Windenergie ist eine völlige Katastrophe!

Flemming Nissen, der Leiter der Entwicklung im westdänischen Energieversorgungs-Unternehmen ELSAM – eins der größten dänischen EVU – sagte uns, dass „Windkraftanlagen die Kohlendioxid-Emissionen nicht verringern.“ Die deutschen Erfahrungen sind nicht anders: Der SPIEGEL berichtete, dass „Deutschlands CO2-Emissionen um nicht einmal ein einzelnes Gramm reduziert wurden“ und dass zusätzliche Kohle- und Gaskraftwerke gebaut wurden, um eine zuverlässige Lieferung zu gewährleisten.

Tatsächlich zeigt die jüngste wissenschaftliche Forschung, dass die Windkraft die Treibhausgasemissionen in einigen Fällen sogar erhöhen kann – abhängig von der Kohlenstoff-Intensität der Stütz- bzw. Backup-Kraftwerke, die wegen der unregelmäßigen Leistungs-Charakteristik der Windanlagen benötigt werden.

Auf der Negativseite der Umweltbilanz stehen auch die Auswirkungen der industriellen Windturbinen auf Vögel und andere Wildtiere, Nutztiere und  Feuchtgebiete.

Industrielle Windenergie ist keine sinnvolle Alternative zu anderen Möglichkeiten der Energieeinsparung. Wiederum sind hier die dänischen Erfahrungen lehrreich. Die dortigen Stromerzeugungskosten sind die höchsten in Europa (15 Cents pro KWh verglichen mit Ontario´s gegenwärtigen 6 Cents). Niels Gram vom dänischen Industrieverband sagt „Windmühlen sind ein Fehler und machen wirtschaftlich keinen Sinn.“ Aase Madsen, der Vorsitzende für Energiepolitik im dänischen Parlament, nennt es „eine furchtbar teure Katastrophe.“

Die US-Energie-Informations-Administration berichtete 2008, auf der Berechnungsgrundlage von Dollar pro Megawattstunde (MWh), dass die US-Regierung Wind mit 23,34 $ subventioniert – verglichen mit zuverlässigen Energiequellen wie Erdgas mit 25 Cent, Kohle mit 44 Cent, Wasserkraft mit 67 Cent und Kernkraft mit 1,59 $, was einige US-Kommentatoren einen „großen Sozialhilfe-Speisungs-Wahnsinn“ nennen. Das Wall Street Journal konstatiert, dass „Windenergie das Musterbeispiel dafür ist, was schief gehen kann, wenn die Regierung beschließt, Gewinner auszuwählen.“

Die Zeitschrift The Economist stellt kürzlich in einem Leitartikel mit dem Titel „Geldverschwendung für den Klimawandel“ fest, dass jede Tonne an Emissionen, die durch Subventionen in Erneuerbare Energien wie die Windkraft vermieden wurde, zwischen 69 $ und 137 $ kostet, wohingegen unter einem cap-and-trade-Modell (Emissionshandel) dieser Preis geringer als 15 $ wäre.

Sowohl eine Kohlenstoffsteuer als auch ein cap-and-trade-System schafft Anreize für Konsumenten und Hersteller mit Tausenden von Spielräumen für die Reduzierung von Energieverbrauch und Emissionen, die – wie diese Zahlen zeigen – bezüglich ihrer Kosteneffizient alle Subventionen in Erneuerbare geradezu überwältigen.

Die Ontario Power Authority (Energiebehörde) rät dazu, den Windkraft-Erzeugern 13,5 Cents/KWh zu zahlen (mehr als das Doppelte, was die Verbraucher gegenwärtig zahlen), wobei noch nicht einmal die zusätzlichen Verbindungs- und Übertragungskosten und die Kosten für die Backup-Reserve dabei sind. Wie die europäischen Erfahrungen bestätigen, wird das unvermeidlich zu einer dramatischen Erhöhung der Elektrizitätskosten führen – mit den sich daraus ergebenden negativen Auswirkungen auf Wirtschaft und Beschäftigung. Aus dieser Perspektive ist das Versprechen der Regierung von 55.000 neuen Arbeitsplätzen eine grausame Wahnvorstellung.

Eine neuere detaillierte Analyse (mit Schwerpunkt vor allem auf Spanien) stellt fest, dass für jeden Job, der durch staatliche Förderung für Erneuerbare geschaffen wurde – insbesondere Windenergie – 2,2 Jobs vernichtet werden. Jede so in der Windindustrie geschaffene Job kostet fast 2 Millionen $ an Subventionen. Weshalb sollten die Erfahrungen in Ontario anders sein ?

In den Debatten über den Klimawandel und insbesondere über Subventionen für Erneuerbare Energien gibt es zwei Typen von Grünen. Einerseits gibt es etliche Umwelt-Grüne, die das Problem als derart dringend ansehen, sämtliche Maßnahmen, die irgendeine Wirkung auf die Treibhausgas-Emissionen haben, sofort in Angriff genommen werden sollten – gleichgültig, was deren Kosten oder ihre Auswirkung auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt auch sind.

Dann gibt es die fiskalischen Grünen, die sich nicht für Kohlenstoffsteuern und cap-and-trade-Systeme interessieren, statt dessen aber massive öffentliche Subventionen für sich selbst bevorzugen – für Erneuerbare-Energie-Projekte, welche Auswirkungen auf die Treibhausgas-Emissionen diese auch hätten. Diese beiden Gruppen werden also durch unterschiedliche Formen von Grün motiviert. Der einzige Konvergenzpunkt zwischen ihnen ist ihre Unterstützung für massive Subventionen für Erneuerbare Energien – wie Windturbinen.

Diese unheilige Allianz der zwei Sorten von Grünen (Weltuntergangspropheten und Gewinninteressierte) sorgt für eine sehr effektive, auch opportunistische Politik (wie sie im Green Energy Act (Gesetz) der Ontario-Regierung zum Ausdruck kommt), aber zugleich auch für eine lausige staatliche Politik: Politiker versuchen, auf unsere Kosten Gewinner in einer sich schnell bewegenden technologischen Landschaft auszuwählen und zu bestimmen, anstatt eine gesellschaftlich effiziente Reihe von Anreizen zu schaffen, auf die wir alle reagieren können.

