Wo bleibt die Arktis-Schmelze ? Der Parade-Schocker der Alarmisten bleibt aus!

Die Entwicklung der arktischen Eis-Fläche verläuft ganz anders, als von den Klima-Alarmisten seit Jahren behauptet wird. Zunächst: Das jährliche Minimum der arktischen Eisbedeckung wird jeweils Mitte September erreicht. Dabei gab es zwischen 2003 und 2007 einen insgesamt abnehmenden September-Wert, wie die Abbildung 1 veranschaulicht:

Abb. 1[1] : Arktische Eisbedeckung

Stand: 19.10.2010

Das veranlaßte die Katastrophen-Propheten zu der Behauptung, schon in ein bis zwei Jahrzehnten könne die Arktis im Sommer eisfrei sein. Dabei wird auch gerne auf die z.B. vom PIK-Forscher Rahmstorf vermuteten “Klima-Kipp-Punkte“ verwiesen, bei denen es angeblich ab einem bestimmten Entwicklungs-Stadium keine Rückkehr zum Vorzustand mehr geben könne. Diese Vermutung erweist sich jedoch bei näherer Betrachtung als unhaltbar , auch beim Arktis-Eis – wie wir derzeit sehen. Mittlerweile zeigen nämlich die Beobachtungen in der Arktis seit 2007 einen ganz anderen Trend : 

Dazu die Zahlen zum sommerlichen Minimum der arktische Eisfläche jeweils im September :

2007* :  4,3 Mill. km2

2008* :  4.7 Mill. km2

2009* :  5.4 Mill. km2

2010** :  4.8 Mill. km2

)* AWI: Presse-Mitteilung, Bremerhaven/Hamburg, den 23.06.2010 

)**  http://www.ijis.iarc.uaf.edu/en/home/seaice_extent.htm

Danach gab es zwischen 2007 und 2009 eine sommerliche Eiszunahme von über 1,1 Mill. km2 , folglich ca. dem Dreifachen der Fläche Deutschlands von 360.000 km2. Das sind mehr als 20 % Zuwachs !  Der Wert von September 2010 liegt zwischen den Minima von 2008 und 2009, aber immer noch um 0,5 Mill. km2 über 2007.

F a z i t :  Die “Kipp-Punkt-These“ funktioniert offensichtlich nicht, s o n s t  müßte es seit 2007 eine ständige und beschleunigte Eis-Abnahme geben, aber das Gegenteil ist der Fall!

Aus dem angeblichen Umkippen des Arktis-Eises leiten Klima-Alarmisten gerne ein dann folgendes “Kollabieren“ des Erdklimas ab. Dazu bemerkt der Vizedirektor des Alfred-Wegener-Instituts Prof. Dr. Heinz Miller  : “Das Klima kann nicht kollabieren, Natur kennt keine Katastrophen.“ 

Noch deutlicher wird eine Stagnation der arktischen Eisfläche, wenn man den winterlichen Maximal-Wert der Eisbedeckung betrachtet. Die Messungen des IJIS-Projektes  zeigen folgendes Bild : 

“Stich-Tag“ 4. April ; in Mill. km2

2003   14,2

2004 13,8

2005 13,5

2006 13,3

2007 13,4

2008 14,0

2009 13,9

2010 14,3

Das zeigt: Im April 2010 hatten wir den größten Wert der winterlichen arktischen Eisbedeckung in den vergangenen acht Jahren.

Betrachtet man ein aktuelles Datum wie den 10. Oktober 2010 in Abbildung 2, dann wird der seit 2007 zunehmende Trend der arktischen Eisbedeckung besonders deutlich: innerhalb von 4 Jahren erfolgte zu diesem Termin eine Eiszunahme um 1,2 Mill. km2 (!). 

Abbildung 2

Das "National US snow and ice data center" in Colorado hatte noch vor kurzem einen sommerlich eisfreien Nordpol ab 2013 vorhergesagt. Wie man allerdings aus den vorliegen Daten einen solchen Trend zum Abschmelzen des Nordpols innerhalb von nur 4 – 5 Jahren solide ableiten kann, das wird auf ewig das Geheimnis den Damen und Herren aus Colorado bleiben. Allerdings  –  nun konstatierte auch dieses Institut  im Januar 2010, daß das Eis am Nordpol in den letzten 2 Jahren um 26% zugenommen hat. In ihrer Zeitschrift bestätigen sie jetzt gegenüber der zuvor behaupteten Temperaturerwärmung: "…The bitter winter afflicting much of the Northern Hemisphere is only the start of a global trend towards cooler weather that is likely to last for 20 or 30 years, say some of the world’s most eminent climate scientists…." Sie sehen sogar in der gegenwärtigen Wiedervereisung eine Trendumkehr und sagen für die nächsten 20 bis 30 Jahre eine weitere Abkühlung voraus. 

