Ideologie statt Wissenschaft: Die sieben Thesen des PIK (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung)
1. Behauptung**:
Durch den Anstieg der CO2-Konzentration von 280 ppm der
vorindustriellen Zeit auf heute mehr als 380 ppm wird die Erdoberfläche
einem massiven anthropogenen ?menschengemachten? Treibhauseffekt
ausgesetzt, der die globale Durchschnittstemperatur seit 1900 bereits
um etwa 0,8 °C erhöht hat.
Diese Behauptungen zeugen zunächst von einem großzügigen Umgang mit den historischen Fakten: Im Jahr 1900 betrug das CO2-Niveau tatsächlich 297 ppm (280 ppm waren es um 1750 herum) und der globale Temperaturanstieg von
1900 bis 2008 beträgt nicht 0,8°C, sondern nur 0,58 °C (von 13,75 auf
14,33 °C nach der HadleyCRU-Datenreihe). Die entscheidende Fehlleistung des PIK ist es jedoch, den gesamten
Temperaturanstieg seit 1900 dem CO2-Anstieg anzulasten. Dies hat außer dem PIK bisher noch niemand zu behaupten gewagt. Das würde bedeuten,
dass es seit 1900 keinen natürlichen positiven Klimaeffekt mehr gegeben
hätte: Die Natur soll das eingestellt haben, was sie seit Bestehen der Erde betreibt: einen natürlichen kontinuierlichen Klimawandel.
2. Behauptung**:
Wirtschaftet die Menschheit weiter wie bisher, könnte sich das Erdklima bis zum Jahr 2100 um 5 Grad erwärmen.
Diese alarmistische und extreme Behauptung basiert auf nicht weniger
als drei Annahmen, für die bisher kein wissenschaftliche Nachweis
erbracht werden konnte:
(a) Der CO2-Gehalt ist der einzige oder der dominierende Klima-Einflussfaktor.
(b) Der CO2-Gehalt wird sich von heute 385 ppm bis zum Jahr 2100 auf
770 ppm verdoppeln.
Dies würde jedoch einen jährlichen Anstieg von mehr
als 4 ppm pro Jahr bedeuten. Derzeit liegt er jedoch relativ stabil bei
2 ppm (1,5 bis 2,5 ppm).
(c) Für eine CO2-Verdopplung gilt auch heute nicht mehr der frühere Maximalwert
von + 5,8 °C, sondern laut IPCC 3,26°K und nach J.Hansen (NASA-GISS)
3,0 Grad. Und dies gilt auch nicht etwa für CO2 alleine, sondern mit
einer wiederum angenommenen Verstärkung durch Wasserdampf, dem weitaus
stärksten Treibhausmedium. Für CO2 alleine beträgt der theoretisch
verursachte Temperaturanstieg nur 0,65 °C nach dem international
anerkannten MODTRAN-Programm. Das bedeutet, dass in der realen Welt mit
dem gleichen CO2-Ausstoss wie bisher bis zum Jahr 2100 ein
Temperatureffekt von ca. 0,3 °C auftreten könnte (Zeitdauer eines
Anstieges um 385 ppm bei 2 ppm/Jahr = 193 Jahre). Bis in 100 Jahren
wird sich jedoch die Verbrennung von Öl und Gas durch die abnehmenden
Vorräte erheblich reduziert haben, so dass auch diese minimale
Temperatur-erhöhung zweifelhaft ist).
3. Behauptung**:
Der Meeresspiegel ist im letzten Jahrhundert um 15 bis 20 cm
angestiegen; in diesem Jahrhundert werden weitere 50 bis 150 cm
erwartet.
Diese demagogische Erwartung gibt es nur beim PIK. Sogar der IPCC
rechnet in seinem letzten Bericht (AR4) nur mit 14 bis 43 cm Anstieg.
Führende Experten für den Meeresspiegelanstieg wie Dr. Nils-Axel
Mörner, halten nur 10 bis 20 cm für realistisch. Tatsächlich wurden von 1993 bis 2006 durch Radar-Satelliten ein Anstieg von 3,2 mm/Jahr gemessen. In den letzten zwei Jahren wurde dagegen ein unerwarteter Rückgang des Meeresspiegels beobachtet. Wie Prof. von Storch et al. vom GKSS kürzlich nachgewiesen haben, existiert der vom PIK angenommene direkte Zusammenhang zwischen Globaltemperatur und Meeresspiegel-Niveau nicht.
