Droht unseren Ozeanen die Übersäuerung durch den CO2 Anstieg?

Der pH-Wert der Ozeane

Ein wichtiges Thema in der Argumentation zu den negativen Auswirkungen des CO2-Anstiegs, ist dessen verstärkte Aufnahme im Meer, wodurch der pH-Wert des Meerwassers fallen und dadurch zahlreiche Kleinstlebewesen, die Kalkschalen bilden, verschwinden und mit diesen auch die Korallengebiete der Meere bedroht seien.

 Der pH-Wert

Der pH-Wert gibt die Stärke einer sauren, bzw. basischen Wirkung in einer wässrigen Lösung an. Er wird als logarithmische Größe in dem Skalenfeld 0 – 14 angegeben. Der Mittelwert “7“ gilt als neutral. Die Werte <7 werden als sauer und die Werte >7 als basisch bezeichnet. Meerwasser ist mit einem Wert von 7,9 – 8,25 leicht basisch. Der Wert geht auf den dänischen Biochemiker Dr. Søren Sørensen zurück, der ihn 1909 einführte. Durch die (Auto-)Protolyse des Wassers, bei der ein Wasserstoffion (H+) auf einen Reaktionspartner übergeht, entstehen Hydroniumionen (H3O+). Im Gleichgewichtszustand (neutrales Wasser bei 25°C) liegt eine Stoffmengenkonzentration der Hydroniumionen von 10-7 mol/Liter vor, was den neutralen pH-Wert 7 definiert.

siehe nebenstehende 1. Abbildung (zum Vergrössern klicken)

Die Abbildung zeigt die Bandbreite des pH-Wertes, mit ausgewählten Stoffen.

Die folgende Abbildung zeigt die chemischen Prozessschritte, die im Meer nach der Aufnahme von Kohlendioxid ablaufen.

siehe nebenstehende 2. Abbildung (zum Vergrössern klicken)

Die Abbildung zeigt schematisch den chemischen Prozess, der im Meerwasser bei der Aufnahme von CO2 in Gang gesetzt wird, Quelle: S.d.W. 06/06, “Das Meer wird sauer“. Anmerkung: Ob es wohl ein Zufall ist, dass der genannte Artikel in S.d.W. gleichzeitig erschien, als der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung ihr Sondergutachten 2006 “Die Zukunft der Meere – zu warm, zu hoch, zu sauer“ der Bundesregierung übergab.

Dass im Meerwasser gelöste CO2 verbindet sich mit Wasser (H2O) zu Kohlensäure. Ein Teil zerfällt in Wasserstoffionen (H+) und Hydrogenkarbonationen. Diese dissoziieren in weitere Wasserstoffionen und Karbonationen. Der Anteil der Wasserstoffionen bestimmt dabei unmittelbar den Säuregehalt des Wassers. In der Chemie wird jedoch nicht die Konzentration der Wasserstoffionen direkt angegeben, sondern ihr negativer Logarithmus. Dieser wird als pH-Wert bezeichnet. Nimmt der pH-Wert z.B. um den Wert “1“ ab, so bedeutet dies eine Verzehnfachung der Konzentration von Wasserstoffionen. Nimmt er um einen Wert zu (wird also saurer), so verringert sich die Konzentration von Wasserstoffionen um den Faktor 10.

Durch diese chemischen Prozesse steigt die sog. Karbonat-kompensationstiefe nach oben. Diese Tiefe gibt an, ab der sich Kalzit (CCD-Tiefe, Calcite Compensation Depth) und Aragonit (ACD – Aragonite Compensation Depth), welche z.B. in den Kalkgehäusen von Meereslebewesen eingelagert werden, zersetzen. Die CCD liegt im Atlantik bei 4.500 – 5.000 m, im Pazifik bei 4.200 – 4.500 m. Die ACD liegt im Atlantik bei 3.000 – 3.500 m (Quelle: FU Berlin, http://userpage.fu-berlin.de/~voelker/Vorlesung_Chemische/karbochemie.html). Die ACD liegt deswegen höher, weil die Löslichkeit von Aragonit höher ist. Aragonit und Kalzit sind die beiden Mineralformen von Kalk. Die Löslichkeit von Kalk hängt wesentlich mit der Konzentration von Karbonationen zusammen und damit indirekt vom pH-Wert ab. Die Meeresbereiche, in denen sich Kalk auflöst, werden als untersättigt bezeichnet und durch die CCD und ACD bestimmt.