Quelle: Financial Post, Don Mills, Ontario, Canada. Die Übersetzung besorgte dankenswerterweise Dr. Günter Keil für EIKE

           Michael J. Trebilcock ist Professor für Recht und Ökonimie,

           Universität von Toronto.

           Veröffentlicht am 8. April 2009.

* Aktuelles Update FTD vom 17.3.10 Emissionshandel: Skandal legt Emissionshandel lahm

** man benötigt realistischerweise 100 %, wenn die Stromversorgung sicher sein soll. 50% würden nur reichen, wenn man Glück hat und bei Windstille zufällig Schwachlast wäre. Prof. Alt (s. auch pdf Anlage)

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Warum regenerative Energien in Deutschland keine Zukunft haben!

Schaut man sich nur den Stromanteil an, so werden ca. 15% des Strombedarfes in Deutschland durch die EE gedeckt. Davon ca. 0,003% aus Erdwärme, 0,6% aus Photovoltaik, 3,4% aus Wasserkraft, 4,2% aus Biomasse und 6,6% aus Windenergie.

Vor allem die Photovoltaik- und Windkraftanlagen werden derzeit in Deutschland stakt beworben und ausgebaut. Hier besteht das größte Potential, zumindest, wenn man den Versprechungen der Werbung und den laufenden Kampagnen glauben schenkt.

Biomasse und Wasserkraft sind weitgehend ausgebaut. Der Ausbau der Biomasse ist alleine durch die landwirtschaftlichen Flächen sehr beschränkt und die Flüsse sind weitgehend ausgebaut, so dass hier keine großen Steigerungsraten zu erwarten sind. Wie sieht es mit der Erdwärme aus? Nur wenige Standorte in Deutschland sind für Erdwärmeprojekte geeignet, u.a. der obere Rheingraben und Standorte in Süddeutschland. Zudem muss man in Deutschland sehr tief bohren – einige Kilometer – um eine Temperatur von über 100°C zu erreichen, was die Sache sehr ineffektiv und zugleich unwirtschaftlich macht.

Es bleiben also die Photovoltaik und die Windkraft. Für Photovoltaikanlagen stehen noch genügend Flächen zur Verfügung, bei der Windkraft sieht das anders aus. Hier setzt man vor allem auf das so genannte Repowering, dabei werden alte Anlagen durch neuere, leistungsfähigere Anlagen ersetzt. Zudem gibt es noch Ausbaupotential im Meer. Aber auch das ist begrenzt. Zudem sind die negativen Auswirkungen auf den Menschen und die Umwelt zu berücksichtigen, wie z.B. Schallbeeinträchtigung (durch Infraschall), Schattenschlag, Vogelschlag, etc..

Wie bedarfsgerecht produzieren Photovoltaik- und Windkraftanlagen den Strom?

Derzeit ist eine Speicherung von Strom, jedenfalls im großen Umfang, nicht möglich. Zudem ist die Speicherung von Strom sehr teuer. Daher wird der Strom immer bedarfsgerecht produziert. Überkapazitäten und Unterkapazitäten müssen also ausgeglichen werden.

Zur Photovoltaik:
 Schaut man sich die Globalstrahlung, darunter versteht man die gesamte an der Erdoberfläche auf eine horizontale Empfangsfläche auftreffende Solarstrahlung an, so zeigen sich starke jahreszeitliche und tägliche Schwankungen. Als Beispiel habe ich Wasserkuppe gewählt, eine zentrale Erhebung in Deutschland.

Moderne Photovoltaikzellen erreichen in etwa einen Wirkungsgrad von 10 – 20 %. Also nur 10 – 20 % der eingestrahlten Leistung werden in Strom umgesetzt.

In der Nacht ist es dunkel. Es wird kein Strom produziert. Im Winter sinkt die solare Verfügbarkeit beträchtlich ab. Hier ist der Bedarf aber ausgerechnet am größtem. Im Sommer steigt die solare Verfügbarkeit beträchtlich an. Hier ist der Bedarf aber am geringsten. Das gilt übrigens auch für Solarthermieanlagen. Bedarf und Verfügbarkeit stehen also genau im entgegengesetzten Verhältnis zueinander.

Zur Windenergie: Bei der ins Stromnetz eingespeisten Windenergie sieht es nicht wesentlich anders auf. Als Beispiel zeige ich die bei transpower (Tochtergesellschaft von E.ON) eingespeiste Windenergie im Jahre 2009.

Die 15. minütigen Mittelwerte der eingespeister Windenergie zeigen Schwankungen zwischen ca. 0 – 8.000 MW. D.h. die eingespeiste Leistung kann innerhalb von kürzester Zeit um mehrere tausend MW schwanken. Diese Schwankungen richten sich natürlich nicht nach dem Bedarf der Stromkunden. Entweder wird zu wenig Strom produziert, oder aber zu viel. Je nachdem, wie der Wind weht. Der Bedarf der Stromkunden muss also durch Regelkraftwerke ausgeglichen werden. Je weiter die Windenergie ausbaut wird, desto schwerer fällt es diese Schwankungen zu kompensieren. Immer leistungsfähigere Regelkraftwerke müssen her. Bisher können das nur konventionelle Kohle-, Gas-, oder Kernkraftwerke kompensieren, so genannte Schattenkraftwerke, die hinter jedem Windpark stehen müssen. Der Verschleiß ist durch das ständige hoch und runter fahren hoch.

Die Folgen

Der Strom aus den konventionellen Kraftwerken wird immer teurer, u.a. da nicht mehr mit Volllast produziert werden kann, sondern gedrosselt produziert werden muss, je nachdem wie viel Windstrom gerade eingespeist wird. Je weniger Strom die konventionellen Kraftwerke einspeisen können, desto länger dauert es, ehe sie sich bezahlt machen, oder desto höhere Preise muss man für den eingespeisten Strom verlangen, damit sich die Kraftwerke in gleicher Zeit bezahlt machen. Hinzu kommen die Kosten für Emissions-/ CO2-Zertifikate. Das führt dazu, dass Kohlekraftwerke unwirtschaftlich werden. Neubauten von effizienteren Kohlekraftwerken, die alte, emmisionsstarke Kohlekraftwerke ersetzen, werden dadurch verhindert. Diese Entwicklung erleben wir gerade. Das führt langfristig gesehen zu Versorgungslücken, die letztendlich über das Ausland abgedeckt werden müssen. Damit wird der Strom allerdings noch teurer.

