Schiefergas als alternativer Energierohstoff – nur eine goldrauschähnliche Euphorie?

Fast alle hier zu Lande öffentlich zugänglichen Informationen über das „Schiefergas“ stammen aus der Feder von Journalisten unterschiedlichster Bildung und Herangehensweisen. In selteneren Fällen melden sich bzw. kommen hier Fachleute zu Wort. Charakteristisch für die zweifelhafte Qualität der Aussagen zum Thema sind beispielsweise die Beiträge der deutschsprachigen Abteilung von Wikipedia, welche sehr wenig Gehalt aufweisen, z. T. sogar irreführend, unvollständig sind und offensichtlich nicht von Fachleuten stammen. Im positiven krassen Gegensatz dazu stehen analoge Beiträge beispielsweise in den englisch- und russischsprachigen Abteilungen von Wikipedia. Selbstverständlich fühlt sich der Kommentator nicht frei von Subjektivität besonders hinsichtlich weltanschaulicher Gesichtspunkte. Auch ist er kein ausgesprochener Fachmann für Erdöl- und Erdgas, aber durchaus kompetent genug, um fachlich fundierte weitgehend kritikresistente Aussagen aufgrund seines Berufes und dazugehöriger langjähriger Praxis bezüglich Rohstoffexploration, Rohstoffförderung, Bohrtechnik usw. zu treffen.
Zunächst einmal ist vorauszusetzen, dass der interessierte Leser bereits darüber informiert ist, dass Gas aus Schiefern als alternatives Naturgas mit Hilfe „neuer“ Technologien zum jetzigen Zeit­punkt wirtschaftlich gewinnbar zu sein scheint. Weiterhin werden durch Massenmedien wirtschaftli­che und geopolitische Aspekte des Rohstoffmarktes und der Energetik vermittelt. Besonderer Wert wird dabei darauf gelegt, dass die USA endlich unabhängig von Gasimporten werden, was in der Perspektive auch für Europa möglich sei. Auf Gedeih und Verderb ist der Leser diesen Informatio­nen ausgeliefert. So ist es für den durchschnittlichen Bürger von Natur aus sehr schwer, sich ein objektives Bild über die in diesem Zusammenhang behandelten Sachverhalte zu machen.
Deshalb hier einige kurze Begriffserklärungen:
Was sind Schiefer?
Der Begriff Schiefer ist heute in der Geologie ohne weitere zusätzliche Charakterisierung nicht mehr gebräuchlich. Der Terminus Schiefer steht für Gesteine, die eine deutliche Spaltbarkeit auf­weisen. Das heißt, dass sie sich unter mechanischer Einwirkung in mehr oder weniger dünne Ta­feln zerlegen lassen. Man unterscheidet Tonschiefer und kristalline Schiefer.
Tonschiefer sind feinkörnige Gesteine mit sehr hohem Tonmineralanteil, die aufgrund der Wirkung gerichteter Drücke (tektonisch bedingt) eine Schieferung aufweisen. Tonschiefer haben einen ge­ringen Metamorphosegrad. Sie entstanden aus feinkörnigen Lockersedimenten, welche sich im Resultat der Diagenese (physikalisch, physikochemischer Prozess der Gesteinsbildung bzw. Ver­festigung und Umbildung in Raum und Zeit) verfestigten. Diese feinkörnigen z. T. schlammartigen Sedimente bildeten sich unter relativ ungestörten Ablagerungsbedingungen in meist tiefen stehen­den Gewässern. Dort dominierten in der Regel anoxische Bedingungen bzw. ein reduzierendes Mi­lieu, was zur Zerlegung (Fäulnis) organischer Substanz (z. B. abgestorbenes Plankton) unter der Mitwirkung entsprechender Bakterienarten führte. Die neben verschiedensten Farbtönen auftreten­de dunkle Färbung dieser Schiefer ist ein Hinweis auf die  Anwesenheit organischer Substanz. Die­se Schiefer sind potentiell gasführend (meist Methan) und kommen deshalb als Arsenal alternati­ven Naturgases in Frage. Das Gas befindet sich meistens in geschlossenen Klüften und auch in Mikroporen. Dieses Gas kann durch Aufbrechen („hydrofracing“ oder „fracing“) der inneren Ge­steinsstruktur zur Förderung mobilisiert werden kann.
Im Gegensatz zu den oben beschriebenen Schiefern stehen die hochmetamorphen kristallinen Schiefer, die sich infolge der Langzeitwirkung hoher Drücke, Wärme und auch harter Strahlung herausbildeten. Das Ausgangsgestein für die Bildung kristalliner Schiefer waren Tonschiefer und auch andere Gesteine (z.B. auch nichtsedimentäre). In diesen Schiefern sind mineralogische Re­likte als direkter Hinweis auf einen sedimentären Ursprung nicht mehr vorhanden. Das Mineralin­ventar besteht hier aus sekundären silikatische Bildungen. Eine nennenswerte Gasführung ist für kristalline Schiefer untypisch.
Weshalb erfolgte in Europa bisher keine Gewinnung von Naturgas aus Schiefern?
In den traditionellen Erdgasförderländern konnte bei zuverlässigen Förderraten und deren ständi­ger Erhöhung niemand ernsthaft auf die Idee kommen; Naturgas aus weniger wirtschaftlichen La­gerstätten zu gewinnen. Die erdgasimportierenden Länder andererseits gaben sich bei zuverlässi­ger Lieferung mit dem traditionellen Erdgas und den entsprechenden Preisen ab.
In der nachfolgenden Abbildung ist aus geologischer Sicht dargestellt, welche Position „Schiefer­gas“ unter den anderen Naturgasvorkommen einnimmt.

Abb. 1: Vorkommen von Naturgas
Ebenfalls der Fachbegriff „hydrofracing“ oder „fracing“ als „neues“ Verfahren zur Gewinnung von Fluiden (Naturgas, Erdöl) soll an dieser Stelle kompetent erklärt werden:
„Hydrofracing“ ist eine unter mehreren möglichen Methoden, die bei der Intensivierung der Förder­tätigkeit von Produktionsbohrungen für Erdöl und Erdgas angewendet werden. Die Anwendung dieser Methode zielt auf die Herstellung einer hohen Leitfähigkeit innerhalb der auszubeutenden Schicht zur Gewährleistung eines höheren Zuflusses des zu fördernden Fluids (Gas, Wasser, Kon­densat, Erdöl oder deren Gemische) in Richtung der mit Filter ausgebauten Strecke einer Produkti­onsbohrung. Dazu wird ein flüssiges Mittel (Gel, Wasser, Säure) unter Anwendung von Hochleis­tungspumptechnik in das Bohrloch bis zum Erreichen eines für den konkreten Förderhorizont spe­zifischen Drucks gepumpt. Mit dem Erreichen dieses Drucks wird die innere Struktur des Förderho­rizontes gestört, so dass bisher geschlossene Klüfte und Poren geöffnet werden. Zur Aufrechter­haltung dieses geöffneten Zustandes der Klüfte wird in Kollektoren, die aus terrigenem Material (tonige, sandige Sedimentgesteine) bestehen, ein spezieller Quarzsand quasi als Keil verwendet. Im Fall von kalkigen bzw. kalkhaltigen Kollektoren kann Säure zur Anwendung kommen. Im Resul­tat der Nutzung dieser Methode erhöht sich das Fördervolumen einer Bohrung in der Regel erheb­lich. Diese Methode erlaubt es alte Bohrungen, die nicht mehr rentabel fördern, wiederzubeleben.
Die Entwicklung dieser Methode wird der Firma Halliburton zugeschrieben (1947). Diese nutzte in den USA das Verfahren erstmals kommerziell im Jahr 1949. Damals wurde Wasser und als „prop­ping agent“ (aufspaltendes Mittel) einfacher Flusssand verwendet. Das Verfahren wird auch zur Förderung von Methan aus Kohlenflözen angewendet. Sehr schnell nach seiner Einführung fand diese Methode weltweit Eingang in die Praxis der Erdöl- und Erdgasförderung.
Weltweit werden Arbeiten nach dieser Methode von Serviceunternehmen der Erdöl und Erdgasin­dustrie wie Halliburton, Schlumberger, BJ Services u. a. angeboten.
Für eine Übersetzung des Fachterminus ins Deutsche erscheint dem Berichterstatter der Begriff „hydraulische Schichtbrechung“ als günstig.
In unten folgender Abbildung ist das technische Prinzip des Hydrofracings schematisch dargestellt.
 
