Kanzlerinberater Schellnhuber führt Öffentlichkeit in die Irre
Als im Oktober weltweit die Börsen eine noch nie dagewesene Talfahrt
begannen und am 9. Oktober ein regelrechter Crash zu beobachten war,
der binnen Stunden reale Werte in der Höhe von hunderten von Milliarden
Euro vernichtete, als die Regierungen weltweit fieberhaft daran
arbeiteten riesige uns alle belastende Rettungspakete für das
angeschlagene internationale Finanzwesen zu schnüren, trat der
Kanzlerinberater Prof. Dr. Schellnhuber seines Zeichens Chef des
Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und bekanntester
Klimakatastrophenforscher der Republik zusammen mit seinem Mentor und
Zahlmeister Sigmar Gabriel ungerührt vor die verdutzten Berliner Medien
und erklärte professoral, daß die Finanzkrise (1) ja nur virtuelle
Werte vernichtete, das Abschmelzen des Gröndlandeises sei aber real und
unumkehrbar.
Überdies habe sich der Klimawandel nach seinen Erkenntnissen spürbar
beschleunigt. Man möge nun wegen der Vernichtung dieser virtuellen
Werte das wahre Problem nicht aus den Augen verlieren, nämlich die
zunehmende Erwärmung der Erde gefolgt von einem drohenden Anstieg des
Meeresspiegels von bis zu einem Meter. Minister Gabriel ergänzte, man
hätte doch lieber jedes Jahr 100 Milliarden für den Klimaschutz
ausgeben sollen, als diese Finanzkrise zuzulassen.
Offensichtlich hat das real existierende riesige Finanzproblem die
Nutznießer der Klimakatastrophe im Umweltministerium und im PIK
aufgescheucht, weil sehr wahrscheinlich eine Umorientierung in der
öffentlichen Katastrophenwahrnehmung zu befürchten ist. Da heißt es
schnell gegensteuern und die Welt erneut mit den abgestandenen Bildern
schmelzender Eisberge zu beeindrucken, bevor die Finanzströme
versiegen. Ob das gelingt, darf aber bezweifelt werden. Zu riesig, zu
real ist die Finanzkatastrophe, zu irreal und zu dem noch
offensichtlich falsch ist die Mär vom der drohenden Klimakatastrophe,
die das PIK immer wieder beschwört .
Was sagt nun die reale Wissenschaft zur behaupteten Beschleunigung des Klimawandels, was sagt sie zum Meeresspiegelanstieg?
Schaut man sich die offizellen Globaltemperaturentwicklung an, egal
welcher Quelle (Bodenmessungen Hadley, Satellitenmessung MSU) dann muß
man feststellen, daß die Globaltemperatur seit ihrem El Nino-bedingten
Spitzenwert im Jahre 1998 in nur 10 Jahren um glatte 0,4 °C abgesunken
ist. Die unten stehende Grafik zeigt dies deutlich. Obwohl die CO2
Konzentration weiter kontinuierlich zugenommen hat (grüne Kurve). Wie
da ein Prof. Schellnhuber auf eine Zunahme des Klimawandels kommt,
bleibt sein ?wissenschaftliches? Geheimnis. Ebenso erstaunlich ist
allerdings auch die nibelungenhafte Treue mit so gut wie alle Medien
diese ?Erkenntnisse? des Kanzlerinberaters nachbeten.
Genauso merkwürdig verhält es sich mit der angekündigten Zunahme des
Anstiegs des Meeresspiegels um 1 m. Davon ist weder etwas zu sehen,
noch geben die historischen Daten das her. Dies hat gerade wieder Prof.
v. Hans v. Storch (2) in einer beispielhaften Untersuchung der Korrelation
zwischen Globaltemperatur und Meeresspiegel für die letzten 1000 Jahre
untersucht. Nicht unerwartetes Ergebnis: Ein statistisch relevanter
Zusammenhang zwischen beiden Größen ist nicht feststellbar, der
Meeresspiegel steigt, oder fällt ? sehr, sehr langsam und völlig
unabhängig davon, wie hoch die Erwärmung oder auch Abkühlung gerade
ausfällt. Dies trifft auch für die jüngste Vergangenheit zu und wird,
eingedenk der nicht vorhandenen Korrelation und unterstützt von der
eingetretenen Abkühlung, wohl auch die nächste Zeit so sein. Vermutlich
auch deshalb betont v. Storch in einer Pressemitteilung dazu: ?.- es
zeigt sich, dass je nach Zeitraum zur Bestimmung der Korrelation
positive, bisweilen aber auch negative Zusammenhänge gefunden werden.
