Medienflops II: Medien-Enten über Klima & Energie – EIKE-Aktion Verleihung der Klimazitrone! Update
Zum Inhalt: Die ?dritte industrielle Revolution?
behandelt die zukünftigen Probleme der globalen, insbesondere der
deutschen Energieerzeugung und Energiewirtschaft mit den Forderungen
nach Ressourcenschonung, Umweltverträglichkeit, Energieeffizienz und
Nachhaltigkeit. Ferner soll Wachstum von Ressourcenverbrauch
abgekoppelt werden. Aus Platzgründen wird auf die Originalbroschüre
von mehr als 140 Seiten verwiesen,
Kommentar:
EIKE ist mit diesen Forderungen absolut einverstanden! Eine solche Studie, sollte sie denn überhaupt zu brauchbaren Aussagen führen, muss aber die folgenden Aspekte der Energieerzeugung genau analysieren:
der betrachteten alternativen Methoden im Vergleich mit herkömmlichen
Verfahren und deren Verbesserungen,
? die volkswirtschaftlichen Auswirkungen,
? die gesellschaftspolitische Akzeptanz von neuen Maßnahmen.
Dafür ist ein Expertenteam von Ingenieuren, Naturwissenschaftlern, Volks- und Betriebswirten und Soziologen erforderlich.
Unter den insgesamt 25 Autoren der BMU-Studie befindet sich bemerkenswerterweise kein Ingenieur! Naturwissenschaftler sind ebenfalls nicht vertreten, sieht man von den einzigen Ausnahmen Hans-Joachim Schellnhuber (theoretische Physik) und Jürgen Mlynek (angewandte Physik) ab. Die Autoren sind Soziologen, Politologen, Volkswirte und Juristen, so dass das ?Niveau? der BMU-Studie nicht verwundert. Den über 140
Seiten, angefüllt mit politisch-soziologischem Mumpitz, ist kaum etwas Substantielles zu entnehmen. Die Lektüre ist Zeitverschwendung! EIKE bringt den Inhalt der Broschüre in nachfolgender Kurzfassung auf den Punkt, wobei in ?BMU-Wir-Form? gesprochen wird und die indirekten BMU-Aussagen zum besseren Verständnis des Lesers deutlich explizit gemacht werden:
Wir, das BMU, plädieren für Ressourcenschonung, Umweltverträglichkeit, Energieeffizienz, Nachhaltigkeit der Energieerzeugung und Abkoppelung des Ressourcenverbrauchs vom Wachstum. Wir glauben, dass hierfür langfristig nur die sog. alternativen Energien, wie Photovoltaik, Solarthermie, Windräder, Biomasse usw. in Frage kommen. Es ist nicht notwendig, unseren Glauben mit realistischen, technisch-wirtschaftlichen Zahlen oder Abschätzungen zu
belegen. Wir glauben weiter, dass die Kernenergie, die zur Zeit eine weltweite Renaissance erlebt, per se schlecht und verwerflich ist, führen aber auch dafür keinerlei sachlichen Argumente an. Wir glauben schlussendlich an die
ungemeine Gefährlichkeit des Klimawandels, obwohl uns bereits aus der Schule bekannt ist, dass Klimawandel ein unvermeidbares Naturphänomen und Klimakonstanz eine Unmöglichkeit ist. Wir nehmen die mit den Begriffen
?Klimawandel und CO2? verbundenen öffentlichen Medien-Hypnosen als Fakten hin und sind nicht bereit, uns mit den wissenschaftlichen(!) Berichten des IPCC auseinanderzusetzen, die ein differenzierteres Bild der Verhältnisse schildern, ganz zu schweigen von den unzähligen wissenschaftlichen ?Klima-Protesten? (s. unter 3.4 ? Anm. EIKE). Obwohl bis heute gemäß IPCC, sämtlichen Verlautbarungen der Wetterdienste und der meteorologischen Fachliteratur keine Steigerungen von Extremwetterereignissen, Meeresspiegelanstiegen etc. messbar sind, nehmen wir diese jedermann zugänglichen Fakten nicht zur Kenntnis. Wir propagieren stattdessen Klima-Ideologie und alternative ?Energie-Revolution?. Dass ausgerechnet die Kernenergie dazu geeignet ist, die von anthropogenen CO2-Emissionen ausgehenden, fiktiven Gefahren zu vermeiden ? weil sie CO2-frei ist ? interessiert uns nicht. Wir deuten in unserer Broschüre als Kernaussage an, dass wir gegebenenfalls auch vor undemokratischen Vorgehensweisen nicht zurückscheuen würden, falls der Wahlbürger uns in unserem Bemühen, ihm die ?dritte industrielle Revolution? zu oktroyieren, nicht folgen sollte.