Abb. 2: Prinzip des Hydrofracings (nach „Bergenzyklopädie“ V2, S. 36 – Kozlowski et. al (Red.), Moskau 1986)
Für den Leser liegt es nun auf der Hand, dass es sich beim „fracing“ durchaus nicht um ein neues Verfahren als solches handelt. Das „Neue“ besteht darin, dass Gasvorkommen in entsprechenden Schiefern wirtschaftlich nutzbar sind mit Hilfe eines Förderverfahrens unter Anwendung einer spe­ziell dafür angepassten Variante der hydraulischen Schichtsprengung (fracing).
Ähnlich verhält es sich mit dem Neuheitsgrad von Technologien gerichteter einschließlich horizon­taler Bohrungen. In Industrie, Bergbau, Erdöl-/Erdgasförderung und geologischer Erkundung ist die Anwendung solcher Technologien schon über viele Jahrzehnte lang geübte Praxis. In letzter Zeit hat das technologische Grundprinzip der verschiedenen Bohrtechnologien keine revolutionäre Er­neuerung erfahren. Andererseits ist es selbstverständlich, dass neuartige Materialien, Elektronik (Mess- und Steuertechnik), EDV- Anwendungen (Steuerung, GPS u. a.) und neu entwickelte leis­tungsfähigere Aggregate zeitgemäß Eingang in die Praxis finden und somit die bestehenden Bohr­technologien ständig verfeinert und verbessert werden.
Das Neue an der Fördertechnologie für Schiefergas besteht in der Anwendung einer prinzipiell be­kannten Bohrtechnologie, die speziell auf diese Art von Naturgasvorkommen eingestellt und dafür entsprechend verfeinert wurde.
Abb. 3 veranschaulicht das Grundprinzip gerichteten Bohrens bei der Förderung von Erdöl und Erdgas.
 