Es wird nun befürchtet, dass sich durch den zunehmenden Eintrag von CO2 und der damit verbundenen vermehrten Aufnahme in Wasser (CO2 kann solange im Wasser aufgenommen werden, bis beide den gleichen Partialdruck haben, was noch lange nicht der Fall ist), die CCD und ACD angehoben wird, was zur Zerstörung der Kleinstlebewesen und Korallenbänke führt. Wie sieht die Realität aus.

In diversen wissenschaftlichen Abhandlungen wird angegeben, dass sich der pH-Wert seit der industriellen Revolution um den logarithmischen Wert von 0,1 verringert hat (von 8,25 auf 8,14, British Royal Society). Bei den Modellen wird davon ausgegangen, dass jährlich etwa 6 GT C in den Weltmeeren gelöst wird und der vorindustrielle CO2-Pegel (wichtig für die Ausgangsberech-nungswerte) bei 280 ppm lag. Wie die folgende Abbildung zeigt, lag er höher, so dass die Ausgangsbasis bereits falsch ist und somit die ermittelte Abnahme des pH-Wertes nicht stimmt.

siehe nebenstehende 3. Abbildung (zum Vergrössern klicken)

Die Abbildung zeigt den aus dem Stomata-Index rekonstruierten CO2-Gehalt vor 6.800 Jahren bis 8.700 Jahren (gezackte Kurve) zum Vergleich zu einem Eisbohrkern (Taylor Dome), Quelle: Proceedings of the National Academy of Science of the United States of America (http://www.pubmedcentral.nih.gov/articlerender.fcgi?artid=129389).

Die vorherige Abbildung ist äußerst interessant, da sie belegt, dass es in der vorindustriellen Zeit ähnlich hohe CO2-Werte in der Atmosphäre gab wie heute und, dass der CO2-Gehalt nicht konstant niedrig war (um 280 ppm), wie dies das IPCC ausweist und als Grundlage für den sog. anthropogenen Klimawandel gilt! In die Abbildung habe ich Ihnen das sog. 8,2k-Ereignis markiert (Kälteeinbruch im Holozän) und den sehr starken Vulkanausbruch des “Crater Lake“. Beide Ereignisse finden sich in dieser Abbildung, die aus STOMATA-Proxys ermittelt wurde, wieder, in den Eisbohrkernuntersuchungen fehlen diese.

Der pH-Wert des Wassers wird jedoch nicht nur von der Löslichkeit des CO2 bestimmt, sondern auch noch vom Salzgehalt und der Temperatur, d.h. eine steigende Temperatur des Meerwassers und dies wird ja immer von den Verfechtern des anthropogenen Klimawandels angeführt, puffert den Rückgang des pH-Wertes. Des Weiteren kann der pH-Wert auch dadurch fallen, dass die Menge basischer Substanzen im Wasser abnimmt. Wie die folgende Abbildung zeigt, ist der Salzgehalt bereits in kurzen Zeitabständen nicht konstant, sondern variiert ganz erheblich.

 

4. Abbildung

Die Abbildung zeigt den Salzgehalt (Labradorsee) in 10-, 200- und 1.000 Metern Tiefe, aufgenommen mit der ozean-ographischen Wetterstation “Bravo“, rechts die Anomalien seit 1900, Quelle: Woods Hole Oceanographic Institution.

