DWD widerspricht sich:Extremwetter nehmen zu! und: Extremwetter nehmen nicht zu! Ist der deutsche Wetterdienst (DWD) wetterwendisch wie das Wetter?
Doch Professor Adrian, ebenfalls Teilnehmer der Runde, und neuer Präsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD), will die Kurve hin zur Klima-Katastrophe noch rasch kriegen und meint:
.“… Zudem sei die Durchschnittstemperatur in Deutschland von 1881 bis 2009 um 1,1 Grad Celsius angestiegen. Sie könne sich am Ende dieses Jahrhunderts nochmals um zwei bis vier Grad erhöhen.“… und dann weiter: "Wir werden es künftig mit ganz anderen Extremen zu tun haben, das ist die Bedrohung."
Was will uns Adrian damit sagen? Dass es in Deutschland etwas wärmer geworden ist? Damit wird er wohl Recht haben, denn bis 1850 war es über etwa drei Jahrhunderte lang (vgl. Abbildung 1 und Anhang aus Johann Peter Hebbels Wetterchronik um 1800) ziemlich kalt – mehr oder weniger. Etwa um 1850 ging nämlich die unangenehme(!) kleine Eiszeit zu Ende: Mit Hunger, Not und Elend. Ein europa- wie weltweit gut dokumentierter Prozess. (Siehe auch Städteauswahl im nebenstehenden Bild) Aber wie kommt Adrian auf seine Prognose von zwei bis vier Grad? Oder ganz anderen Extremen als Bedrohung? Aus den Daten? Aus deren Trend? Oder aus Modellen?
Adrian drückt sich ja sehr, sehr vorsichtig aus, sicherheitshalber immer schön im Konjunktiv : Es könnte… es könnte aber auch nicht … und die Spannbreite seiner Prognose ist riesig, Zitate hier :
(Die Temperatur) …. könnte am Ende dieses Jahrhunderts nochmals um 2 bis 4 °C höher liegen als heute. Die steigenden Temperaturen bringen voraussichtlich mehr und stärkere Hitzeperioden…. Bis zur Mitte des Jahrhunderts rechnen wir zum Beispiel mit einer Zunahme von etwa 15 bis 27 zusätzlichen Sommertagen pro Jahr
Was zeigen die Beobachtungen?
Die untere Abbildung 1 zeigt die langjährige Berliner Temperaturentwicklung, dargestellt als „Dahlemer Reihe“. Sie zeigt alle Messwerte von 1701 bis 2008. Dieser Zeitraum umfasst zehn Klimaperioden denn eine Klimaperiode umfasst 30 Jahre. Die Dahlemer Reihe enthält also in 310 Jahren zehn Klimaperioden. Die Reihe des Herrn Adrian gerade mal drei. Was zeigt die langjährige Klimaentwicklung besser? Die mit drei Klimaperioden oder die mit zehn?
Schaut man sich die Reihe genauer an, so erkennt man sofort den Tiefpunkt um 1855 und den darauf folgenden um 1892, also just zu der Zeit, von dem Adrian seine "anthropogene" Erwärmung startet.
Abbildung 1: Anomalien der Dahlemer Reihe bezogen auf die WMO Klimareferenz von 1961-1990.
Man erkennt auch, dass derzeit in Berlin eine Temperatur herrscht, (symptomatisch für Deutschland; folgt man den Regeln des Goddard Institute for Space Sciences GSS, -mit der CRU, das maßgebliche Klimainstitut des IPCC- ) wie am Ende des 18. Jahrhunderts. Ganz ohne CO2-Korrelation, wie Abbildung 2 zeigt.
Abbildung 2: CO2 Konzentration und Temperaturanomalie der Berlin Dahlem
Mal fiel die Temperatur, mal stieg sie. Wie immer. Über 300 Jahre!
Noch deutlicher: Der lineare Trend der Dahlemer Reihe zeigt über die 300 Jahre hinweg nur einen Anstieg von 0,08°C/Jahrhundert. Die absolute Temperatur stieg in diesen 300 Jahren von ca. 8,75°C auf 9°C. Das ist statistisch völlig irrelevant.
Nur wenn man – wie Adrian- vom deutlich sichtbaren Kältetief um 1892 ausgeht, beträgt der Anstieg auf das heutige Niveau etwa 1 °C. Haben wir nun damit einen Hinweis auf den Treibhauseffekt? Oder nur auf einen eigenen DWD-Treibhauseffekt? Vielleicht misst man beim DWD hauptsächlich den städtischen Wärmeinseleffekt mit?
