Arbeitsplatzvernichtung durch Klimaschutzpolitik? Denkt die Bundesregierung langsam um?
Vor
wenigen Tagen hielt dazu Ministerialrat Ressing vom BMWi auf einer
Tagung des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) den
folgenden richtungsweisenden Vortrag:
Einige Merksätze daraus:
- Das Kyoto-Protokoll würde auch bei voller Umsetzung den globalen Anstieg der THG-Emissionen nicht ?bremsen?
- CO2 kein Schadstoff im klassischen Sinn, deshalb falsch von Verschmutzung oder Verschmutzungsrechten zu sprechen
- Globale Emissionen steigen ?ungebremst? >400 Mio. t. /a d.h. >1 Mio. t. pro Tag
- Klar ist: So lange der ?globale Kamin? nach oben offen ist, wird es keine absolute Reduktion der Treibhausgase geben
- Selbst eine erfolgreiche Umsetzung des Kyoto-Protokolls wird nicht einmal eine Delle hinterlassen
- Separate Beiträge von D und EU werden in wenigen Wochen bzw., Monaten kompensiert
- Vorreiterrolle wird kaum überzeugen
- -21%
auf der Basis 2005 für fast alle Sektoren in D aufgrund der
Vorleistungen ohne Wachstums- und Arbeitsplatzverluste nicht leistbar
- Versteigerung
der Zertifikate im produzierendem Gewerbe ökologisch wie ökonomisch
kontraproduktiv (Standort- und Arbeitsplatzverlagerung)
- Versteigerung
führt zu Wettbewerbsnachteilen und sogar zu direktem wirtschaftlichen
?Aus? einiger Branchen, wie Glas, Papier, Kalk
- Volkswirtschaftliche
Belastung bei Vollversteigerung über alle Sektoren bei 50 ?/t höher
als gesamtes Ökosteuer aufkommen (18,7 Mrd. ?)
Der wichtigste:
- Arbeitsplatzverluste nach noch nicht abgeschlossenem Gutachten* ca. 250.000 für D
*Anmerkung
von EIKE: Der Verlust von Arbeitsplätzen wird weit höher sein: So
rechnet der VIK (Verband der Industriellen Energie- und
Kraftwirtschaft e.V.) mit dem Verlust von ca. 700.000 Arbeitsplätzen,
der BDI lt. Gutachten mit ca. 1 Million Arbeitsplätzen.
Alle Angaben
und noch viel mehr finden Sie in der beiliegenden PPT Präsentation.
Dort steht auch, daß Anpassung das Gebot der Vernunft ist, nicht die
unsäglich teure Vermeidungsstragie.
Zu dieser Auffassung gelangt auch der bekannte Umweltökonom Dr. Indur Goklany) (sein Hauptwerk "The Improving State of the World" Unbedingt lesen). Goklany
ist ein Schüler von Prof. Julian Simon, dem berühmten Weltökonomen. Goklany war am 16.10.08 im
Berliner Hotel Maritim bei einer Veranstaltung der Friedrich Naumann
Stifftung. Seine Untersuchungen zum Thema Klimakatastrophe, ergaben
klar die Vorzüge einer Anpassungsstrategie. Goklany untersuchte, basierend auf völlig
unkommentierten, kritiklos übernommenen IPCC Scenarien, Prognosen von Nicholas Stern, dem Fast
Track Assessment (FTA) der britischen Regierung, der WHO und der FAO, daß die Anpassung an selbst schlimmste Scenarien (Business as usual A1FI mit +4 °C bis 2100), deutlich bessere Ergebnisse zeitigt, als moderate oder heftige Vermeidungsstrategien.
Das gilt für jeden der untersuchten Bereiche – ausschließlich basierend auf den Zahlen dieser Gremien- in Bezug auf
Wohlstandsentwicklung – auch und insbesondere der Entwicklungsländer-,
der Mortalitätsrate, der Ernährung, der Krankheitsrate, der
Landnutzung, der Artenvielfalt, der Bedrohung durch den Anstieg des
Meeresspiegels etc. Also auch für den Fall, daß es wirklich wärmer wird,
wonach es für die überschaubare Zukunft aber nicht aussieht,
sollten wir von der extrem teuren dafür unwirksamen
Vermeidungsstrategie (merkwürdiges 2 °C Ziel, basiert auf einer grob
geschätzten Anfangstemperatur von 1750, die kein Mensch richtig
beziffern kann) schnellstmöglich abrücken.
Michael Limburg für EIKE
Die nebenstehende Präsentation ist in deutsch
The lower presentation file is in englisch
Ressing lecture Adaption not Mitigation