Abgesehen von den sachlich leicht begründbaren, konsensfesten Forderungen im ersten Satz der obigen Zusammenfassung, also nach Ressourcenschonung, Umweltverträglichkeit usw., der sich wohl alle einigermaßen vernünftigen Bürger und auch EIKE uneingeschränkt anschließen, ist die BMU-Broschüre ideologische Propaganda. Dieser Mangel ist gut nachvollziehbar, wird doch auf S. 8 der BMU- Studie offen erklärt ?wir haben eine Reihe von namhaften Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens um ihre Meinung gebeten….?. Mit einer Persönlichkeits-Auswahl, die sich fast ausschließlich auf extrem linkslastige Politologen und Soziologen beschränkt, kann naturgemäß nichts sachlich Fundiertes resultieren. Schlagersänger-Persönlichkeiten wären der Broschüre vermutlich besser bekommen. Für eine ordentliche Studie wären, wie bereits betont wurde, ausgewiesene Energie-Fachleute, an erster Stelle Ingenieure zuständig gewesen. Nun zur Einzelkritik:
Von den über 25 Beiträgen sei zunächst das Vorwort unseres Umweltministers Sigmar Gabriel herausgegriffen. Gabriel ist Vollblutpolitiker mit beruflichem Hintergrund eines Lehramtsstudiums in Deutsch, Soziologie und Politik und daher konsequenterweise von technisch-wirtschaftlicher Sachkenntnis über Energie- und Klimafragen ungetrübt. Schon die wiederholte Benutzung des Begriffs ?Quantensprung? zur Kennzeichnung eines plötzlichen, großen Umschwungs oder Paradigmenwechsels belegt dies. Jeder gebildete Oberschüler weiß, dass ein Quantensprung das genaue Gegenteil kennzeichnet, er ist die prinzipiell kleinste mögliche energetische Änderung im Atom.
Unwillkürlich drängt sich bei diesen sympathischen ministeriellen Fachentgleisungen das populäre Bonmot ?der natürliche Feind des Politikers ist der Sachverstand? auf, und man beginnt über den Zustand seines Ministeriums nachdenklich zu werden. Schon in der Vergangenheit hatte sich ja sein Vorgänger Jürgen Trittin nach Amtsantritt beeilt, aus dem Umweltministerium alle Fachleute zu entfernen und durch Glaubenskrieger zu ersetzen. Dieser Prozess scheint inzwischen seiner Vollendung entgegengegangen zu sein.
Von gleicher Sachqualität sind die weiteren Auslassungen unseres Umweltministers. Selbstredend besteht für ihn die größte gegenwärtige Gefahr im ?Klimawandel?. Sogar als Deutschlehrer müsste ihm eigentlich bekannt sein, dass es Klimawandel seit Bestehen unseres Planeten schon immer gegeben hat und auch in Zukunft immer geben wird. Ein Blick auf die Klimahistorie würde ihm zeigen, dass die 0,6 0C globale Erwärmung der letzten 100 Jahre, verglichen mit den leidvollen Klima-Erfahrungen von weit zurückliegenden Generationen unserer Vorfahren, eine Petitesse sind. Leider(!) ist auch die aktuelle Erwärmung inzwischen Geschichte geworden und hat einer erneuten globalen Abkühlung Platz gemacht, deren Auswirkung sich in weltweit immer kälteren Wintern bereits spürbar zu manifestieren beginnt.
Vermutlich liegt die ungebremste Attraktivität der ?Klimawandel-Gefahr? für Politiker darin, dass das Klimaproblem unlösbar ist. Alle wirklichen Umweltprobleme, zuvörderst das Bevölkerungswachstum der Erde, die Verschmutzung der Weltmeere, die unsere Nahrungsbasis gefährdet – jeder Ozean-Quadratkilometer weist heute schon ca. 13.000 schwimmende Plastikteile auf34) -, die zunehmenden Probleme der Trinkwasserversorgung in Dürreländern, die abnehmende Artenvielfalt, das Verschwinden der Regenwälder usw. wären ja mit harten Gegenmaßnahmen lösbar
und sind daher zur politischen Agitation gänzlich ungeeignet. Eine ernsthafte sachliche Begründung der Kernkraft-Verdammung, außer der, dass Deutschland auf der weltweiten Kernkraft-Autobahn – analog zu vergangenen
katastrophalen Schicksalsentscheidungen seiner Geschichte – wieder einmal den Geisterfahrer und Weltretter spielen soll, wird von unserem Umweltminister nicht gegeben. Vom Abwägen der technisch-wirtschaftlichen Argumente für oder gegen eine bestimmte Methode der Energieerzeugung findet sich in der BMU-Broschüre keine Spur. Vermutlich würde Sigmar Gabriel, wenn es nach ihm ginge, die Lehrstühle an technischen Hochschulen gleich mit ideologiefesten Soziologen und Politologen anstatt mit Ingenieuren besetzt.