So hat das globale Meerwasser ebenfalls keinen konstanten Salzgehalt, sondern dieser schwankt stark in der Fläche und Tiefe, wie die folgenden Abbildungen zeigen (die Abb. rechts zeigt den Querschnitt im Atlantik).

 

5. Abbildung

Die Abbildung links zeigt den gegenwärtigen Salzgehalt der Meere. Das Mittelmeer hat z.B. einen Salzgehalt von 38 ppt (parts per thousend). Dies entspricht einem Salzgehalt von 3,8%. Der niedrigste Salzgehalt findet sich mit 32 ppt vor Alaska und der höchste im roten Meer mit 40 ppt. Das Tote Meer hat sogar einen Salzgehalt von 24%.

Anhand dieser Abbildung und der Tatsache, dass die Meere eine unterschiedliche Temperatur aufweisen, geht hervor, dass es (wie i.ü. auch bei der Globaltemperatur) keinen globalen pH-Wert gibt und ein solcher auch nicht ausgewiesen werden kann. Die Aussage, der pH-Wert hätte um 0,1 abgenommen, ist demnach wissenschaftlicher Unsinn. Die folgende Abbildung zeigt denn auch die unterschiedlichen pH-Werte der Weltmeere.

 

6. Abbildung

Die Abbildung zeigt den pH-Wert der oberen 50 m-Wassertiefe, Quelle: S.d.W. 06/06. Es ist deutlich erkennbar, da der pH-Wert sehr stark schwankt. Vor der Küste Mittel- und Südamerikas liegt er bei ca. 7,9, wogegen er im Nordmeer bei 8,2 liegt. Dies entspricht einer natürlichen Spanne von 0,3. In keinen Gewässern, weder mit hohem, noch mit niedrigem pH-Wert, hat dies Auswirkungen auf den Fischreichtum.

Auch bei dieser Theorie, der Versauerung der Meere durch anthropogenes CO2 und des damit verbundenen Rückgangs der Kalkschalentiere, hält die Theorie der Praxis nicht stand. So haben z.B. englische Forscher unter der Leitung von Prof. Hannah Wood, University of Plymouth, zu ihrer Überraschung entdeckt, dass die von ihnen untersuchten Schalentiere in saurerem Wasser sogar mehr Kalkgehäuse ausbilden.

Die Theorie der Versauerung der Meere betrachtet, wie i.ü. auch die anderen Theorien der Treib-hausgasbasierten Erwärmung nur eine Ursache, unter der Prämisse, dass alles andere gleich bleibt (vgl. S.d.W. 04/06, S. 98). Dies ist nicht nur unwissenschaftlich, sondern, da mit diesen Aussagen versucht wird Politik zu betreiben, Stammtischniveau. Hierbei ist zu beachten, dass die wesentliche Quelle für den Eintrag von CO2 in den tiefen Ozean der bakterielle Abbau von organischem Kohlenstoff, also Biomasse und kein anthropogenes CO2 ist! Mit zunehmender Erwärmung steigt somit die Bioproduktion, was den pH-Pegel dort senkt. Mit einsetzender Abküh-lung (derzeit) nimmt die Bioproduktion ab, wodurch der pH-Pegel wieder steigt – ein klassischer Kreislauf der Biologie, der keinen Raum zur Panikmache lässt. Des Weiteren wirken Boden-bakterien der Tiefsee der Versauerung entgegen (siehe S.d.W. 09/08, “Basalt nährt Bakterien“).