Abb. 3: Beispiel für gerichtetes Bohren („Nestbohren“) von einem Punkt aus (nach „Bergenzyklopädie“ V3, S. 137 – Kozlowski et. al (Red.), Moskau 1987)
Nach dieser „Einleitung“ wird nun dem Leser vorgeschlagen, sich zum Thema „Schiefergas“ mit einer Stellungnahme von russischer exponierter Stelle bekannt zu machen.
„Ein Zuwachs der Gewinnung von Schiefergas in Europa ist nicht zu erwarten“; (Transkript: OSHIDAT´  ROSTA DOBYTSCHI GAZA IZ SLANTSEW HJE PRICHODITSJA Übersetzung ins Deutsche B. Hartmann) Von Sergej Prawosudow – Generaldirektor des Instituts für Nationale Energetik über Zuwachsperspektiven der Förderung von Schiefergas (aus  http://tinyurl.com/2vfn9ma, erschienen am 13.04.2010 in „Neft` Rossii“ (Erdöl Russlands) und „Russische Business-Zeitung“ Nr. 745 (12))
„In letzter Zeit wird in der Welt eine aktive Kampagne zur Propagierung von Schiefergas geführt. All dies begann, als gemäß den Bilanzen des vergangenen Jahres die USA Russland in den För­dermengen von Erdgas überholten (624 Mrd. m³ gegenüber 596 Mrd. m³).
Dieser Sachverhalt ist durch den Zuwachs der Förderung eben dieses Schiefergases begründet. Sogleich wurde vielfach prognostiziert, dass nun in der ganzen Welt diese Art von Erdgas aktiv ge­fördert werden und damit der russische „blaue Treibstoff“ nicht mehr gefragt sein wird. Jedoch teil­te anschließend die amerikanische Zeitung „The Wall Street Journal“ mit, dass das US-Ministerium für Energetik allzu optimistisch das Fördervolumen des Erdgases im Lande einschätzte. Im besag­ten Artikel wird mitgeteilt, dass die Angaben für das Jahr 2009 noch um 10-12% nach unten korri­giert werden könnten. Wahr ist auch, dass dies noch bis zum Herbst des laufenden Jahres dauern könnte. Dabei hat sich in Russland die gesamte Gasfördermenge bereits im ersten Quartal 2010 gegenüber dem Vorjahr um 18,3% erhöht. Auf diese Weise könnte sich herausstellen, dass sich in Amerika keinesfalls ein „Gaswunder“ ereignet hätte.
In letzter Zeit propagieren amerikanische Firmen verstärkt die Förderung von Schiefergas. Die Selbstkosten für Schiefergas betragen im Mittel 150 $ pro 1000 m³ (d.h., 10 mal höher als für tradi­tionelles Gas in Russland). Deshalb ist es sinnvoll, dieses Gas in unmittelbarer Nähe des Konsu­menten zu fördern. Im Unterschied zu den USA wird Schiefergas in Europa bisher nicht gefördert.
Ein stetiges Wachstum der Förderung von Schiefergas in Europa ist nicht zu erwarten. Dafür gibt es einige Gründe: Erstens, die Schichten gasführender Schiefer sind in den Ländern der Europäi­schen Union gänzlich ununtersucht. Zweitens, ist die Bevölkerungsdichte in Europa weitaus höher als in den USA. Folglich würde die Gasförderung aus Schiefern ständig von Protesten aktiver Bür­ger und ökologischer Organisationen begleitet sein. Die Fördertechnologie bedingt im großen Maßstab die Anwendung des „fracings“ (dafür gibt es im Russischen schon von Anfang an über viele Jahrzehnte einen russischen Fachterminus, der in wörtlicher Übersetzung etwa „Hydrospren­gung“ heißen würde – Anm. d. Übers.), bei dem 900 bis 1000 m³ Wasser in das Gestein gepumpt werden müsste, um damit das dort befindliche Gas zu verdrängen. Man könnte sich damit abfin­den, falls dabei nur Wasser verwendet werden würde – es müssen aber immer diverse chemische
Reagenzien hinzugefügt werde (z. B. Tenside zur Verringerung der Oberflächenspannung des Wassers – Anm. d. Übers.), was zu einer Verschmutzung des Grundwassers bzw. von Süßwasser­quellen führen würde. Sogar in den USA, wo es hinsichtlich ökologischer Fragen nicht so genau genommen wird wie in Europa, wurde die Förderung von Schiefergas im Raum von New York un­tersagt.
Es ist zu erwarten, dass in nächster Zeit die europäischen Länder einem Druck der USA ausge­setzt sein werden, der durch die hinter ihnen stehenden Service-Unternehmen der Erdölindustrie (z. B. Halliburton – Anm. d. Übers.) verursacht wird. Könnte ihnen doch eine großangelegte Förde­rung von Schiefergas in Europa milliardenschwere Gewinne bringen. Solche Unternehmen wie die bekannte Halliburton beschäftigen sich ständig eben mit dem Niederbringen von Bohrungen und dem „fracing“ von Schieferschichten. Ist eine Exploitationsbohrung auf traditionellen Erdgasfeldern in der Größenordnung von insgesamt 30 Jahren funktionsfähig, so sinkt die Ergiebigkeit analoger Bohrungen auf Gasschieferfeldern gegen Ende des ersten Jahres ihrer Nutzung um 70 bis 90%. Deshalb ist man zur Aufrechterhaltung der Gasförderung gezwungen, ständig neue Bohrungen zu teufen und die Aufsprengung der Schichtklüfte (fracing) zu gewährleisten.
In den USA sind ständig etwa 2000 Bohranlagen in Betrieb – in Europa sind es 50. Dies steht da­mit im Zusammenhang, dass in den USA traditionsgemäß die überwiegende Menge von Erdöl und Gas auf dem Festland gewonnen wird. In Europa sind dagegen (gemeint ist Westeuropa; nicht ganz untypische Ausdrucks- und Denkweise vieler Russen – man spricht von Europa und vergisst dabei, dass Russland selbst einen großen Teil Europas bis zum Ural belegt ist und Russen Euro­päer sind. – Anm. d. Übers.) Festlandslagerstätten (gemeint sind Lagerstätten im Teufenbereich bis 5000 m, tiefer gelegene sind höchstwahrscheinlich vorhanden, aber nicht erkundet – Anm. d. Übers.) fast vollständig erschöpft. Die Ölförderung erfolgt fast ausschließlich auf dem Schelf der Nordsee. Bei der Gewinnung von Schiefergas müssten die Europäer amerikanische Bohrfirmen heranziehen.
Es ist sinnvoll daran zu erinnern, dass sich die Förderung von Schiefergas in den USA aktiv in­nerhalb der letzten fünf Jahre entwickelte, was auf die hohen Gaspreise auf dem amerikanischen Markt zurückzuführen ist. Angesichts dessen, dass der „blaue Treibstoff“ 500-600 $/1000 m³ koste­te und die Selbstkosten für dieses Volumen 150 $ betrugen, erscheint dies vollkommen akzepta­bel. Gegenwärtig bei Preisen von weniger als 130 $ / 1000 m³ auf dem US-Markt werden sich wohl wenige Investoren für solche Projekte finden. Es ist also nicht verwunderlich, dass sich der Still­stand von Bohranlagen stark erhöhte und sich bei mehr als 700 Stück beläuft. Gleichzeitig startete irgend jemand eine große PR-Kampagne zur Propagierung von Schiefergas.
Mit dem Wissen über das Umweltbewusstsein der Europäer verbreitete Anfang März das Unter­nehmen Halliburton eine Meldung, in der mitgeteilt wird, dass seine Spezialisten an einer ökolo­gisch sauberen Technologie der hydraulischen Aufsprengung von Gesteinsschichten arbeite. Im Speziellen wird über die Behandlung der einzupumpenden Wässer mit UV-Strahlung zur Abtötung von Bakterien berichtet, womit sich erweist, dass die Wasserzusätze auch noch gefährliche Bakte­rien enthalten. Außerdem wurden hinsichtlich schädlicher Austräge in die Atmosphäre während der Gasförderung bisher keinerlei seriöse Untersuchungen durchgeführt.
Man kann erwarten, dass in nächster Zeit in der EU eine seriöse Diskussion über die Perspektiven einer Gasförderung aus Schiefern geführt werden wird. Führende Rollen dabei werden aller Vor­aussicht nach solche Länder übernehmen, deren Außenpolitik im großen Maß auf die USA orien­tiert ist wie beispielsweise Polen.
Kommentar der Newchemistry (NC, Russland) (ein Verband der chem. Industrie – Anm. d. Übers.)
Nach Angaben der britischen The Times beginnt in Polen die amerikanische Firma ConocoPhillips ab Mai 2010 mit der Realisierung eines Programms zur Gasförderung aus tiefliegenden Schiefern. Die ersten „high-tec-Schächte“ (Schächte, aus denen Bohrungen in alle Himmelsrichtungen geteuft werden können – Anm. d. Übers.) werden für diesen Zweck in Gda?sk am Ufer der Ostsee errich­tet. Ähnliche Projekte werden in den nächsten Monaten zwei weitere amerikanische Unternehmen sowie ein kanadisches (Exxon-Mobile, Marathon und entsprechend Talisman Energy) in Angriff nehmen.
Es ist zu erwarten, dass diese Projekte einen Sprung in der polnischen wie auch in der amerikani­schen Wirtschaft verursachen werden. Mit Beginn der 2000-er Jahre, als die Technologie des ge­richteten Bohrens im Bereich der Gasförderung aus Schiefern in den USA eingeführt wurde, erwies sich die Gewinnung diese Rohstofftyps als rentabel. Ausgehend von den 1990-er Jahren bis heute haben sich die Fördermengen in den USA vervierfacht, was den Rohstoffpreis wesentlich senkte. Gegenwärtig beträgt der Anteil der Förderung von Schiefergas am Gesamtvolumen der Gasförde­rung in den USA 20 %. Es wird erwartet, dass der Anteil bis zum Jahr 2020 auf 50 % ansteigt.
Gas aus Schiefern unterscheidet sich von Naturgas, welches aus traditionellen Speichern gewon­nen wird, durch sein Vorkommen in Mikroklüften fester brennbarer Schiefer (nicht ganz exakt, sonst wären es Ölschiefer, die eigtl. keine echten Schiefer sind: gemeint sind Schiefer, die natürlich immer Festgesteine sind, organikführend sein können und gasführend in Mikroklüften und Mikro­poren sind, müssen auch nicht brennbar sein – Anm. d. Übers.), die in größeren Tiefen als ge­wöhnliche Erdgaslager vorkommen (muss auch nicht unbedingt sein – Anm. d. Übers.) und einen niedrigen Filtrationskoeffizienten (Maß für die Durchlässigkeit von Poren und Klüften-Maßeinheit – m/d; m/s – Anm. d. Übers.). Vom Standpunkt der bisherigen Gasförderung erscheint das Schiefer­gas aufgrund der besonderen Schwierigkeiten seiner Förderung und der damit verbundenen auf­wendigen Fördertechnologie als nicht traditioneller Rohstoff.“
(Ende der Übersetzung)
Prawosudow führt einige Fakten an, die so in der euphorischen Presse bisher wohl kaum behan­delt wurden. Andererseits ist, zwischen den Zeilen lesend, durchaus erkennbar, dass in Russland hinsichtlich der Rolle des Schiefergases große Aufruhr entstand. Klar ist auch, dass die Medien­welt beispielsweise in Fragen Schiefergas, unabhängig von der Objektivität der Informationen dar­über und von welcher Seite sie kommen, eine neue Qualität des immer noch nicht vergangenen kalten Krieges widerspiegelt. Das Thema Schiefergas ist in diesem Kontext ein Nebenschauplatz des internationalen Gerangels um Rohstoffe, wirtschaftlichen und politischen Einfluss, welches sich nun aktuell u. a. auf dem europäischen Kontinent abspielt.
Die Vorteile des Schiefergases bestehen vor allem darin, dass es praktisch überall in der Welt in insgesamt großen Mengen vorkommt. Glücklicherweise aus Sicht der USA lagern diese gasführen­den Schiefer in Nordamerika relativ oberflächennah (weniger als 1500 m). Für die USA besteht das wirtschaftlich Wesentliche darin, dass das einheimische nicht teurer als das importierte Gas ist. So betrug der Preis für Importgas im Jahr 2009 im Mittel 115 $ pro 10000 m³. Dabei ist es wichtig, dass der Gaspreis bei der Einleitung ins Verteilungsnetz ein Niveau von 180 $/1000 m³ nicht über­steigt. Für den Endverbraucher sind dann 330 $/1000 m³ zu entrichten.
In den EU-Ländern ist die Situation schon eine andere – bei einem Importpreis aus Russland von 300 $ für 1000 m³ Gas muss der Endverbraucher hier 650 $ bezahlen. Angesichts solcher Preise und einer entsprechenden staatlichen Förderung erscheint eine wirtschaftliche Gewinnung von Schiefergas künftig als durchaus gestaltbar. Genau davor müsste man in Russland Angst haben.
Es ist außerdem aber ernsthaft in Betracht zu ziehen, dass auch Russland gemäß seines natürli­chen Potentials wie auch aufgrund seiner fachlichen, technischen und materiellen Möglichkeiten in der Lage wäre, den Weg der verstärkten Ausbeutung von Schiefergas zu begehen.
Dem steht in Europa der EU-Länder folgendes entgegen:
1. Die potentiellen Schiefergaslager sind aus lagerstättengeologischer Sicht praktisch nicht untersucht. Dementsprechend sind die Fragen nach Vorräten, Stabilität der Förderung und der Zuverlässigkeit der Versorgung der Wirtschaft nicht im Geringsten geklärt.
2. In keinem EU-Land besteht ein leistungsfähiger Sektor zur Erkundung und Gewinnung des besagten Rohstoffs. Wollte man aus eigener Kraft diese Aufgabe bewältigen, müsste dem ein entsprechender politischer Beschluss vorausgehen. Der schnellere Weg wäre mit der Inanspruchnahme ausländischer Hilfe gangbar. Hier bestünde aber die Gefahr der Erhöhung des Potentials der äußeren wirtschaftlichen und politischen Einflussnahme.
3. Zur Gewinnung des Schiefergases ist das Niederbringen vieler Produktionsbohrungen unumgänglich, da ihre Funktionsfähigkeit auf ca. 1 Jahr begrenzt ist (im Vergleich dazu funktionieren Produktionsbohrungen für die Erdgasgewinnung ohne zusätzliche Intensivierungsmaßnahmen in Westsibirien 10-15 Jahre). Damit macht sich die Inanspruchnahme großer Flächen einhergehend mit ihrer Verwüstung erforderlich. Das steht im Missverhältnis zur verhältnismäßig hohen Bevölkerungsdichte und der damit verbundenen engmaschigen Infrastruktur. Hinzukommt die restriktive Wirkung komplizierter Eigentumsverhältnisse, die Existenz verschiedenartiger großflächiger gesetzlich festgeschriebener Schutzgebiete und nicht zuletzt eventuell fehlender Akzeptanz in der Bevölkerung.
So ließen sich noch einige Aspekte aus dem Für und Wider zum Thema Schiefergas anführen. Auf jeden Fall ist die Lage zu Gunsten des Schiefergases bei Weitem nicht so eindeutig und rosig, wie es zum Beispiel von namhaften Wirtschaftszeitschriften versucht wird, zu suggerieren. Der Bericht­erstatter hofft, dass er dem Leser das Verständnis dafür vermitteln konnte.
Kurzfristig wird Schiefergas als Energierohstoff auf keinen Fall eine wichtige Rolle in der Wirtschaft Europas übernehmen können. Trotzdem wird es interessant und bleibt abzuwarten, wie die weitere Entwicklung in Sachen Schiefergas verlaufen wird. 
Gastautor Dipl. Geologe Dr. B. Hartmann Halle (S.), 14. Mai 2010 für EIKE