Fazit: Schon jetzt wird der Strom aus EE hoch subventioniert. Über das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) werden die Abnahme und ein Festpreis für Strom aus EE gesetzlich garantiert. Die überhöhten Preise werden als so genannte Umlage an die Stromkunden, also an Sie, weiter gegeben.

Die Energiekosten werden mit den Ausbau der EE weiter steigen. Zum Einen sinken die Produktionskosten für EE nicht so schnell wie erwartet. Zum Anderen verdrängen die EE durch die staatlichen Subventionen, die garantierte Abnahme und durch CO2-Zertifikate die konventionellen Kraftwerke, bzw. machen den Strom aus konventionellen Kraftwerken unwirtschaftlich, teurer und/ oder zusätzliche Strom-Importe erforderlich.

Auf kurz, oder lang müssen wir weg von den konventionellen Energien, die Rohstoffe sind begrenzt. Dazu eignen sich aber weder die Windkraft noch die Photovoltaik, noch die anderen EE in Deutschland. Es gibt weder die notwendigen Energiespeicher, um eine Versorgungssicherheit zu garantieren, noch genügend Ressourcen um eine Vollversorgung durch EE zu garantieren. Vielfach fallen in diesem Zusammenhang die Worte Kombilösung und Energieeffizienz. Eine Kombination aus verschiedenen EE kann Energielücken schließen, diese aber auch erzeugen. Man denke nur an Flauten, lange Winternächte, Ernteausfälle bei Biomasse, etc. die zusammenfallen. Zudem sind wir in Deutschland derzeit weit weg von Energieeffizienz. Der Stromverbrauch steigt von Jahr zu Jahr, trotz der Einführung energiesparender Geräte. Lediglich die Wirtschaftskrise hat im letzten Jahr zu einer geringfügigen Abnahme des Stromverbrauches geführt. Man bedenke, die steigenden Energiepreise gehen vor allem auf Kosten der Kleinverdiener.

Was bringen EE für das Klima?

Trotz Solar- und Windenergie-Booms wird in Europa kein Gramm CO2 eingespart. Denn für jedes neue Windrad in Deutschland darf in Osteuropa mehr Kohle verfeuert werden. Schuld daran ist ausgerechnet die Klimapolitik der Europäischen Union: Denn der EU-weite Emissionshandel legt die Gesamtmenge an CO2 fest, die Stromkonzerne und Industrie ausstoßen dürfen. Und diese Menge ist unveränderlich – egal wie viele Windräder errichtet werden.

Was würden die EE für das Klima bringen, wenn der Emissionshandel nicht wäre?

Maximal 0,002 °C (ZWEI TAUSENDSTEL GRAD) sind der deutsche Beitrag am Klimaschutz, welcher durch die geplanten Reduktionen bis 2020 den Berechnungen nach erreicht werden könnte. Eine Fortführung bzw. Verschärfung der deutschen Reduktionen nach 2020 würde einen weiteren Beitrag im TAUSENDSTEL BIS HUNDERTSTEL GRAD BEREICH leisten. Dieser wird uns weitere Milliarden kosten.

Michael Krüger. Der Beitrag erschien zuerst bei Science Sceptical 

Nachtrag: Die ersten Vernünftigen scheinen sich jetzt an die Öffentlichkeit zu wagen. Gerade wird berichtet, dass die Indianapolis Power and Light Company ihren Vertrag mit der französischen EDF Energies Nouvelles zum Bezug von Windstrom gekündigt hat. Wieder mal sind die Amerikaner sachlicher und rationaler als wir. Details dazu hier

Datenquellen

Wetterdaten Wasserkuppe

transpower Windenergieeinspeisung

ÄHNLICHE BEITRÄGE (BETA):




Warum es Erdgas künftig im Überfluss gibt!

Update vom 21.3.10 : Scientists find way to make cheap gas from coal

Die Nachricht ging fast unter, sie sah aus wie eine kleine Fußnote in der Geschichte zweier ewiger Rivalen: Mitte Januar gab das amerikanische Energieministerium bekannt, dass die USA im vergangenen Jahr Russland als weltgrößten Erdgasproduzenten abgelöst haben.

Doch hinter dem nüchternen Befund steckt mehr. Viel mehr. Er ist ein erster Indikator dafür, dass sich das Kräfteverhältnis an den globalen Gasmärkten verschiebt. Und das damit verbundene politische Machtgefüge gleich mit.

Bisher gehorchte der internationale Gashandel einer einfachen Mechanik: Steigt die Nachfrage und wird das Angebot knapp, nimmt die Macht großer Förderstaaten wie Russland und Norwegen zu. In schöner Regelmäßigkeit folgen daraufhin die politischen Panikreflexe: Die Nato entwirft Bedrohungsszenarien, die darlegen, welch geostrategisches Gefahrenpotenzial von Russland ausgeht. Und die Europäer zerbrechen sich den Kopf, wie sie sich aus der Abhängigkeit von russischem Gas befreien können.

Ein technischer Durchbruch könnte diesen Automatismus jetzt außer Kraft setzen. Immer mehr Spezialfirmen vor allem in Amerika bohren nach sogenanntem nichtkonventionellem Erdgas – Gas also, das in dichten Ton- und Schieferschichten eingelagert ist.

Die Bergung dieser Vorkommen ist aufwendig. Die Bohrungen müssen erst vertikal tief in die Erde getrieben werden, um dann horizontal zu den Lagerstätten vorzudringen. Anschließend wird das Gestein hydraulisch aufgebrochen (siehe Grafik auf Seite 2). Doch dank der hohen Gaspreise ist diese teure Fördertechnik inzwischen konkurrenzfähig. Und die Funde übertreffen alle Erwartungen.

Mehr als die Hälfte der nachgewiesenen Erdgasreserven der USA entfallen bereits auf nichtkonventionelles Gas. Das Potential Gas Committee der Colorado School of Mines, einer führenden geowissenschaftlichen US-Universität, hob seine Schätzungen über die amerikanischen Gasressourcen jüngst um mehr als ein Drittel an: auf 58?800 Milliarden Kubikmeter.