Die Wechselwirkungen, die durch die Aufnahme von CO2 ablaufen, sind weitaus komplexer, als nur die Betrachtung auf einen Wert, die Reduzierung des pH-Wertes. Reduziert sich nämlich der pH-Wert des Meerwassers, so wird aus den Bodenschichten Kalk gelöst, der den pH-Wert wieder ansteigen lässt. Das Gleiche passiert durch die Verwitterungsprozesse an Land  (Silikat-Karbonat-Kreislauf). Dadurch werden zusätzlich Minerale gelöst, die durch Wind und Fließgewässereinträge die Hydroniumionen (H3O+) im Meerwasser neutralisieren, wodurch ein Wasserstoffionen (H+) freigesetzt wird, was ebenfalls zu einem Anstieg des pH-Wertes führt. Es ist also gar nicht ausgemacht, dass durch den zusätzlichen Eintrag von CO2 der pH-Wert des Meeres in den nächsten Jahrzehnten überhaupt fällt. Es ist vielmehr davon auszugehen, dass durch die genannten Regelkreise, die vergleichsweise geringen Mengen anthropogenes CO2 überhaupt keine Auswirkungen zeigen werden!

Ein Blick in die Erdgeschichte zeigt, was es mit der Aussage, der anthropogene Eintrag von CO2 in Meerwasser, würde die Korallenriffe und ganze Ökosysteme schädigen, auf sich hat. In geschichtlicher Zeit lag der CO2 -Pegel meist deutlich höher als heute.

Es wird in der Wissenschaft (meist) davon ausgegangen, dass der pH-Wert der Meere im Paläozoikum (Kambrium bis Perm) auf Grund der starken Vulkantätigkeit niedriger lag als heute. Dann hätte es, treffen die Postulate der „Warner“ zu, in diesem Zeitalter keine, oder nur geringe Korallengebiete gegeben, da Korallen durch einen niedrigeren pH-Wert geschädigt würden und ihr Bestand bedroht sei. Im Paläozoikum, in dem es deutlich wärmer war als heute, gab es ausgedehnte Korallenbänke. Die größten jemals aufgetretenen Riffgebiete gab es im Devon.

Prof. Dr. James Zachos, University of California, untersuchte anhand von Sedimentkernen das Klima vor 50 – 55 Millionen Jahren am Übergang vom Paleozän ins Eozän. Der damalige hohe CO2-Pegel in der Atmosphäre (5-mal so hoch wie heute, die Zeit gilt als Dorado der Artenvielfalt!) war auch im Meer entsprechend mehr CO2 gespeichert, wodurch die CCD erhöhte. Dies zeigten die Bohrkerne aus 2.700 – 4.800 m-Tiefe.

Seine Untersuchungen zeigten, dass die CCD in weniger als 10.000 Jahren um bis zu 2.000 m angehoben wurde. Es dauerte anschließend etwa 100.000 Jahre, bis sie wieder auf ihre alte Tiefe sank. Den im Meer lebenden Kalkschalenbewohnern scheint dies nicht geschadet zu haben, da diese vorzugsweise in den oberen 50 m Meerestiefe leben und die Populationsdichte nach den 100.000 Jahren groß war. Die Tatsache, dass in den Tiefseesedimenten keine Kalkschalen mehr gefunden wurden, bedeutet nämlich nicht, dass diese Lebewesen verschwanden, sondern lediglich, dass sich ihre Schalen auf dem Weg um Meeresgrund an der CCD begannen aufzulösen! Da die Bohrungen aus bis zu 4.000 m-Wassertiefe stammten und die CCD im Atlantik bei 3.000 m – 3.500 m-Tiefe liegt, hat auch eine drastische Anhebung der CCD auf dann noch 1.000 m – 1.500 m Wassertiefe keinen Einfluss auf den Lebensraum der Kalkschalentiere.

 

7. Abbildung

Die Abbildung zeigt die sog. “Schneefallgrenze“ der CCD. Oberhalb der CCD werden die überwiegend weißen kalzitischen Gehäuse von Foraminiferen im Sediment erhalten, darunter werden diese aufgelöst. Die Tiefenlage der CCD variiert mit der Zufuhr von Biomasse und dem Alter des Tiefenwassers.

