einziger aus jenem Personenkreis unter den o.g. 3,3 Millionen Eurospendern ist.

3.000 Milliarden Dollar Jahresvolumen,

Herr Prof. Rahmstorf hat offensichtlich mit seinen Schilderungen zur Lobbyarbeit etwas durcheinander gebracht. Zur Abrundung, was Klimaalarmisten anrichten, verweisen wir auf einen aktuellen Beitrag vom Tagesspiegel (http://www.tagesspiegel.de/politik/blutdiamanten-der-moderne/1959060.html). Hierin geht es um den CO2-neutralen Anbau von Kraftstoffen und wie daran auf Kosten der Ärmsten in der Welt prächtig verdient wird.

Durcheinander gebracht? 

Wie war das noch einmal mit den Himalaya-Gletschern, Untergang Hollands, verschwinden des Regenwaldes, Meeresspiegelangaben, …, die Liste ist lang, EIKE berichtete ausführlich darüber. Durcheinanderbringen liegt demnach im Trend bei nicht wenigen Klimaalarmisten. Frühaufstehen hat hin und wieder also doch seine Vorteile. Der Volksmund stellt nicht umsonst fest. Morgenstund hat Gold im Mund.

Dass das Argument an uns herangebracht würde, dass die DO-Ereignisse regionale Ereignisse sind, war absehbar, darum wurde in unserem Bericht ausdrücklich darauf hingewiesen (evtl. überlesen?) und mit Charts, bzw. Hinweisen zu anderen wissenschaftlichen Untersuchungen (Mittelmeerraum und atlantischer Ozean) belegt, dass es sich bei der Temperaturentwicklung des Holozäns, also der Zeitspanne der letzten 10.000 Jahre, nicht um spezifisch auf Grönland zutreffende Ereignisse handelt, sondern um breit gefächerte. Die folgende Abbildung 1, in der wissenschaftliche Arbeiten um den ganzen Globus zusammengefasst sind, belegen dies. 

Weiter ist die Aussage von Herrn Prof. Rahmstorf in seinem o.g. Beitrag vom 27.10.2010, dass es sich bei den DO-Ereignissen, auf Grönland beschränkte Ereignisse handelt, schlicht und ergreifend falsch, wie in Sepektrum der Wissenschaft: “Warum die Neandertaler ausstarben“ (11/2009, S. 68) festgehalten und nachzulesen ist. Die DO-Einflüsse mit den schnellen und heftigen Temperaturwechseln trafen mindestens auf ganz Europa zu, Auszug: Die Isotopenanalysen zeigen aber auch, dass das Klima sich keineswegs stetig von milden zu kalten Temperaturen veränderte; vielmehr wurde es auf dem Weg zur maximalen Vereisung zunehmend instabil und schwankte stark. Diese Oszillationen lösten tief greifende ökologische Veränderungen aus: Die Wälder wichen baumlosen Graslandschaften, Rentiere ersetzten Nashörner. Die Schwankungen vollzogen sich bisweilen so schnell, dass einzelne Individuen sogar im Lauf ihres Lebens beobachten konnten, wie Pflanzen und Tiere, mit denen sie noch aufgewachsen waren, verschwanden und durch eine ihnen unvertraute Flora und Fauna ersetzt wurden. Ebenso schnell konnte die Umwelt sich auch wieder in die umgekehrte Richtung verändern.“

Von Nashörnern auf Grönland habe ich bis jetzt noch nichts gehört, aber evtl. hat Herr Prof. Rahmstorf Knochenfunde oder sonstige Belege?

Abbildung 2 (Quelle: S.d.W. 11/09, “Warum die Neandertaler ausstarben“) zeigt das untersuchte und betroffene Gebiet der schnellen Temperaturwechsel, die lt. Prof. Rahmstorf auf Grönland beschränkt seien. Aber auch bei seiner obigen, von uns zitierten Arbeit aus 2003 musste er 2 Jahre später eigene, vermeintliche Erkenntnisse und Schlussfolgerungen revidieren und korrigieren. Ging er noch 2003 von einem eigenen 1.470 Jahre-Zyklus der Sonne aus, der die DO-Ereignisse auslöst, so erkannte er in einer beteiligten Arbeit  (Holger Braun, Marcus Christl, Stefan Rahmstorf et al. (2005): “Possible solar origin of the 1,470-year glacial climate cycle demonstrated in a coupled model“, in: Nature, Vol. 438, S. 208-211) 2 Jahre später, dass es sich dabei um den Hauptsonnenzyklus, den im Mittel 208-jährigen de Vries/Suess-Zyklus, sowie um den Gleissberg-Zyklus der Sonne handelt.