Die Experten überbieten sich geradezu mit feierlichen Kommentaren. Eine "stille Revolution" nennt Fatih Birol, Chefvolkswirt der Internationalen Energieagentur (IEA), die neuen Fördermöglichkeiten. Daniel Yergin, der Guru der Energieanalysten, spricht von der "wichtigsten Energieinnovation des Jahrzehnts".

Lesen Sie den ganzen aufsehenerregenden  Text in der Dateianlage, oder direkt bei Capital hier oder PI hier

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Liberale Kampfansage an FDP-Klimapolitik! Ein offener Brief an Michael Kauch, umweltpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion; Autorin: Heide-Marie Rasch

Sehr geehrter Herr Kauch,

die von Ihnen als umweltpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion betriebene Politik erweist sich als ganz anders, als ich es vor der Bundestagswahl erwartet habe. Ich weiß, dass viele Wähler sich in ihren Erwartungen ebenso getäuscht sehen wie ich. Die FDP hat bei den letzten Bundestagswahlen einen großen Erfolg erzielt, weil sie als einzige Partei im Wahlkampf einen Politikwechsel in Richtung auf mehr Freiheit versprochen hat. Ihre Wähler erwarten eine entschiedene liberale Alternative zu der bevormundenden Politik der letzten Jahrzehnte. Diesen Erwartungen wurde die FDP in den ersten Monaten ihrer neuen Regierungsbeteiligung überwiegend nicht gerecht. Der dramatische Rückgang in der Zustimmung zu ihr zeigt die Enttäuschung vieler Menschen. Einen maßgebenden Anteil an dieser negativen Entwicklung haben Sie als der führende Umweltpolitiker der FDP-Bundestagsfraktion zu verantworten. Ihre Klimapolitik ist in Zielsetzung und Methodik nicht von jener der staatsdirigistischen Parteien CDU/CSU/SPD/Grüne/Linke zu unterscheiden.

Nun muss die FDP als die kleinere Partei in der Koalition sicher manch schmerzhaften Kompromiss eingehen. Aber von Ihnen hat man den Eindruck, dass Sie die grüne Politik aus eigener Überzeugung zur Gänze übernehmen, wie es zum Beispiel Ihr Eintreten für eine 40%ige Reduktion der Kohlendioxidemissionen bis 2020 zeigt, wobei Sie dieses Ziel „ohne Wenn und Aber“ verfolgen, wie Sie in einer Bundestagsrede erklärt haben. Dieses von Ihnen vehement verfolgte Minderungsziel liegt erheblich über der bereits hohen EU-Reduktionsvorgabe, die weltweit gesehen schon einen selbstgewählten klimapolitischen Alleingang darstellt. Die von Ihnen angestrebte deutsche Vorreiterrolle fügt der Wirtschaft schweren Schaden zu und macht alle Bürger, mit Ausnahme einiger weniger politisch auserkorener Profiteure, ärmer.

Das erweist sich in dem von Ihnen befürworteten EU-Emissionshandelssystem, das in der gegenwärtigen Ausbaustufe 45% des gesamten Kohlendioxid-Ausstoßes der EU erfasst. Um die ehrgeizigen deutschen Minderungsziele zu erfüllen, werden die Elektrizitätsversorgungsunternehmen vom Staat gezwungen, Solarstrom zu 700% und Windstrom zu 80% über dem Großhandelspreis zu bezahlen und vorrangig ins Netz aufzunehmen. Auf diese Weise verdrängt die teure erneuerbare Energie in Deutschland den preiswerten Strom aus fossilen Energiequellen, was zur Folge hat, dass die deutschen EVUs ihre nicht genutzten Emissionsrechte an der Börse an Unternehmen aus anderen EU-Ländern verkaufen können, was dort zu zusätzlichen Emissionen führt. Letztendlich bewirkt diese Politik, dass alle deutschen Stromkäufer, unabhängig von ihrem Einkommen, über höhere Strompreise gezwungen werden, einigen wenigen Konzernen Milliardeneinkünfte aus dem Verkauf von Emissionszertifikaten zu ermöglichen. Das ist nicht nur unsozial, sondern sogar nach Ihren Maßstäben ökologisch sinnlos, denn die von der EU festgelegte Menge an Kohlenstoffemissionen wird so nicht verringert, sondern nur mit immens hohen Kosten vom Vorreiter Deutschland in andere EU-Länder verlagert.

Von einem liberalen Politiker muss man erwarten, dass er es dem Markt überlässt, wie viel von jeder Energieart wann, wo und wie produziert wird. Ihre Politik besteht hingegen darin, willkürlich und nach ideologischen Vorgaben bestimmte Techniken zu bevorzugen, andere zu benachteiligen, und dann mit staatlichen Zwangsmitteln und sehr viel Geld der Steuer- und Gebührenzahler Ihre persönlichen Präferenzen durchzusetzen. Es gibt in Ihrer Politik für jeden Aspekt der Energiewirtschaft staatliche Fördermaßnahmen und technische Anordnungen, sehr unterschiedliche Ökosteuersätze und Einspeisetarife. Das hat mit Marktwirtschaft nichts mehr zu tun, sondern ist schlimmste Kommandowirtschaft.

Sie bezeichnen das Emissionshandelssystem als marktkonform. Das ist ein schlechter Witz, denn in diesem System bestimmt der Staat, wer, zu welchem Preis, wie viele Emissionsrechte erhält, die faktisch staatliche Bezugsscheine für fossile Energieträger sind. Dieses Zentralbewirtschaftungssystem stellt die Energie, die Schüsselressource jeder Volkswirtschaft, unter das Kommando einiger Politiker, die sich anmaßen, bessere Entscheidungen treffen zu können, als die Gesamtheit der Marktteilnehmer.