Für diesen Anstieg mussten gewaltige Massen von Kohlenstoff im Wasser gelöst gewesen sein, erklärten die Forscher – weit mehr als die bislang vermuteten 2.000 Gigatonnen (2.000 GT ent-sprechen der anthropogenen Emissionen über 500 Jahre hinweg!). Ihre Berechnungen ergaben die doppelte Menge, also dem anthropogenen Eintrag über ca. 1.000 Jahre. Die Aussage, die bisherigen anthropogenen CO2-Emissionen würden den Lebensraum Meer beeinträchtigen, gar ganze Regionen absterben lassen, entbehrt somit jeder Grundlage und ist reine Panikmache.

 

8. Abbildung

Die Abbildung zeigt die Entwicklung des gemittelten ozeanischen pH-Wertes im Neogen, vor 23 Millionen Jahren bis heute, Quelle: Cambridge University Press, 8, 65-70. Es ist zu sehen, dass der pH-Wert seit ca. 3.500 Jahren kontinuierlich sinkt, derzeit eher langsam und es keinen Grund zur Panikmache gibt.

R. Leistenschneider EIKE.

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Wüstenstrom bedroht den gesunden Menschenverstand!

1. Ob die für die Erzeugung und den Transport von solarthermisch erzeugtem Strom in der Sahara bis zum Jahre 2050 vorgesehenen Investitionen von mindestens 400 Milliarden Euro angemessen sind, ist eine eher theoretische Frage. Tatsache ist, dass der gesamte Strombedarf Deutschlands selbst bei Berücksichtigung der hohen Stromsteuer und der EEG-Umlage für ungefähr 30 Milliarden Euro im Jahr gedeckt werden kann. Wird der begonnene „Atom-Ausstieg“ wie geplant fortgesetzt und entwickelt sich der CO2-Emissionshandel, dann werden sich unsere Stromkosten rasch verdoppeln. Ob das den „Wüstenstrom“ wettbewerbsfähig machen wird, ist völlig offen. Es ist lediglich absehbar, dass das Desertec-Projekt viel teurer werden wird als vorläufig angenommen. Und das ist schon extrem teuer. Da die Standorte der Parabolspiegel-Kraftwerke noch nicht gefunden sind, lässt sich nicht abschätzen, wie weit und in welcher Form der durch sie erzeugte Strom transportiert werden wird. Für die Münchner Rück sind aber letztlich die durch Destertec vermiedenen „Klimaschäden“ ausschlaggebend. Doch diese sind rein hypothetischer Natur. Viel spricht dafür, dass es bei einer fortgesetzten Erderwärmung mehr Gewinner als Verlierer gäbe, denn Historikern ist bekannt, dass im mittelalterlichen „Klimaoptimum“ der Wohlstand wuchs. Außerdem dürfte die Erderwärmung ab einem bestimmten Niveau zu einer fortschreitenden Ergrünung der Sahara führen. Es gäbe dann möglicherweise überhaupt einen Platz mehr für „Wüstenkraftwerke.“

2. Klar ist, dass Solarstrom aus der Sahara heute bei weitem nicht wettbewerbsfähig wäre. Das zumindest für die Durchleitung des Wüstenstroms benötigte EU-Land Frankreich setzt weiterhin auf preisgünstigen Atomstrom. Dieser würde auch in Zukunft deutlich günstiger sein als Solarstrom.

3. In der Tat sind die Argumente der Fotovoltaik-Lobby gegenüber Desertec schwach. Sie beruhen auf der Angst heutiger Subventionsempfänger, in naher Zukunft Konkurrenz von einer weiteren um Subventionen werbenden Lobby zu bekommen. Dennoch hat die Fotovoltaik-Lobby recht, wenn sie darauf hinweist, dass Solarstrom aus der Sahara in Deutschland nicht gebraucht wird. Denn es gibt hier neben sehr kostengünstig arbeitenden, weil abgeschriebenen Kernkraftwerken auch moderne Braunkohlekraftwerke, die Strom viel, viel kostengünstiger liefern, solange dieser nicht durch den CO2-Emissionshandel und/oder Öko-Steuern künstlich verteuert wird. Somit bin ich bereits beim Punkt 4.