Herr Prof. Rahmstorf hat also bewiesen, dass er lernfähig ist. Insofern haben wir bei den Klimarealisten noch Hoffnung, dass das PIK seine Villa „Kunterbunt“, mit dem Motto “…Ich mach‘ mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt“ verlässt und Verbindung zur Realität aufnimmt. EIKE ist dazu die richtige Anlaufstelle! Insofern haben Sie, Herr Prof. Rahmstorf mit Ihrem jüngsten Artikel auf Klimalounge bewiesen, dass Sie auf dem richtigen Weg sind.

R. Leistenschneider – EIKE

Ergänzung der Redaktion I: Wie allergisch Stefan Rahmstorf – in trauter Dreisamkeit mit Michael Mann und Paul Ehrlich- auf Meinungen anderer reagiert, zeigt dieser amüsante Blogbeitrag (Roger Pielke jr.) über die Buchbesprechung des Pielke Buches in Daniel Greenberg Meets the Climate Scientists.

Ergänzung der Redaktion II.

Unter der Überschrift Journalisten-Workshop vor 16. UN-Klimakonferenz in Cancún veranstaltet das PIK eine Jounrnalisten-Beeinflussungstagung in Neuauflage der unsäglichen Veranstaltung zum Desinformationstraining für Journalisten der Deutschen Welle vom Sommer diesen Jahres. Brainwash-Interessenten bitte zahlreich anmelden!




Acht Zehntel von einem Grad? Denkt an die Enkelkinder!

In einem kürzlich hier auf WUWT erschienenen Beitrag unterbreitete Thomas Fuller den Vorschlag (proposal), dass man ein paar Grad als erwartete Temperaturzunahme im Jahrhundert als gegeben übernehmen könnte. Er sagt in den Kommentaren zu seinem Thread, dass

Ich denke, wir schulden es den Völkern der Welt, dass wir ihnen eine Vorstellung davon geben, wie viel Erwärmung sie erwarten können, so dass sie Planungsgrundlagen für die Errichtung von Gebäuden und Straßen oder für die Planung ihrer Geschäfte und ihres Lebens erhalten. Das interessiert sie. Es ist ihnen egal, welchen Anteil das CO2 zu dieser Erwärmung von einer Kleinen Eiszeit beiträgt oder wie viel davon durch Antriebe kommt, die wir nicht verstehen. Sie verstehen es jedenfalls [sicherlich] nicht. Das sollten sie vielleicht auch nicht.

Es gibt seit 1958 einen Temperaturanstieg, dem wir fast vertrauen können. Er zeigt einen Trend von etwa 2 K für dieses Jahrhundert, wenn es so weitergeht.

Zuerst: Ich glaube nicht, dass wir den Völkern mehr schulden als die wissenschaftliche Wahrheit, so wie wir sie verstehen. Und falls wir es nicht verstehen, was für die weitere Klimaentwicklung in diesem Jahrhundert ohne Weiteres der Fall ist, schulden wir es den Leuten, ihnen einfach zu sagen „Wir wissen es nicht“. Diese vier kleinen Wörter, so schwierig auszusprechen… daher – nein, wir schulden den Völkern nichts, was wir nicht haben.