Dass dieser Anmaßung zu misstrauen ist, zeigt Ihr Eintreten für die Sequestrierung von CO2 bei der Nutzung fossiler Energieträger. Sie haben auf der Tagung von GLOBE (Global Legislators Organisation for a Balanced Environment), bei der Sie Leiter der deutschen Delegation waren, der übrigens auch Bärbel Höhn von den Grünen angehörte, im Juni 2009 eine Entschließung angenommen, die u. a. folgende Vorgabe enthält: „Plan no new fossil fuel power stations from 2013 without a commitment to fit carbon capture and storage technology … with the overall aim of a carbon neutral power sector by 2050.“

In Nordfriesland soll ein Endlager für sequestriertes Kohlendioxid entstehen. Dagegen hat sich die nordfriesische Bevölkerung eindeutig ausgesprochen. Die FDP-Fraktion im Kreistag von Nordfriesland verurteilte derartige Pläne entschieden. Die Sequestrierung verursacht nicht nur riesige Kosten, sondern sie bringt auch unlösbare Sicherheitsprobleme mit sich. Man kann keinem Menschen zumuten, über einem CO2-Speicher zu wohnen, denn austretendes Gas würde jedes Leben in weitem Umkreis ersticken. Dieses Risiko besteht, wenn nicht ewig, so doch zumindest für sehr lange Zeit, denn anders als bei radioaktiven Stoffen ist bei CO2 keine Verfallszeit bekannt. Die bei der Sequestrierung anfallenden Mengen sind gigantisch, denn für jeden verbrannten Kubikmeter Kohle müssten 5,4 Kubikmeter flüssiges Kohlendioxid gespeichert werden. Wohin damit? Wollen Sie ganz Deutschland in ein Endlager für sequestriertes CO2 umwandeln?

Nach dem Scheitern der UNO-Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember letzten Jahres fehlt Ihrer Politik jede Grundlage. China und Indien, sowie auch andere wichtige Schwellenländer, werden niemals einer völkerrechtlich verbindlichen Reduzierung von Kohlendioxid zustimmen. Von den USA ist nicht zu erwarten, dass sie sich Beschränkungen auferlegen, wenn ihre Konkurrenten in Asien das nicht ebenfalls tun. Ich darf Sie daran erinnern, dass das Kyoto-Protokoll vom damaligen US-Präsidenten Clinton wohl unterzeichnet wurde, aber der US-Senat einstimmig die Ratifizierung des Protokolls ablehnte mit der Begründung, dass die USA sich nicht binden wollen, wenn dies nicht auch China und andere wichtige Schwellenländer tun. Das ist eine sehr rationale Haltung.

Der Weltmarkt für Erdöl, Erdgas und Kohle sorgt dafür, dass alle Maßnahmen der EU zur Einsparung fossiler Energieträger global gesehen unwirksam bleiben, denn was in Europa weniger verbraucht wird, steht für einen Mehrverbrauch in den energiehungrigen Schwellenländern außerhalb Europas zur Verfügung. Die Klimapolitik der EU bewirkt eine Einschränkung der Nachfrage nach fossilen Brennstoffen. Dadurch sinken deren Preise auf dem Weltmarkt, was denen zu gute kommt, die die von der EU geschaffene künstliche Nachfragelücke mit eigener Nachfrage auffüllen. Ihre Klimapolitik ist nichts anderes als ein Förderprogramm für China und andere Konkurrenten Deutschlands auf den Weltmärkten.

Im Ergebnis führt die von Ihnen betriebene Politik weltweit nicht zu einer Verminderung der CO2-Emissionen, denn alles was in Deutschland und der EU unter riesigen Kosten eingespart wird, erhöht anderswo den Verbrauch zu verminderten Kosten. Ähnlich wie ein internationales Emissionshandelssystem, bei dem die Emissionsmengen zentral festgelegt werden, die Wirkung nationaler Alleingänge aufhebt, sorgt der Weltmarkt dafür, dass kommandowirtschaftliche Sonderwege zu höheren Kosten führen, die angestrebten Minderungsziele aber nicht erreicht werden können.

Sie haben im Bundestag erklärt, dass Sie das Ergebnis der Kopenhagener Klimakonferenz nicht anerkennen und so weitermachen wollen wie bisher. Damit nehmen Sie eine ökofundamentalistische Haltung ein, welche die FDP noch mehr von ihren Wählern entfremdet. Um zu zeigen, dass es in der FDP auch liberale Stimmen gibt, zitiere ich ausführlich aus einer Stellungnahme (1) von Holger Krahmer, Mitglied des Europäischen Parlaments und umweltpolitischer Sprecher der dortigen FDP-Fraktion: „Von einer Vorreiterrolle Europas in der Klimapolitik kann nicht mehr gesprochen werden. Der Rest der Welt ist an Europas Regulierungsideen schlicht nicht interessiert. Die seit langer Zeit absehbaren Interessensunterschiede zwischen Industrie- und Schwellenländern sind unüberwindbar. Das ‚Nein‘ zu verbindlichen Minderungszielen ist eindeutig, denn die ärmeren Länder wollen sich ihre Entwicklungsmöglichkeiten nicht beschneiden lassen … Die Chancen auf ein internationales Abkommen sind angesichts dieser Situation allerdings gleich null. Was Europa jetzt nicht braucht, ist ein ‚Weiter so‘ oder gar eine einseitige Verschärfung der Klimapolitik. Die hohen Folgekosten der CO2-Minderungspolitik sind bereits jetzt ein Risiko für die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Volkswirtschaften.“

Zur Rechtfertigung Ihrer Klimapolitik verweisen Sie gerne auf die dadurch angeblich ausgelösten Innovationen und die vermeintliche Technologieführerschaft Deutschlands bei erneuerbaren Energien. Die Realität sieht hingegen völlig anders aus, wie es gerade auch die Solarwirtschaft zeigt, die unter den von Ihnen subventionierten Wirtschaftszweigen als technologisch besonders anspruchsvoll gilt.