Warmzeiten sind gute Zeiten: Das römische Klimaoptimum – Eine Zusammenfassung

 Genauso sträuben sie sich dagegen zu akzeptieren, dass die Temperatur vor zweitausend Jahren während der römischen Warmperiode RWP ebenfalls höher lag als heute, weil die CO2-Konzentration damals noch geringer war. Folgerichtig sprechen die Alarmisten nicht einmal von der römischen Warmperiode. Und selbst wenn, sie lehnen es ab, die Möglichkeit auch nur zu erwägen, dass diese frühen Warmzeiten global auftraten. Mit Bezug auf die MWP – von der sie hin und wieder sprechen, wenn auch verächtlich – behaupten sie stattdessen, dass es sich dabei um ein rein lokales Phänomen handelt, das auf die Gebiete rings um den Nordatlantik beschränkt war. In dieser Zusammenfassung untersuchen wir diese Zusammenhänge bzgl. der römischen Warmperiode RWP auf der anderen Seite der Nordhemisphäre, in Asien.
Wir beginnen mit der Arbeit von Ma et al. (2003), die mit einem Stalagmiten aus der Jingdong-Höhle etwa 90 km nordöstlich von Peking arbeiteten. Sie wollten die Klimageschichte der vergangenen 3000 Jahre in 100-Jahres-Schritten auf der Basis von ?18O-Daten abschätzen, dem Verhältnis zwischen Magnesium und Strontium (Mg/Sr) und der Fest-flüssig-Verteilung von Magnesium. Sie fanden heraus, dass im Zeitraum von vor 200 bis 500 Jahren „die Temperatur etwa 1.2°C niedriger lag als heute, was sehr gut zur sog. kleinen Eiszeit in Mitteleuropa passt.“ Davor, in den Jahren 700 bis 1000 n. Chr. hat es eine gleich große Abweichung zum Wärmeren gegeben mit dem Höhepunkt um das Jahr 900, was, wie sie sagen, „gut mit der MWP in Europa korrespondiert“. Dieser Wärmeperiode ging die Kaltphase des sog. „Dunklen Zeitalters (dark ages)“ voraus, die wiederum der römischen Warmperiode folgte. Der Stalagmit zeigt, dass es vor dieser RWP viel kälter war.
Zu ähnlichen Ergebnissen kamen Xu et al. (2002) , die die Variationen von ?18O in der Zellulose von Pflanzen untersuchten. Hierzu verwendeten sie Bohrkerne von Torfablagerungen am nordöstlichen Rand des Quinghai-tibetischen Plateaus in China. Sie fanden drei Kaltphasen um die Jahre 500, 700 und 900 während der Kälteperiode des Dunklen Zeitalters, die dem Abklingen der RWP folgten. [Im vorigen Absatz war da von der MWP schon um das Jahr 900 die Rede. Dies ist kein Widerspruch, wenn man bedeckt, dass die Anpassung von Pflanzen an ein anderes Klima einige Zeit dauert. A. d. Übers.] Danach, für die Jahre 1100 bis 1300, berichten sie, dass „der ?18O-Anteil aus Hongyuan in der Torfcellulose zugenommen hatte, was mit der MWP korrespondiert. Abschließend weisen sie auf drei weitere Kaltphasen in den Jahren 1370 – 1400, 1550 – 1660 und 1780 – 1880 hin, die die kleine Eiszeit spiegeln, nach der die aktuelle Erwärmung einsetzte. [Sollte hier nicht nochmals auf die ca. 100jährige Verzögerung bei den Pflanzen explizit hingewiesen werden, weil die Herren NF und NB sofort schreien werden, dass die Kleine Eiszeit ca von 1650 – 1780 dauerte und nicht 100 Jahre später war?]
In einer wesentlich breiter angelegten Studie benutzten Yang et al. (2002) neun verschiedene Proxydatenreihen aus Torf, Sedimenten in Gewässern, Eisbohrkernen, Baumringen und anderen, um einen eindeutigen Temperaturverlauf in ganz China zu erhalten, der die vergangenen zweitausend Jahre umfasst. Diese aus vielen Einzeluntersuchungen gewonnene Reihe zeigt fünf verschiedene Klimaepochen: eine Warmzeit in den Jahren 1 bis 240 (das Ende der RWP), ein kaltes Intervall in den Jahren 240 bis 800 (die Kaltzeit des Dunklen Zeitalters), eine Wiederkehr zu einer Warnzeit von 800 bis 1100 (was die mittelalterliche Warmperiode umfasst), eine weitere Kaltzeit zwischen 1400 und 1820 (die Kleine Eiszeit) und – schließlich – die jüngste Warmphase (Current Warm Period CWP), deren Erwärmung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann. Von größter Signifikanz war jedoch die Tatsache, dass die Studie von Yang et al eindeutig zeigte, dass die höchste Temperatur der letzten zwei Jahrtausende im zweiten und dritten Jahrhundert beobachtet wurden, also während der späten römischen Warmphase.
Eine andere breit angelegte Studie in einem großen Gebiet von China wurde von Ge et al. (2003) veröffentlicht. Sie werteten 200 verschiedene Datensätze phänologischer und meteorologischer Art aus einer ganzen Anzahl historischer Chroniken aus, von denen viele durch Gong und Chen (1980), Man (1990), Sheng (1990) sowie Wen und Wen (1996) beschrieben wurden. Damit wollten sie eine 2000-jährige Geschichte des Temperaturverlaufs in den Winterhalbjahren (Oktober bis April) in einem Gebiet in China erstellen, das zwischen 27° und 40° nördlicher Breite sowie 107° und 120° östlicher Länge liegt. Daraus konnten sie folgern, dass „sich seit Christi Geburt das Klima mit einer Rate um etwa 0.17°C pro Jahrhundert abkühlte“. Gut dazu passt, dass dies die Zeit war, in der die RWP zu Ende ging und in die Kaltzeit des Dunklen Zeitalters überging. Sie weisen außerdem darauf hin, dass um das Jahr 490 die Temperatur etwa 1°C niedriger lag als gegenwärtig (d. h. bezogen auf das Mittel der Periode 1951 – 1980).
Sie fahren fort: “Danach folgte eine warme Periode von 570 bis 1310 mit einem Erwärmungstrend von etwa 0.04°C pro Jahrhundert.  Auf dem Höhepunkt dieser Erwärmung lag die Temperatur um 0.3 bis 0.6°C höher als gegenwärtig bezogen auf einen Zeitraum von 30 Jahren, jedoch über 0.9°C wärmer bezogen auf einen Zeitraum von 10 Jahren.“ Dieses Ergebnis spricht sehr für sich selbst: während der mittelalterlichen Warmphase war es in diesem großen Gebiet von China wärmer als jemals in modernen Zeiten in einem ähnlichen Zeitraum.
Ge et al. stellten weiterhin fest, dass „nach dem Jahr 1310 die Temperatur rasch mit einer Rate von 1.0°C pro Jahrhundert zurück ging; die mittlere Temperatur der vier Kaltzeiten lag um etwa 0.6 – 0.9°C niedriger als gegenwärtig; auf dem Tiefpunkt dieser Kaltphase bis 1.1°C niedriger.“ Hierbei handelte es sich natürlich um die Kleine Eiszeit, und es scheint so, als ob sich die Welt immer noch in der Phase der Erholung daraus befindet. In diesem Zusammenhang stellen die Autoren fest, dass „die Temperatur während des 20. Jahrhunderts rasch gestiegen ist, besonders im Zeitraum 1981 – 1999, und dass die mittlere Temperatur derzeit um 0.5°C über dem Wert der Periode 1951 – 1980 liegt.“ Nichtsdestotrotz betonen Ge et al., dass die Temperatur während der MWP noch höher lagen, und das für mehrere Perioden von 10 bzw. 30 Jahren.
In einer weiteren Regionalstudie verwendeten Bao et al. (2003) bereits ausgewertete Proxydaten (?18O aus Eisbohrkernen sowie aus Torfzellulose, Baumringdaten, Kohlenstoffisotopen aus Baumringen, dem gesamten organischen Kohlenstoffgehalt, Wassertemperaturen in Binnenseen, Gletscheränderungen, Methangehalt in Eisbohrkernen, magnetischen Parametern, Pollenablagerungen und Sedimenten), die sie aus zwanzig bereits veröffentlichten Studien gewannen. Daraus wollten sie einen 2000-jährigen Temperaturverlauf in den nordöstlichen, südlichen und westlichen Gebieten des Tibetischen Plateaus ableiten. Nun, was fanden sie heraus?
Die Temperaturverläufe in allen drei Gebieten des Tibetischen Plateaus unterschieden sich alle signifikant. Jedoch hatten sie alle eine wichtige Gemeinsamkeit: Es gab mehr als nur eine 50-Jahre-Periode, in der die Temperatur in allen drei Gebieten höher lag als in der jüngsten 50-Jahr-Periode. Im nordöstlichen Sektor des Tibetischen Plateaus traten diese Zeiträume maximaler Erwärmung während der Mittelalterlichen Warmperiode auf, während sie im östlichen Sektor zur Zeit der Römischen Warmperiode auftraten. Im südlichen Sektor lag die Temperatur in beiden  Warmphasen höher. Fazit: für alle drei Sektoren des Tibetischen Plateaus gilt, dass an den jüngsten relativ hohen Temperaturen nichts Ungewöhnliches ist.
Hinsichtlich des gesamten Plateaus ergibt sich so ziemlich das gleiche Bild: es gab nichts Außergewöhnliches in der jüngsten Vergangenheit. Für die gesamte Region ergibt sich jedoch, dass es in nur einer früheren 50-Jahr-Periode wärmer als zuletzt war, und zwar gegen Ende der römischen Warmperiode, also vor etwa 1850 Jahren.