Als nächstes: Die Zukunft aus der einfachen Verlängerung eines „Trends” abzuleiten ist eine schlechte Idee, weil es ein völlig falsches Bild von Genauigkeit und wissenschaftlicher Verlässlichkeit gibt für etwas, von dem wir nicht viel Ahnung haben, außer dass wir ziemlich sicher sind, dass der Trend eben nicht linear verläuft… Wie Mark Twain über diese Art der Extrapolation schrieb:

Im Laufe von 176 Jahren hat sich der untere Mississippi um 242 Meilen verkürzt. Im Mittel ergibt das die Kleinigkeit von einer und einer Drittelmeile pro Jahr. Da kann jeder Mensch, wenn er nicht gerade blind oder ein Idiot ist, erkennen, dass der untere Mississippi in der Periode des Silur, vor einer Million Jahren im nächsten November, 1 Million und 300 000 Meilen lang war und wie eine Angel über den Golf von Mexiko hinweg verlief.

Der gleiche Mensch kann auch sehen, dass der Mississippi in 742 Jahren nur noch 1 und eine dreiviertel Meile lang ist. Die Städte Cairo und New Orleans werden ein gemeinsames Straßennetz haben und gemeinsam komfortabel unter einem einzigen Bürgermeister und einem einzigen Stadtrat leben. Wissenschaft ist irgendwie faszinierend. Man bekommt eine solche Masse von Vermutungen aus einer so kleinen Betrachtung von Fakten.

Also ist es keine gute Sache, lineare Trends einfach zu extrapolieren, insbesondere bei unseren gegenwärtigen Kenntnissen über das Klima. Der Planet könnte in fünfzig Jahren wärmer sein. Er könnte aber auch kälter sein – wir wissen es nicht.

Aber schieben wir alle diese Schwierigkeiten einmal beiseite. Hier ist Fullers Vorschlag graphisch dargestellt unter Verwendung der Daten vom HadCRUT. (Nebenbei bemerkt, der Trend von 1958 bis 2010 in den Daten von HadCRUT beträgt derzeit etwa 1,3°C pro Jahrhundert, nicht 2°C, wie es Fuller zeigt. Daher ist seine Darstellung eine Übertreibung des historischen Trends.)

 

Abbildung 1: Eine graphische Darstellung von Thomas Fullers Vorschlag, eine erwartete Erwärmung um 2°C im 21. Jahrhundert anzuordnen. Bildquelle

Allerdings brachte mich Fullers Vorschlag zusammen mit einem Kommentar von Michael Tobin zum Nachdenken. Was ist mit diesen zwei Grad pro Jahrhundert, was, falls das tatsächlich passiert? Diese zwei Grad waren immer die Angst machende Nummer, der Kipp-punkt (Tipping Point) des Temperaturanstiegs, der zum drohenden Thermageddon führen soll; die Temperatur, der wir weltweit zum Opfer fallen sollen. So kam ich dazu, Hansens Bemerkung über die Enkelkinder und ebenso Fullers Forderung nach einer historisch unwahrscheinlichen Erwärmung um 2 Grad in diesem Jahrhundert abzuwägen. Zwei Grad pro Jahrhundert sind acht Zehntel eines Grades bis 2050. Daraus ergaben sich für mich folgende Fragen:

Was würde ich anders machen, falls ich sicher wissen würde, dass meine Enkel 2050 in einem um acht Zehntelgrad wärmeren Klima leben müssten? Oder anders gefragt, wie würde ich mich fühlen, wenn ich meine noch nicht geborenen Enkelkinder dazu verurteilt hätte, 2050 in einer Welt zu leben, in der es acht Zehntelgrad wärmer ist als heute?

Ich konnte keine einzige Sache finden, die ich um einer Erwärmung von acht Zehntelgrad willen in 2050 anders gemacht hätte, sei es hinsichtlich von Gebäuden oder Geschäften oder Straßen oder meinem Lebensstil.

Diese Erwärmung um acht Zehntelgrad könnte für meine Enkel 2050 einige nachteilige Auswirkungen haben, aber weder ich selbst noch irgendjemand anders weiß, welcher Art diese Auswirkungen sein werden. Vermutlich wird es irgendwo eine zusätzliche Überschwemmung geben und eine weniger woanders, sehr wahrscheinlich wird es an einigen Orten trockener und an anderen feuchter; mit anderen Worten, das Klima wird genau das tun, was es von Beginn an immer getan hat – es wird sich ändern.