Zu allem Überfluss glänzt unser Umweltminister im Vorwort auch noch mit der Fehlaussage, die erneuerbaren Energien hätten einen Siegeszug angetreten. Die Zahlen bestätigen dies nicht. Photovoltaik macht z.Zt. in Deutschland ca. 0,5% und Windkraft ca. 7% der elektrischen Energieerzeugung aus. Viel mehr ist nicht möglich, ohne die deutsche Volkswirtschaft an die Wand zu fahren. Leider sind und bleiben Sonne und Wind für die flächendeckende elektrische Stromerzeugung eines hochindustrialisierten Landes prinzipiell für immer ungeeignet. Diese zutreffende Aussage ist nicht Folge einer dunklen Intrige der Erdölindustrie, sehr geehrter Herr Minister, sondern resultiert aus dem traurigen technisch-naturwissenschaftlichen Faktum, dass die Energiedichten von Wind und Sonne (letztere insbesondere
hierzulande) prinzipiell zu gering sind, um aus diesen Quellen mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand und in größerem Maßstab elektrischen Strom zu erzeugen. Was seinen Siegeszug angetreten hat, ist eine Windrad- und Photovoltaik-Industrie in Deutschland, deren Produkte extrem unwirtschaftlich, z.Teil umweltschädlich
(Windräder) und keineswegs nachhaltig sind. Diese Industrie floriert nur auf Grund massiver Subventionen per EEG. Wann die Blase platzt, darf Gegenstand der Spekulation bleiben.
Zukünftige Kernkraftwerke werden inhärent sicher sein. Es existieren Verfahren der Transmutation von abgebrannten Kernbrennstoffen, die es erlauben, den radioaktiven Abklingprozess in überschaubare Zeiträume zu verkürzen, so dass das Entsorgungsproblem des abgebrannten, radioaktiven Kernbrennstoffs prinzipiell gelöst ist ? falls man es denn lösen will. Die bekannten Uran-Vorkommen reichen mindestens für etwa 300 Jahre, mit Brüten die zehnfache Zeit. Mit dem im Meerwasser enthaltenen Uran kann schlussendlich die Menschheit auf praktisch unbegrenzte Zeit mit Energie
versorgt werden, so dass man die Energiegewinnung aus Kernfusion, die noch lange nicht einsatzreif ist, in aller Ruhe abwarten kann. Das, sehr geehrter Herr Gabriel, wird die dritte industrielle Revolution werden. Von dieser Revolution wird aber Deutschland, wenn es weiterhin von politisch maßgebenden ?Experten?, die ausschließlich von sachfremden Motiven getrieben werden, regiert wird, zu seinem Schaden ausgeschlossen bleiben.
Angesichts der Autorenschaft der BMU-Broschüre überrascht es nicht, dass der einzige erwähnungswerte Beitrag von Jürgen Mlynek stammt. Mlynek kritisiert zu Recht das EEG, weil es lediglich den betroffenen Firmen Profit verschafft, diese aber nicht daran denken, die zufließenden Mittel für die Forschung aufzuwenden. Er geht auf die Forschungsanstrengungen in Sachen alternativer Energien ein und ist somit der einzige Autor, der die Technik in der BMU-Schrift erwähnt.
Mit Jürgen Mlynek ist es aber schon vorbei. In Stellvertretung aller anderen Beiträge sei ?Politische Technologie reicht nicht, Energiekrise und Klimawandel erfordern mehr demokratische Teilhabe? von Claus Leggewie und Harald Welzer betrachtet. Der Beitrag hinterlässt die ratlose Frage ?was wurde eigentlich gesagt??. Was ist z.B. im Titel des Aufsatzes unter ?politische Technologie? zu verstehen? Technologie ist bekanntlich die Gesamtheit aller technischen Verfahren und Methoden, um technische Systeme mit den geforderten Eigenschaften auszustatten. Technologie hat also mit Politik soviel zu tun wie Fisch mit Klavier. Allenfalls kann die Politik bestimmte Technologien fördern oder verbieten. Eine weitere Worthülse unter vielen aus dem Beitrag von Leggewie und Welzer: ?Es geht also in dem in der Tat revolutionären Prozess, der mit dem Klimawandel verbunden ist, darum, am Arbeitsplatz, im Stadtviertel, in der Gemeinde und in den sozialen Netzwerken wieder konkretes Handlungswissen über Funktionsweisen des (kommunalen) politischen Systems zu vermitteln und regelrecht einzuüben?. EIKE übersetzte dieses Geschwafel ins Deutsche und entdeckte die Forderung ?mehr Gemeinschaftskunde!? Nun ja, warum nicht? Was hat dies aber in aller Welt mit dem Klimawandel zu tun? In der traurigen Wirklichkeit geht es allerdings darum, den Schülern und Bürgern wieder die elementaren technisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen zu vermitteln, damit sie die ?Qualität? der Auslassungen von Autoren wie der der BMU-Broschüre erkennen können, ideologischen Rattenfängern nicht auf dem Leim kriechen und ihren Einfluss als Wähler bei technikbezogenen politischen Entscheidungen sachgemäß einzusetzen
in der Lage sind.
Mehr dazu und davon siehe Anlage.
Horst- Joachim Lüdecke, Klaus-Eckart Puls, Michael Limburg EIKE