Ein anderer wichtiger Beitrag zur Geschichte der römischen Warmperiode stammt von Bao et al. (2004). Sie sammelten und analysierten zahlreiche Proxydaten aus Eisbohrkernen, Baumringen, Fluss- und Seesedimenten, studierten aber auch historische Aufzeichnungen. Dies ermöglichte es ihnen, den Klimaverlauf während der Han-Dynastien (206 vor bis 220 nach Christus) im Vergleich zum Klima der letzten zwei Jahrtausende zu ermitteln. Sie schreiben, dass ihre Analysen „starke, eindeutige Beweise für eine relativ warme und feuchte Periode“ im gleichen Zeitintervall wie die römische Warmperiode zeigten. Tatsächlich stellten sie fest, dass die Temperaturen in diesem Zeitraum höher lagen als heute. Außerdem beschreiben sie, dass diese Warmperiode auch in Zentral- und Westchina aufgetreten war. Danach gab es eine „rapide Abkühlung“ (Zhu, 1973; Hameed and Gong, 1993; Yan et al., 1991, 1993; Shi and Zhang, 1996; Ge et al., 2002). Wir stellen zusätzlich fest, dass historische Chroniken von einer „abrupten Klimaänderung von warmen und feuchten Bedingungen zu kühlerem und trockenerem Klima um das Jahr 280 n. C.“ berichten (Zhang et al., 1994). Sie fügen die Feststellung hinzu, dass „drei verschiedene Methoden, den Temperaturverlauf der letzten 2000 Jahre zu ermitteln, eine offensichtliche Warmphase im Zeitraum 0 bis 240 n. C. ergaben (Yang et al., 2002), und dass eine Rekonstruktion der Sommertemperatur der letzten 2650 Jahre aus einem Stalagmiten der Shihua-Höhle nahe Peking (Tan et al., 2003) zeigte, dass die Temperatur in der Zeit der RWP über dem Mittelwert der gesamten Temperaturreihe lag.“
In einer Zusammenfassung ihrer Forschungsergebnisse erklären Bao et al., dass „die warmen und feuchten Bedingungen während der westlichen und östlichen Han-Dynastien [i. e. die RWP] offensichtlich Landwirtschaft im großen Stil sowie einen sozialen und gesellschaftlichen Boom ermöglichten. Hiervon zeugen noch die berühmten Ruinenstätten Loulan, Niya und Keriya“. Pflanzenrückstände von Walnussbäumen, Reis, Gerste, bestimmten Gräsern und Weizenkörnern, die in dem Gebiet gefunden wurden, deuten darauf hin, dass die Wasser- und Temperaturbedingungen zur Zeit der RWP in diesem Teil von Asien „geeignet für den Reisanbau und allgemein viel besser als heute waren.“
Feng and Hu (2005) ermittelten dekadenweise den Temperaturverlauf der letzten zwei Jahrtausende aus Eisbohrkernen und Baumringdaten an fünf verschiedenen Stellen auf dem Tibetischen Plateau. Dabei zeigte sich, dass an zwei Stellen die Temperatur im späten 20. Jahrhundert am höchsten lag verglichen mit den letzten 2000 Jahren. An den drei anderen Stellen (Baumringdaten aus Dulan und dem südlichen tibetischen Plateau, Eisbohrkern aus Guilya) war das jedoch nicht der Fall! Beispielsweise zeigen die Daten aus Guilya, dass es dort in den ersten beiden Jahrhunderten des Zeitraumes (zeitgleich mit der RWP) wärmer war als während der letzten zwei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Im südlichen tibetischen Plateau war es während eines ganzen weiteren Jahrhunderts zu Anfang dieser Reihe und während zweier Jahrhunderte zur Zeit der MWP signifikant wärmer als heute.
Wei et al. (2004) untersuchten an einer bestimmten Korallenart (Porites lutea) vor der Küste der Leizhou-Halbinsel im nördlichen Teil des Südchinesischen Meeres mit hoch auflösenden Messgeräten das Strontium/Kalzium-Verhältnis, während sie deren Alter mit Hilfe der Uran-Thorium- Methode ermittelten. Die Abhängigkeit des Mischungsverhältnisses zwischen Strontium und Kalium von der Temperatur wurde an einer lebenden Koralle der Gattung Porites lutea festgestellt, indem man dieses Verhältnis zur Wassertemperatur in Beziehung setzte, die an der nahe gelegenen meteorologischen Station Haikou im Zeitraum von 1989 bis 2000 gemessen wurde. Mit diesen Methoden konnte ermittelt werden, dass eine der Korallen aus der Zeit 489 – 500 stammte, also mitten in der Kaltphase des Dunklen Zeitalters, während die andere aus der Zeit 539 – 530 v. C. stammte, also aus der Zeit der RWP. Aus der ersteren schlossen Wei et al., dass die Wassertemperatur zur Zeit der DACP (Dark Ages Cold Period; Periode des Dunklen Zeitalters) etwa 2.0°C unter der der letzten Dekade des 20. Jahrhunderts lag. In der Zeit der RWP zeigte die zweite Koralle, dass die Wassertemperatur etwa gleich derjenigen in der Periode 1989 – 2000 war, wie sie an der Station Haikou gemessen worden war.
 [Der folgende Absatz beschreibt dieses Verfahren mit anderen Worten noch einmal. Daher wird er hier nur zusammengefasst wiedergegeben. A. d. Übers.]  In einer anderen Studie mit dem gleichen Verfahren kamen Yu et al. (2005) zu dem Ergebnis, dass das Verhältnis zwischen Strontium und Kalzium “ein ideales und verlässliches Thermometer” darstellt. Zusammen mit einer genauen Altersbestimmung ergibt sich, dass die Wassertemperatur während der RWP ähnlich derjenigen wie in den 1990er – 2000er Jahren war, der wärmsten Dekade des vergangenen Jahrhunderts. Und weiter: „Während der Eastern Zhou-Dynastie (770 – 256 v. C.) war es so warm, dass die Flüsse in der heutigen Provinz Shangdong (35-38°N) den ganzen Winter über in den Jahren 698, 590 und 545 v. C. nicht zugefroren waren.“
In verschiedenen anderen Studien in ganz Asien, die sich mit diesem Zeitrahmen befassen, konnte ebenfalls nachgewiesen werden, dass das Klima über die Jahrtausende variierte und dass es eine signifikante Römische Warmperiode gab. Diese Studien schließen ein diejenige von (1) Ji et al. (2005), in der ein Bohrkern aus Sedimenten aus dem Qinghai-See im Nordosten des tibetischen Plateaus spektroskopisch untersucht wurde, um eine hoch aufgelöste Analyse der asiatischen Monsunereignisse über einen Zeitraum von  18.000 Jahren zu gewinnen. (2) Beweise wurden auch gefunden von Matul et al. (2007) , die die historische Mikroflora sowie Sporen- und Pollenablagerungen aus verschiedenen Bohrkernen von Sedimenten an 21 Stellen auf dem Schelf der Laptev-See untersuchten, aus einem Gebiet, das vom Delta der Lena bis zum Seegebiet zwischen 130° und 134° östl. Länge sowie 71° bis 78° nördl. Breite reicht. Diese Bohrkerne hat eine russisch-französische Expedition mit dem Forschungsschiff Yakov Smimitsky im Jahre 1991 abgestochen.
(3) Bhattacharyya et al. (2007) rekonstruierten den Verlauf von Wärme und Feuchtigkeit während der letzten 1800 Jahre in der Region um den Paradise – See im nordöstlichen Himalaja aus Sedimenten mit Pollenablagerungen und der Anreicherung mit dem Kohlenstoffisotop ?13C. Sie konnten eine Periode „warmen und feuchten Klimas, ähnlich den gegenwärtigen Bedingungen“ um das Jahr 240 n. C. identifizieren, also am Ende der RWP. Eine weitere, sogar wärmere Periode fand sich um das Jahr 985, was sehr gut mit der MWP korreliert.
Die jüngste Studie von Yang et al. (2009) analysierte Proxydatenreihen hinsichtlich des Verlaufs von Temperatur und Niederschlag im ariden Zentralasien während der letzten 2000 Jahre. Sie konzentrierten sich auf das Verhältnis zwischen Temperatur und Niederschlag in verschiedenen Zeiträumen von Jahren bis Jahrhunderten. Hinsichtlich der Temperatur ergab sich, dass „die interessantesten Phänomene die Existenz der MWP und der Kleinen Eiszeit (Little Ice Age LIA) waren“, die sich beide in der Abbildung unten spiegeln. Auch die davor liegende RWP und die Kaltzeit des Dunklen Zeitalters DACP zeichnen sich ab, ebenso wie die kürzliche bis in das 20 Jahrhundert reichende Erwärmung, die wir die Gegenwärtige Warmperiode (Current Warm Period CWP) nennen wollen. Hinsichtlich des Niederschlags stellen die fünf Forscher fest, dass die MWP „mit ungewöhnlicher Trockenheit verbunden war, während die LIA mit extrem feuchten Bedingungen zusammen fiel.“ 
Darstellung verschiedener standardisierter Temperaturverläufe im ariden Zentralasien
Nach Yang et al. (2009)
Wieder einmal haben wir also ein ganzes Bündel an Beweisen für die natürliche, nicht durch CO2 verursachte Klimavariation im Zeitraum von Jahrtausenden, die Asien – und die übrige Welt gleichermaßen – in die römische Warmperiode, die Kaltzeit der dunklen Zeitalter, die mittelalterliche Warmperiode und die kleine Eiszeit hinein und dann wieder heraus geführt hat. Und diese große Anzahl realer Beobachtungen und Fakten liefert alle Gründe für die Annahme, dass die natürliche Klimavariation unseren Planeten 1) in die gegenwärtige Warmphase geführt hat und uns 2) sehr wahrscheinlich auch wieder daraus heraus führt, und zwar in einer nicht allzu fernen Zukunft. 
Der Artikel erschien auf der Homepage des CO2 Science Institutes der Idso´s
Alle Hervorhebungen im Original, außer den Anmerkungen des Übersetzers.
Ein Artikel zum Thema erschien im Spiegel am 23.5.2005, Sie finden ein Kopie davon im Anhang
Übersetzer: Chris Frey