Aber jeder, der behauptet vorhersagen zu können, wo genau es zu Überschwemmungen und Dürren in jenem unbekannten Klima der Zukunft kommen könnte, zündet nichts als Nebelkerzen. Und ich bin nicht einmal sicher, ob wir eine Änderung von acht Zehntelgrad überhaupt feststellen können, und zwar aus folgenden Gründen:

Man betrachte, was das bedeutet, acht Zehntelgrad. Abbildung 2 zeigt eine Reihe der Klimastation des GHCN [Global Historical Climatology Network], die mir am nächsten liegt, Santa Rosa, Kalifornien.

Abbildung 2:Temperaturreihe von Santa Rosa, Rohdaten in Blau, überarbeitete Daten vom GISS in rot. Im unteren Teil erkennt man den Grad der Anpassung.

Die Reihe von Santa Rosa ist sehr gut und fast vollständig seit 1902 bis heute. Nun gibt es ein paar Dinge hinsichtlich der vom GISS vorgenommenen Anpassungen. Vor der Anpassung zeigte die Reihe eine leichte Abkühlung, aus der nach der Anpassung eine leichte Erwärmung wurde. Wer weiß, welchen Effekt der Wärmeinseleffekt darauf hat? Außerdem waren die Anpassungen der letzten Jahre viel größer als in früheren Jahren. Das scheint gegen die Intuition zu sprechen.

Allerdings ist keine Einzelheit dieser Anpassungen Gegen­stand dieses heutigen Papiers. Ich möchte etwas anderes betonen, nämlich die Tatsache, dass die Anpassungen der Temperaturreihe von Santa Rosa etwa ein Grad pro Jahrhundert ausmachen. Also beträgt die Ungewissheit zum allermindesten nur ein Grad, [wahrscheinlich aber mehr]. Und es handelt sich hier um eine gute Reihe.

Nun, welche Reihe stimmt also? Die überarbeitete oder die nichtüberarbeitete Reihe? Unglücklicherweise gibt es keine Möglichkeit, das herauszufinden. Warum? Weil die Anpassung um ein Grad pro Jahrhundert im Rauschen untergeht. Oftmals kommt es zu Wintern oder Sommern, die drei oder vier Grad wärmer oder kälter sind als jeweils im Vorjahr. Es gibt warme und kalte Jahrzehnte. Ein Grad ist einfach nicht ausreichend, um überhaupt einen Unterschied festzustellen. Die ältesten Männer und Frauen, die von Kindheit an in Santa Rosa gewohnt haben, können uns nicht sagen, ob es in ihrer Kindheit ein Grad wärmer oder kälter war als heute. Und unsere Thermometer können es auch nicht. Wir wissen einfach nicht, ob die Anpassung um ~1 Grad sinnvoll ist oder nicht.

Der Punkt ist: Die Anpassung macht fast ein ganzes Grad aus. Dies ist etwas mehr als der vorhergesagte Temperaturanstieg in den ängstigenden Geschichten über das Klima 2050 und den Enkelkindern. Und angesichts der Tatsache, dass der Betrag der Anpassung in Santa Rosa um fast 1 K so klein ist, dass wir gar nicht abschätzen können, ob diese Anpassung sinnvoll ist oder nicht, warum sollte ich mir Gedanken über die acht Zehntelgrad bis 2050 machen? Wir können nicht einmal aus einer sehr guten Temperaturreihe eine solche Genauigkeit ablesen, und dann soll ich mir um eine unmessbare Änderung Gedanken machen? Ich glaube nicht.

Daher tut es mir leid, aber ich lehne es ab, Angst zu haben, selbst bei Fullers Übertreibung bei der Extrapolation eines linearen, eigens ausgewählten Trends. Ich habe kein Problem damit, falls meine Enkelkinder im Jahre 2050 wirklich mit einem Klima konfrontiert werden, das um acht Zehntelgrad wärmer als heute ist. Ohne alarmistische Wissenschaftler mit Megaphonen und einer selbst gebastelten Mathematik, um ihre Auftritte zu untermauern – wie würden wir überhaupt herausfinden, ob es 2050 in Santa Rosa wirklich acht Zehntelgrad wärmer ist? Unsere Wissenschaftler können nicht bestimmen, ob es eine Änderung um 1 K gibt, und da sollen wir vor einer noch kleineren Änderung bis 2050 Angst haben? Ich denke nein.

