EIKE Brief an Minister Röttgen beantwortet: „Unser Handeln beruht auf den Erkenntnissen der großen Mehrheit internationaler Wissenschaftler..“
Brief von Herrn Schafhausen vom 30.7.10
„Sehr geehrter Herr Limburg,
herzlichen Dank für Ihr ausführliches Schreiben vom 20. Juni 2010 an Herrn Umweltminister Dr. Norbert Röttgen.
Wir haben Ihre Stellungnahme aufmerksam gelesen. Unser Handeln beruht auf den Erkenntnissen der großen Mehrheit internationaler Wissenschaftler. Leitschnur der Politik der Bundesregierung im Bereich des Klimawandels ist es, die globale Erderwärmung auf maximal2 Grad über vorindustriellem Niveau zu begrenzen. Deswegen setzt die Bundesregierung insbesondere auf den massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien und die deutliche Steigerung der Energieeffizienz. Keine Frage, dies bringt Veränderungen mit sich, ein weitreichender Strukturwandel des Energiesystems ist notwendig. Wir sehen darin jedoch eine große Chance für den Klimaschutz, für eine nachhaltige Energieversorgung, für mehr zukunftsträchtige Arbeitsplätze.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
(unleserlich)
In der Antwort versichert Herr Schafhausen, man hätte im BMU unseren Brief aufmerksam (Sie finden ihn hier) gelesen. Schafhausen schreibt:
…Wir haben Ihre Stellungnahme aufmerksam gelesen.
Das freut uns. Aber irgendwie fehlt uns dann der Glaube an die Richtigkeit dieser Aussage, denn an keiner Stelle wird auf unsere Argumente oder unsere Vorschläge eingegangen.
Zum Beispiel baten wir gleich im ersten Absatz um einen Termin:
Deswegen möchten wir Ihnen schriftlich diese Stellungnahme (nun ausführlicher) zukommen lassen, mit der Bitte, sie so bald wie möglich in einem persönlichen Gespräch vertiefen zu können. Bitte nennen Sie uns dazu einen Ihnen passenden Termin. Da es nicht das erste Mal ist, dass wir um einen Termin bitten, hoffen wir, dass er diesmal nicht abgelehnt wird.
Stattdessen steht in der Antwort: Wir haben Ihre Stellungnahme aufmerksam gelesen.
Und im zweiten Absatz unseres „aufmerksam“ gelesenen Briefes steht klar:
Die Lage ist wirklich ernst. Jeder Mensch der eine große Operation plant, wird vernünftigerweise zuvor mindestens eine zweite Meinung einholen, jeder Mensch der eine große Anschaffung plant, holt wenigstens zwei Angebote ein. Warum kann nicht auch die Bundesregierung bei diesem existenziellen Thema so handeln? Bitte sprechen Sie mit uns.
Statt einer Antwort darauf mit Zustimmung oder Ablehnung schreibt der „aufmerksame“ Leser Schafhausen:
Unser Handeln beruht auf den Erkenntnissen der großen Mehrheit internationaler Wissenschaftler. Leitschnur der Politik der Bundesregierung im Bereich des Klimawandels ist es, die globale Erderwärmung auf maximal 2 Grad über vorindustriellem Niveau zu begrenzen.
Diese für unsere Volkswirtschaft vernichtende Torheit hatte der Minister ja schon ausgiebig bei seiner Grundsatzrede erläutert. Sie war deswegen auch nicht Gegenstand unserer Fragen. Und die Rechtfertigung mit
…den Erkenntnissen der großen Mehrheit internationaler Wissenschaftler.
wird auch dadurch weder besser noch wahrer, wenn sie tausendfach in jeder Politikerrede oder jedem -Schreiben wiederholt wird. Oder aber in Schulbüchern wiederholt wird, wie sie das Umweltbundamt den Schulen zur „Lehre“ ab der 2. Klasse zur Verfügung stellt. (s. Abbildung unten)
Abbildung 1: Titelbild eines Büchleins für Zweitklässler; herausgegeben vom Umweltbundesamt
Abgesehen von der nicht unerheblichen Tatsache, dass Mehrheit nur in der Politik, aber nicht in der Wissenschaft, ein Qualitätsmerkmal ist.