Bei alledem ist noch anzumerken, daß arktische Temperatur-Sprünge und Eisschmelzen auch in früheren Jahrhunderten und sogar im 20. Jahrhundert immer wieder auftraten. Mangels seinerzeitiger Satelliten-Beobachtungen sind dabei allerdings die Eis-Schmelzen nicht flächendeckend dokumentiert. 

In einem Bericht  (vgl. auch Abb.3) über eine explosions-artige Arktis-Erwärmung ab 1919 für ca. 20 Jahre heißt es:  “Genau im Januar 1919 explodierten im hohen Norden die Temperaturen. So ein gewaltiger Temperaturanstieg wurde von der Meteorologie bisher nur dieses eine Mal gemessen und zwar auf Spitzbergen. Man kann es als Klimaknall bezeichnen. Zwischen den Wintermonaten (Jan/Feb) 1917 & 1918 einerseits und der Jahre 1919 & 1920 andererseits liegt eine Differenz von 16°C. Das gilt selbst dann noch, wenn man sich die Winter (D/J/F) der sieben Jahre 1912-1918 und 1919-1925 gegenüberstellt, die einen Sprung nach oben von 10° ergeben.  Doch nicht nur die Höhe des Anstiegs war verblüffend. Nicht weniger war die Tatsache, daß der Anstieg über zwei Jahrzehnte Bestand hatte und sich noch verstärkte, bis 1939, als der Zweite Weltkrieg seinen Lauf nahm. Die damalige Klima-Wissenschaft wunderte sich und zögerte nicht, das Ereignis und seine Fortdauer als „Klimarevolution“ zu bezeichnen.

In den späteren Jahren der 1930er Dekade waren so warm wie die erste Dekade nach dem Jahr 2000. Nach 30 Jahren Abkühlung ab 1940, setzte der Erwärmungstrend seit 1980 wieder ein. War es eine Fortsetzung der Erwärmung, die mit dem Klimaknall im Januar 1919 begonnen hatte? Wer diesen denkwürdigen Januarmonat 1919 erinnern will, muss es ganz alleine tun. Wer jedoch das Geschehen in der Arktis heute bewerten will, muss zunächst die Erwärmung von damals verstehen. Selbst 90 Jahre nach dem Ereignis liegen keine Erkenntnisse darüber vor, was sich damals in der Arktis abgespielt hat.

Abbildung 3

Schließlich könnten sich die Aussagen der AWI-Direktorin Prof. Dr. Karin Lochte zum Arktis-Eis als sehr besonnen und weitsichtig erweisen, als sie z.B. in einem FASZ-Interview auf die Frage, ob die starken Meereisverluste im Sommer 2007 ein Indiz für die künstliche Erwärmung sei, sagte: "Das müssen wir erst noch sehen. Wir wissen heute noch nicht, ob wir in vielleicht fünf Jahren wieder mehr Eis haben…". Nun, es brauchte gar keine 5 Jahre, bereits ein Jahr später, 2008, hatten wir wieder drastisch mehr Eis. 

Und ein Jahr später äußerte sich Karin Lochte nochmals im gleichen Sinne: Auf die Frage , ob die Nordpol-Umrundung 2008 von FS POLARSTERN ein Hinweis auf den globalen Klimawandel sei, bemerkte sie: “Das ist noch nicht klar… Es gibt noch keine Antwort auf die Frage, ob der Rückgang des Meereises anhalten oder ob es wieder eine kältere Phase geben wird.“ 

Dipl.-Met- Klaus-Eckart Puls,  EIKE


[1] http://www.ijis.iarc.uaf.edu/seaice/extent/AMSRE_Sea_Ice_Extent_L.png

[2] Kipp-Punkte, Kipp-Elemente im Klimasystem…

[3] http://arctic-roos.org/observations/satellite-data/sea-ice/ice-area-and-extent-in-arctic  u n d

http://www.ijis.iarc.uaf.edu/en/home/seaice_extent.htm

[4] Bohrer im Eis, DIE ZEIT, 06.06.2007 , S.40

[5] The IARC-JAXA Information System (IJIS) is a geoinformatics facility for satellite image analysis and computational modeling/visualization in support of international collaboration in Arctic and global change research at the International Arctic Research Center in corporation with the Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA). Copyright: since 2005, Japan Aerospace Exploration Agency (Access and Contact)
IARC-JAXA Information System, IARC, UAF P.O. Box 757340 Fairbanks, Alaska 99775-7340 USA

[6] http://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-1242011/DAVID-ROSE-The-mini-ice-age-starts-here.html#ixzz0cyotPDua

[7] http://www.ozeanklima.de/

[8] FAS 16.11.2007, S.46

[9] ElbeWeserAktuell, 29.10.2008, S.6BC

 

 

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