Und was für Katastrophen sollte es durch eine Erwärmung um acht Zehntelgrad geben? Man erkennt dekadische Schwingungen in der Reihe, die viel größer sind, und die keinerlei negative Folgen zeitigten. Ja, ich weiß, es gibt Scharen von Wissenschaftlern da draußen, die mir sagen, was für schlimme Dinge aus Thomas Fullers geforderten Erwärmung folgen sollen, aber ich frage mich Folgendes:

Lassen Sie uns zunächst annehmen, dass die AGW – Leute recht haben und dass die globale Erwärmung zu globalen Katastrophen verschiedenster Art führt, einschließlich aller biblischen Plagen und noch einige mehr. Zunehmende Temperaturen sollen zu extremerem Wetter mit schrecklichen Folgen führen, ein perfektes Unwetter von Hunderten schlimmer Effekte, das ich „Thermageddon“ genannt habe.

Als nächstes sollte man beachten, dass sich die Erde erwärmt hat, zwar mit mehreren Fort- und Rückschritten, aber eben erwärmt seit der Kleinen Eiszeit. Schätzungen dieser Erwärmung belaufen sich auf eine Größenordnung von eineinhalb bis zwei Grad.

Und schließlich sollte man nicht vergessen, dass es seit 1958 (dem Beginn von Fullers Kurve) innerhalb eines halben Jahrhunderts eine viel schnellere Erwärmung gegeben hatte.

Meine Fragen sind nun Folgende: Wo sind all die Katastrophen der Erwärmung um mehrere Grad seit der Kleinen Eiszeit sowie der raschen Erwärmung in dem halben Jahrhundert seit 1958? Ich meine, will James Hansen die Elisabethaner bestrafen, weil sie nicht nur ihren Enkeln, sondern auch ihren Urenkeln eine wärmere Welt vermacht haben? Ich weiß nicht, wie die Elisabethaner nachts geschlafen haben, nachdem sie sich gewünscht hatten, es möge doch für ihre armen, unschuldigen Enkelkinder etwas wärmer werden. Aber wo sind die Katastrophen der um mehrere Grad erfolgten langsamen Erwärmung seit dem 17. Jahrhundert?

Manche Leute sagen allen Ernstes, dass es bzgl. des Klimas ein Problem ist, dass man es nicht mit Experimenten im Labor erforschen kann. Aber für die vergangenen drei Jahrhunderte haben wir exzellente natürliche Experimente! Wir sahen eine Erwärmung Jahrhundert für Jahrhundert (warming century after century), und doch gab es kein Thermageddon. Wo sind die Katastrophen?

Dann, im zweiten natürlichen Experiment haben wir die viel schnellere Erwärmung seit 1958, von der Fuller spricht, wie in Abbildung 1 dargestellt. Während dieser Zeit sind die Pazifischen Atolle größer geworden, und Bangladesh ist um mehrere Hektar gewachsen (more hectares of land). Die Menschen haben mehr zu essen als jemals in der Geschichte. Es gab keine Zunahme extremer Wetterereignisse. Wo sind die Katastrophen dieser zwei Experimente einer langsamen und einer schnellen Erwärmung?

Also mache man sich keine Sorgen über eine Erwärmung um acht Zehntelgrad bis 2050. Ich schlafe gut in der Gewissheit, dass meine Enkelkinder an einen Punkt kommen, an dem sie acht Zehntelgrad genau messen können und wissenschaftliche Gründe für die Größenordnung von Anpassungen haben… Ich glaube, dass sie diese Möglichkeiten haben werden, dass sie klüger und reicher und mächtiger als wir sind, mit Technologien, von denen wir heute noch nicht einmal träumen. Vielleicht finden sie sogar heraus, dass es zwischen heute und 2050 eine Erwärmung um acht Zehntelgrad gegeben hat. Und dann könnten sie auch mit Gewissheit sagen, ob wirklich das CO2 der hauptsächliche Knopf zur Klimakontrolle ist. Und wahrscheinlich werden sie eine ganze Palette anderer Energiequellen zu der Zeit haben.