Ein physikalischer Zusammenhang kann zwischen den beiden Größen
(Änderung der jährlichen Meeresspiegels und der jährlich gemittelten
Lufttemperatur) kann also nicht hergestellt werden." und weiter
schreibt er in derselben Pressemitteilung: ?… daß Wissenschaft
durchaus in der Lage ist, voreilige Wissensansprüche auf ihre
Gültigkeit abzuklopfen und nötigenfalls zu falsifizieren, auch wenn
diese zuvor mit großer Medienwirkung in ?science? gemacht wurden…". (3)
Auch der Vizepräsident des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) Prof. Dr.
Miller sagt"…Grönland zwar sehr wahrscheinlich an Masse verlieren
wird, aber dieser Massenverlust durch verstärktes Abschmelzen in
Grönland wird kompensiert durch eine Eiszunahme in der Antarktis" und
weiter "… nach den von uns berechneten Szenarien kommen wir zu dem
Schluss, dass Veränderungen der großen Eismassen keinen Beitrag zu
einem Meeresspiegelanstieg leisten werden",und weiter : "Wann und ob
die Arktis eisfrei sein wird, können wir nicht mit Sicherheit sagen" (4)
Und weiter zum Gletschertourismus: "Das Abschmelzen des Grönland-Eises
taugt nicht für Endzeit-Szenarien" (Handelsblatt, 08.08.2007, "Wenn der
Gletscher ruft – Politiker pilgern nach Grönland"), und weiter am a.O.
"Auch für den Sermeq Kujalleq sieht Miller nicht schwarz, der Rückgang
der Gletscherzunge werde in den nächsten Jahren zum Stillstand kommen".
Mit gleicher Sachlichkeit bemerkt die AWI-Direktorin Dr. Karin Lochte
in einem FAZ-Interview (FAZ 16.11.2007, S.46) auf die Frage, ob die
starken Meereisverluste im Sommer 2007 ein Indiz für die künstliche
Erwärmung sei: "Das müssen wir erst noch sehen. Wir wissen heute noch
nicht, ob das Teil eines Zyklus ist, ob wir in vielleicht fünf Jahren
wieder mehr Eis haben…"….".Jedenfalls
hat die arktische Meereisbedeckung dank der immense Kälte in diesem Jahr um
bisher 25 % wieder zugenommen, egal was der Spiegel schreibt. Ein so schneller Anstieg wurde von vielen Forschern bisher nicht für möglich gehalten.
Dies alles muß auch Prof. Schellnhuber bekannt sein, denn es sind
öffentlich bekannte Daten. Neuere hat er auch nicht verwendet, sie sind
überdies jederzeit aus dem Internet abrufbar. Warum er trotzdem den
Versuch unternimmt die Öffentlichkeit derart massiv in die Irre zu
führen und dabei noch von einem veritablen Bundesumweltminister
unterstützt wird, kann man nur vermuten.
Wer ausführlich über die Zusammenhänge zwischen Eisschmelze und
Meeresspiegel informiert sein möchte sei auf den ausführlichen Aufsätze
des EIKE Mitgliedes und Diplom Meteorologen Klaus Eckard Puls
verwiesen. Sie finden sie hier: ?Anthropogener? Meeres-Spiegel-Anstieg:
und hier: Die Klima-Katastrophe – Sturm im Wasserglas, nicht an den
Küsten! )
Michael Limburg für EIKE 16.10.08
Anmerkungen: (1) Nachzitiert aus der Nordseezeitung vom 10.10.08: ?Für
den Klimaschutz-Berater von Bundeskanzlerin Angela Merke! (CDU) hat das
aktuelle Börsen- und Bankengeschehen offensichtlich nicht oberste
Priorität: Alle sprächen derzeit von der Finanzkrise, bei der
?virtuelle Werte abschmelzen", während es beim Klimaschutz ?um die
realen Werte wie das Grönlandeis" gehe, gibt Hans Joachim Schellnhuber
gestern zu bedenken. ?Wenn das abgeschmolzen ist, kann man es nicht
mehr ersetzen?und der Klimawandel stoppt natürlich nicht wegen der
Finanzkrise." Der Klimawandel schreitet offenbar sogar noch schneller
voran als bislang angenommen.
(2)?Relationship between
global mean sea-level and global mean temperature in a climate
simulation of the past millennium? Hans von Storch · Eduardo Zorita ·
Jesús F. González-Rouco
(3) Wir wissen nicht sicher auf wen sich
Prof. v. Storch mit seiner Anspielung bezog, es kann aber kaum etwas
anderes sein als diese Veröffentlichung, die auch Prof. Schellnhuber
für seine Ausführungen verwendet hat. S. RAHMSTORF: A Semi-Empirical
Approach to Projecting Future Sea-Level Rise, Science (express)
10.1126/science.1135456, 14 Dec. 2006, …mit einem dort
prognostizierten Meeresspiegel-Anstieg bis zu 1,40 m bis zum Jahre 2100
!
(4) Quelle: AWI