  1. 4. Was bringt die Kollegen bzw. die Münchner Rück dazu, zu behaupten, das Kohlezeitalter gehe unweigerlich zu Ende? Im Gegenteil spricht Vieles dafür, dass es gerade erst richtig beginnt. Nicht nur in China gehen Kohlekraftwerke im Wochenrhythmus in Betrieb. Und wer wollte behaupten, die Kohlevorräte der Erde gingen zur Neige? Es gibt allenfalls vorübergehende Nachschubprobleme, aber keine Verknappung von Kohle. Die bekannten Lagerstätten reichen noch für Jahrhunderte. Da nicht nachweisbar ist, dass das bei der Verbrennung von Kohle entstehende Kohlenstoffdioxid irgendeinen negativen Einfluss auf Wetter und Klima ausübt, besteht kein Grund, auf die Nutzung dieses Naturschatzes zu verzichten.

  2. 5. In der Tat würde uns Desertec abhängig machen von politisch höchst instabilen Ländern. Insbesondere in Algerien, das, rein technisch gesehen, die besten Standortbedingungen für solarthermische Kraftwerke böte, gibt die politische Entwicklung Anlass zu großer Sorge. Die politische Macht befindet sich dort in den Händen einer aus der nationalen Befreiungsbewegung FLN  gegen die französische Kolonialmacht hervorgegangenen Filzokratie. Nicht von ungefähr hat der in Algerien aufgewachsene französische Literaturnobelpreisträger Albert Camus, trotz seines Engagements gegen den Kolonialismus, immer wieder davor gewarnt, die politische Macht in die Hände von „Banditen“ geraten zu lassen. Die in Algerien seit Jahrzehnten herrschende Cliquenwirtschaft hat verhindert, dass das mit Bodenschätzen aller Art gesegnete Land zu Wohlstand gelangt. Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot und fortschreitende Armut bereiten den Boden für Terroristen des Al-Kaida-Netzwerkes, deren erklärtes Ziel die Wiederherstellung des Kalifats Al Andalus bis zu den Pyrenäen und darüber hinaus bis nach Südfrankreich ist.

  3. 6. Das Desertec-Project hat durchaus ein kolonialistisches Geschmäckle. Das wäre anders, wenn die Initiative von den nordafrikanischen Ländern ausgegangen wäre. Die wirtschaftliche Entwicklung in bislang armen Ländern beflügeln könnte das Projekt nur unter geeigneten politischen Rahmenbedingungen.

  4. 7. In der Tat sind die Transportverluste bei der ins Auge gefassten Hochspannungs-Gleichstromübertragung (HGÜ) im Prinzip deutlich geringer als bei Wechselspannung. Bisherige Erfahrungen beziehen sich aber ausschließlich auf die Punkt-zu-Punkt-Übertragung großer Strommengen vom Ort der Erzeugung zu einem Ort hohen Verbrauchs. Das Desertec-Projekt ist hingegen als Verbund einer Vielzahl von Solarthermie-Kraftwerken konzipiert. Da die Standorte dieser Kraftwerke noch nicht feststehen, ist die Länge der notwendigen Übertragungswege und somit auch die Transportverluste überhaupt noch nicht abschätzbar. Es ist auch noch nicht geklärt, ob die erzeugte Elektrizität in Europa über ein noch nicht existierendes Gleichstromnetz oder über das vorhandene Wechselstromnetz verteilt werden wird.