Literatur
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Bhattacharyya, A., Sharma, J., Shah, S.K. and Chaudhary, V. 2007. Climatic changes during the last 1800 yrs BP from Paradise Lake, Sela Pass, Arunachal Pradesh, Northeast Himalaya. Current Science 93: 983-987.
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Last updated 12 May 2010 
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Die 10 Billionen Dollar Gelddruckmaschine im Handel mit Emissionsrechten: Die Chicago Climate Exchange (CCX)

Bei ihrer Gründung im Jahre 2003 wurde die Chicago Climate Exchange (CCX) das erste Handelsunternehmen der Welt für CO2-Emissionen, eingerichtet, alle Transaktionen zu regulieren, die unter Arbeitsplänen zu Emissionsrechten entwickelt wurden, um Treibhausgas-Emissionen von US-Unternehmen einzuschränken und zu besteuern. 
Die frühesten Wurzeln der CCX können bis ins Jahr 2000 zurückverfolgt werden, als Dr. Richard Sandor – ein Ökonom und Universitätsprofessor an der Northwestern University und früherer Leiter der Chicago Mercantile Exchange – die Umsetzbarkeit zu untersuchen begann, ein Emissionsrechtesystem in den Vereinigten Staaten zu initiieren. Zu dieser Zeit besaß Sandor ein Unternehmen mit dem Namen Environmental Financial Products (EFP). Er kannte auch den Senator des Staates Illinois, Barack Obama, der zusätzlich zu seinen legislativen Verpflichtungen ein Führungsmitglied der Joyce Foundation aus Chicago war, die lange eine wichtige Unterstützerin radikaler Umweltgruppen und von Gerichtsprozessen war. Im Jahre 2001 half Obama, ein Darlehen der Joyce Foundation über 347.600 US-$ an Sandors EFP zu lenken. Die Präsidentin der Stiftung, Paula DiPerna, erklärte, dass dieses Darlehen bezweckt, „den Aufbau einer Pilotphase für einen Markt für CO2-Emissionshandel zu unterstützen, die Chicago Climate Exchange“.
Im August 2001 meldete Carlton Bartels, ein Teilhaber von Cantor Fitzgerald und der Geschäftsführer einer Firma namens CO2e.com, ein Patent auf die Software an, welche die CCX irgendwann einmal benutzen würde, um den Handel von CO2-Emissionsrechten in Wohngebieten genau zu überwachen. Aber bevor er sich das Patent sichern konnte, wurde Bartels bei den 9/11-Terroranschlägen auf das World Trade Center getötet. Seine Witwe machte anschließend einen Käufer für die Softwaretechnologie aus: Franklin Raines, Geschäftsführer bei Fannie Mae, dem Hypothekenbank-Giganten, dessen Praktiken, riskante Hypotheken von Banken anzukaufen -und sie dann zu bündeln und seinen Investoren als Hypothekenpfandbriefe zu verkaufen- den US-Immobilienmarkt letzten Endes in einen steilen Niedergang senden würde. Raines überwachte diese Praxis nicht nur sechs Jahre lang, sondern er manipulierte auch Gewinn- und Verlustrechnungen so, um sich selbst und anderen Fannie Mae-Führungskräften zu ermöglichen, gigantische Bonuszahlungen zu verdienen – fast 100 Mio. US-$ für Raines allein – sogar, als der Darlehnsgeber zusammenbrach. Raines sollte schließlich der Kanal sein, mit dem Bartels Software ihren Weg zur CCX findet.
Im November 2001 legte Paula DiPerna ihr Amt als Präsidentin der Joyce Foundation nieder und wechselte zur CCX, wo sie weiterarbeitete, um dort stellvertretende Vorsitzende zu werden und die unternehmensinterne Personalbeschaffung und Öffentlichkeitsarbeit leitete, und als Präsidentin einer Tochtergesellschaft tätig war, der CCX International.
Im Jahre 2002 wurde ein zweites Darlehen der Joyce Foundation über 760.100 US-$ dazu benutzt, den „Start“ der CCX mit seinen 14 Gründungsmitgliedern im Jahr 2003 zu finanzieren, die Prominentesten von ihnen waren so unternehmerische Giganten wie DuPont, die Ford Motor Company und Motorola.
Im November 2002 arbeiteten Franklin Raines und neun Geschäftspartner im Auftrag von Fannie Mae zusammen, um ein Patent auf die Softwaretechnologie anzumelden, die sie von Carlton Bartels Witwe gekauft hatten. Einer dieser Geschäftspartner war Scott Lesmes, der frühere Vizepräsident von Fannie Mae, der für das oben erwähnte System der gebündelten Hypotheken verantwortlich war. Ein anderer war Robert Sahadi, auch ein ehemaliger Vizepräsident der Fannie Mae, der jetzt GreenSpace Investment Finanzdienstleistungen von  seinem 450 m²-Haus in Maryland aus vertreibt.
Das U.S. Patent and Trademark Office erteilte das Patent am 07. November 2006, einen Tag, nachdem die Demokraten die Kontrolle im Kongress übernommen hatten. Die patentierte Technologie, die jetzt beim CCX eingesetzt wird, bündelt CO2 und andere Treibhausgase in einer ähnlichen Weise, wie Fannie Mae faule Hypotheken unter Raines und Lesmes gebündelt hat. Die Kurzfassung des Patents beschreibt, wie CO2 „und andere noch zu bestimmende Umweltschadstoffe in einem einzigen Emissionspool zusammengefasst“ und gehandelt werden.
Heute bezeichnet sich die CCX als „Nord-Amerikas einzigen Emissionsrechtehandel für alle sechs Treibhausgase“- nämlich CO2, Methan, Stickstoffoxid, Schwefelhexaflourid, Perfluorkohlenstoffe und teilfluorierte Kohlenwasserstoffe. Das Unternehmen hat annähernd 300 multinationale Mitglieder, die eine große Anzahl von Industrien repräsentieren, wie die Fahrzeugindustrie, verarbeitende Industrie, Chemie, Elektronik, Pharmazie, Stahl und Transportwesen. Unter den bekannteren Mitgliedern sind die Ford Motor Company, Dow Corning, DuPont, Kodak, Motorola, Sony, Bank of America, Honeywell International, Safeway, IBM und Intel Corporation.
CCX Mitglieder werden definiert als Funktionseinheiten, die „direkte Treibhausgas-Emissionen“ im Zuge ihrer normalen Geschäftstätigkeit produzieren. Die Mitglieder legen sich fest, eine „rechtsverbindliche Verpflichtung zur Emissionsreduktion“ einzugehen, und damit ihre gesamten Emissionen um mindestens 6 % innerhalb einer Periode von 6 Jahren abzusenken. Das CCX sagt, dass die Mitglieder im Gegenzug als „international unter  Umweltgesichtspunkten führende Unternehmen in ihren Industriezweigen anerkannt werden“.
Außerordentliche Mitglieder  setzen sich zusammen aus einer separaten Klassifizierung von CCX-Teilnehmern; sie sind „Bürounternehmen oder Institutionen“, die „vernachlässigbare direkte Emissionen, aber indirekte Emissionen durch den Verbrauch von Elektrizität und Geschäftsreisen generieren, neben anderen Aktivitäten“. Als außerordentliche Mitglieder der CCX legen sich diese Unternehmen rechtsverbindlich fest, sich 100 % ihrer jährlichen indirekten Emissionen“ über einen 6-Jahres-Zeitraum anrechnen zu lassen. Unter den namhafteren außerordentlichen Mitgliedern der CCX sind die Nathan Cummings Foundation, die Rainforest Alliance und das World Resources Institute.
Zu den weltweiten CCX-Filialen zählen jetzt die European Climate Exchange, die Montreal Climate Exchange und die Tianjin Climate Exchange (in China). Darüber hinaus ist die CCX selbst die Filiale eines in London ansässigen Unternehmens, der Climate Exchange PLC  geworden, dem auch die European Climate Exchange gehört und vom Gründer des CCX, Richard Sandor, geleitet wird.
Gemäß Sandors Einschätzung macht der Emissionsrechtehandel einen 10-Billionen-US-$-Markt pro Jahr aus. Generation Investment Management (GIM) – ein Unternehmen, das CO2-Emissionsreduktionszertifikate anbietet, dessen Vorsitzender und Gründungsmitglied Al Gore ist – bemerkte das enorme Profitpotential, erwarb einen 10-Prozent-Anteil an der CCX und wurde der fünftgrößte Mitinhaber der Gesellschaft. 2006 erwarb Goldman Sachs auch einen 10-Prozent-Anteil der CCX.
Ein besonders bemerkenswertes Vorstandsmitglied der CCX ist Maurice Strong,  ein früherer Generalsekretär der UN-Umweltkonferenz von 1992 und ein führender Architekt des Kyoto Protokolls von 1997, einer internationalen Vereinbarung, die für 37 Industriestaaten verbindliche Ziele für Reduktionen von Treibhausgasemissionen festsetzte. Strong hat eine Vorgeschichte von Verstößen wegen Insider-Handels aufzuweisen.
Im Jahre 2009 kaufte ein Konzern in Atlanta, die Intercontinental Exchange (ICE), einen 4,8 %-Anteil der CCX. Im April 2010 willigte die ICE ein, 604 Mio. US-$ für die Climate Exchange PLC zu zahlen, der in London ansässigen Betreiberin der CCX und der European Climate Exchange.
Chicago Climate Exchange (CCX)
190 South LaSalle Street, Suite 1100 Chicago, Illinois 60603
Phone: (312)554-3350 URL: http://www.chicagoclimatex.com
Übernommen von Discover the network org 
Eine kleine Werbung (Welcome to Trading Carbon’s Bonn climate talks supplement.)  für deutsche Trittbrettfahrer finden Sie hier