Die deutschen Solarunternehmen sind eher Handelsunternehmen als Produktionsbetriebe. Die Solarzellen werden meistens in China eingekauft und hier nur noch in einen Rahmen eingesetzt. Die Materialaufwendungen, von denen der weitaus größte Teil auf Käufe von Solarzellen entfällt, machen in der deutschen Solarbranche 85% des Umsatzes aus. Diese hohe Abhängigkeit von Zulieferungen ist nicht verwunderlich, wenn man die geringe Forschungsleistung des Wirtschaftszweiges in Betracht zieht. Nach Angabe des Bundesverbandes der Solarwirtschaft betrugen die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen seiner Unternehmen im Jahre 2008 nur 1,7% des Umsatzes. Die F&E-Aufwendungen wirklicher Hightech-Unternehmen liegen im Durchschnitt bei 12%. Die traditionelle Elektroindustrie gibt immerhin noch 5% ihres Umsatzes für F&E aus, und sogar die Autoindustrie kommt auf 3,3%.

Die Solarunternehmen haben wegen ihrer hohen Materialzukäufe eine sehr geringe Wertschöpfung, die durchschnittlich nur 15% beträgt. In der Autoindustrie liegt dieser Wert bei 25%, im Maschinenbau bei 31%. Die großzügige staatliche Förderung erlaubt es der Solarbranche, bei der Modulfertigung noch Handarbeit einzusetzen. Das erklärt, warum auch Installations- und Dachdeckerbetriebe des Handwerks in der Beschäftigtenstatistik der Solarwirtschaft erfasst werden. In der Autoindustrie sind vergleichbare Fertigungsprozesse längst automatisiert. Auch andere Aspekte des Produktionsprozessmanagements der Solarbranche sind rückständig. So beträgt die durchschnittliche Lagerdauer für Solarmodule 122 Tage. Ein Autozulieferer mit dieser Lagerdauer könnte nicht lange existieren.

Der deutsche Staat hat viele Milliarden Euro an Subventionen jeder Art in den Solarbereich geschüttet. Das Ergebnis ist so schlecht, wie man es auch von anderen Eingriffen des Staates her kennt. Die großzügige Subventionierung hat die deutsche Solarwirtschaft träge gemacht. Von einer deutschen Technologieführerschaft kann keine Rede sein. Trotz der weltweit größten Förderung gehört nur ein Solarunternehmen mit Sitz in Deutschland zu den zehn größten Solarzellenherstellern der Welt. Wirklich profitiert von der deutschen Solarsubventionierung haben nur die chinesischen Solarzellenhersteller, für die sie ein großzügiges Exportförderprogramm ist.

Sie haben sich dafür ausgesprochen, die Subventionen für den Solarbereich zum 1. Juli 2010 zu senken. Von einem liberalen Politiker muss man aber erwarten, dass er grundsätzlich Subventionen ablehnt. Ganz abgesehen von ihrer Ineffizienz verlangt es das Gleichbehandlungsgebot, alle Unternehmen gleich zu stellen, und nicht dem einem zu gewähren, was man dem anderen verweigert.

Sie begründen Ihre Politik auch damit, dass durch sie neue Jobs in grünen Wirtschaftszweigen geschaffen werden. Das ist zwar richtig, aber Sie verschweigen, um welchen Preis das geschieht. Gabriel Calzada von der Universität Rey Juan Carlos in Madrid hat in seiner ökonometrischen „Study of the effects on employment of public aid to renewable energy sources“ (2) aus dem Jahre 2009 für Spanien nachgewiesen, dass für jeden Arbeitsplatz, der mit staatlicher Hilfe im grünen Bereich geschaffen wird, 2,2 Arbeitsplätze in der restlichen Wirtschaft verloren gehen. Das erklärt sich zum einen aus der Tatsache, dass jeder Euro, der für erneuerbare Energien ausgegeben wird, als Kaufkraft in anderen Bereichen der Wirtschaft fehlt und zum anderen aus der staatlich erzwungenen Fehlleitung von Ressourcen in weniger produktive Verwendungen, als sie der Markt gefunden hätte. Calzada hat errechnet, dass in Spanien für jedes installierte grüne Megawatt im Durchschnitt 5,28 Arbeitsplätze anderswo in der Wirtschaft zerstört werden. In der Photovoltaik beträgt der Verlust 8,99 Arbeitsplätze je Megawatt, bei der Windenergie sind es 4,27 Arbeitsplätze je installiertes Megawatt, die vernichtet werden. Es ist anzunehmen, dass in Deutschland durch Ihre Klimapolitik ein ähnlicher Verlust von Arbeitsplätzen bewirkt wird.

Für Dänemark, wo die erneuerbaren Energien wie in Spanien und Deutschland eine vorrangige Stellung einnehmen, gibt es vom Center for Political Studies eine Studie über die Windenergie (3), in der festgestellt wird, dass sie wohl 19% des produzierten Stroms liefert, aber nur die Hälfte davon im Lande verbraucht werden kann, weil der Windstrom sehr unregelmäßig anfällt. Im Zeitraum von 2001 bis 2008 musste Westdänemark 57%, und

Ostdänemark 45% des dort erzeugten Windstroms exportieren, da er im eigenen Staat nicht genutzt werden konnte. Die Stromausfuhr ist nur zu einem niedrigen Preis möglich, während die Kosten der Windstromerzeugung hoch sind. Dadurch entstand in diesen 8 Jahren ein Verlust von 917 Millionen Euro, der von den dänischen Haushalten über hohe Stromgebühren zu tragen ist.

Die Einsparung einer Tonne Kohlendioxid durch Windenergie kostet in Dänemark 87 Euro. Zusätzliche Windenergie durch Offshore-Kraftwerke wird zur Gänze ausgeführt werden müssen, weil die heimischen Aufnahmekapazitäten erschöpft sind. Außerdem können Norwegen und Schweden, die den dänischen Windstrom importieren und in ihren Pumpspeicherwerken speichern, keine zusätzlichen Strommengen puffern. Das Speicherproblem für den Strom aus erneuerbaren Energien ist auf absehbare Zeit technisch nicht gelöst. Man könnte es vorerst nur mindern, indem man den Verbrauchern ihre Konsumfreiheit nimmt und ihnen zentral Verbrauchszeitpunkt und -menge vorschreibt. Ganz abgesehen davon, dass der dafür erforderliche Netzumbau und die Steuerungselektronik in den Haushalten und Unternehmen nicht vorhanden und größtenteils noch nicht mal entwickelt sind, wäre eine derartige willkürliche Kommandowirtschaft das Gegenteil dessen, was der Liberalismus will.