  5. 8. Sandstürme scheinen in der Tat ein eher geringes Problem zu sein, zumal sich die Parabolspiegel mithilfe ihrer ohnehin vorhandenen Nachführ-Motoren im Ernstfall aus dem Wind drehen lassen. Sie liefern dann aber auch keinen Dampf zur Stromerzeugung mehr

  6. 9. In der Tat würde Desertec zur Zementierung der Abhängigkeit der Stromverbraucher von zentralistischen Versorgungssystemen beitragen. Es gäbe durchaus sichere dezentrale Alternativen: etwa kleine Nuklear-Batterien beziehungsweise Hochtemperaturreaktoren oder auch Blockheizkraftwerke mit Stirling-Motoren, die man im Keller von Ein- oder Mehrfamilienhäusern aufstellen oder in deren Vorgärten vergraben könnte. Solche dezentralen, entsprechend individueller Bedürfnisse steuerbaren Energieversorgungstechniken würden durch Kontinente übergreifendce Versorgungsstrukturen höchstwahrscheinlich gehemmt.

10. Das Desertec-Projekt lebt von dem vor allem in Deutschland verbreiteten gutmenschlichen Wunschdenken. Dessen Grundlage sind historisch bedingte Schuld-Komplexe und eine damit zusammenhängende Verlierer-Mentalität. Im Unterschied zu Idealen können Utopien, sobald sie zu totalitären Fiktionen geworden sind, durchaus Realität werden – allerdings nur als Farce.

Edgar L. Gärtner

Den Originalartikel der Welt  finden sie hier 

Weitere interessante Stellungnahmen zu dieser Fata Morgana finden Sie u.a. in den VDI  Nachrichten sowie hier ein Kommentar von J. Steinhöfel




Zwei Grad Fieber!

Das ist famos. Schade nur, dass sie nicht auch beschlossen haben, Erdbeben künftig zu verbieten. Das wäre der gebeutelten italienischen Region sicher weit wichtiger gewesen. Aber es kommt ja noch der G-20-Gipfel im September, da kann man das nachholen. Und was ist mit der Sonnenscheindauer? Könnte man die nicht weltweit um zwei Stunden verlängern? Das spart nämlich Strom, und der kommt ja, wie sich mittlerweile herumgesprochen hat, nicht aus der Steckdose, sondern aus Kraftwerken, und die erzeugen oft Kohlendioxid, und richtig, genau das heizt die Erde auf. Mehr Sonnenschein – mehr Kühle. Das ist doch die Lösung.
Die Folgen ihrer vollmundigen Versprechen werden weder die Urheber von L’Aquila noch der Autor dieser Zeilen erleben müssen, denn „langfristig sind wir alle tot“ (John Maynard Keynes). Aber jene, die schon heute unter dem Machbarkeitswahn der größtenteils westlichen Welt leiden, die können wir benennen und bedauern: Die Menschen in den Entwicklungsländern. Denen nämlich entgehen die Ressourcen, die der reiche Teil der Menschheit in seinen sogenannten Klimaschutz steckt – ohne Sinn und Verstand. Entwicklungshilfe, Schutz vor Seuchen und Versorgung mit Trinkwasser – das wären wichtige Anliegen, von denen man zudem weiß, dass sie menschlicher Beeinflussung zugänglich sind. Vom Klima weiß man das nicht.
Die Folgen politischen Handelns sollten überprüfbar sein. Schade, dass wir das in diesem Fall unseren Urenkeln überlassen müssen. Es wäre doch zu spannend zu erfahren, wie warm es 2100 hierzulande ist. Was denn, wenn die Erde sich um 2060 plötzlich abzukühlen beginnt? Oder es mal heiß und kalt ist zwischendurch? Oder man in der Sahel-Zone weint, wenn der Regen fällt? Der G-8-Gipfel in L’Aquila wird dann in jedem Fall Geschichte sein. Historisch werden, das wird er nicht.

Mit Dank an Gastautor Reinhard Schlieker

zuerst erschienen auf ACHGUT.

Lesen Sie auch die treffend köstliche Kolumne von Maxeiner & Miersch

Politik fürs Jenseits




Windkraftförderer Öl- und Gasmilliardär T. Boone Pickens: Dümmer geht´s nümmer!