Die Übersetzung besorgte dankenswerterweise Thomas Ebbinghaus EIKE 




Klimawandel ist immerwährend und natürlich: Weltgrößte Klimarealistenkonferenz in Chicago erfolgreich beendet!

Nach den bisherigen Veranstaltungsorten New York und Washington DC wurde diesmal die Stadt am Michigan River, Chicago ausgewählt. Über 700 Wissenschaftler, Politiker und kompetente Bürger folgten der Einladung, darunter auch viele der weltbesten Klimatologen. Die Veranstaltung selbst fand im riesigen Mariott Magnificent Mile Hotel im Zentrum Chicagos statt und war straff organisiert. Mit über 80 Vorträgen (Hier die Vorträge, hier die PPT Dateien – soweit verfügbar) zu den Themen Klima, Energie und Politik – die überwiegend in 4 Strängen parallel stattfanden- hatte die Konferenz das Ziel, die neuesten Erkenntnisse der Klimaforschung und der Energiesicherung dem kompetenten Publikum zu vermitteln. Dieses Ziel wurde umfassend erreicht.
Die Internationalität wurde sowohl von den Besuchern als auch durch die Vortragenden gewährleistet. Sie kamen aus 23 Ländern. Wie auch bei den Vorgängerkonferenzen hatten sich die Veranstalter große Mühe gegeben kompetente Vertreter des IPCC einzuladen.  Anders als bei den Vor-Konferenzen folgte mindestens einer dieser Einladung und bedankte sich öffentlich für die offene und faire Aussprache wie Berichterstattung. 
Ohne die vielen, vielen hervorragenden Beiträge der anderen Sprecher abwerten zu wollen, waren -nach subjektivem Eindruck des Berichterstatters- die Ganzlichter der Konferenz, die Vorträge des Geologen, Astronauten und letzten Mondbesuchers  Dr. Harrison Schmitt,  des MIT Klimatologen Dr. Richard Lindzen, des Heartland Wissenschaftsdirektors Dr. Jay H. Lehr  und des ehemaligen Wissenschaftsberatersberaters von Maggie Thatcher Lord Christopher Monckton. (Alle Vorträge finden Sie hier und die PPT Dateien soweit eingereicht hier). Die evtl noch fehlenden Vorträge werden nach und nach ergänzt.
Neben den hochinteressanten Vorträgen mit oft nicht minder interessanten Diskussionsbeiträgen, war es erklärtes Ziel der Konferenz, die verschiedensten Akteure zueinander zu bringen umd miteinander bekannt zu machen. Auch dieses Ziel wurde umfassend erreicht. Viele neue Aktionen im In- und Ausland wurden angeregt oder bindend verabredet.
Unser Dank gilt deshalb den unermüdlichen Akteuren von Heartland, die dieses Großereignis möglich gemacht haben. Der Erfolg gibt ihnen Recht. 
Die internationale Medienberichterstattung war – wie früher- zurückhaltend, in Deutschland fiel sie ganz aus. Einen eher verärgerten BBC Beitrag finden Sie hier. Eine größere Auswahl weiter unten
Den vollen Beitrag des NIPCC zum Thema Klimawandel finden Sie hier Climate Change Reconsidered

Michael Limburg EIKE
If you are a journalist seeking more information about the conference, speakers or co-sponsors, please contact Dan Miller (dmiller@heartland.org) or Tammy Nash (tnash@heartland.org)  (312) 377-4000.
Recent media coverage
Climate sceptics rally to expose ‚myth‘
http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/8694544.stm
05/21/10, By Roger Harrabin, BBC
A"warmist" scientist embraces the Heartland
http://wattsupwiththat.com/2010/05/20/a-warmist-scientist-embraces-the-heartland-conference/
05/21/10, By Anthony Watts, What’s Up With That

The Anti-Copenhagen
http://frontpagemag.com/2010/05/21/the-anti-copenhagen/
05/21/10, By Rich Trzupek, Frontpage Magazine
Richard Lindzen seeks new name for climate sceptics
http://www.m.guardian.co.uk/ms/p/gmg/op/stwORyPn7KbCuj41C1_S3Xg/view.m?id=440211&tid=120787&cat=Climate_change
05/19/10, By Leo Hickman, The Guardian
Only morons, cheats and liars still believe in Man-Made Global Warming
http://blogs.telegraph.co.uk/news/jamesdelingpole/100040219/only-morons-cheats-and-liars-still-believe-in-man-made-global-warming/
05/19/10, By James Delingpole, Telegraph.co.uk

Global Cooling I Coming — and Beware the Big Chill, Scientist Warns

http://www.foxnews.com/scitech/2010/05/19/global-cooling-scientists-warming/
05/19/10, By Gene J. Koprowski, Foxnews.com

"Deniers" meet and the Media Ignores Them Again
http://canadafreepress.com/index.php/article/23336
05/18/10, By Alan Caruba, Canada Free Press
MSM AWOL From a Non-Ideological Climate Conference
http://bigjournalism.com/rtrzupek/2010/05/18/msm-awol-from-a-non-ideological-climate-conference/
05/18/10, By Rich Trzupek, Big Journalism
Inhofe Floor Speech: The Heartland Institutes International Climate Conference
http://epw.senate.gov/public/index.cfm?FuseAction=Minority.Blogs&ContentRecord_id=a880900c-802a-23ad-45e0-6ac1d20af80f&Issue_id
05/17/10, By Matt Depmsey, EPW.Senate.Gov
‚Warmists‘ Missing at Skeptics‘ Conference
http://auth.heartland41.siteexecutive.com/admin.cfm
05/14/10, By Dan Miller, press release
The US Government is Pushing Climate Change like a Drug
http://canadafreepress.com/index.php/article/23150
05/14/10, By Alan Caruba ,Canada Free Press
PJTV to Cover Climate Conference
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Meltdown Shows pm is Hot Under the Collar

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05/13/10, By Kevin Rudd, The Punch
Cap and Trade Meets Skeptics in Chicago
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05/11/10, By Dan Miller, press release
Inhofe to Address Global Warming Skeptics
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05/04/10, By Dan Miller, press release
EXCLUSIVE: Citizen’s Group Plans Extensive Audit of U.N. Climate Report
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04/29/10,By Gene J. Koprowski, FoxNews.com
EPA Must Revisit Finding
http://www.heartland.org/full/27523/EPA_Must_Revisit_Finding.html
04/21/10, By Dan Miller, press release
Last in Class: Critics Give U.N. Climate Researchers an ‚F‘
http://www.foxnews.com/scitech/2010/04/19/united-nations-climate-global-warming-ipcc/
04/20/10, By Gene J. Koprowski, FoxNews.com

International Scientists to Present at Climate Conference
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04/09/10, By Dan Miller, News Blaze, press release

International Flavor in May Conference
http://www.heartland.org/full/27429/International_Flavor_in_May_Climate_Conference.html
04/08/10, By Dan Miller, press release

Obama yields to pragmatism on energy

http://www.suntimes.com/news/huntley/2136248,CST-EDT-HUNT02.article
04/02/10, By Steve Huntley, Chicago Sun-times

70 Speakers Set for 4th Climate Conference

http://www.heartland.org/full/27384/70_Speakers_Set_for_4th_Climate_Conference.html
03/29/10, press release by Dan Miller
Among Weathercasters, Doubt on Warming