Aber selbst diese Mehrheit gibt es in der Realität nicht, nur in den Köpfen vieler Politker und Medienleute.
Wenn selbst der glühende THE Befürworter und IPCC Leitautor Prof. Mike Hulme öffentlich zugibt, dass es nur einige Dutzend Leute sind, die das Märchen vom anthropogenen CO2 getriebenen Klimawandel in die Welt gesetzt haben, dann sollte irgendwer dem Minister vielleicht sagen, dass bald die ganze Welt über ihn lachen wird.
Der Journalist Lawrence Salomon schreibt zur Äußerung von Hulme….
Das UN-Intergovernmental Panel on Climate Change führte die Presse und Öffentlichkeit in die Irre, mit der Behauptung, dass Tausende von Wissenschaftlern seine Ansprüche auf vom Menschen verursachte globale Erwärmung unterstützen, so Mike Hulme, ein prominenter Klimaforscher und IPCC Insider. Die tatsächliche Zahl der Wissenschaftler, die diese Behauptung unterstützen seien “ nur ein paar Dutzend Experten „, erklärt er in einem Aufsatz (für die Fachzeitschrift) „Progress in Physical Geograph“, das er zusammen mit dem Studenten Martin Mahony verfasst hat.
„Behauptungen wie“ 2, 500 der weltweit führenden Wissenschaftler seien im Konsens darüber, dass menschliche Aktivitäten einen signifikanten Einfluss auf das Klima „haben, sind unaufrichtig,“ sagen die Autoren eindeutig. Sie fügen hinzu, dass „machte das IPCC anfällig für Kritik von außen.“
Hulme, Professor of Climate Change in der School of Environmental Sciences an der University of East Anglia – der Universität mit dem Climategate Ruhm – ist Gründer und Leiter des Tyndall Centre for Climate Change Research und einer der prominentesten Klimaforscher der britischen Wissenschaftler. Zu seinen zahlreichen Rollen im Klimawandelestablishment, gehört dass Hulme Leitautor des IPCC für das Kapitel über Climate scenario development’ im 3. Bericht (Third Assessment Report TAR) und zuarbeitender Autor von mehreren anderen Kapiteln.
Offensichtlich weiß weder der Minister, noch die Beamten seines Ministeriums, dass sie einem Irrglauben anhängen. Einem Irrglauben allerdings, der sie voll beschäftigt hält. Denn der nächste Satz im Schreiben des Herrn Schafhausen heißt.
Deswegen setzt die Bundesregierung insbesondere auf den massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien und die deutliche Steigerung der Energieeffizienz.
So ein Einsatz kostet natürlich Kraft, Zeit und viele viele Milliarden an Fördergeldern, und „Anreizen“ die es zu ersinnen, einzuziehen und verteilen gilt. Anreize, die vom Verbraucher zwanghaft über Dritte eingetrieben werden. Die wenige sehr, sehr reich machen, und unser Land auf den direkten Weg in die Armut der dritten Welt führt.
Für solch hehre Ziele muss man schon mal Opfer in Kauf nehmen. Am Besten Opfer bei den anderen. Oder wie ist sonst der folgende Satz aus dem Schreiben des Herrn Schafhausen zu verstehen?
„Keine Frage, dies bringt Veränderungen mit sich, ein weitreichender Strukturwandel des Energiesystems ist notwendig.“
Ein Strukturwandel von der Industriestruktur zur Dreifelderwirtschaft des Mittelalters, mit allen seinen Vorzügen, weil im Einklang mit der Natur! Nun, da hat die Wirtschaft wenigstens Planungssicherheit auf dem gewollten Weg in den Untergang.