Aber zurück zu den acht Zehntelgrad bis 2050. Ich kann einfach nicht erkennen, welche Katastrophen daraus in der realen Welt für meine Enkel folgen sollen. Bisher jedenfalls gab es mit Sicherheit keine Katastrophen.

Dann heißt es, unabhängig von den Enkelkindern, was ist mit den anderen Spezies? Werden sich ihre Verbreitungsgebiete ändern?

Ich denke an den 38. nördlichen Breiengrad. Die globale Temperaturänderung rund um den Globus beträgt etwa 1 K pro hundert Meilen, wenn man sich von diesem Breitengrad nach Norden oder Süden bewegt.

Daraus folgt, dass sich nach der Vermutung von Thomas Fuller die Isothermen im Mittel bis 2050 80 Meilen weiter nach Norden verlagern. Aber auch das geht wieder im Rauschen unter. Diese Art der Änderungen gab es seit Beginn des Klimas ständig. Normalerweise nimmt die Welt das nicht einmal wahr. Acht Zehntelgrad ist einfach zu wenig und ist zwergenhaft im Vergleich der täglichen, monatlichen, jährlichen und dekadischen Temperaturänderungen.

Ach so, dann werden die Leute sagen, dass die Erwärmung in diesem Falle viel schneller als in der Vergangenheit erfolgt, und dass hier die Probleme beginnen. Aber diese Leute vergessen, dass sich alle Lebensformen sehr schnell anpassen können. Wenn sich die Temperatur immer wieder von einem Jahr zum nächsten um drei Grad ändert, sei es nun auf- oder abwärts, müssen (und können) sich Pflanzen und Tiere an diese jährliche Änderung anpassen. Der Gedanke, dass sich diese Pflanzen und Tiere an eine Änderung um acht Zehntelgrad bis 2050 nicht anpassen können, ist also unsinnig, wenn sie sich an eine Änderung um drei Grad innerhalb eines Jahres anpassen können. Und es ist klar geworden, dass selbst in der von Fuller betonten raschen Erwärmung seit 1958 keine Katastrophen aufgetreten waren, weder unter den Menschen noch unter Tieren und Pflanzen. Also funktioniert die Behauptung „rasche Erwärmung führt zu Katastrophen“ auch nicht.

Welches letztendliche Fazit kann man also ziehen? Es tut mir leid, wenn ich so anderer Ansicht bin, aber ich sehe nicht einmal unter der Voraussetzung von Thomas Fullers übertriebener Erwärmung von 2 K pro Jahrhundert (verglichen mit vergangenen Änderungen), dass es irgendwelche Probleme oder gar Katastrophen gibt. Es heißt, dass die größte Erwärmung laut IPCC in den außertropischen Gebieten stattfinden, im Winter, nachts.

Am Ende dieses Tages kann man mir neo-elisabethanische Brutalität vorwerfen, wenn ich willentlich Enkelkinder in eine wärmere Welt entlassen will, aber ich werde nicht schlechter schlafen, wenn ich Nächte erlebe, die weniger kalt sind als in Helsinki, oder bei Fullers möglichen (nicht garantierten, sondern lediglich möglichen) acht Zehntelgrad Erwärmung bis 2050. Erwärmung verursachte in der Vergangenheit keine Katastrophen, und falls es in Zukunft wärmer wird, gibt es alle Gründe, auch davon keine Katastrophen zu erwarten.

Ich weiß, dass ich mit dieser Meinung eine Minderheit repräsentiere. Aber damit ich meine Ansichten ändere, muss man mir zeigen, dass die Erwärmung in der Vergangenheit zu Katastrophen und gewaltigen Problemen geführt hat. Bis dahin glaube ich einfach nicht, dass eine künftige Erwärmung Katastrophen und gewaltige Probleme bringt, schon gar nicht bei einer Erwärmung, die wir kaum messen können.