4. Behauptung**:
Der anthropogene Treibhauseffekt könnte das Klimasystem der Erde über
kritische Grenzen hinaus belasten, so dass wichtige Prozesse im
Gesamtgefüge ?kippen? und von da an grundsätzlich anders ablaufen. Auch ein sich selbst verstärkender Treibhauseffekt kann nicht ausgeschlossen werden.
In der Erdgeschichte hat es mehrfach Perioden mit einem CO2-Gehalt in
der Atmosphäre von über 5000 ppm (das 13fache von heute) gegeben, ohne
dass irgendwelche negativen Effekte aufgetreten sind. CO2 ist kein
?Schadstoff?, sondern lebensnotwendig für alle Pflanzen und damit das
gesamte Leben auf der Erde. Ein möglicher ?Kippeffekt? ist ein Phantasie-Produkt von
Klima-Alarmisten. Das Klima auf der Erde hat schon zwischen 0° und 30°C
geschwankt und ist trotzdem stabil geblieben, d.h. ist immer wieder zu
Mittelwerten zurückgekehrt.
5. Behauptung**:
Um das 2°-Ziel (einer maximalen Temperaturerhöhung) erreichen zu
können, muss der Treibhausgas-Ausstoß weltweit bis zur Mitte des
21.Jahrhunderts auf etwa die Hälfte des Niveaus von 1990 gesenkt werden.
Hier glaubt eine kleine Gruppe theoretischer Physiker, deren Weltbild
sich auf CO2 verengt hat, der Mensch könnte eine Naturgewalt wie das
Klima beherrschen. Nur auf der Basis von unbewiesenen theoretischen
Annahmen (sprich ?Glauben?) verlangen sie schwerwiegende Eingriffe in
Industrie und Wirtschaft mit erheblichen Auswirkungen auf den
Lebensbedingungen jedes Menschen.
6. Behauptung**:
Die notwendigen Maßnahmen würden die globale Wirtschaftsleistung bis 2100 um insgesamt etwa ein Prozent verringern.
Die ist eine völlig unseriöse Behauptung, die eher Wunschvorstellungen
als der Realität entspricht. Alleine die Finanzierung des gewaltigen
Aufwandes, der zum Umbau der Energieerzeugung, der Industrie und Wirtschaft ist nicht
vorstellbar (und wäre zudem völlig sinnlos, weil der Klimaeffekt
vernachlässigbar sein würde).
7. Behauptung**:?
Die Anpassung an den (angenommenen künftigen) Klimawandel und die Begrenzung der Erwärmung auf 2° C erfordern eine ?Grosse Transformation? der
globalen Wirtschaft, die auch das Stadt- und Landleben neu definiert.
Hier wird klar ausgesprochen, worum des den Verantwortlichen beim PIK
tatsächlich geht: um eine ?Kulturrevolution? (dieser Ausdruck stand im
ursprünglichen Text) im Sinne Maos. Klima und vorsätzlich erzeugte Klimaängste werden
missbraucht, um Gesellschaftsstrukturen und Lebensweisen der Bürger in
der Bundesrepublik zwangsweise zu verändern.
*) Der Begriff ?Kulturrevolution? wurde von den Autoren der PIK Thesen
im ursprünglichen Text tatsächlich verwendet und erst nach Kritik in
?große Transformation? geändert. Die
alte Fassung hier
**) Die Wiederholung der sieben Thesen des PIK beschränkt sich auf die zentralenAussagen. Falls die angegebene URL nicht funktioniert, auch unter ?PIK, Kernaussagen?
Nachtrag:
Und von diesem Institut, das demagogische und teilweise nachweislich
falsche Behauptungen aufstellt, befinden sich gleich zwei Vertreter
(Prof. Dr. H.J. Schellnhuber und Dr. S. Rahmstorf) im ?Wissenschaftlichen
Beirat Globale Umweltveränderungen? (WBGU) der Bundesregierung. Das ist
bei Gremien dieser Art sehr unüblich. Offenbar sind dort andere seriöse
Meinungen zur Klimaproblematik unerwünscht.
Dr. Dietrich E. Koelle