Das herauszuarbeiten war eine wesentlich Komponente unseres Briefes. Wir schrieben daher dem Minister zum Schluß:
„Somit ist auch klar, dass die durch die massive Zwangssubventionierung von „Erneuerbaren“ u.a. durch das unsägliche EEG, das Arbeitsplatzargument weder betriebswirtschaftlich noch volkswirtschaftlich trägt. Wie Studien des RWI, aber in jüngster Zeit besonders spanische und italienische Studien 15, 16 zeigen, vernichtet jeder „erneuerbare Arbeitsplatz“ zwischen 2,2 bis 6 konventionelle Arbeitsplätze. Die von Ihnen erwähnte genannte „Erfolgsbilanz“ von 300.000 „erneuerbaren Arbeitsplätzen“ in Deutschland verkehrt sich dadurch nachhaltig in ihr Gegenteil. Mindestens 600.000 konventionelle Arbeitsplätze sind daher bisher dauerhaft vernichtet worden.
Weitere 800.000 – nämlich die in der energieintensiven Grundstoffindustrie und ihrer Zulieferer werden bald folgen. Für immer! Hinzu kommt, dass nach diesen Studien ca. 60 % der Erneuerbaren -Arbeitsplätze in der Montage entstanden sind. Die sind nur dann nachhaltig, wenn die extrem teure Subventionierung – direkt oder indirekt – dauerhaft erhalten bleibt. Mit unausweichlicher Vernichtung von weiteren Arbeitsplätzen.“
Doch die Antwort des Herrn Schafhausen im Auftrag des Minsters erschöpft sich in seinem letzten Satz:
Wir sehen darin jedoch eine große Chance für den Klimaschutz, für eine nachhaltige Energieversorgung, für mehr zukunftsträchtige Arbeitsplätze.
Welch seherische Fähigkeiten hat das BMU, die andere Leute nicht haben? Natürlich will jeder Politiker irgendetwas schaffen. Früher war das der liebe Gott, dann die fleißigen Schwaben und heute „schafft“ jeder, der den Mund aufmachen kann. Das verstehen wir. Am liebsten „schafft“ der Politiker Arbeitsplätze, wenn irgendmöglich – nachhaltige Arbeitsplätze- am allerbesten zukunftsträchtige, nachhaltige Arbeitsplätze. Und das auch noch verbunden mit „Klimaschutz“! Das sollte man nicht gering achten. Dumm ist allerdings, wenn diese zukunftsträchtigen, nachhaltigen Arbeitsplätze mehr kosten als sie wert sind. Wenn sie mehr Arbeitsplätze vernichten, als neue entstehen. Wenn es kein Klima gibt, dass man schützen kann. Wenn es dem Klima völlig egal ist, was die Bundesrepublik Deutschland anstellt?
Sind die unvermeidlichen, schlimmen Folgen dann ärgerliche, aber leider, leider unvermeidliche Kollateralschäden? Denn das sie eintreten, darauf haben wir im letzen Absatz unseres Briefes hingewiesen:
Somit bleibt das an vorderster Stelle von Ihnen genannte Wunschziel „Deutschland solle Industrieland bleiben“ nach unserem Eindruck, ein dialektischer Kunstgriff, da Sie nach unserer festen Überzeugung – geteilt von vielen Anwesenden im Saal, wie wir durch Gespräche erfuhren – durch Ihr Handeln (und das vieler anderer im Lande) das genaue Gegenteil bewirken. In echter Sorge verbleiben wir mit freundlichen Grüßen Ihre
Der Minister hat aufmerksam gelesen. Das hat sein Schafhausen geschrieben. Verstanden hat keiner von ihnen!
Michael Limburg EIKE
15 Calzada Studie : http://www.eike-klima-energie.eu/uploads/media/Calzada-Study-090327-employment-public-aid-renewable.pdf
16 Stagnaro Studie: Saubere Arbeitsplätze, teure Arbeitsplätze? Warum Italien sich keine „Grüne Ökonomie“ leisten kann