Wilis Eschenbach

Hier finden Sie das Original

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Vom Wert der Klima-Prognosen: Nicht heiß genug, nicht kalt genug…

Viele Menschen aber können nicht mehr einfach nur genießen. Sie unterliegen dem Zwang der Suche nach dem Negativen. Und so verwundert es nicht, wenn die Klimaalarmisten die Temperaturen in Deutschland als Vehikel benutzen, um landauf landab auf die „globalen Temperaturrekorde“ hinzuweisen. Rekorde oder zumindest rekordverdächtige Werte, die sich beispielsweise aus den Berechnungen des NASA Goddard Institute for Space Studies (NASA-GISS) ableiten lassen. Und natürlich werden uns diese Daten in allen möglichen Blogbeiträgen, Zeitungsartikeln und Fernsehberichten als Menetekel verkauft. Als – je nach Formulierung – Beweis oder zumindest Indiz für die fortschreitende globale Erwärmung, die zwangsläufig in die Katastrophe führt.

Stefan Rahmstorf beispielsweise findet es heiß. In seinem jüngsten Text läßt er die Interpretation der Temperaturkurve zwar geschickt offen, aber es ist deutlich, was er seinen Lesern sagen möchte. Auch er weiß: Globale oder gar lokale Temperaturrekorde sind kein Beweis für eine menschgemachte, katastrophale Erderwärmung. Aber wenn es eine solche gäbe, wären entsprechende Werte zu erwarten. Da man nun solche Daten mißt, berechnet und in Deutschland Wärme auch wirklich wieder spüren kann, ist der Indizienbeweis perfekt.

Nein, ist er nicht. Denn dafür ist es schlicht und ergreifend noch immer nicht heiß genug.

Die Prognose der globalen Temperaturanomalie

Auf die Differenz zwischen Szenario und Prognose bin ich hier bereits ausführlich eingegangen. Ein Szenario ist nicht deswegen gut, weil es eine hohe Eintrittswahrscheinlichkeit hätte. Vielmehr werden Szenarien und Projektionen genau nicht unter der Berücksichtigung von Wahrscheinlichkeiten erstellt. Ein Szenario ist genau dann sinnvoll, wenn es grundsätzlich möglich und in sich widerspruchsfrei (konsistent) ist.  Das IPCC wird aus meiner Sicht genau deswegen zu Recht kritisiert, weil es aus all den denkbaren Szenarien für die Zukunft unserer klimatischen Bedingungen nur eine Teilmenge auswählt und damit eine bestimmte Richtung der Berichterstattung forciert. In der dann die feine, aber wichtige Unterscheidung zwischen Projektion („projection“) und Prognose („prediction“) genau nicht mehr vorgenommen wird.

Bild 1: Langzeittrend und Prognose

Eine Vorhersage, die ohne zusätzliche Annahmen der Veränderung von Einflußfaktoren auskommt, besteht immer in der Fortschreibung eines als stabil erkannten Trends. Und wenn man sich die Entwicklung der mittleren globalen Temperaturanomalie nach den Daten der NASA anschaut, so kann man einen solchen Trend tatsächlich ableiten. Er ist in erster Näherung linear und bedeutet einen Temperaturanstieg um etwa 0,6° pro Jahrhundert. Die Stabilität dieses Trends ergibt sich (neben den üblichen statistischen Tests) auch daraus, daß die Wissenschaftler in früheren Jahrzehnten ihn in ähnlicher Größenordnung hätten ableiten können (Bild 1).

Zur Klarstellung: Dieser Trend ist vereinbar mit der Annahme einer Erwärmung durch die anthropogenen Kohlendioxid-Emissionen. Aber „Vereinbarkeit“ bedeutet noch lange nicht „Beweis einer Kausalität“. Es sind vielmehr eine Menge Prozesse denkbar, die einen solchen Trend begründen können.   Und im Zusammenhang mit der aktuellen Debatte über das rekordverdächtig heiße Jahr 2010 ist außerdem zu beachten:

Wenn alles so weitergeht, wie bisher, wenn dieser Trend also weiterhin stabil bleibt, droht uns keine Klimakatastrophe. Sondern vielmehr eine weitere Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts um lediglich etwa 0,5 Grad.