Für die Erzeuger erneuerbarer Energien ist eine prekäre Situation entstanden, weil sie niemals sicher sein können, dass die ihnen zugesagte staatliche Förderung wirklich bestehen bleibt. Nach Aussage der Solarwirtschaft wird die von Ihnen angekündigte Kürzung der Subventionen für diesen Wirtschaftszweig zu einem Verlust von 50.000 Arbeitsplätzen führen. Das zeigt, wie gefährdet die Geschäftspläne in diesem staatsabhängigen Bereich sind.

Selbst wenn Sie versprechen, keine rückwirkenden Änderungen der Förderrichtlinien zu beschließen, kann das kein Vertrauen schaffen, denn die Investitionspläne gehen über viele Wahlperioden, in denen Politiker kommen und gehen, politische Moden entstehen und vergehen und das internationale Umfeld sich ändert. Außerdem stehen alle Subventionen unter einem Finanzierungsvorbehalt. Angesichts der stark defizitären Staatshaushalte und der ins Grundgesetz aufgenommenen Schuldenbremse ist es sehr fraglich, ob mittelfristig für dieses Subventionsunwesen überhaupt noch Geld vorhanden sein wird. Auch die Subventionen, die in den staatlich diktierten Einspeisetarifen versteckt werden, sind unsicher, denn die Verbraucher fordern zunehmend ihre Wahlfreiheit bei Energie ein.

Ich kenne von Ihnen keine Stellungnahme, in der Sie begründen, warum Sie die Hypothese einer anthropogenen globalen Erwärmung konkurrierenden wissenschaftlichen Theorien vorziehen. Außerdem haben Sie nicht erklärt, warum Sie die vielen wissenschaftlichen Beweise missachten, die belegen, dass für Menschen, Tiere und Pflanzen jede Warmzeit weitaus mehr Vorteile als Nachteile mit sich bringt.

Ich nehme an, dass Sie sich zur Rechtfertigung Ihrer Klimapolitik auf das IPCC der UNO berufen. Angesichts der vielen schwerwiegenden Fehler, die in den Veröffentlichungen des IPCC aufgedeckt wurden, wäre es unverantwortlich, so fundamentale Entscheidungen, wie sie in der Klimapolitik zu treffen sind, auf eine derart schwache wissenschaftliche Grundlage zu stellen. Ich zitiere noch einmal ausführlich Holger Krahmer, der beweist, dass es auch Stimmen der Vernunft in der FDP gibt:

„Notwendig ist ein Strategiewechsel: Statt der Fokussierung auf willkürlich gesetzte CO2-Minderungsziele, sollte Europa sein innovatives Potential nutzen und die Erforschung neuer Technologien verstärken. Die Anpassung an unvermeidliche und unkontrollierbare Klimaänderungen muss Priorität bekommen. Das Ende der Klimahysterie ist eingeläutet. Zeit also, die Kritiker der dogmatischen Klimapolitik in die Debatte einzubeziehen, denn immer mehr Bürger stehen den propagierten Weltuntergansszenarien skeptisch gegenüber. Zu Recht: Der angebliche Konsens in der Wissenschaft zu den Ursachen klimatischer Veränderungen entpuppt sich mehr und mehr als Zitierkartell politisierter Wissenschaftler, dem es gelungen ist, die mediale Deutungshoheit über eine These zu erlangen. Bekannt werdende Datenfälschungen und der Fakt, dass eine vorhergesagte Temperaturerhöhung in den letzten Jahren ausgeblieben ist, sorgen für einen Glaubwürdigkeitsverlust der gängigen Klimaforschung. Wir wissen über die Ursachen der Veränderungen des komplexen Systems ‚Klima‘ offenbar wenig. Notwendig ist ein neuer, ganzheitlicher und transparenter Forschungsansatz in der Klimawissenschaft. Alle Wissenschaftsströmungen müssen berücksichtigt werden.“ (1)

Wenn in gut geführten Unternehmen strategische Entscheidungen zu treffen sind, werden zwei voneinander völlig unabhängige Teams beauftragt, zur selben Fragestellung Daten zu sammeln, zu analysieren und Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Dieses Verfahren sollte auch jeder Staat anwenden, insbesondere bei der Klimapolitik, die so tief in die Wirtschaft und das Leben aller Bürger eingreift. Ein „Team A“ gibt es seit 1988 in Gestalt des IPCC, das von Regierungen geschaffen wurde, von ihnen bezahlt und geführt wird, um die gegenwärtige Klimapolitik wissenschaftlich zu rechtfertigen. Was fehlt, ist ein „Team B“, das regierungsunabhängig zum Klima forschen kann, ohne eine vorgegebene Agenda erfüllen zu müssen. Es wäre die Aufgabe einer rationalen und fairen Politik gewesen, eine derartige unabhängige Einrichtung zu schaffen. Erst wenn beide Teams zur gleichen Auffassung kämen, hätte man eine einigermaßen sichere wissenschaftliche Grundlage für das politische Handeln.

Aus Gründen, die man leicht erraten kann, wurde diese Einrichtung von den interessierten Staaten nicht geschaffen. Glücklicherweise ist es der Zivilgesellschaft gelungen, ein derartiges „Team B“ zu bilden. Es ist das Nongovernmental International Panel on Climate Change (NIPCC), das sich folgende Zielsetzung gegeben hat: „NIPCC is what its name suggests: an international panel of nongovernment scientists and scholars who have come together to understand the causes and consequences of climate change. Because we are not predisposed to believe climate change is caused by human greenhouse gas emissions, we are able to look at evidence the IPCC ignores. Because we do not work for any governments, we are not biased toward the assumption that greater government activity is necessary.“ (4)

Das NIPCC hat dieselben Klimadaten geprüft, die vom IPCC der UNO verwendet wurden. Dabei kamen die unabhängigen Wissenschaftler zu Schlussfolgerungen, die denen des IPCC entgegengesetzt sind. Der neueste Bericht des NIPCC: Climate Change Reconsidered: 2009 Report of the Nongovernmental International Panel on Climate Change (4), widerlegt auf 868 Seiten alle wesentlichen Aussagen des IPCC.