Das alles weiß auch Herr Professor Adrian. Die Daten stammen aus seinem Haus. Daher stellt sich die dringende Frage nach seinen Motiven. Was also ist das für ein Wissenschaftler der elementare Erkenntnisse und Zusammenhänge einfach verschweigt? Ist er wirklich noch Wissenschaftler oder mehr Polit-Agitator? Wir können es nur vermuten, eines ist aber sicher, wissenschaftlich sind seine Prognosen nicht.
Hingegen kann man als gesichert festhalten:
Abbildung 3: Temperaturentwicklung der letzten 2000 Jahre
(1) Vor 1850 ist es auf der Nordhalbkugel über etwa drei Jahrhunderte während der “kleinen Eiszeit“ mehr oder weniger kälter gewesen, mit mehreren Minima, einem markanten Minimum aber eben um 1850 !
(2) Seit 1850 ist es trendmäßig – mit kurzen Kälteperioden zwischendurch- wärmer geworden, seit 1998 nicht mehr.
(3) Der Grund für die Erwärmung ist ungeklärt, die CO2-Hypothese reicht dafür nicht aus
(4) Die globale Erwärmung des 20. Jahrhunderts hat ihr "Zentrum" (abgesehen von der Arktis) ausgerechnet in Deutschland (ca. + 1 ° im 20. Jh., ansonsten +0.6 – +0.7 ° "global"). Bisher ist keine schlüssige Antwort bekannt geworden auf die Frage, warum ausgerechnet in Deutschland die Erwärmung mit +1 ° erheblich über fast allen anderen Regionen der Erde liegt ! Ohnehin: Eine globalen Temperaturtrend zu definieren , ist wissenschaftlich schon problematisch genug, wenn nicht sogar grundsätzlich falsch, vgl. d a z u insbes. Puls.Lp.Nr. 21 – Abb. 2+3+4(!) "Viel Wind um Nichts" ).
(5)
(a) Der DWD sagte noch vor kurzem klipp und klar:: "Bei extremen Wetterereignissen sind in Deutschland hingegen bisher keine signifikanten Trends zu beobachten gewesen. Auch solche Ereignisse wie die Hochwassersituation 2002 gehören zum normalen Repertoire unseres Klimas."(Quelle: Mitteilungen der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft, 3/2002, S. 2).
(b) Und der DWD bestätigte alles dieses nochmals in einer großen Presse-Konferenzen 2007: "Bislang (noch) keine Zunahme von Extremereignissen: Bislang sind jedoch – mit Ausnahme der bereits erwähnten sommerlichen Starkniederschläge – keine systematischen Veränderungen oder Verschiebungen der Extremwerte nachweisbar". ( DWD-Pressekonferenz 24.04.2007, Berlin, Vortrags-Manuskript Müller-Westermeier; sowie http://metportal.dwd.de/bvbw/generator/Sites/DWDWWW/Content/Presse/Pressekonferenzen/2007/PK__20070424/20070424b,templateId=raw,property=publicationFile. pdf/20070424b.pdf, S.5, Abs.3, mit umfangreichen Daten und Papieren)
(c) …und zum Hochwasser: Auch solche Ereignisse wie die Hochwassersituation 2002 gehören zum normalen Repertoire unseres Klimas." (Quelle: Mitteilungen der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft, 3/2002, S. 2).
Zum Schluß noch ein Blick über den Atlantik ins Jahr 1910. Dort wüteten Waldbrände wie vor kurzem in Russland. Nur hatte Herr Flassbarth in Geschichte nicht aufgepasst.
Das eigentliche Problem liegt woanders :
Es ist die totale Ideologisierung und Politisierung des Klima-Themas – gegen die Fakten und zum erheblichen Teil gegen die eigenen Erkenntnisse, unter Mitwirkung aller "Mächtigen" wie Politiker, Medien, Institute – wobei früher seriöse Institute wie DWD, UBA, AWI … neuerdings bei der Vermittlung von Klima-Hysterie kräftig mitmachen; möglicherweise geht es auch hier inzwischen um Forschungs-Gelder, öffentliche Reputation und politische Anbiederung … ?
Die Faktenlage hingegen ist klipp und klar: Die Wetterdienste dieser Erde finden (fast) nichts von dem, was vom DWD und anderen interessierten Kreisen ständig behauptet wird (vgl. insbes. "Viel Wind um Nichts" Puls.LP. 21 und Puls.LP. 22 !).
Michael Limburg EIKE (unter Verwendung von Arbeiten von. H.J. Lüdecke und K.E. Puls)
* mit freundlicher Genehmigung entnommen aus einer noch unveröffentlichten Arbeit von H.J. Lüdecke