  • Die Größenordnung von Zehntelgraden, in der sich das Jahr 2010 global möglicherweise um einen Rekord mit anderen Jahren streitet, ist für den Trend belanglos. Die Prognose bleibt stabil, auch wenn 2010 „das global wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen“ werden würde.

  • Der stabile Langzeittrend beinhaltet immer wärmere Jahre und immer neue Rekorde in den Messungen und Berechnungen der mittleren globalen Temperaturanomalie. Auch Aussagen wie „von den zehn wärmsten Jahren bisher lagen 8 in der letzten Dekade“ werden immer wieder möglich sein. Und sind genau kein Beleg für den unaufhaltsamen Schritt in den Abgrund.

    Im Gegenteil: Wenn alles so weitergeht wie bisher, ist dies eher ein Indiz für das Ausbleiben der Katastrophe. Weil die Erwärmungsrate schlicht nicht ausreicht, eine Prognose in Richtung extremer Klimaveränderungen bis zum Ende des Jahrhunderts zu rechtfertigen. Es ist zwar heiß in Deutschland, im Moment, und es mag warm sein auf der Welt im Durchschnitt, aber es ist immer noch nicht heiß genug.

    Die Latif-Prognose

    Mojib Latif sieht das anders. Und verwendet die Bild-Zeitung, um seine Botschaft möglichst weit zu streuen. Die ihn aus lauter Dankbarkeit für so viel Ehre auch gleich zu „Deutschlands bestem Klimaforscher“ ernennt. Und so lautet seine Prognose:

    „Was wir jetzt erleben, ist erst der Anfang. Bis zum Ende des Jahrhunderts werden die Temperaturen – wenn nichts geschieht – um fünf bis sechs Grad steigen.”  

    Er bezieht sich mit diesen Werten wohl auf die apokalyptischen Szenarien des IPCC. Um zu sehen, wie sich die Latif-Prognose im Verhältnis zum stabilen Langzeittrend verhält, ist in obiger Abbildung der Maßstab zu ändern. Und natürlich beinhalten die IPCC-Szenarien keinen linearen Anstieg. Aber zur Vereinfachung des Verständnisses ist ein solcher in der Zeichnung angesetzt. Zumal er der einfachste Weg ist, auf dem Latifs Prognose erreicht werden könnte. Jeder andere Verlauf würde Phasen mit einem noch höheren und schnelleren Temperaturanstieg erfordern (Bild 2).

    Bild 2: Der Langzeittrend und die Latifprognose

    Man erkennt, wie stark Latifs Prognose von dem Langzeittrend seit Beginn der Aufzeichnungen abweicht. Es gibt keine Datengrundlage, die eine solche Vorhersage rechtfertigen würde. Was Latif nicht  davon abhält, regional gleich noch aufzusatteln:

    „Dann reden wir im Sommer von Hitzewellen mit fast 50 Grad hier in Deutschland.“  

    Damit verläßt er dann auch noch den Boden der IPCC-Szenarien. Jedenfalls steht diese Prognose in einem gewissen Widerspruch zu den Botschaften des “regionalen Klimaatlas Deutschland“, der auf den auch durch das IPCC zitierten Modellrechnungen basiert. Und: Betrachtet man die dortigen Prognosen zu Themen wie “heiße Tage” und “tropische Nächte”, so scheint uns dieser Sommer tatsächlich einen Vorgeschmack darüber zu geben, was wir von der Klimakatastrophe bemerken werden: Nichts.

    Meine damalige Einschätzung einer höheren Zahl an “heißen Tagen” als “Risiko” muß ich jedenfalls nach den aktuellen Erfahrungen wieder zurücknehmen. Und komme zu dem Schluß: „Wenn nichts geschieht“ – Herr Latif – geschieht genau das: Nichts. Und wenn 2010 ein Rekordjahr wird – ob global, ob in Deutschland – ist eben immer noch nichts geschehen, was auf die Apokalypse hinweist.

    mit Dank an Peter Heller von Science Sceptical

    ÄHNLICHE BEITRÄGE (BETA):