03/29/10, By Leslie Kaufman, New York Times

Global Warming Advocates Threaten Blizzard of Lawsuits

http://www.foxnews.com/scitech/2010/03/29/global-warming-advocates-threaten-blizzard-lawsuits/
03/29/10, By Gene J. Koprowski, FOXNews.com
The Next “Enemy of the State” is Energy
http://canadafreepress.com/index.php/article/21368
03/25/10, By Alan Caruba, Canada Free Press

El Nino and climate alarmism
http://funwithgovernment.blogspot.com/2010/03/el-nino-and-climate-alarmism.html
03/16/10, By Nonoy Oplas, Government and Taxes

Global warming is a hoax on the American people

http://www.stclairrecord.com/arguments/225159-global-warming-is-a-hoax-on-the-american-people
03/09/10, By Nancy Thorner, The Record
For the Tea Party Movement, Sturdy Roots in the Chicago Area
http://www.nytimes.com/2010/02/19/us/19cncodom.html?pagewanted=102/19/10
02/19/10,  By Daniel Libit, The New York Times
  
Science vs. Alarmism

http://hosted-p0.vresp.com/169595/123b82f8cd/ARCHIVE
02/12/10, By Tom DeWeese, American Policy Center
Heartland Plans Fourth Climate Conference
http://www.heartland.org/full/26985/Heartland_Plans_Fourth_Climate_Conference.html
02/08/10, press release by Dan Miller





Klimaforscher weist den Brief zurück, mit dem 255 fachfremde Wissenschaftler die Erwärmungsthese stützen:

Climate Depot: Die 255 Wissenschaftler behaupten in ihrem Brief: (I) (Details hier) Die Erde erwärmt sich infolge der zunehmenden Konzentrationen von Treibhausgasen in der Atmosphäre. Ein schneereicher Winter in Washington ändert daran nichts.
Professor Kramms Antwort: Bis auf den heutigen Tag gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis, dass der Anstieg der globalen Mitteltemperatur um weniger als 1 K während der letzten 160 Jahre (s. Daten von HadCRUT3) im Zusammenhang steht mit der Zunahme der Konzentrationen sog. Treibhausgase in der Atmosphäre. Der Begriff ’Wärmefalle’ ist unphysikalisch und beschreibt nicht die Strahlungsprozesse, die in der Atmosphäre stattfinden.
Im Jahre 1971 stellte Prof. Dr. Heinz Fortak, Institut für theoretische Meteorologie an der Freien Universität Berlin, einer der weltweit führenden Theoretiker der Meteorologie in seinem Buch „Meteorologie“ fest: „Der ‚Zyklus’ der langwelligen Strahlung zwischen Erdoberfläche und Atmosphäre trägt nichts zur Erwärmung des Systems bei. Die Emission infraroter Strahlung sorgt lediglich für das Strahlungsgleichgewicht am oberen Rand der Atmosphäre.“
Alle Erklärungen des sog. Treibhauseffektes erfolgen in einem globalen Maßstab. Dies bedeutet, dass die globale Strahlungsbilanz des Systems ‚Erde – Atmosphäre’ betrachtet werden muss. Aufgrund dieser globalen Strahlungsbilanz kann gezeigt werden, dass Prof. Fortak recht hat. Man beachte, dass ein ‚globales Klima’ nicht existiert. Es ist ein Widerspruch in sich.
Climate Depot: Die 255 Wissenschaftler behaupten: (II): Überwiegend ist die Zunahme dieser (Treibhaus)Gase während des vergangenen Jahrhunderts auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen, vor allem auf das Verbrennen fossiler Energieträger und das Abholzen der Wälder.
Prof. Kramms Antwort: Falls die erste Behauptung der 255 Wissenschaftler wie oben gezeigt nicht korrekt ist,  existiert kein wissenschaftlicher Beweis dafür, dass das Verbrennen fossiler Energieträger für Klimaänderungen verantwortlich ist. Die Abholzung von Wäldern kann die Albedo im System ‚Erde – Atmosphäre’ verändern. Um solche Landschaftsveränderungen numerisch zu untersuchen, sind die sog. GCM’s (Global Circulation Model GCM – globale Zirkulationsmodelle, A. d. Übers.) ziemlich ungeeignet, weil deren Gitterpunkte viel zu weit auseinander liegen, um die Wechselwirkungen zwischen Boden, Bio–  und Atmosphäre mit ausreichender Genauigkeit zu berechnen. Ist nur einer dieser 255 Wissenschaftler in der Lage, die stomatale Leitfähigkeit in einem über 60 000 Km² großen Gebiet zu beschreiben, der üblichen Gitternetzfläche in einem GCM-Element?
Climate Depot: Die 255 Wissenschaftler behaupten: (III) Natürliche Prozesse spielen bzgl. des Erdklimas immer eine Rolle. Jetzt jedoch werden sie von den anthropogenen Änderungen überlagert.
Professor Kramms Antwort: Wenn die erste Behauptung dieser 255 Wissenschaftler falsch ist, wie bereits dokumentiert, ist diese dritte Behauptung genauso sinnlos wie die zweite.
Climate Depot: Die 255 Wissenschaftler behaupten: (IV) Die Erwärmung des Planeten hat die Änderungen vieler anderer Klimaverhältnisse zur Folge mit einer Geschwindigkeit, wie es sie in jüngerer Zeit noch nie gegeben hat, einschließlich eines zunehmenden Anstiegs des Meeresspiegels und Änderungen in hydrologischen Kreisläufen. Die zunehmende Konzentration von Kohlendioxid lässt die Ozeane immer mehr versauern.
Professor Kramms Antwort: Die vierte Behauptung dieser 255 Wissenschaftler klingt wie eine Spekulation über mögliche Verletzungen beim Fußballspielen. Sie ist deswegen spekulativ, weil die Behauptungen (I) bis (III) unzutreffend sind. Spekulation entspricht aber keinem einzigen wissenschaftlichen Standard.
Climate Depot: Die 255 Wissenschaftler behaupten: (V) Die Kombination dieser komplexen klimatischen Änderungen bedroht küstennahe Städte und Gebiete, unsere Versorgung mit Wasser und Nahrung, Ökosysteme in Meeren, Flüssen und Seen, Wälder, das Hochgebirge und viele mehr.
Professor Kramms Antwort: Wenn die Behauptungen (I) bis (III) irrelevant sind, beruht auch die fünfte Behauptung auf reiner Spekulation. Es scheint so, dass einige zusätzliche Erklärungen unerlässlich sind. Die Modellierung des Klimas mit Hilfe von GCM’s erfüllt keine wissenschaftliche Standards, weil jede numerische Rechnung der Verifikation durch Beobachtungen bedarf. Außerdem, worauf schon Kramm und Dlugi hinwiesen (2009, http://arxiv.org/abs/0911.2286) verhindert die den Modellrechnungen anhaftende typische Unsicherheit, dass die Klimaentwicklung mit einem hinreichenden Grad an Genauigkeit vorhersagbar ist. Kramm und Dlugi kommen zu der Schlussfolgerung: „Es ist für uns keine Überraschung, dass die Nationale Stiftung der Wissenschaften (National Science Foundation NSF) kürzlich die Aufforderung 09-568 veröffentlicht hat. In ihr werden Teams angefordert, Klimaprozesse zu modellieren mit dem Ziel, möglichst schnell globale vernetzte Modelle zu entwickeln, indem man Theoretiker, Beobachter und Modellierer in großen Modellentwicklungszentren zusammen bringt, um sich mit den speziellen wissenschaftlichen Problemen zu befassen, die Klimamodelle heutzutage aufwerfen.“
Da jede Änderung nur festgestellt werden kann, wenn man sich auf einen Referenzzustand bezieht, kann eine Klimaänderung nur identifiziert werden, wenn man mindestens zwei Zeiträume miteinander vergleicht, die sich nicht überlappen. Nach den Empfehlungen internationaler Konferenzen der WMO in den Jahren 1935 und 1957 sollte eine Periode mindestens 30 Jahre umfassen, für die man längerfristige Wettervorgänge statistisch beschreibt. Folglich benötigt man 60 Jahre, um eine Klimaänderung wirklich identifizieren zu können.
erschienen am Montag, 10. Mai , 2010 By Marc Morano  –  Climate Depot

Die Fragen stellte Marc Morano von Climate Depot an den Klimatologen Prof. Dr. Gerhard Kramm von der Universität von Alaska in Fairbanks. Dr. Kramm forscht am Geophysikalischen Institut im Bereich atmosphärische Wissenschaften, College der Naturwissenschaften und Mathematik – Dr. Kramms Website: : http://www.gi.alaska.edu/~kramm

Prof. Kramm hat mehrere Aufsätze als Autor oder Co-Autor zum Thema Existenz oder Nicht-Existenz des Treibhauseffektes verfasst. Er ist ein Unterstützer des Gerlich Tescheuschner Papiers und befasst sich mit der vermeintlichen Widerlegung (Original hier) dieses Papers von A. Smith

Weiterer Link zu diesem Thema:
March 2009 U.S. Senate Report: 700 Plus Scientists Dissent Over Man-Made Warming Claims
Die Übersetzung besorgte Chris Frey EIKE