Doch es kam anders. Keiner wollte die Milliarden aufbringen, um die unnützen Windkreisel in the Middle of Nowwhere (Panhandle zwischen Oklahoma und Texas) ans Netz anzuschliessen. Jetzt muss er sie zwischenlagern, seine Garage sei dafür zu klein, um die gekauften und zum Teil schon gelieferten 600 Kolosse unterzubringen, klagte Pickens. Nun hofft er auf Zwangsbeglückungsmassnahmen von Obama. Der wird´s schon richten. Yes he can! Lesen Sie die ganze Geschichte hier

Michael Limburg EIKE




Störfall Politik- wie beim KKW Krümmel gelogen wird! Realität: die letzten 15 Jahre für Deutschland lagen 98 % der gemeldeten 2198 Ereignisse bei Stufe 0; nur 3 Ereignisse bei Stufe 2

Die Schnellabschaltungen am 28.6.2007 waren meldepflichtige Ereignisse, die auf der Stufe Null der internationalen Skala zur Bewertung von Vorkommnissen in Kernkraftwerken eingestuft wurden, d.h. keine oder nur geringe sicherheitstechnische Bedeutung.  Nach dieser Bewertung ist auch die Schnellabschaltung von Krümmel am 4.7.09 ein Ereignis der Stufe Null. Bei keinem dieser Ausfälle trat Radioaktivität nach außen auf.

Alle Kraftwerke haben Transformatoren, auch Kohlekraftwerke, Windkraftwerke, Wasserkraftwerke und auch im ICE gibt es Trafos. Alle Transformatoren funktionieren nur mit dem Risiko von Kurzschlüssen. Wenn Sie im Internet unter google/Trafoschäden nachschauen, finden Sie viele Beispiele von Trafoschäden und nicht nur über die Kernkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel .

Wenn  Herr Gabriel und und die für die Atomaufsicht zuständige Schleswig-holsteinische Sozial-Ministerin Trauernicht glaubwürdig sein wollen, müssten sie die Abschaltung aller Anlagen mit Transformatoren fordern, auch der Wasserkraftwerke.

Statt zu polemisieren und die Abschaltung von Krümmel und weiteren Kernkraftwerken zu fordern,sollte sich Gabriel mit den Fakten befassen. Alle , auch die kleinsten Vorkommnisse in Kernkraftwerken müssen gemeldet werden – im Gegensatz zu anderen Kraftwerken -es sind sog. meldepflichtige Ereignisse. Diese werden nach der sog.INES-Skala der IAEA (Internationale Atomenergie-Kommission) bewertet. Dadurch entsteht in der Öffentlichkeit der Eindruck, dass laufend Störungen in den Kernkraftwerken vorliegen, in anderen Kraftwerken jedoch nicht.

Tatsache ist jedoch: nach der vorliegenden Statistik über die letzten 15 Jahre für Deutschland  lagen 98 % der gemeldeten 2198 Ereignisse bei Stufe 0   und nur 3 Ereignisse bei Stufe 2  (Störfall). Diese INES-Skala erfasst alle Vorgänge in deutschen Kernkraftwerken, von dem ausgefallenen Relais, einer lockeren Schraube, einer nicht schaltbaren Reservepumpe bis zu echten Großstörungen (Stufe 7 z.B. Tschernobyl).Die deutschen Kernkraftwerke sind also sehr sicher, es hat noch keinen Toten durch Strahleneinwirkungen gegeben. Wenn von linken Kreisen die Kernenergie als Pannentechnologie bezeichnet wird, dann zeugt das von mangelnder Sachkenntnis.

Der Trafoschaden am 4.7. wurde sehr schnell bemerkt und gemeldet und zwar von der Polizei, die nach einer Demonstration von Kernkraftgegnern noch vor Ort war.

Gastautor Dr.Ludwig Lindner

Als Anlage zur Info:  Die INES-Skala

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