Die Autoren der NIPCC-Berichte werden von sehr vielen Wissenschaftlern unterstützt, die der Hypothese einer anthropogenen globalen Erwärmung kritisch gegenüber stehen. Im „Petition Project“ haben 31.478 amerikanische Wissenschaftler eine Petition unterzeichnet, die u. a. folgenden Absatz enthält: „There is no convincing scientific evidence that human release of carbon dioxide, methane, or other greenhouse gases is causing or will, in the foreseeable future, cause catastrophic heating of the Earth’s atmosphere and disruption of the Earth’s climate. Moreover, there is substantial scientific evidence that increases in atmospheric carbon dioxide produce many beneficial effects upon the natural plant and animal environments of the Earth.“ (5)

Unter den Unterzeichnern dieser Erklärung sind auch 9.029 Wissenschaftler, die den Titel eines Ph.D. tragen. Auch außerhalb der USA gibt es sehr viele Wissenschaftler, welche die Aussagen der obigen Petition unterstützen. Im Gegensatz dazu wurde der letzte Bericht des IPCC, der 4. Assessment Report aus dem Jahre 2007, in seinem entscheidenden Teil, nämlich dem Summary for Policymakers, von weniger als 100 Personen, die nicht alle Wissenschaftler waren, geschrieben. Dieser kleine Personenkreis hat auch die wissenschaftlichen Kapitel an die Zusammenfassung für Politiker angepasst. Von einem wissenschaftlichen Konsens in den Klimawissenschaften kann deshalb keine Rede sein. Es gibt keine Rechtfertigung, die es Ihnen erlauben würde, die Erkenntnisse der kritischen Klimawissenschaftler zu ignorieren.

Es stellt sich überhaupt die Frage, wie Sie Ihre Klimapolitik rechtfertigen wollen, die die Verbraucher über staatlich diktierte Einspeisetarife ärmer macht, die Steuerzahler mit unsinnigen Subventionsausgaben belastet, die Energiepreise erhöht und damit die Wettbewerbsfähigkeit energieintensiver Unternehmen zerstört, die Kapitalflucht ins Ausland fördert und Arbeitsplätze vernichtet.

Die FDP hat ihren Wählern eine massive Steuersenkung versprochen. Angesichts der riesigen Staatsschulden ist dieses Versprechen nur zu halten, wenn zur Gegenfinanzierung der Steuersenkung staatliche Ausgaben in mindestens gleicher Höhe reduziert werden. Dafür bieten sich in erster Linie die unsinnigen und schädlichen Subventionen an, die im Rahmen des angeblichen Klimaschutzes gewährt werden. Die von Ihnen betriebene Klimapolitik erschwert eine Sanierung der Staatshaushalte und verhindert, dass die FDP ihr Hauptwahlversprechen glaubhaft erfüllen kann.

Die von Ihnen betriebene Klimapolitik steht in Widerspruch zu allen Grundsätzen liberaler Politik, wie dem Streben nach einem schlanken Staat, niedrigen Steuern, möglichst wenig Regulierungen und Wahlfreiheit der Bürger in ihren Konsumentscheidungen. Erheben Sie überhaupt noch den Anspruch, ein liberaler Politiker zu sein?

Mit freundlichen Grüßen

Heide-Marie Rasch

Vorsitzende der FDP-Fraktion im Kreistag von Nordfriesland

P.S.: Ich werde diesen Brief im Internet veröffentlichen, damit möglichst viele Bürger die Gelegenheit erhalten, zu den hier angesprochenen Themen Stellung zu nehmen.

Quellenangaben

  1. Holger Kramer: Komplettes Versagen europäischer Klimapolitik
  2. Universidad Rey Juan Carlos: Study of the effects on employment of public aid to renewable energy sources (PDF)
  3. CEPOS: Wind Energy – The Case of Denmark(PDF)
  4. NIPCC: Climate Change reconsidered (PDF)
  5. Global Warming Petition

13. März 2010

Zuerst hier bei eigentümlich frei erschienen.

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Der öko-politische Komplex: Gekaufte Lobbyisten!

Unter dem EU-Reglement können NGOs bis zu 70 Prozent ihres Budgets aus EU-Mitteln absichern und brauchen nur den Rest selbst zu akquirieren. Die jährliche Bezuschussung von Umweltorganisationen ist im letzten Jahrzehnt um durchschnittlich 13 Prozent pro Jahr gestiegen. Der größte Teil der zehn bedeutendsten Umweltorganisationen erhält damit heute mehr Geld aus Brüssel als noch vor zehn Jahren. Mehr und mehr Umweltorganisationen sind damit auf die EU-Förderung angewiesen.

Die Neutralität der Umweltpolitik aus Brüssel ist daher mit einem großen Fragezeichen zu versehen. Zwar ist es eine Illusion von einer Politik ohne Interessengruppendruck jenseits der Stimmenmacht der Wähler auszugehen, doch wenn sich die Politik die eigene Wunschopposition finanziert, dann wird der politische Wettbewerb verzerrt. Private Interessengruppen treiben ihren Lobbyismus stets nur so weit, bis der zusätzliche Ertrag des Lobbyismus gerade noch die dabei entstehenden Kosten deckt, die schließlich vom Konsumenten in Form höherer Preise zu tragen sind. Der Wettbewerb zwischen den Unternehmen verhindert, dass diese Preisüberwälzung überhand nimmt. Subventioniert der Staat die Lobbyisten, überschreitet der Einsatz der Lobbyisten jedoch die Kosten, die private Geldgeber oder Verbraucher aufzubringen bereit sind. Weder herrscht unter den widerstreitenden Interessen Waffengleichheit, noch entspricht der Lobbyismus den tatsächlichen oder abgeleiteten Interessen der Bürger im politischen Wettbewerb.

Dieser Beitrag erschien bereits in einer gekürzten Version bei "Denken für die Freiheit", dem Weblog des Liberalen Instituts der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.

von Steffen Hentrich: 

*Die des Untersuchung des International Policy Networks finden Sie im Original hier. Sowie in der pdf Datei im Anhang (Friends of EU).

Ergänzung: mehr zur Finanzierung siehe pdf Anlage (Leider anonym erschienen, die links sind jedoch Klartext). Nutznießer dieser Vollversorgung sind u.a auch hier aufgezählt :http://www.oekologismus.de/?cat=19

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